Noch eine Beschreibung (Beipackzettel) zu Tamiflu:
Tamiflu 75 mg Hartkapseln
Hersteller: Roche Pharma AG
Wirkstoff: Oseltamivir
http://medikamente.onmeda.de/Wirkstoffe/Oseltamivir.html
rezeptpflichtig
Dosierung
Grippe-Behandlung
Die Therapie sollte so früh wie möglich innerhalb der ersten zwei Tage nach Auftreten der Grippe-Beschwerden begonnen werden.
Für Erwachsene und Jugendliche ab 13 Jahren beträgt die empfohlene Dosis zur Einnahme 75 Milligramm Oseltamivir zweimal täglich über einen Zeitraum von fünf Tagen. Auch Kinder mit einem Körpergewicht über 40 Kilogramm können die Dosierung für Erwachsene, also 75 Milligramm (je eine 75mg-Kapsel) zweimal täglich, über einen Zeitraum von fünf Tagen einnehmen.
Bei Kleinkindern über ein Jahr und Kinder im Alter von zwei bis zwölf Jahren (bis 40 Kilogramm Körpergewicht) wird nach Gewicht dosiert; dafür stehen schwächere Präparate mit 30 und 45 Milligramm Oseltamivir zur Verfügung:
Bis 15 Kilogramm Körpergewicht erhalten die Kinder zweimal täglich eine 30mg-Kapsel über fünf Tage. Zwischen 15 und 23 Kilogramm Körpergewicht erhalten sie zweimal täglich 45 Milligramm Oseltamivir über fünf Tage (dafür steht ein entsprechend dosiertes Präparat zur Verfügung). Fällt Kindern das Kapselschlucken schwer, ist das Medikament für sie auch als Suspension zum Einnehmen erhältlich. Zwischen 23 und 40 Kilogramm Körpergewicht werden zweimal täglich 60 Milligramm Oseltamivir (zwei 30mg-Kapseln) über fünf Tage eingenommen.
Grippe-Vorbeugung
Nach engem Kontakt mit einem Grippe-Kranken nehmen Erwachsene, Jugendliche ab 13 Jahren und Kinder, die Kapseln schlucken können, so bald wie möglich über zehn Tage einmal täglich eine Kapsel mit 75 Milligramm Oseltamivir ein.
Bei Kleinkindern über ein Jahr und Kinder im Alter von zwei bis zwölf Jahren (bis 40 Kilogramm Körpergewicht) wird nach Gewicht dosiert:
Bis 15 Kilogramm Körpergewicht erhalten die Kinder zweimal täglich eine 30mg-Kapsel über zehn Tage. Zwischen 15 und 23 Kilogramm Körpergewicht erhalten sie zweimal täglich 45 Milligramm Oseltamivir über zehn Tage (dafür steht ein entsprechend dosiertes Präparat zur Verfügung). Fällt Kindern das Kapselschlucken schwer, ist das Medikament für sie auch als Suspension zum Einnehmen erhältlich. Zwischen 23 und 40 Kilogramm Körpergewicht werden zweimal täglich 60 Milligramm Oseltamivir (zwei 30mg-Kapseln) über zehn Tage eingenommen.
Zur Vorbeugung während einer Grippewelle in der Bevölkerung muss über einen Zeitraum von bis zu sechs Wochen einmal täglich eine Kapsel (75 Milligramm Oseltamivir) eingenommen werden.
Bei Nierenkranken muss der Arzt die Dosierung je nach der Restfunktion der Niere wählen. Ab einer Kreatinin-Clearance von unter zehn Milliliter/Minute und bei Blutwäsche-Patienten wird die Anwendung des Medikaments allerdings nicht empfohlen.
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Tamiflu 75 mg Hartkapseln im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern.
Wann dürfen Tamiflu 75 mg Hartkapseln nicht verwendet werden?
Der Wirkstoff sollte bei Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen Oseltamivir sowie von schwer Nierenkranken (Kreatinin-Clearance unter 10 Milliliter pro Minute) und Blutwäsche-Patienten nicht eingenommen werden.
Eine eingeschränkte Nierenfunktion ist kein Ausschlussgrund für die Behandlung mit Oseltamivir, die Dosis muss aber von einem Arzt angepasst werden.
Bei chronisch Kranken, abwehrgeschwächten Patienten oder Patienten mit einer Behandlung, die das Immunsystem schwächt, ist die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Oseltamivir zur Therapie oder Vorbeugung einer Grippe noch nicht gesichert. Diese Personengruppen sollten nur in Ausnahmefällen mit dem Wirkstoff behandelt werden.
Ob Oseltamivir Patienten mit chronischen Herzleiden oder chronischen Erkrankungen der Atemwege vor den Komplikationen einer Grippe bewahren kann, wurde noch nicht eindeutig in Studien nachgewiesen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Der Einsatz des Wirkstoffs in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte nur nach strenger Risiko-Nutzen-Abwägung durch den Arzt erfolgen, da nicht bekannt ist, ob Oseltamivir das Kind schädigen kann.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder unter einem Jahr dürfen kein Oseltamivir erhalten, da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff Kleinkindern schaden kann.
Bei Kindern ab einem Jahr darf Oseltamivir sowohl zur Behandlung einer Grippeinfektion wie zur Vorbeugung eingesetzt werden.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen kann der Wirkstoff Oseltamivir in Tamiflu 75 mg Hartkapseln haben? Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Oseltamivir in Tamiflu 75 mg Hartkapseln. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente.
Die Anwendung von Oseltamirkungen als bei Jugendlichen und Erwachsenen. Bei Kindern traten wesentlich mehr verschiedene unerwünschte Effekte auf.
Behandlung der Grippe (Erwachsene)
Häufige Nebenwirkungen:
Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen, Bonchitis (auch akute), Schwindel, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Abgeschlagenheit.
Vorbeugung der Grippe (Erwachsene)
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen.
Häufige Nebenwirkungen:
Abgeschlagenheit, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Bronchitis.
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Schmerzen (leicht bis mäßig stark), Nasenlaufen, Verdauungstörungen, Infektionen der oberen Atemwege.
Behandlung der Grippe (Kinder)
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Erbrechen.
Häufige Nebenwirkungen:
Durchfall, Mittelohrentzündung, Bauchschmerzen, Asthma, Übelkeit, Nasenbluten, Lungenentzündung, Ohrerkrankungen, Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis, Bindehautentzündung, Hautentzündungen, Lymphknotenschwellung, Trommelfellerkrankungen.
Vorbeugung der Grippe (Kinder)
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Erbrechen.
Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit, Bauchschmerzen, Mittelohrentzündung, Durchfall, Asthma, Nasenbluten.
Nach der Markteinführung von Oseltamivir traten folgende Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe ein: Hautentzündung, Ausschlag, Ekzem, Nesselsucht, Gefäßsschwellungen (angioneurothisches Ödem), Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich allergischer Schock. Sehr seltene Nebenwirkungen waren: schwere Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse und Erythema exsudativum multiforme, Leberentzündungen, Leberfunktionsstörungen.
Besonderheiten:
Die häufigen und sehr häufigen Nebenwirkungen traten in den Studien im Allgemeinen bei den Betroffenen nur einmal auf, verschwanden trotz beibehaltener Dosierung und führten in der überwiegenden Mehrheit der Fälle nicht zu einem Abbruch der Therapie. Ein besonderer Augenmerk muss jedoch auf mögliche Nebenwirkungen wie Krämpfe, Verhaltensänderungen, Bewusstseinseinschränkungen, Wahnvorstellungen und Delirium gelegt werden. Bei zwei jugendlichen japanischen Patienten kam es während der Einnahme des Wirkstoffes zu Selbstmorden. In wie weit diese Zwischenfälle im Zusammenhang mit der Grippe-Therapie stehen, ist ungeklärt. Auf jeden Fall sollten Kinder und Jugendliche besonders sorgfältig auf mögliche Verhaltensveränderungen hin beobachtet werden.
Die Anwendung von Oseltamivir sollte streng auf den Einsatz bei einer Virusgrippe-Epidemie beschränkt sein und ärztlich überwacht werden.
Wechselwirkungen
Welche Wechselwirkungen des Wirkstoffs Oseltamivir in Tamiflu 75 mg Hartkapseln sind bekannt?
Oseltamivir und seine Stoffwechselprodukte werden über die Nieren ausgeschieden. Deshalb können Wirkstoffe, die die Nierenfunktion beeinflussen, die Ausscheidung und damit die Wirkung von Oseltamivir verändern. Zu diesen Wirkstoffen zählen zum Beispiel Chlorpropamid, Methotrexat, Phenylbutazon und das Gichtmittel Probenecid.
Warnhinweise & Vorsichtsmaßnahmen
Das Medikament stellt keinen Ersatz für eine Grippeschutzimpfung dar.
Das Medikament ist lediglich gegen Influenzaviren, nicht gegen andere Virenarten wirksam.
Das Medikament ist für schwer Nierenkranke und Blutwäsche-Patienten nicht geeignet.
Patienten, die mit dem Medikament behandelt werden, besonders Jugendliche und Kinder, müssen sorgfältig auf eventuelle Verhaltensstörungen hin beobachtet werden.
Das Medikament ist nicht für Kinder unter 13 Jahren und 40 Kilogramm Körpergewicht geeignet.
Im Falle einer ausgedehnten Grippewelle (Pandemie) ist die Anwendung des Medikaments auch bei Schwangeren und Stillenden erlaubt.
Im Falle einer ausgedehnten Grippewelle (Pandemie) ist die Anwendung des Medikaments auch noch zwei Jahre nach der aufgedruckten Haltbarkeitsgrenze erlaubt.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
Croscarmellose-Natrium
Eisen(II,III)-oxid (E 172)
Eisen(III)-oxid (E 172)
Eisenoxidhydrat (E 172)
Gelatine
Indigocarmin (E 132)
Natriumstearylfumarat
Povidon
Schellack
Talkum
Titandioxid (E 171)
vorverkleisterte Stärke (aus Mais)
So wirkt Tamiflu 75 mg Hartkapseln
Tamiflu 75 mg Hartkapseln enthalten den Wirkstoff Oseltamivir. Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Oseltamivir. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Neuraminidase-Hemmstoffe, virenhemmende Mittel, zu welcher der Wirkstoff Oseltamivir gehört. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Tamiflu 75 mg Hartkapseln
Anwendungsgebiet des Wirkstoffs: Oseltamivir
Oseltamivir wird zur Vorbeugung und Therapie der Grippe verwendet. Zur Therapie einer Grippeinfektion muss der Wirkstoff binnen zweier Tage nach Auftreten der ersten Symptome eingenommen werden. Um einer Infektion vorzubeugen, sollte Oseltamivir möglichst bald nach dem Kontakt mit einem Infizierten zum Einsatz kommen.
Der Wirkstoff kann die Grippe nicht heilen. Er mildert lediglich die Symptome und kürzt die Erkrankungsdauer etwas ab. Dadurch sinkt auch das Risiko schwerer Folgeerkrankungen wie etwa einer Lungenentzündung. Oseltamivir kann auf keinen Fall eine Grippeimpfung ersetzen.
Die Anwendung von Oseltamivir sollte streng auf den Einsatz bei einer Virusgrippe-Epidemie beschränkt sein und ärztlich überwacht werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Oseltamivir sind vertiefende Informationen verfügbar:
Grippe
Wirkungsweise von Oseltamivir
Oseltamivir ist ein Neuraminidase-Hemmstoff und zählt somit zu den virenhemmenden Mitteln.
Das Grippevirus dringt in menschliche Zellen ein, um sich dort zu vermehren. Die in der Zelle neu gebildeten Viren müssen diese verlassen, um ihrerseits neue Zellen zu infizieren und sich so auszubreiten. Zum Verlassen der Zelle muss ein Verbindungsstück zwischen dem Virus und der Zelle mit Hilfe des Enzyms Neuraminidase zerschnitten werden. Oseltamivir aber verhindert diesen Prozess durch Blockade des Enzyms. So kann das Virus keine neuen Zellen infizieren. Für das menschliche Immunsystem sind die unbeweglichen Viren außerdem leichter zu besiegen.
Besonderheiten der Wirkung von Tamiflu 75 mg Hartkapseln
Erläuterungen zu den Dosierungsangaben auf der Packung und in der Patienteninformation:
Das Medikament enthält den Wirkstoff Oseltamivir in Form von Oseltamivir-Phosphat. 98,5 Milligramm Oseltamivir-Phosphat entsprechen 75 Milligramm Oseltamivir.
Hier die Infos aus dem Beipackzettel mit mehr Fachchinesisch:
http://www.beipackzettel.info/html/.....g.htm