Autor |
Erweiterung einer Installation - Normen |
|
|
|
|
BID = 619517
daniel4 Gerade angekommen
Beiträge: 5 Wohnort: Herrenberg
|
|
Hallo erstmal!!
Ich helfe einem Freund bei der Erweiterung seiner Installation in einer Fahrzeughalle / Werkstatt. Dazu habe ich 2 Fragen:
In eine Ecke sollen ein paar neue Schukosteckdosen (ca 4 stück) und ein paar Leuchtstofflampen gebaut werden.
Versorgt werden soll das über eine 3 x 1,5 mm² Leitung, die schon vorhanden ist. Abgesichert ist die Leitung in der Unterverteilung mit 16 A.
Jetzt möchten wir diesen Teil der neuen Installation über einen FI zusätzlich schützen (Bereich mit Waschbecken, usw). In die Unterverteilung passt aber leider gar nichts mehr rein.
Jetzt möchte ich gerne in dem Bereich der neuen Installation eine entsprechende kleine Kiste setzen, in die ich den FI bauen kann. Von der Funktion her sollte das passen, meine Frage ist jetzt, ob die VDE 0100 dies zulässt.
An einer anderen Stelle soll eine zusätzliche Schukosteckdose gesetzt werden. Vorhanden ist in diesem Bereich nur eine CEE Steckdose mit 5 x 2,5 mm², 25 A abgesichert.
Die Steckdose ist aber nur bis 16 A zulässig.
Jetzt möchte ich mir von der DS Leitung eine Phase holen, mit 3x2,5 mm² zu einem B16A Automat führen, und von da mit 3x1,5mm² zur Steckdose.
Weiß jemand ob das von der Norm her ok ist? Daß es keine superschöne Lösung ist, ist mir schon klar.
Übrigens liegen alle Leitungen in der Halle auf Putz, sind also leicht zu verfolgen, und ich denke es ist dadurch auch noch später einigermaßen nachvollziehbar.
Danke schonmal und Gruß
Daniel |
|
BID = 619521
SPS Schreibmaschine
Beiträge: 2848
|
|
In einer Werkstatt reicht es den FI im Externen Kasten einzubauen.
Wenn die Steckdose jedoch für Geräte im Freien benutzt wird, reicht das nicht mehr. Da ist dann der Stromkreis abzusichern. Der fängt beim LS an.
Ob hier 1,5mm² reicht mußt du berechnen.
Zitat :
| Vorhanden ist in diesem Bereich nur eine CEE Steckdose mit 5 x 2,5 mm², 25 A abgesichert. |
Was ist das denn für eine CEE ich hoffe 32A?
Nach den Normen soll die Installation Selektiv sein.
Das ist bei 2 LS in Reihe nicht gegeben.
Auch bei Schmelzsicherungen im Verteiler ist das sehr knapp.
_________________
Mit freundlichem Gruß sps
[ Diese Nachricht wurde geändert von: SPS am 8 Jul 2009 19:06 ] |
|
BID = 619524
daniel4 Gerade angekommen
Beiträge: 5 Wohnort: Herrenberg
|
Hallo,
dann passt ja das mit dem FI zumindest schon mal. Geräte im Freien gibt es da nicht.
Die CEE hab ich mir nicht näher angesehen. Ich bin davon ausgegangen, daß der Bestand ok ist. Schadet aber nicht, wenn ich da noch mal einen Blick drauf werfe.
Mit der Selektivität verstehe ich wohl was falsch. Ist die nicht gegeben, wenn ein Stromkreis in der UV mit 25 A und weiter hinten nochmal mit 16 A abgesichert ist?
Ich hätte spontan gesagt, wenn die 16er in der UV sitzen würde und die 25er dahinter kommt, dann würde ja, egal, wo der Fehler ist, auf jeden Fall die 16er auslösen, die 25er jedoch nie.
Bei meinem Vorschlag kann ja bei einem Fehler an der neuen Steckdose die 16er auslösen und die 25er bleibt drin, oder? Hm, hängt sicher auch von der Auslösecharakteristik ab....?
Gruß Daniel
|
BID = 619528
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
|
Erstmal noch herzlich willkommen im Forum!
Au weia!
1. Steckdosen in der Nähe von Aussentüren müssen wie Aussensteckdosen behandelt werden, sofern keine "echten" Aussensteckdosen vorhanden sind. Gibt es keine Steckdosen in der Nähe von Aussentüren, sind die nächstgelegenen Steckdosen entsprechend auszuführen.
Es muss immer damit gerechnet werden, dass Geräte im Freien betrieben werden, daher müssen die dem Eingang am nächsten liegenden Steckdosen wie Aussensteckdosen behandelt werden.
2. JEDER Schukosteckdose, die neu installiert wird, muss ein Fehlerstromschutzschlater mit einem Bemessungsfehlerstrom von höchstens 0,03A vorgeschaltet werden.
3. Wer macht denn die notwendige messtechnische Überprüfung der Anlage, nachdem Du daran gearbeitet hast?
4. 5x2,5mm² mit 25A gesichert ist in 90% der Fälle nicht in Ordnung!
_________________
Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
Alles unter 1000°C ist HANDWARM!
Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Lightyear am 8 Jul 2009 19:26 ]
|
BID = 619533
daniel4 Gerade angekommen
Beiträge: 5 Wohnort: Herrenberg
|
Das sind ja auch wieder interessante Hinweise. Ich komm wohl doch nicht drum rum, ne 0100 aufzutreiben
Kannst du mir entsprechende Verweise auf die Norm geben, damit ich mir die Stellen nochmal durchlesen kann? (Steckdosen, die am nächsten zu Türen montiert sind, wie Aussensteckdosen; Jede neue Schuko über FI)
Schleifenimpedanz, Auslösezeiten /Strom, Isolationswiderstand usw möchte ich selber messen. Versuch grad, ein entsprechendes Gerät aufzutreiben.
Dann muß ich mir den Bestand wohl echt noch mal genauer ansehen...
|
BID = 619545
SPS Schreibmaschine
Beiträge: 2848
|
|
BID = 619580
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
|
Nichts gegen die FI Regelung für Aussensteckdosen, welche ja schon Jahrzehnte alt ist.
Aber dieses neuerdings dort hinein interpretierte "der FI darf nicht unmittelbar an der Steckdose sein" ist imho der grösste Schwachsinn.
Derartigem nicht begründbarem Bullshit verweigere ich mich.
|
BID = 619584
SPS Schreibmaschine
Beiträge: 2848
|
Zitat :
ego hat am 8 Jul 2009 22:26 geschrieben :
|
Nichts gegen die FI Regelung für Aussensteckdosen, welche ja schon Jahrzehnte alt ist.
Aber dieses neuerdings dort hinein interpretierte "der FI darf nicht unmittelbar an der Steckdose sein" ist imho der grösste Schwachsinn.
Derartigem nicht begründbarem Bullshit verweigere ich mich.
|
"hinein interpretiert" ist da nichts.
Die Norm sagt hier "Stromkreise" nicht nur die Steckdose wie bei Innenräumen.
Der Stromkreis fängt eben beim LS an.
Das gilt auch nach VDE 0100-701 für Stromkreise im Bad.
_________________
Mit freundlichem Gruß sps
[ Diese Nachricht wurde geändert von: SPS am 8 Jul 2009 22:47 ]
|
BID = 619587
daniel4 Gerade angekommen
Beiträge: 5 Wohnort: Herrenberg
|
Hallo,
danke für eure Antworten, besonders Dir, SPS für die Artikel. Die sind sehr hilfreich. Ich habe noch nicht alle durch, aber so langsam kommt Licht in die Sache. Ich hab glaub ich die letzte richtige Installation vor etwa 10 Jahren gemacht. Aber da tut sich ja einiges, an den Normen.
Übrigens habe ich nochmal nachgesehen: Die CEE ist nicht mit 25 A abgesichert, sondern nur mit 16. Ich hatte die 25 nur getippt, aufgrund des Querschnitts. Aber der Querschnitt wurde vermutlich wegen der Entfernung (etwa 30 ... 35 m) gewählt.
Ich denke, so müsste es passen: Vor die neuen Steckdosen sauber eine Kiste setzen, wo ein Wechselstrom FI mit 30 mA Fehlerstrom drin ist.
LS muß ich ja dann keine verbauen, also auch so oder so kein Problem mit der Selektivität. Dann ein schönes Inbetriebnahmeprotokoll machen, und die Sache sollte einigermaßen rund sein.
Zumindest runder als das, was man sonst häufig sieht
|
BID = 619599
SPS Schreibmaschine
Beiträge: 2848
|
Da du hier einen Drehstromkreis in Wechselstromkreise aufteilst ist hier eine gemeinsame Abschaltung der 3 Phasen nötig.
Das kann ein 3Pol LS sein.
_________________
Mit freundlichem Gruß sps
|
BID = 619601
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
|
Was verstehst Du unter "Wechselstrom-FI"?
-Wenn 2-polig, wäre das okay.
-Wenn wechselstromsensitiv (also AC-Typ), wäre das in D neu längst nicht mehr zulässig. Es sind mindestens pulsstromsensitive FI (also A-Typ) zu verwenden!
Im Übrigen sollte man überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, bei dieser Gelegenheit ALLE Steckdosenstromkreise der Anlage mit (einem oder mehreren) 30mA-FI auszustatten!!!
Eventuell ist das sogar zwingend.
_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
|
BID = 619648
un23 Stammposter
Beiträge: 399 Wohnort: Neckartenzlingen
|
Zitat :
SPS hat am 8 Jul 2009 22:46 geschrieben :
|
"hinein interpretiert" ist da nichts.
Die Norm sagt hier "Stromkreise" nicht nur die Steckdose wie bei Innenräumen.
Der Stromkreis fängt eben beim LS an.
|
Hallo,
kann das jemand näher begründen? Der Unterschied zwischen einer Innensteckdose und einer für Außengeräte genutzten Innensteckdose ist ja nur das außen betriebene Gerät mit seiner Zuleitung. Da würde ich es für ausreichend halten, die Steckdose mit einem FI zu sichern. Bei echten Außensteckdosen mag das anders sein, da liegt ja auch noch ein Teil der Zuleitung zur Steckdose außen, sollte also mitgesichert werden. Oder wie seht Ihr das?
Zitat :
|
Das gilt auch nach VDE 0100-701 für Stromkreise im Bad.
|
Da kann ich das ja auch verstehen, da ja mehr als nur die Steckdose im Bad selbst liegt.
Gruss
un23
|
BID = 622521
daniel4 Gerade angekommen
Beiträge: 5 Wohnort: Herrenberg
|
Hallo,
die Installation ist jetzt so weit fertig. Ich habe jetzt ein Gerät besorgt, um eine vernünftige Prüfung zu machen (Norma Unilap 100). FI Auslösung (Berührungsspannung und Auslösezeit), Isolationsmessung, Schleifenimpedanz Messung muß ich natürlich machen.
Die Werte, die ich heute Abend noch schnell probehalber gemessen habeliegen alle in dem Bereich:
- Schleifenimpedanz (L-N gemessen): 0,88 - 0,94 Ohm (5 * In ist bei 16 A LSS also überschritten)
- FI Auslösung (IdeltaN 30 mA): Ub 0,1 V, Auslösezeit: 39 ms.
- Isloationsmessung folgt.
Was sollte man sonst noch messen?
Gruß
|
BID = 622524
wome Schreibmaschine
Beiträge: 1252
|
Nach erfolgreicher Besichtigung
1. Niederohmiger Durchgang des PE an allen Verbrauchsstellen
2. Isolationsmessung
3. FI-Test
Die Schleifenimpedanz wird von L-PE gemessen!!! Sie wird nur benötigt, wenn kein FI davor sitzt.
L-N ist der Netzinnenwiderstand, den braucht man nicht.
|
BID = 622575
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
|
Zitat :
wome hat am 21 Jul 2009 23:56 geschrieben :
|
L-N ist der Netzinnenwiderstand, den braucht man nicht.
|
Messe ich aber auch immer, denn dieser kann Aufschluss darüber geben, ob zB alle Klemmstellen in Ordnung sind.
|