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Asynchronmotor als Generator Suche nach: generator (3191) |
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BID = 606411
hans.wurst Gesprächig
Beiträge: 140 Wohnort: Saarland
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Hi,
ich habe ein Verständnisproblem was die Asynchonmaschine angeht. Dass ein Synchronmotor als Generator betrieben werden kann, leuchtet mir ein. Man speist Strom über Schleifringe in den Rotor ein und dreht diesen. Das entstehende Magnetfeld durchsetzt die Statorwicklung und durch die Drehung wird Strom induziert. Aber wie funktioniert das bei einem Asy.motor?
Der muss quasi erst im Motorbetrieb laufen, damit der Rotor ein Magnetfeld erzeugt oder? Was genau passiert wenn ich den Rotor dann über der synchronen Drehzahl antreibe? Und vor Allem was passiert dann mit dem Strom der eigentlich vorher den Stator erregt hat `?
Gruß und Danke schonmal |
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BID = 606483
alpha-ranger Schreibmaschine
Beiträge: 1517 Wohnort: Harz / Heide
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Hallo,
der asyn Motor kann Drehmoment nur ausreichned abgeben, wenn er synchron arbeitet. D.h. das rotierende Feld darf nur geringfügig in der Phase gebremst werden.
Als Generator läuft das ähnlich: Nur soviel Drehmoment einspeisen, bis es noch nicht zu Phasensprüngen führt. Der Wirkungsgrad sinkt sofort, und es gibt eine Schwankung des Ausgangsstromes in erheblichen Maße entsprechend der Drehzahldifferenz/ Polzahl.
Weitere undendliche Informationen zum asyn-Motor erhält man nebenbei aus den techn. Informationen von Danfoss-Frequenzumrichtern.
mfG.
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Wie der alte Meister schon wußte: Der Fehler liegt meist zwischen Plus und Minus. :-)
Und wenn ich mir nicht mehr helfen kann, schließ ich Plus an Minus an. |
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BID = 606520
Dreheisen Schriftsteller
Beiträge: 694 Wohnort: Rheinhessen
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Der Synchronmotor hat im Rotor sein eigenes Magnetfeld (Erregerstrom oder Dauermagnet). Sein Rotor dreht sich im Normalfall genauso schnell wie das Ständerfeld also synchron, er läuft aber nicht so einfach an.
Der Asynchronmotor erhält sein Rotorfeld aus dem Magnetfeld des Ständers. Das klappt nur wenn Feldlinien geschnitten werden. Also muss der Rotor im Motorbetrieb etwas langsammer laufen als das Ständerfeld. Je größßer der Drehzahlunterschied umso größer wird das Moment( bis zu "Abreißgrenze" des Magnetfeldes)Siehe Momentenkennlinie.
Treibt man einen Asynchronmotor, welcher an einer Netzversorgung hängt, schneller an als das Ständerfeld rotiert, liefert er Energie in das angeschlossene Netz.
Gibt es kein Netz, also der Generator soll im Inselbetrieb arbeiten, wird die Sache aufwendiger, weil der ASM keine Blindleistung liefern kann. Hierzu müßte eigentlich für jeden speziellen Lastfall(P,S,Q) eine spezielle Blinstomkompensation mittels Kondensatoren erfolgen. Die meisten Moppelhersteller haben aber eine feste Komensation für den Nennlastfall voergesehen. So daß es bei anderen Lastfällen zu Verschiebungen im Inselnetz kommt.
MfG Dreheisen
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Techniker/Management < 3/1 => Ein Land fährt an die Wand!!!
Es handelt sich bei obenstehendem um wohlgemeinte, private Tipps welche jedoch jegliche Haftung ausschliessen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dreheisen am 7 Mai 2009 10:47 ]
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BID = 606841
hans.wurst Gesprächig
Beiträge: 140 Wohnort: Saarland
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Hi,
vielen Dank schonmal für die Ausführungen. Mal angenommen ich würde so einen Asynch.motor in einem Fahrzeug betreiben und würde damit beim Bergabfahren die eigentlich Motordrehzahl überschreiten...
Die entstehende Spannung müsste ja in der Frequenz von der Drehzahl des Motors abhängen (und auf jeden Fall übersynchron sein). Steigt die Spannung auch an und sorgt dann letztendlich für die Rückspeisung ? Weil der Generator arbeitet ja "gegen" die Spannungsquelle dann...
Einen Synchronmotor kann man eigentlich nur über einen Frequenzumrichter anfahren oder? Wenn dieser dann bei sinkender Drehzahl noch nachgeführt wird, so dass der Synchronmotor nicht "außer Tritt" geraten kann hat der Motor doch eigentlich keine Nachteile gegenüber den Asynchronmotor. Außer vielleicht den meist notwendigen Schleifringen...
Gruß
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BID = 606848
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Einen Synchronmotor kann man eigentlich nur über einen Frequenzumrichter anfahren oder? |
Oder mit einem Asynchronmotor, z.B. Kurzschlussläufer im gleichen Feld.
Dann braucht der Snchronmotor nur noch den Schlupf zu überwinden um synchron zu werden.
FU gibt es ja noch nicht so furchtbar lange.
Kleine Synchronmotoren mit geringer Trägheit und vielen Polen, z.B. in Uhrwerken, starten aber auch aus dem Stand synchron.
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BID = 606881
Lötfix Schreibmaschine
Beiträge: 2328 Wohnort: Wien
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Hallo!
Manche Synchronmotoren haben im Rotor sog. Dämpfungswicklungen. Läuft der Rotor synchron, wird in der Dämpfungswicklung keine Spannung induziert. Treten aber Schwingungen des Rotors auf, so wird wie beim Kurzschlußläufer eine Spannung in der Dämpungswicklung induziert und es entsteht ein Drehmoment, welches der Schwingung entgegenwirkt.
Über diese Dämpfungswicklung kann man den Motor asynchron hochfahren bis er in die Synchronität gezogen wird.
mfg lötfix
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung. Rechtsansprüche dürfen daraus nicht abgeleitet werden. Sicherheitsvorschriften beachten!
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BID = 606905
Dreheisen Schriftsteller
Beiträge: 694 Wohnort: Rheinhessen
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Die Frequenz eines Asynchrongenerators wird durch Drehzahl und Polpaarzahl bestimmt. Dies funktioniert auch bei anderen Drehzahlen/Frequenzen als der Nenndrehzahl es muß aber, wie ich schon schreib, für den notwendigen Blindleistungsanteil gesorgt werden. Damit überhaupt Spannungen induziert werden reicht für ein anfängliches Magnetfeld im allgemeinen der Restmagnetismus (Remanenz) des Rotorblechpacketes aus so daß sich Felder, Spannungen und Ströme von selbst aufschaukeln. Der ASG muß also nicht vorher im Motorbetrieb laufen.
Gruß Dreheisen
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BID = 606975
unlock Schriftsteller
Beiträge: 901 Wohnort: Mosbach
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Hallo,
Asynchron- und Synchronmotoren(Generatoren)unterscheiden sich im wesentlichen von der Steifigkeit:Frequenz-Drehzahl.
Beim Synchron wird dabei mit Lastwinkel(position des Läufers zur Synchrondrehzahl)in Grad gerechnet.
Beim Asynchron wird mit Schlupf gerechnet(Drehzahl zur Synchrondrehzahl)Wellendrehzahl zu Synchrondrehzahl(Frequenz)
Asynchronmotore kann man auch als Generator betreiben in dem man ihm mit einen Condensator verschaltet.Frequenz und spannung sind in dem Fall stark lastabhänig.Zur Einspeisung ins Netz ist er übersynchron zu betreiben.
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One Flash and you're Ash !
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BID = 607089
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Asynchronmotore kann man auch als Generator betreiben in dem man ihm mit einen Condensator verschaltet. |
Funktioniert das auch mit einem Spaltpolmotor?
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BID = 607402
selfman Schreibmaschine
Beiträge: 1681 Wohnort: Seekirchen a. W.
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Wenn Du die Spaltpolwicklung auftrennst und mit einem entsprechenden Kondensator beschaltest, vielleicht.
Schöne Grüße Selfman
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Traue keinem Ding, das du nicht selber vermurkst hast.
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