Klassische Nullung

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Autor
Klassische Nullung

    







BID = 568954

Azubi17

Gerade angekommen


Beiträge: 3
Wohnort: Kiel
 

  


schönen guten abend, ich hab mal eine frage zur klassischen nullung!
wir nehmen mal das beispiel einer lampe, die bekommt ja an den fusskontakt die phase und an dem seitenkontakt den neutralleiter! wenn man nun die klassische nullung ausführt und vom gehäuse der lampe eine brücke zum N leiter legt, daraufhin die lampe einschaltet schliesst sich der stromkreis. wenn ich nun an das gehäuse fasse gegebener fall ich berühre die erde, bekomme ich dann einen stromschlag? klar bekomme ich keinen, dass weiß ich auch aber warum??? kann mir vll jemand das komplette prinzip erläutern, dass wäre wirklich hilfreich danke im vorraus!

BID = 568955

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

 

  

Hallo Azubi17,
(ist das bei Euch wirklich so ne arme Gegend, daß sich Deine Eltern für Dich keinen Vornamen leisten konnten - nur ne Nummer...? )

Das ist DIE Gelegenheit für Dich, die Sache gleich von Angang an RICHTIG zu lernen!
So, wie es aussieht, hast Du nämlich schon falsche Begrifflichkeiten aufgeschnappt.

Also:
Welches Lehrjahr?
Inwieweit hast Du schon Ahnung von den Netzformen (TN-S, TN-C, TN-C-S, TT, IT)?

Von einem Neutralleiter (N) aus kann und darf man nämlich niemals eine klassische Nullung ausführen!
Vielleicht meinst Du ja aber etwas anderes.


Gruß,
sam2


_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 568961

Azubi17

Gerade angekommen


Beiträge: 3
Wohnort: Kiel

hallo sam2 erstmal danke, dass du mir helfen möchtest ich bin im 2ten lehrjahr! aber das prinzip der klassischen nullung, wie es auch in einem TN-C netz genutz wird habe ich nicht so richtig verstanden, ich hoffe du kannst mir das nochmal erläutern und mir auch erklären was und wie genau die klassische nullung funktioniert! danke gruss Robert

BID = 568964

wome

Schreibmaschine



Beiträge: 1252

Hallo Robert,

Sam2 steht auch auf korrekte Rechtschreibung, Großbuchstaben und eine halbwegs vernünftige Zeichensetzung.

BID = 568965

Azubi17

Gerade angekommen


Beiträge: 3
Wohnort: Kiel

Achso entschuldigung, dass wusste ich nicht. Darum frage ich nun einfach nochmal, ob er mir mein Problem vielleicht erläutern möchte. Es wäre mir wirklich sehr hilfreich.

BID = 568970

Homi

Gesprächig



Beiträge: 137

Hallo Robert,

erst zu den Begrifflichkeiten. Im TN-C Netz gibt es die Außenleiter L1/L2/L3 und den PEN. PEN wird auch als "Nulleiter" bezeichnet. PEN vereinigt den Neutralleiter N und Schutzleiter PE.
In aktuellen Installationen erfolgt z.B. in der Unterverteilung eine Aufteilung des PEN in N und PE. Dann spricht man von einem TN-C-S Netz.

Bis ca. 1973 durfte auch bis in Endstromkreise in TN-C installiert werden.

So, jetzt zu Deiner Frage, warum Du bei einer klassischen Nullung keinen elektrischen Schlag bekommst, wenn Du die Lampe einschaltest.
Einen elektrischen Schlag kannst Du dann bekommen, wenn Du unterschiedliche Potentiale berührst. PEN liegt ja auf Erdpotential, und Du schreibst Du berührst mit der anderen Hand Erde... also ist keine spürbare Potentialdifferenz vorhanden, auch bei eingeschaltetem Verbraucher, da die Netzspannung von 230V fast ausschließlich am Glühfaden des Leuchtmittels abfällt und nur ein paar Millivolt auf der PEN-Strecke Lampenfassung-Erde.

Konnte ich Deine Frage halbwegs plausibel beantworten ?

Gruß Homi


P.S. : wenn Du das verstanden hast, kannst Du Dir ja mal überlegen, wie die Sache bei eingeschalteter Lampe und PEN-Unterbrechung in einer Abzeigdose aussieht

BID = 568978

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Klar machen wir das!
Ich hab nur ab und an auch noch anderes zu tun...
Also einfach etwas Geduld, dann wird es schon.

Wenn Du statt der zwar kurzen, aber veralteten Bezeichnung der "Klassischen Nullung" die korrekte moderne Bezeichnung verwendest, wird es vielleicht schon etwas klarer.
Sie lautet "Schutz gegen das Bestehenbleiben unzulässig hoher Berührungsspannungen bei indirektem Berühren durch Einsatz von Überstromschutzorganen im TN-C-System".

Es handelt sich also um einen Schutz durch Abschaltung (das ist das meistverwendete Prinzip, in diese Kategorie fällt z.B. auch der Einsatz von Fehlerstromschutzschaltern), um zu verhindern, daß im Falle von Körperschlüssen (also Isolationsfehlern mit Spannungsverschleppung auf leitfähige Gehäuseteile, die "Körper" - der Begriff bezieht sich hier also NICHT auf Menschen) eine Personengefährdung auftritt.

Als Schaltorgan wird hierbei das sowieso schon vorhandene Überstromschutzorgan verwendet. Dessen eigentliche Aufgabe ist ja der Kurzschluß- und der Überlastschutz von Leitungen und meist auch von bestimmten weiteren Betriebsmitteln (wie Schaltern, Steckverbindern etc.).

Es muß also eine Situation geschaffen werden, daß ein Körperschluß für die Schmelzsicherung oder den Leitungsschutzschalter "aussieht wie ein satter Kurzschluß".

Dies wird erreicht, indem die zu schützenden Körper (Gehäuse von Geräten der Schutzklasse I) durch einen Schutzleiter mit dem betriebsmäßig geerdeten Pol (in den üblichen Drehstromnetzen ist das der Sternpunkt) der Quelle verbunden werden.

Wird diese Verbindung durch einen in ganzer Länge separaten Leiter gebildet, nennt man das ein TN-S-System. Das "S" steht für "separée" - was französisch ist und "getrennt" bedeutet.
Wenn stattdessen ein gemeinsamer Leiter verwendet wird, ist es ein TN-C-System (also die "klassische Nullung"). Das "C" steht für "combinée" - also "kombiniert".
T bedeutet "terre" (Erde), N "neutre" (neutral) und I "isolée (isoliert). Der erste Buchstabe bezeichnet die Erdungsverhältnisse der Quell, der zweite die der Körper (Verbraucher etc.).

Reine TN-C-System dürfen seit vielen Jahren nur noch bei Leiterquerschnitten von mindestens 10mm²Cu neu errichtet werden.
Dies aus Sicherheitsgründen, weil die Klassische Nullung sehr gefährlich werden kann, wenn sie fehlerhaft ist.
Das kann es dann zu dem berüchtigten "Tod wegen der Schutzmaßnahme" kommen!

Das mittlerweile häufigste System ist das TN-C-S. Dort wird im Abschnitt vom Generator/Trafo bis zur jeweiligen Verbrauchsanlage TN-C verwendet und ab einer definierten Aufteilungsstelle (z.B. am Hausanschluß, Zähler oder spätestens beim Unterverteiler) als TN-S weiterverdrahtet.

Nun zur Nomenklatur:
Der Neutralleiter (Kurzzeichen N, früher Mittelpunktleiter oder kurz Mittelleiter Mp) dienst NUR der Betriebsstromrückleitung, hat also KEINE Schutzqualität.
Der Schutzleiter (Kurzzeichen PE, früher Sl) darf KEINEN Betriebsstrom führen, hat aber dafür Schutzqualität.
Der PEN-Leiter (Kurzzeichen PEN, früher Nulleiter Mp/Sl) vereinigt beide Funktionen in einer Ader. Er führt also Betriebsrückstrom UND besitzt Schutzqualität.
Das hat besondere Folgen. Z.B. darf ein PEN-Leiter weder gesichert werden noch schaltbar sein, muß bestimmte Mindestquerschnitte aufweisen etc.

Wenn Du Dir die Prinzipschaltbilder der unterschiedlichen Netzsysteme ansiehst, sollte die Funktionsweise gut ersichtlich sein.


Falls meine Ausführungen unverständlich sein sollten oder Du noch weitere Fragen hast - nur zu!

BID = 568983

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681


Zitat :
Reine TN-C-System dürfen seit vielen Jahren nur noch bei Leiterquerschnitten von mindestens 10mm²Cu neu errichtet werden.

Und bei Endstromkreisen ohne Schuko-Steckdosen - denn diese müssen heutzutage mit eine FI abgesichert sein. Und hinter einem FI muss es zwangsläufig dreiadrig weitergehen. Also ist es dann kein reines TN-C mehr


Gruß, Bartho

BID = 568988

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Das ist so nicht richtig:
Denn erstens gilt die generelle FI-Pflicht nur für Steckdosen bis 20A.
Und zweitens darf der FI auch unmittelbar an der Steckdose sitzen. Es gibt sogar welche mit eingebautem solchen...

Eine 32A CEE in einem trockenen Innenraum ohne weitergehende Anforderungen z.B. dürfte man bei einm TN-Netz auch zukünftig als TN-C anfahren, wenn der Mindestquerschnitt eingehalten ist.
Daß dies unsinnig und keinesfalls empfehlenswert ist, steht auf einem anderen Blatt...

Und es hat ja hier (aus gutem Grund) Niemand eine Einschränkung auf Neuanlagen vorgenommen. Der angehende Fachmann muß sich sogar sehr gut mit den Tücken und den zahlreichen Varianten des Altbestands auskennen, sonst kommt er in der Praxis nicht weit!

BID = 568997

DMfaF

Inventar



Beiträge: 6670
Wohnort: 26817 Rhauderfehn

Moin Herr Lehrer.



Offtopic :
Wenn Du statt der zwar kurzen, aber veralteten Bezeichnung der "Klassischen Nullung" die korrekte moderne Bezeichnung verwendest, wird es vielleicht schon etwas klarer.
Sie lautet "Schutz gegen das Bestehenbleiben unzulässig hoher Berührungsspannungen bei indirektem Berühren durch Einsatz von Überstromschutzorganen im TN-C-System".


Das es eine gute Rechtschreibung geben muß, ist ok. Das Forumregeln beachtet werden müssen, ist ok. Das Du die jetzt auch noch die ganzen Kürzel wegnehmen willst und wir nur noch in der korrekten modernen? Bezeichnung antworten sollen, ist doch nicht Dein Ernst? Wenn das eine moderne Bezeichnung wäre ( kann sich höchstens ein gelangweilter Beamter einfallen gelassen haben ) dann müssen Klassische Nullung jetzt vielleicht ja so heißen: K_Ng. Das läßt sich dann aber schlecht aussprechen.

Nichts für ungut!

Gruß
Bernd

BID = 569038

Deneriel

Schriftsteller



Beiträge: 981
Wohnort: Westmünsterland
ICQ Status  

Lies doch mal genau was sam2 geschrieben hat: Für das Verständnis ist es hilfreich sich mal die lange Bezeichnung anzusehen, denn dort steht explizit daß es sich um eine Schutzmaßnahme durch Überstromschutzorgane (vulgo: Sicherungen) handelt. Natürlich kann die Bezeichnung klassische Nullung weiterhin verwendet werden - und wenn man die wegnähme, was würde dann erst aus der klassischen Phasung?


Apropos klassische Phasung - da haben wir gerade ein unbeabsichtigtes Beispiel derselben im Stromunfälle-Bereich.


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