Bohrmaschinenschaltung (inkl. Frequenzumrichter) Im Unterforum Projekte im Selbstbau - Beschreibung: Selbstbau von Elektronik und Elektro
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BID = 563511
chrisyy Gerade angekommen
Beiträge: 4 Wohnort: Hann. Münden
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N'abend zusammen,
da mein Chef auf die wahnwitzige Idee kam, unsere kleine Standbohrmaschine zu verbessern, bleibt diese Aufgabe jetzt als Projekt an uns Azubis hängen, obwohl ich darüber auch nicht wirklich traurig bin, da wir wohl doch noch ein wenig daraus lernen könnten.
Zu der benötigten Schaltung haben sich mir jedoch einige Fragen aufgetan, die ich aber am Ende des Beitrags schreiben werde, da ich erstmal das drumherum ein wenig erklären möchte.
Bei dem Projekt handelt es sich um eine Standbohrmaschine die 2 versch. Modi aufweisen soll: Einmal das normale Bohren mit regelbarer Geschwindigkeit und zweitens eine Art "Automatik".
Die "Automatik" ist für sog. "Kombi-Maschinen-Gewindebohrer" gedacht und soll wie folgt funktionieren: Die Standbohrmaschine wird über einen Hauptschalter in Betrieb genommen. Mit einem Schalter wird der Automatik-Modus aktiviert und die Bohrmaschine wird mit einem AN/AUS-Schalter angeschaltet (Geschwindigkeit soll hierbei noch einstellbar sein). Nach erreichen einer einstellbaren Vorschublänge wird ein Sensor aktiviert, der die Geschwindigkeit des Gewindebohrers abbremst und sich weiter auf einer langsamen Geschwindigkeit dreht (Gewindeschneiden). Nach erreichen einer weiteren einstellbaren Vorschublänge wird die Spindel angehalten und dreht sich im Linkslauf weiter. Bis zum Erreichen der obersten Position soll die Geschwindigkeit langsam bleiben und die Drehrichtung auch links. Erst nach Abschalten und erneutem Anschalten darf sich die Spindel wieder rechtsrum drehen.
Soviel dazu. Ich hab jetzt natürlich lang und breit hin und her überlegt und bin jetzt mehr oder weniger auf einen Lösungsansatz gekommen, bzw da wir 2 Azubis sind, sind wir auf 2 Ansätze gekommen:
Den ersten erwähn ich hier nicht, den macht meine Kollegin (Lösung mit Servomotor).
Meine Lösung: Frequenzumrichter.
Als erste "Idee" wäre da nun ein ganz stumpfes: Einspeisung -> Hauptschalter -> Not-AUS-Kontakte -> Sicherung -> Frequenzumrichter -> Motor.
Doch schon da fangen meine Probleme an.
Der Motor hat eine Nennleistung von 1,1kW, wird an 400V (demnach im Dreieck) betrieben und hat demnach einen Nennstrom von 2,75A.
Mit diesen Daten müsste ich jetzt mehrere Sachen dimensionieren können.. müsste. Fangen wir bei dem Leiterquerschnitt an:
Soweit ich es in der Ausbildung gelernt habe, müssten 1,5mm² locker für 2,75A ausreichen, jedoch hab ich bis jetzt keine eindeutige Formel gefunden, mit der sich der Leiterquerschnitt aus meinen vorhandenen Daten vernünftig berechnen lassen könnte.
Teil 2; Sicherung, aka Leitungsschutzschalter:
Beim Leitungsschutzschalter habe ich mich für einen des Typen B (unverzögertes Auslösen beim 3- bis 5fachen des Nennstromes) mit 4A Nennstrom entschieden. Doch, gibt es da vielleicht auch vernünftige Tabellen und Formeln um wirklich eine hieb- und stichfeste Aussage darüber machen zu können, was man benötigt?
Doch mein größtes bisheriges Problem überhaupt: Der Frequenzumrichter.
Von der Theorie her ist ja alles halb so wild, hier und da was über nen Relais schalten, den Rest über den "PC"-Ausgang an der SPS mit meinen Schaltern und Relais verbinden und an einen der Vorwärts-/Rückwärts-/Geschwindigkeitsbefehle anschließen. ABER:
Sorge Nummer 1: Schafft es ein Frequenzumrichter, die Spindel bei dieser Masse in kurzer Zeit runterzubremsen? (Aktuell läuft die Übersetzung über einen Riemen, denke dabei unter anderem an die Geschwindigkeitseinstellungen etc pp)
Sorge Nummer 2: Wie stelle ich die Geschwindkeit über den analogen Ausgang an (Poti, schon klar), während ich die langsame über den festen RL (Geschwindigkeitsbefehl, programmabhängig) stelle? Beides zusammen hab ich bis jetzt noch nie gesehen.
Sorge Nummer 3: Irgendwie muss ich die Automatik AN / AUS auch wählen können. Ohne Automatik den FU umgehen? Oder den FU einen Befehl für Rechtslauf geben und Geschwindigkeit über den Analogen Eingang regeln? (Was meiner Meinung nach sinnvoller ist... wenn ich schon nen FU drin hab, dann kann ich den wenigstens auch gleich zum regeln benutzen und ausserdem ist der Motor über den FU abgesichert).
Für mich als Azubi ein ziemlich umständliches Projekt, aber ich versuche es so gut es geht zu lösen und eine möglichst gute Lösung vorzulegen.
Ich danke im voraus für Eure Hilfe, wenn mir denn überhaupt noch zu helfen ist :wink:.
mfg
chrisyy
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BID = 563519
Otiffany Urgestein
     
Beiträge: 13771 Wohnort: 37081 Göttingen
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Problem unterschiedliche Geschwindigkeit (Gewindeschneiden) einstellen:
Möglichkeit: Über Festwiderstände (ausmessen) und Relais, werden die benötigten Drehzahlen eingegeben.
Bremsen: FUs können eine Bremskurve erstellen, wenn ein entsprechender Bremswiderstand angeschlossen wird.
Zuleitung: Diese sollte abgeschirmt sein!
Das vorerst zum Nachdenken.
Gruß
Peter
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BID = 563532
chrisyy Gerade angekommen
Beiträge: 4 Wohnort: Hann. Münden
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Die Geschwindigkeit sollte jedoch beim Bohren stufenlos regelbar sein, beim Gewindeschneiden sollte eine niedrige Drehzahl ausreichend sein.
Das mit dem Bremswiderstand hört sich schonmal interessant an, ich check dazu nochmal das Datenblatt.
Die abgeschirmte Leitung find ich grad nicht, die such ich nachher mal raus.
mfg,
chrisyy
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BID = 563615
Otiffany Urgestein
     
Beiträge: 13771 Wohnort: 37081 Göttingen
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Na und? Was hindert dich daran mit einem Poti und einem Festwiderstand zu regeln?
Gruß
Peter
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BID = 563626
GeorgS Inventar
     
Beiträge: 6450
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Zitat :
| ...mit einem Poti und einem Festwiderstand zu regeln? |
An dieser und einigen weiteren Stellen weiter oben
sollte das Wort "einstellen" bzw "einzustellen" stehen.
"Regeln" ist was anderes, schaut mal unter
"Regelung (Regeltechnik)" im Wiki.
Dies ist ein Problem, das auch viele bemooste Häupter
nicht "geregelt kriegen". :=)
Noch ein Hinweis: habt ihr ein Futter für das Gewindeschneiden?
Normale Futter können sich bei Linkslauf lösen.
Es gibt übrigens ganz wunderbare Futter mit Reversiergetriebe
füs Gewindeschneiden. Die Umschaltung geschieht
durch Druck/Zug von der Spindel her.
Gruß
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 563651
LeoLöwe reloaded Schreibmaschine
    
Beiträge: 1407 Wohnort: Meine
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Wenn du einen FU verwendest, der sich über eine SPS steuern lässt, könntest du doch das Poti für den manuellen Modus einfach an die SPS anschließen.
Je nach Modus wird dann entweder der Poti-Wert direkt an den FU geschickt, oder eben die Geschwindigkeiten fürs Gewindebohren.
Hat die Maschine eine digitale Anzeige für die Bohrtiefe? Eventuell kannst du dann von der Anzeige die Werte direkt abgreifen und die Punkte für die Geschwindigkeitsumschaltung einfach über zwei Taster setzen, dann müsste nicht mit verstellbaren Endschaltern o.ä. gearbeitet werden.
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We now return you to your regularly scheduled nonsense.
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BID = 563679
Otiffany Urgestein
     
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GeorgS Inventar
     
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Dimmen ist für die Dummen
[ Diese Nachricht wurde geändert von: psiefke am 12 Nov 2008 22:18 ]
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Otiffany Urgestein
     
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BID = 563728
psiefke Schreibmaschine
     Beiträge: 2636
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so und nu dann wieder zurück zum ambitionierten azubi projekt.
danke!
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phil
PS:
Ein Millimeter ist so klein, daß tausend übereinandergestapelt nur einen Meter hoch wären.
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BID = 564019
chrisyy Gerade angekommen
Beiträge: 4 Wohnort: Hann. Münden
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So, hab heute mal ein bisschen rumprobiert.
Hab mir erstmal einen Leitungsschutzschalter des Typs B rausgesucht (3-polig, 4A) - funktioniert einwandfrei mit dem Motor, selbst unter Last reicht dieser aus.
Hauptschalter hab ich mir auch einen besorgt, mir fehlt also nurnoch der Not-Aus, der muss allerdings erst bestellt werden. (:
Als Frequenzumrichter habe ich jetzt testweise einen von Mitsubishi (Serie S500) genommen - mit überraschendem Ergebnis.
Hab den FU mit einem ähnlichem Motor getestet (ebenfalls 1,1kW - fast identische Stromaufnahme), alles angeschlossen etc und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:
-> Bremsen funktioniert wunderbar, da die Abbremszeit einstellbar ist. Hatte mich bei meinen Tests jetzt für 1,5s von 50Hz auf 10Hz entschieden.
-> Da an der Bohrmaschine die Drehzahl schon einstellbar sind, hab ich mich dazu entschlossen die Geschichte mit dem Poti ganz wegzulassen und bastel gerade an einer Lösung 3 versch. Drehzahlsignale + 2 Richtungssignale an den FU zu schicken (per Schalter & Relais), allerdings muss ich mir was einfallen lassen, wie ich mit einem Sensor ein Relais geschaltet bekomme. So wäre später folgendes einstellbar: hoher Drehzahlbereich, niedrigerer Drehzahlbereich und die gewünschte Automatik (da wir an der Bohrmaschine bei größeren Bohrern öfter das Problem hatten, das die Drehzahl noch immer zu schnell ist, habe ich mich deshalb dazu entschieden noch einen niedrigeren Drehzahlbereich mit rein zu nehmen. z.B. hoher bereich: 50Hz, niedrigerer Bereich: 20-30 Hz und für die Automatik später 10-20 Hz, genaue Frequenzen werd ich noch herausfinden ;))
Mir fehlt allerdings immernoch eine Formel für den Leiterquerschnitt, hab heute erstmal mit 2,5mm² verdrahtet, sicherheitshalber. Aber der Strom ist so niedrig, da sollten meiner Meinung nach doch 1,5mm² ausreichen? Eine Formel, mit der man das wirklich errechnen kann wäre allerdings nicht schlecht
Soweit von mir,
chrisyy
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BID = 564101
powersupply Schreibmaschine
    
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Zitat :
chrisyy hat am 11 Nov 2008 23:43 geschrieben :
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da mein Chef auf die wahnwitzige Idee kam, unsere kleine Standbohrmaschine zu verbessern, bleibt diese Aufgabe jetzt als Projekt an uns Azubis hängen, obwohl ich darüber auch nicht wirklich traurig bin, da wir wohl doch noch ein wenig daraus lernen könnten. |
Worauf die Cheffes so alles kommen
Zitat :
| Soviel dazu. Ich hab jetzt natürlich lang und breit hin und her überlegt und bin jetzt mehr oder weniger auf einen Lösungsansatz gekommen, bzw da wir 2 Azubis sind, sind wir auf 2 Ansätze gekommen:
Den ersten erwähn ich hier nicht, den macht meine Kollegin (Lösung mit Servomotor). |
Hab ich wegen der besseren Steuerbarkeit der Drehzahl privat ohne Automatiken realisiert. Allerdings lag auch grad so ein Teil bei mir rum
Zitat :
| Der Motor hat eine Nennleistung von 1,1kW, wird an 400V (demnach im Dreieck) betrieben und hat demnach einen Nennstrom von 2,75A. |
Das(Dreieck) muss nicht sein und spielt auch keine (fast)Rolle. Meist werden Motoren bis ca 3KW als 230/400V ausgeführt. Also bei 400V im Sternbetrieb.
Zitat :
| Mit diesen Daten müsste ich jetzt mehrere Sachen dimensionieren können.. müsste. Fangen wir bei dem Leiterquerschnitt an:
Soweit ich es in der Ausbildung gelernt habe, müssten 1,5mm² locker für 2,75A ausreichen, |
Gibts bei Euch im Betrieb kein Tabellenbuch?
Oder ist Euer Gockel kaputt --> "Belastbarkeit von Leitungen"
Zum Abbremsen derartiger Lasten brauchts, wenn die Rampe nicht zu steil ist, meist keinen Bremswiderstand. Im Schlimmsten Fall trudelt der Antrieb aus was er im Falle der Not Aus Betätigung auch machen wird.
Powersupply
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BID = 564117
Otiffany Urgestein
     
Beiträge: 13771 Wohnort: 37081 Göttingen
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Bremsung erfolgt in dem Falle durch Herunterfahren der Frequenz.
Gruß
Peter
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BID = 564128
hajos118 Schreibmaschine
    
Beiträge: 2453 Wohnort: Untermaiselstein
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Zitat :
chrisyy hat am 13 Nov 2008 22:26 geschrieben :
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Mir fehlt allerdings immernoch eine Formel für den Leiterquerschnitt, hab heute erstmal mit 2,5mm² verdrahtet, sicherheitshalber. Aber der Strom ist so niedrig, da sollten meiner Meinung nach doch 1,5mm² ausreichen? Eine Formel, mit der man das wirklich errechnen kann wäre allerdings nicht schlecht
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Nimm Dir das Schaltungsbuch (alternativ auch hier) zur Hand und blätter nach ... da steht alles drin.
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Interpunktion und Orthographie dieses Beitrags sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten!
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BID = 564155
chrisyy Gerade angekommen
Beiträge: 4 Wohnort: Hann. Münden
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grml.. aufs Tabellenbuch hätt ich auch selbst kommen können
Das einzige was wir zu dem Zeitpunkt zur Hand hatten war ein reines Formelbuch und ein Lehrbuch, in dem das nicht drinsteht. Aber zuhause hab ich nicht mehr ans Tabellenbuch gedacht.
Das mit dem Bremsen funktioniert wunderbar durch das Herunterfahren der Frequenz (wie schon jemand geantwortet hat, habs auch getestet), ist also kein Bremswiderstand o.ä. erforderlich.
Bei der Sache mit den Sensoren hab ich mir heute morgen selbst an den Kopf gepackt als ich mir das Datenblatt eines Sensors angeschaut hab. Gibt schließlich genügend Sensoren mit 24V Betriebsspannung, die man direkt als Schalter vor das Relais (Schütz) setzt.
Rest guck ich gleich nach, grad erst zuhause angekommen..
[ Diese Nachricht wurde geändert von: chrisyy am 14 Nov 2008 16:27 ]
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