Also ohne Erderanlage wird das sowieso nix mit der Blitzschutzerdung!
Für die Errichtung einer Erderanlage gibt es mehrere Möglichkeiten. Wenn der Boden nicht felsig ist, würde ich Tiefenerder verwenden (Kostenpunkt etwa 200-250 Euro). Tiefenerderstäbe bestehen aus Segmenten zu 1m oder 1,5m in Stärken von in der Regel 20 oder 25mm aus Stahl verzinkt (StZn), Stahl verkupfert (StCu) und V4A. Ich persönlich würde Segmente zu 1m/20mm/StZn verwenden. Davon kauft man idealerweise 10-12 Stück plus 2-4 Einschlagspitzen. die Spitzen kommen jeweils an das erste Segment, das eingeschlagen wird. Die Anvisierte Tiefe des Erders sollte bei etwa 9m unter Erdoberkante liegen, d.h. wenn man sie ab Kellerboden einschlägt (nur möglich bei tiefen Grundwasserspiegel) noch etwa 6m.
Man macht also das Loch (zwischen Erder und Loch sollten allseitig 1cm Spielraum sein), befestigt die Spitze am ersten Segment und schlägt es soweit ein, bis es noch etwa 5cm aus dem Boden schaut. Dann setzt man das nächste Segment auf und schlägt den Erder tiefer ein, ... usw. Sollten nicht mindestens 6m möglich sein, muss man zweingend noch einen zweiten Erder, etwa 2-3m vom ersten entfernt einschlagen, allerdings ist dieses Vorgehen in jedem Fall sinnvoll, weil die Zuverlässigkeit der Erderanlage verbessert wird - zwar kann man fehlende Einschlagtiefe nur teilweise mit mehr Oberfläche kompensieren, da in den tieferen Erdschichten die Feuchtigkeit und damit der Erderwiderstand jahreszeitabhängig weniger schwankt, daher sollte man immer versuchen, auf mindestens 9m ab Erdoberkante zu kommen. Das Letzte Segment muss so weit mit dickwandigem Schmelzkleber-Schrubpfschlauch isoliert werden, wie es kontakt mit Beton bekommen könnte (Ein verzinkter Stahlerder darf nicht gleichzeitig Kontakt mit Erdboden und Beton haben, da es durch das Spannungsgefälle von etwa 600mV zu starker Erderkorrosion kommt). Das Letzte Segment wird soweit eingeschlagen, dass es noch etwa 10cm aus dem Boden schaut, dann wird das Loch um das (auch an dieser Stelle noch mit Schrumpfschlauch isolierte) Segment abgedichtet. Der Anschluß des Erders an die HPAS (ich empfehle
diese Schiene, da sie bezahlbar und qualitativ deutlich besser, als die Standard-PAS ist) erfolgt über eine Spezielle Klemme und einer der weiter oben aufgeführten blitzstromtragfähigen Leitungen.
Wichtig ist, dass die Segmente beim Einschlagen im Lot sind, dies gilt speziell für das erste Segment!
Daneben gibt es noch Rohr-Tiefenerder. Außerdem gibt es Kreuzerder, die sind billiger, liefern aber auch deutlich schlechtere Werte.
Wer ums Haus herum aufgraben kann, sollte als Basiserder einen Ringerder errichten und diesen mit (zumindest 4) Tiefenerdern verstärken. Wenn der Boden Felsig ist, bleibt nur der Strahlenerder, was aber auch wieder umfangreiche Grabungsarbeiten erfordert!
Beschreibe mal, wie die Elektroinstallation (bis zu den UVen) bislang aufgebaut ist!
MfG; Fenta