VHS und VHS-C

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Autor
VHS und VHS-C
Suche nach: vhs (1113) vhs (1113)

    







BID = 528197

Defaultuser

Gesprächig



Beiträge: 174
Wohnort: Stuttgart
 

  


Hallo zusammen,

mal eine Frage, auf die ich bis jetzt keine Antwort gefunden habe:

VHS-C Camcorder haben ein wesentlich kleineres Kopfrad ( Video-Kopftrommel ) als stationäre VHS-Geräte. Wie funktioniert das denn mit der Kompatibilität? Haben die Camcorder einen anderen Umschlingunswinkel, andere Mechanik?

Kann mir das gerade nicht vorstellen, da das VHS Band m.W. schon bei der stationären Recordern in einem Winkel von 188° um die Kopftrommel gewickelt wird...


BID = 528241

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2467

 

  

Soviel ich weiß, wird bei den VHS-C-Camcordern das Band mit 240° (2/3 des Gesamtumfanges) um die Kopfscheibe geschlungen; dieser hat dafür auch 3 Köpfe, die mit jeweils 120° gegeneinander versetzt montiert sind und quasi in der Reihenfolge 1-3-2-1-3-2 usw. das Signal schreiben bzw. lesen, also jeder zweite Kopf in der Folge dran ist.

Die Kopfscheibe dreht sich auch mit der 1 1/2-fachen Geschwindigkeit (2.250 U/min).

Gruß
stego

_________________

BID = 528252

Aiman F.

Achtung
Dieser user postet unter verschiedenen Namen


So steht es geschrieben:
www.repairfaq.org - Notes on the Troubleshooting and Rapair of Video Cassette Recorders
... Camcorders and other compact systems may use 2 pairs of identical heads where the opposing pairs are separated by 270 instead of 180 degrees. Physically, there are 4 heads spaced equally around a drum 2/3rds the size of the normal VHS drum. However, successive head in the sequence is 270 degrees apart. In other words, if the heads are numbered 1,2,3,4, they are used in the order: 1,4,3,2,1,4... This permits the use of a smaller, lighter video drum but the recorded format is identical...

Und daraus folgt, dass die Umschlingung > 270° sein muss.

Und es sind 4 Köpfe in 2 Gruppen über die Trommel verteilt. Die Köpfe einer Gruppe liegen einander gegenüber und haben den gleichen Azimuth.
Drei Köpfe können es nicht sein, da der Azimuth zwischen zwei benachbarten Spuren unterschiedlich ist um das Übersprechen zwischen zwei Spuren (=Halbbildern) zu verringern (vgl grundlegende Lehrbücher wie Lummer etc!). Bei drei Köpfen wäre die eindeutige Zuordnung von Halbbild zu Azimuthwinkel aber nicht mehr gegeben, und das Abspielen von VHS-C auf VHS nicht möglich. Ein Blick auf die vom Vorredner vorgeschlagene Kopffolge "1-3-2-1-3-2" zeigt das überdeutlich. Nur bei 1-4-3-2-1-4-3-2 oder ähnlichen Abfolgen mit GERADzahligen Kopfanzahlen zeichnet jeder Kopf immer das gleiche Halbbild auf.

Und der Kopfraddurchmesser VHS-C ist etwa 41,3mm (etwa 130mm Umfang) gegenüber des Originaldurchmessers von 62mm (etwa 195mm Umfang) bei VHS. Wenn man sich jedoch die Zusammenhänge zwischen Drehwinkel pro Halbbild und die zugehörogen Umfäge betrachtet, findet man, dass der durchlaufene Kreisbogen in beiden Fällen etwa 97,5mm lang ist. Was auch sein muss, damit die Kompatibilität zu VHS gewährleistet ist.

Die Aussage zur höheren Umdrehungsgeschwindigkeit (2250Upm gegenüber 1500Upm) stimmt, was sich aus dem kleineren Kopfumfang und Drehwinkel von 270° gegenüber 180° pro Halbbild zwangsläufig ergibt.

BID = 528366

Defaultuser

Gesprächig



Beiträge: 174
Wohnort: Stuttgart

Vielen Dank!

Über VHS habe ich viele Original - Schulungsunterlagen aus Fürth, aber VHS-C wurde da noch mit keiner Silbe erwähnt.

Noch was OT:

Habe demletzt 240 Seiten Informationen über Mechanik und Schaltungstechnik des Video2000 - Systems durchgelesen und frage mich heute noch, wieso man das nie wirklich auf die Reihe bekommen hat....

In der Therorie und vom Bandverbrauch her das beste analoge Videosystem...

Nun ja, Theorie und Praxis


Aber Danke für die Denkanstöße.




Mfg, Defaultuser ( der gelegentlich noch V2000 benutzt, als Alternative zu VHS und DVD ).





[ Diese Nachricht wurde geändert von: Defaultuser am 16 Jun 2008 23:12 ]

BID = 528440

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Wie meinst Du das? Die Geräte waren ab der zweiten Serie eigentlich ganz gut brauchbar.

Die Probleme lagen anderswo.
Z.B. in der mangelnden Abstimmung zwischen GRUNDIG und PHILIPS, so daß anfangs die Geräte unterschiedliche Abstände der Tonköpfe von der Kopftrommel hatten. Was zu nettem Bild-/Ton-Versatz bei Fremdwiedergabe führte (insbesondere Mietkassetten).
Genialerweise hat man dann als "Reparatur" aus Prestigegründen eine dritte Position (nämlich die Mitte) als neuen Standard festgelegt...
Damals war das eine halbe Tragödie.
Heute - im gelobten Zeitalter der Digitalübertragung - regt sich keiner mehr auf, wenn der Ton asynchron kommt...

BID = 528454

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2467

Danke, Aiman F. für die Aufklärung.
Hier bin ich leider einem (Erinnerungs-)Irrtum aufgesessen.
Natürlich müssen es zwei Paare Köpfe sein wegen des unterschiedlichen Azimuth-Winkels...

Was V-2000 angeht:
Hier wurden, vor allem von Grundig, viele Management-Fehler gemacht. So verhinderte das von Max Grundig verhängte "Pornofilm-Verbot" einen grundlegenden Erfolg bei den in den 80ern groß aufkommenden Verleih-Videofilmen bei V-2000. Gab es auf VHS eine unüberschaubare Menge an Leih-Filmen, so begrenzte sich das Angebot bei V-2000 auf einige olle Kamellen, die eh schon jeder kannte.
Auch die Sturheit von Max Grundig bezüglich dessen, daß er die europäischen Elektronik-Hersteller zu einer Art Gemeinschaft zwingen wollte, wo Video 2000 -natürlich unter seiner Führung- ein europäischer "gesetzlicher" Standard werden sollte, ließ die Konkurrenz abblitzen.
Auch die anfänglichen Kinderkrankheiten (die übrigens bis zuletzt nicht 100 % beseitigt waren, z.B. DTF-System oder siehe Kommentar von sam2) schreckten die Elektronik-Bosse ab, sie setzten lieber auf die JVC-Entwicklung VHS.
Obwohl natürlich V-2000 technisch und qualitativ dem VHS-System deutlich überlegen war - zumindest bei Eigenaufnahmen.

Gruß
stego

_________________

BID = 528459

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

So ist es!
Wie meist, wurden die Fehler bei der Vermarktung gemacht.
Da hat dann die beste Technik keine Chance.

Insbesondere der anfängliche Mangel an attraktiven Mietkassetten hat die Weichen schon ziemlich früh praktisch unwiderruflich für VHS (das technisch schlechteste aller damaligen Systeme) gestellt...


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