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BID = 513952
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Am Ausgang eines Komponententesters liegen ja einige Volt Wechselspannung an (bei einem, der bei mir in einem Oszi verbaut ist, +-12V). Ein Widerstand und Kondensator halten das ja aus, und dass man ICs damit sowieso nicht testen kann, ist mir klar, aber selbst so was einfaches wie eine LED hat ja oft nur eine Rückwärtsdurchbruchspannung von 5V und müsste dadurch zerstört werden. Kann das sein? (Ich habe jetzt keinen Verdacht oder eine Erfahrung damit gemacht, ist nur eine theoretische Überlegung). |
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BID = 513974
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo,
so einfach +/- 12 Volt machen dies oder jenes Bauteil
putt ist das nicht.
Der Tester enthält auch Widerstände, insofern sind
die Ströme beschränkt. Wie eine LED reagiert, weiß
ich nicht, als diese "Tester" erfunden wurden
(um 1970), waren LEDs erst im kommen.
Grundsätzlich wird eine Diode beim überschreiten
der max Rückspannung nicht grundsätzlich zerstört,
wenn der Strom nur klein genug ist. Die maximale
Verlustleistung im Vorwärtsbetrieb gibt einen
Anhaltswert für den Rückwärtsbetrieb.
Gruß
Georg
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 7 Apr 2008 19:39 ] |
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BID = 513997
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Der Sinn eines Komponententesters ist doch den Strom gegenüber der Spannung darzustellen, und zwar nur so wie er vom Bauteil beeinflusst wird. Wenn der jetzt extern durch Widerstände beschränkt würde, wäre ja das Messergebnis verfälscht. Ich habe mal einen Widerstand in Serie mit einer LED geschalten und mit einem anderen Oszi den Strom gemessen. Im leitenden Teil des Sinussignals bekommt die LED 25mA ab. Das bringt sie zwar nicht um, aber es zeigt, dass da nicht wirklich etwas begrenzt ist.
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BID = 514002
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Tja, Lupin
du scheinst dich mit diesen Testern ja
gut auszukennen, ich klinke mich aus.
Ich hab mir zwar schon 1970 nach dem
"Elektor Buch 70" so ein Ding gebaut,
aber du verstehst das offensichtlich besser.
Georg
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BID = 514009
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Ich weiß zumindest was die Idee dahinter ist. Nur kommt mir der Aufbau allgemein eben etwas unsicher vor (für die zu testenden Bauteile). Kann das in dem Fall daran liegen, dass der in einem billigen Oszi verbaut ist (Voltcraft-Teil) und gibt es bei besseren Geräten möglicherweise ein einstellbare Strombegrenzung (was natürlich den Messbereich einschränkt, dafür aber die Bauteile schont)?
Würde mich interessieren, ob schon mal jemand ein Bauteil beim Messen geschossen hat. Für die unempfindlichen Bauteile (R,C,L) ist der Tester ja nicht wirklich sinnvoll, da man gerade mal erkennt um was es sich handelt, den Wert aber sowieso mit einem eigenen Gerät bestimmen muss.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Lupin III. am 7 Apr 2008 21:28 ]
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BID = 514067
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Einige Mikrowellenbauteile kannst du sogar schon mit der Diodentestfunktion des DVM zerschiessen. Die Energie, die in den auf 3V aufgeladenen Messstrippen gespeichert ist, reicht dafür aus.
Empfindliche Bauteile wie HF-Transistoren oder rauscharme NF-Transistoren würde ich nicht mit dem Komponentwentester malträtieren. Es muss ja kein Totalausfall dabei rauskommen, sondern es reicht doch schon, dass das einigermassen schwer zu messende Rauschen ansteigt.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 514135
Murray Inventar
Beiträge: 4689
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Ich nehme an der Strom wird intern einfach durch einen Widerstand begrenzt.
Nehme halt ein Strommessgerät und hänge das als Kurzschluß an die Leitungen. Denke da wird etwas um 1-10 mA zusammen kommen (Wechselstrom)
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BID = 515871
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Murray liegt gut!
Soeben habe ich an einem Hameg 203 mit eingebautem Komponententester den Strom gemessen, er liegt bei knapp 10 mA eff. Die einfache Spitzenspannung liegt bei etwa 10 Volt. Die meisten Elektronikbauteile der Unterhaltungselektronik werden dabei keinen Schaden erleiden. Wie aber Pearl schon schrieb, vorsichtig sein bei empfindlichen Halbleitern. Den Komponententester kann man übrigens sehr gut nehmen, um kleinere Elkos zu testen, ob sie merklich Serienwiderstand haben. Im Fehlerfall sieht es dann z.B. so aus:
Bild eingefügt
Wenn die Ellipse schräg steht, ist ein Realteil vorhanden, was bei einem Kondensator nicht sein darf. Hat man kein Kapazitätsmeßgerät, kann man mit dem Komponententester übrigens auch recht brauchbar Kapazitäten bestimmen, indem man mit einem Elko bekannter Kapazität vergleicht.
DL2JAS
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