Komisches Problem mit Heitzdecke und Vibrationen in der Haut

Im Unterforum Erfahrungsaustausch - Beschreibung: Fragen und Antworten von User zu User zu allen elektrischen und elektronischen Geräten

Elektronik Forum Nicht eingeloggt       Einloggen       Registrieren




[Registrieren]      --     [FAQ]      --     [ Einen Link auf Ihrer Homepage zum Forum]      --     [ Themen kostenlos per RSS in ihre Homepage einbauen]      --     [Einloggen]

Suchen


Serverzeit: 30 11 2024  16:10:14      TV   VCR Aufnahme   TFT   CRT-Monitor   Netzteile   LED-FAQ   Osziloskop-Schirmbilder            


Elektronik- und Elektroforum Forum Index   >>   Erfahrungsaustausch        Erfahrungsaustausch : Fragen und Antworten von User zu User zu allen elektrischen und elektronischen Geräten

Gehe zu Seite ( Vorherige Seite 1 | 2 )      


Autor
Komisches Problem mit Heitzdecke und Vibrationen in der Haut

    







BID = 506411

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach
 

  


Danke für die Bilder, solch ein Teil habe ich tatsächlich noch nie gesehen.

Die im zweiten Bericht geschilderten interessanten Untersuchungen der IBM dürften auf deren starkes Interesse an trägheitslosen Magnetbandantrieben zurückzuführen sein.
Afair wurden in den 1970er Jahren, allerdings mit konventionellen Servomotoren etwa von der Größe eines PKW-Anlassers (der Capstan war etwas kleiner) und Vakuumschleifen, im Start-Stop-Betrieb Bandgeschwindigkeiten um 2m/s und Inter-Record-Gaps von 0,5" erreicht.
Bei den daraus folgenden enormen Treiberleistungen wäre natürlich eine elektrostatische Kupplung, bei der nichts anderes als das Band selbst zur Trägheit beiträgt, von grossem Interesse gewesen.


_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 506452

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

 

  

Hallo perl,
gern geschehen. Wenn man mit den Namen googelt, kommen
viele ganz "frische" Sachen zu Tage. In der Halbleiterfertigung
macht man anscheinend viel von dem Effekt Gebrauch.
(Zum fest"kleben" der Dies und ähnliches)
So ein Lautsprecher geht mir als Bastelprojekt schon
seit Jahren im Kopf herum. :=)
Gruß
Georg

BID = 507166

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Noch mal was zum "Brumm".


Versuchsanordnung:
Man nehme eine Stehlampe, Schutzklasse II.
Ein ungeerdetes, hinreichend gegen Erdpotential isoliertes Metallrohr beinhaltet zwei Adern, N und L, beide schaltbar. Am Ende des Metallrohres sitzt eine Glühlampenfassung. (Eigentlich ist nur eine Ader schaltbar, diese wird wechselweise mit N oder L durch Drehen des Eurosteckes belegt).


Beobachtungen:
1.) N aus, L aus:
Nix zu beobachten.

2.) N an, L aus:
Nix zu beobachten.

3.) N aus, L an:
Am Metallrohr kann eine geerdete Versuchsperson den "Brumm aus dem Finger" deutlich wahrnehmen.
Auch ein Phasenprüfer kann leicht zum Leuchten gebracht werden.

4.) N an, L an:
Am Metallrohr kann man den "Brumm aus dem Finger" wahrnehmen (deutlich schwächer als bei (3), aber wahrnehmbar).

Ob eine Lampe eingeschraubt ist oder nicht, beeinträchtigt das Ergebnis nicht.


Deutung:
Das für den Effekt nur Spannung ung kein Strom benötigt wird, deutet darauf hin, dass nur elektrische und keine magnetischen Felder beteiligt sind.

L und Metallrohr bilden einen Zylinderkondensator. Der L ist durch die im geschalteten anliegende Wechselspannung wechselweise positiv oder negativ geladen; dadurch möchte sich das Rohr wechselweise negativ bzw. positiv laden. Das kann es aber nicht, weil es keine Ladungsträger austauschen kann (bzw. durch die Isolierung nur vernachlässigbar wenige pro Zeit).
Wird das Rohr über den Finger mit Erdpotential verbunden, können die Ladungsträger überfließen, was man als schwachen Strom spürt. Die Stromstärke wird durch die Kapazität des Metallrohres, den Übergangswiderstand zum Finger sowie durch das im Inneren des Kondensators vorhandene elektrische Feld (das durch den L erzeugt und den N beeinflusst wird) bestimmt.
Wird der N zusätzlich zum N geschaltet, kann er durch seine Erdung eine jeweils zum L entgegengesetzte Ladung aufbauen, die das el. Feld abschächt und somit den über den Finger maximal möglichen Stromfluß verkleinert.


Und damit man sich solche Phänomene herleiten kann, hat man in der Mittelstufe Physikunterricht gehabt


Im Versuchsaufbau des Threaderstellers bilden Heizdecke und Freundin den Kondensator. Die Stärke des von der Heizdecke ausgehenden elektrischen Feldes (und damit des Fingerbrumms) wird von der Steckerausrichtung sowie dem Stufenschalter bestimmt. Und so lange die Freundin keinen direkten Kontakt zu einem beschädigten Heizdraht hat (bzw. die Decke heil ist), darf der Masseur auch gerne geerdet sein, weil der maximal mögliche Stromfluss ja begrenzt und sehr gering ist.


Und so dumm finde ich den Vergleich von Alexis gar nicht:[quote]Auch wenn es nur eine Statische Aufladung ist. Der Effekt ist sicher besser bekannt unter, wenn man aus einem Fahrzeug aussteigen will und plötzlich eine "gewischt " bekommt. Da ist die Sache entladen und Gut ist`s.[quote]

In beiden Fällen wird ein Potentialunterschied über einen Menschen spürbar ausgeglichen. Nur, dass hier die Freundin nicht statisch aufgeladen ist, sondern dynamisch ihren Ladungszustand ändern möchte (bedingt durch das el. Feld, in dem sie sich befindet). Der Grund der Ladungsänderung gegenüber Erde ist halt bei der Freundin und beim Auto ein anderer.


Gruß, Bartho


BID = 507195

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen


Genau so ist es, deshalb schrieb ich ja, daß es völlig ungefährlich ist.
Gruß
Peter

BID = 507238

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Korrektur zu meinem letzten Posting:
Streiche "... Wird der N zusätzlich zum N geschaltet, ...", setze "... Wird der N zusätzlich zum L geschaltet, ...".

Außerdem ist mir gerade noch aufgefallen, dass ein FI keinen Fehlerstrom messen wird, weder bei der Stehlampe noch bei der Heizdecke. Schließlich bleiben alle Ladungsträger des "Primärstromkreises" in den jeweiligen Leitungen, und nur diese misst der FI ja. Die Ladungsträger, die am Strom durch den Finger beteiligt sind, werden ja nur durch die "Primärladungsträger" "angeschubst". Dass ein Sekundärstromkreis existiert, bekommt der FI überhaupt nicht mit (abgesehen vom minimal höheren Strom im speisenden Primärstromkreis, aber der FI misst ja Differenzströme und keine Gesamtströme).

Wenn man im Gegensatz z.B. genügend Phasenprüfer parallel direkt an einer Steckdose betreibt, müsste das den FI zum Fliegen bringen. Oder einen niederohmigen Zweipol-Spannungsprüfer, aber das ist ein anderes Thema.


Gruß, Bartho

BID = 510443

dtx11-13

Stammposter



Beiträge: 202



Nein, das stimmt so nicht, auch wenn keine Ladungsträger die Leiter verlassen, fließt im Wechselstromkreis sehr wohl ein Strom, der sogenannte Verschiebungsstrom. Den detektiert ein FI. Ist aber in der Praxis nur relevant, wenn in großen Anlagen zahlreiche Geräte mit Entstörkondensatoren eingesetzt werden. Deshalb teilt man dann die Stromkreise auf mehrere FI auf.


BID = 514174

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Hoi DTX,

Danke für den Denkanstoß
Hast natürlich recht.

Anschaulich gesprochen: Die Ladungsträger fließen durch den Außenleiter auf die Heizdecke auf, von der Freundin fließen gleichartig gepolte Ladungsträger über den Masseur über die Erde ab. Dadurch fließen mehr Ladungsträger über den Außenleiter als über den Neutralleiter; der Differenzbetrag fließt über den Masseur gen Erde ab. Damit ist das dann doch ein messbarer Fehlerstrom

Abhilfe würde es geben, wenn man den Raum gegen Erde Isolieren und mit dem Neutralleiter verbinden würde, aber dann wäre der FI irgendwie reichlich sinnlos

Der Verschiebungsstrom sorgt ja auch erst dafür, dass Kondensatoren in Wechselstromsystemen überhaupt Strom leiten, weil da ja keine Ladungsträger selbst fließen können, sondern da alles über den elektrischen Fluß läuft.

Gruß, Bartho

BID = 514178

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
.... weil da ja keine Ladungsträger selbst fließen können, sondern da alles über den elektrischen Fluß läuft.
Müsste ich das verstehen ?

BID = 514299

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Ach Perl, Du weisst doch eh, was gemeint ist
Gut, ist schlampig formuliert. Wollte nicht gleich mit Vektorfeldern um mich schmeißen.

Hatte vor, mit dem Satz auszudrücken, dass sich beim Verschiebungsstrom keine Ladungsträger von A nach B bewegen (was sie wegen der Isolierschicht im Kondensator nicht können), sondern die elektrische Energie stattdessen durch die zeitliche Änderung des (teilchenlosen) elektrischen Flusses übertragen wird.
Somit gibt es einen regulären elektrischen Strom auch dann, wenn gar keine physischen Teilchen über eine Leitung fließen (wie z.B. beim Phasenprüfer). Die zugrundeliegende Gesetzmäßigkeit hat der Herr Maxwell vor geraumer Zeit erkannt und veröffentlicht.


Gruß, Bartho

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bartholomew am  9 Apr 2008  1:49 ]


Vorherige Seite      
Gehe zu Seite ( Vorherige Seite 1 | 2 )
Vorheriges Thema Nächstes Thema 


Zum Ersatzteileshop


Bezeichnungen von Produkten, Abbildungen und Logos , die in diesem Forum oder im Shop verwendet werden, sind Eigentum des entsprechenden Herstellers oder Besitzers. Diese dienen lediglich zur Identifikation!
Impressum       Datenschutz       Copyright © Baldur Brock Fernsehtechnik und Versand Ersatzteile in Heilbronn Deutschland       

gerechnet auf die letzten 30 Tage haben wir 20 Beiträge im Durchschnitt pro Tag       heute wurden bisher 18 Beiträge verfasst
© x sparkkelsputz        Besucher : 182429598   Heute : 3559    Gestern : 5094    Online : 229        30.11.2024    16:10
7 Besucher in den letzten 60 Sekunden        alle 8.57 Sekunden ein neuer Besucher ---- logout ----viewtopic ---- logout ----
xcvb ycvb
0.0299589633942