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BID = 504962
Anexus Gelegenheitsposter
Beiträge: 78 Wohnort: Rostock
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Hallo
Ich habe mir jetzt zum Thema Arbeitspunkt einstellen mehrere Anleitungen durchgelesen und mir eine Schaltung ausgerechnet. Ich bitte euch eure Meinung zu posten ob die Rechnung richtig oder falsch ist!
Bild 1:
Energiequelle: UBat = 9 V
Transistor: BC548A (Verstärkungsfaktor = 220)
UCE = 3,1 V
ICE = 20 mA
Kollektor-Widerstand berechnen:
RC = (UBat - UCE) / IC = (9V - 3,1V) / 0,02A
RC = 295 Ohm
Arbeitspunkt:
IC0 = 11 mA (siehe Bild 2)
UC0 = 1.3 V (siehe Bild 2)
Basisstrom berechnen:
IB = IC0 / V = 0,011A / 220
IB = 0,00005 A (siehe Bild 2)
Bild 2:
Basis-Emitter-Spannung aus Diagramm ablesen:
UBE = 0,73 V (siehe Bild 3)
Bild 3:
Basis-Widerstand berechnen:
RB = (UBat - UBE) / IB = (9V - 0,73V) / 0,00005A
RB = 165,4 kOhm
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Anexus am 3 Mär 2008 1:43 ] |
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BID = 505203
Anexus Gelegenheitsposter
Beiträge: 78 Wohnort: Rostock
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Es muss doch jemanden geben der dazu Stellung nehmen kann! |
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BID = 505219
Onra Schreibmaschine
Beiträge: 2488
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Hallo,
dann mach ich mal einen Versuch.
Die Schaltung, die du ausgesucht hast, ist extrem abhängig von Bauteilstreuung und Temperaturverlauf.
Rechnen kann man aber trotzdem damit.
Wie kommst du eigentlich auf die UCE von 3,1 Volt?
Normalerweise legt man den Ruhearbeitspunkt in die Mitte der Widerstandsgerade bei UB/2, also hier 4,5Volt.
Dadurch erhält man die größtmögliche (verzerrungsarme) Aussteuerung.
Wenn ich jetzt die 20mA als Ruhestrom ansetze ergäbe sich ein Kollektorwiderstand von 4,5V/20mA = 225 Ohm, gewählt wird 220 Ohm als nächstliegender Normwert.
Als nächstes zeichnen wir die Arbeitsgerade ein:
Links in Bild 2 ist IC vertikal aufgezeichnet, unten die UCE.
Wir benötigen also einen Fixpunkt für Strom und einen für Spannung.
Jetzt die Frage:
Welche Spannung steht bei IC=0 an RC an und welcher Strom fliesst durch RC bei kurzgeschlossenem Transistor? Diese Punkte werden eingezeichnet und durch eine Gerade verbunden.
Auf diesem "Strich" bewegt sich jetzt der Arbeitspunkt und du kannst für jeden Kollektorstrom die zugehörige UCE und den passenden IB ermitteln.
Die Berechnung der Basisbeschaltung machen wir, wenns hell ist.
Onra
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Onra am 4 Mär 2008 0:23 ]
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BID = 505224
Anexus Gelegenheitsposter
Beiträge: 78 Wohnort: Rostock
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Vielen Dank für deine Antwort
Zitat :
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Wie kommst du eigentlich auf die UCE von 3,1 Volt?
Normalerweise legt man den Ruhearbeitspunkt in die Mitte der Widerstandsgerade bei UB/2, also hier 4,5Volt.
Dadurch erhält man die größtmögliche (verzerrungsarme) Aussteuerung.
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Ich wollte eigentlich gleich eine Schaltung entwerfen, aber dann habe ich das geich als Beispiel genommen für diesen Thread.
Die Spannung von 3,1 V soll eigentlich die Betriebspannung einer LED dienen - kurz gesagt: Lichtorgel. Ich brauche also nicht die komplette Betriebsspannung (daher nicht UB/2). Ich weiß, dass ich mit dieser Berechnung nicht so an die Sache ran gehen kann.
Aber wie das gemacht wird finde ich auch bald raus, viel anders kann es nicht sein.
Mir ist es erstmal wichtig, dass ich jetzt Verstärkerschaltungen berechnen kann (einstufige zumindest)...
Ich hoffe, dass ich richtig vorgegangen bin um I B zu erhalten!?
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BID = 505386
Onra Schreibmaschine
Beiträge: 2488
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Hallo,
das ist eine ganz andere Baustelle, dazu sollte der Transistor im Schaltbetrieb (mindestens B-Betrieb) arbeiten.
Was du gezeichnet hast, ist eine analoge Verstärkerstufe.
Eigentlich hattte ich von dir jetzt ein modifiziertes Bild 2 (Ausgangskennlinienfeld) erwartet, damit wir daran weitermachen können.
Eine Lichtorgel mit einem Transistor wird so nicht funktionieren.
Wie willst du weiter vorgehen?
Onra
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BID = 505452
Anexus Gelegenheitsposter
Beiträge: 78 Wohnort: Rostock
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OK, dann hab ich mich falsch ausgedrückt.
Das mit der Lichtorgel bezog sich auf die 3.1 V
Bild 2 Mod:
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Anexus am 4 Mär 2008 23:15 ]
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BID = 505453
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13360 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Zitat :
Anexus hat am 4 Mär 2008 01:25 geschrieben :
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kurz gesagt: Lichtorgel.
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Warum willst du nun das Rad zum X-ten Mal neu erfinden?
Funtionierende Schaltungen gibts doch nun schon wie Sand am Meer...
Z.B. das hier (rechten Teil beachten)
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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)
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BID = 505467
Onra Schreibmaschine
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Hallo,
Kleinspannung hat ja schon zu deinem Vorhaben Stellung genommen, deswegen stürze ich mich weiter auf die Grundlagen.
Die in deiner Zeichnung verewigten Linien geben leider nicht die Antwort auf:
"Jetzt die Frage:
Welche Spannung steht bei IC=0 an RC an und welcher Strom fliesst durch RC bei kurzgeschlossenem Transistor?"
wider. Die Steigung ist ja in Ordnung, aber wie bist du auf diese Werte gekommen?
Überlege mal (Restspannung und Sperrstrom lassen wir vereinfachend wegfallen):
einmal fliesst kein Strom durch den Transistor. Welches Potenzial hat der Verbindungspunkt Kollektor-RCbei wieviel IC?
Den zweiten Wert ermitteln wir praktisch bei kurzgeschlossenem Transistor. Welches Potenzial bei welchem Strom hat der Schaltungsknoten jetzt?
Onra
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BID = 505572
Anexus Gelegenheitsposter
Beiträge: 78 Wohnort: Rostock
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Das mir bissel zu hoch.
U bei IC0 = 9V
I bei RC = 40 mA
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BID = 505586
Onra Schreibmaschine
Beiträge: 2488
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Hallo,
gut gemacht, jetzt ist es richtig.
Wenn du jetzt wieder den Arbeitspunkt (4,5V@20mA) einzeichnest, erhältst du einen Basistrom zwischen 50 und 100µA. der Punkt liegt ziemlich in der Mitte der beiden Linien, etwas oberhalb sogar. Die Schätzung lautet demnach: 80µA Basistrom sind erforderlich, um den Transistor in den Ruhearbeitspunkt zu bringen.
Den Basiswiderstand errechnen wir aus 9Volt UB-0,7 Volt UBE/80µA IB= 103,75 kOhm. Die nächsten Normwerte E12 sind 100 und 120kOhm, aus E24 noch 110kOhm.
Durch den 100kOhm fliesst ein etwas höherer Basistrom als aus dem Diagramm ermittelt, unser Arbeitspunkt rutscht also etwas nach links auf der Arbeitsgeraden. Folge: UCEfällt und IC steigt.
Wir nähern uns aber damit dem durch den krummen Kurvenverlauf erkennbaren Sättigungsbereich des Transistors an, so dass für eine halbwegs lineare Verstärkung (deine Schaltung hat keine äussere Gegenkopplung) der Basiswiderstand 110 oder 120kOhm betragen sollte.
Soweit klar?
Onra
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BID = 505728
Anexus Gelegenheitsposter
Beiträge: 78 Wohnort: Rostock
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Alles klar, wäre da nicht die Frage woher du die 80 µA hast. Zudem wenn man ein Diagramm hätte wo die Kennlinien in 10 µA Schritten eingezeichnet wären, denn könnte man sich ja jede Beliebige kennlinie aussuchen. Das geht doch aber auch nicht so einfach.
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BID = 505736
Onra Schreibmaschine
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Hallo,
sagt dir der Begriff "Interpolation" etwas?
Jede Kennlinie hat nur einen Schnittpunkt mit der Arbeitsgeraden.
Onra
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BID = 505798
Anexus Gelegenheitsposter
Beiträge: 78 Wohnort: Rostock
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Jo das ist logisch, aber die Gerade schneidet in sofern alle Kennlinien, verstehst wie ich das meine?
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BID = 505923
Onra Schreibmaschine
Beiträge: 2488
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Hallo,
sicher tut sie das.
Diese "Arbeitsgerade" heisst eben deshalb so, weil alle mögliche Arbeitspunkte deiner Schaltung mit diesem Transistor und einem RC von 220 Ohm auf dieser Linie liegen.
So wie du das im ersten von dir geposteten Ausgangskennlinienfeld gemacht hast, suchst du hier den Schnittpunkt zwischen 4,5 Volt (senkrecht eingezeichnet) und 20mA Kollektorstrom auf der waagerechten Achse.
Mach mal.
Onra
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BID = 506052
Anexus Gelegenheitsposter
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Das hab ich doch schon gemacht!
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