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Flackern nur bei _niedriger_ Belastung |
Problem gelöst
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BID = 498904
eithee Gerade angekommen
Beiträge: 3 Wohnort: Darmstadt
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Hallo,
ich habe ein Problem, das mich gerade in den Wahnsinn treibt:
Ich wohne in einer Mietwohnung (Baujahr ~1960, die Elektroinstallation sieht ähnlich alt aus). An manchen Tagen flackern alle Lampen stundenlang, aber noch lange nicht an allen Tagen. Dieses Flackern geht einher mit ratternden Geräuschen aus allen Netzteilen (Notebook, Telefon, DSL-Router...) und dem Sicherungskasten.
Zur Verkabelung meiner Schreibtisch-Geräte (warum das wichtig sein könnte: siehe unten):
- Eine schaltbare Steckdosenleiste ist mit einer Steckdose verbunden.
- An dieser hängen Schreibtischlampe (Energiesparlampe, 11 W), 2.1-Aktivboxensystem, Flachbildschirm (45 W, nagelneu) und Notebook (netzseitig ca. 25 W, 3 Jahre alt).
Dies alles hat nichts an den Geräuschen (und Flackern, sofern Lampen angeschlossen waren) geändert:
- Nur die Sicherung anschalten, an der mein Schreibtisch-Equipment hängt oder
- Schreibtisch-Equipment an Steckdose anschließen, die über andere Sicherung abgesichert ist und nur diese aktivieren oder
- Steckdosenleiste ersetzen oder
- Stecker von Schreibtischlampe und Aktivboxen abziehen oder
- Nur Notebook anschließen oder
- Nur Flachbildschirm anschließen.
Dies hat dazu geführt, dass alle Geräusche (und das Flackern, sofern Lampen angeschlossen waren) verschwinden:
- Alle Sicherungen ausschalten oder
- Nur Sicherung ausschalten, an der das Schreibtisch-Equipment hängt oder
- Bildschirm UND Notebook vom Netz trennen oder
- Größere Verbraucher aktivieren (Haartrockner oder 150-W-Halogenstrahler). Da der Strahler dimmbar ist, kann man hier folgendes schön nachvollziehen: Je stärker man ihn aufdreht, desto schwächer wird das Flackern.
Ich habe das einzige Messgerät, das ich aufbieten kann (ein 30€-Digitalmultimeter) verwendet, um die Netzspannung an verschiedenen Steckdosen zu messen: Während nichts flackert zeigt es 225 V (+/- 1) an; während des Flackerns schwankt der Messwert stark zwischen 225 V und 195 V.
Kann mir irgendjemand einen Tipp geben, wie das Problem zu beheben sein könnte? Vielen Dank schonmal im Voraus! |
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BID = 498907
DMfaF Inventar
Beiträge: 6670 Wohnort: 26817 Rhauderfehn
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Moin und willkommen im Forum!
Ja einen Tip kann ich Dir geben:
Wende Dich an Deinen Vermieter, teile ihm Deine Meßergebnisse mit und er solle bitte umgehend die Installation überprüfen lassen, besonders die Verteilerdosen.
Gruß
Bernd
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An alle Hobby-Kundendienstler: Vor Arbeiten am Gerät, Netzstecker ziehen und VDE Vorschriften beachten!! Jeder trägt die Verantwortung für seine ausgeführte Arbeit!!!
Anfragen per Mail oder PN werden nicht beantwortet! |
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BID = 498909
faustian.spirit Schreibmaschine
Beiträge: 1388 Wohnort: Dortmund
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DMFaF wie kommst Du auf die Verteilerdosen - und wie kann es kommen dass Leitungen einen negativen Widerstand entwickeln? Als Insta-Laie würde mir da ja echt nur eine aktive Kompensationsanlage oder ähnliches einfallen die da mucken könnte....
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BID = 498924
EG55 Neu hier
Beiträge: 24
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Ich tippe mal auf eine schlechte/schmorende Klemmstelle.Hatte das erst vor ein paar Wochen bei einem Kunden.Bei ihm war ein Aussenleiter im Hausanschlußkasten an der Anschlußklemme fast abgeschmort.
Kann auch sein das ein Aussenleiter im Verteilerkasten vor sich hinkokelt.
Meiner Meinung nach aber nichts,wo ein Laie selber die Hand anlegen sollte.Schon gar nicht in einer Mietswohnung
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BID = 498926
faustian.spirit Schreibmaschine
Beiträge: 1388 Wohnort: Dortmund
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Lichtbogen?
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BID = 498969
Topf_Gun Schreibmaschine
Beiträge: 1236
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Das ist brandgefährlich!
Ich hatte es auch schon mal. Eine lose Klemmstelle. Bei Schwachlast (kleiner 60W) ging das Glühobst sehr langsam an. Bei mir war die lose Stelle dazu auch noch im PEN.
Sofort den Vermieter verständigen! betroffenen Stromkreis nicht mehr nutzen, schon gar nicht mit Hochleistungsgeräten!
Gruß Topf_Gun
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Die Sonne, sieh, geht auf und nieder,
täglich weicht die Nacht dem Licht,
alles sieht man einmal wieder,
nur verborgtes Werkzeug nicht!
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BID = 499011
DMfaF Inventar
Beiträge: 6670 Wohnort: 26817 Rhauderfehn
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Zitat :
faustian.spirit hat am 9 Feb 2008 20:07 geschrieben :
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DMFaF wie kommst Du auf die Verteilerdosen - und wie kann es kommen dass Leitungen einen negativen Widerstand entwickeln? Als Insta-Laie würde mir da ja echt nur eine aktive Kompensationsanlage oder ähnliches einfallen die da mucken könnte....
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Moin!
Wie Du bemerkst, hatten auch schon andere Kollegen mal solch ein Problem gehabt. Als ich diesen Fehler, zum erstenmal bei einem Kunden hatte, wurde ich auch stutzig. Fehlersuche stellte sich dann als garnicht so einfach dar. Nach öffnen fast aller Verteilerdosen hatte ich ihn dann aber gefunden: Eine lose aufsitzende Dosenklemme unter 6 Lagen Tapete! Mit dem Kunden dann einen E-Check ausgemacht mit Reparatur. Alle Dosenklemmen entfernt, Drähte neu abgesetzt und mit Wago Klemmen versehen. Im Verteiler alle Schrauben auf korrekten Sitz kontrolliert! Nie mehr was von dem Kunden gehört. Alle 2 Jahre läßt er jetzt einen E-Check machen. Lose Dosenklemmen und lose Schrauben in den Verteilerschränken, besonders ältere, sind zu 99% der Fehler.
Gruß
Bernd
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Anfragen per Mail oder PN werden nicht beantwortet!
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BID = 499040
eithee Gerade angekommen
Beiträge: 3 Wohnort: Darmstadt
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Danke für eure Antworten! Ich bin dann mal gespannt, was der Elektriker, der sich das am Montag ansehen wird, dazu sagt bzw. was er findet... Ich berichte hier
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BID = 499199
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Ja, ist das einzig Richtige!
Ich hoffe, Du hast ihn über den Vermieter oder mit dessen Zustimmung beauftragt. Dann muß der ihn nämlich bezahlen!
Wenn Du die Überprüfung/Reparatur direkt und eigenmächtig selbst in Auftrag gibst, darf der Vermieter dagegen die Übernahme der Kosten verweigern.
Ausnahme: Du erreichst ihn nicht rechtzeitig/kurzfristig (in dem Falle würde ich sagen: spätestens am morgigen Mo). Hier könnte dann trotzdem eine Kostenübernahmepflicht bestehen, da der Fehler in Deinem Fall sehr gefährlich ist!
Er kann zu einem Brand oder ggf. (je nach Netzform der Anlage und Position der Fehlerstelle) zu einem Personenschaden (elektrischer Schlag) führen!!!
Daher unbedingt die Sicherung dieses Stromkreises ausgeschaltet lassen, bis das in Ordnung gebracht worden ist!
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 499200
faustian.spirit Schreibmaschine
Beiträge: 1388 Wohnort: Dortmund
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Liege ich da richtig mit meiner Theorie? Das einzige "Bauteil" mit negativem Widerstand was mir einfällt, dass man ausserhalb elektronischer Systeme findet, ist nun mal ein Lichtbogen.
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BID = 499204
Teletrabi Schreibmaschine
Beiträge: 2317 Wohnort: Auf Anfrage...
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Wieso eigentlich negativer Widerstand?
Sternpunktverschiebung durch lockere N-Klemme... *denk*
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BID = 499222
Topf_Gun Schreibmaschine
Beiträge: 1236
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Du täuscht Dich.
An der losen Klemme ist ein relativ großer Widerstand in der Größenordung von 5 bis 50 Ohm.
Fließst Strom über diese Stelle, erwärmt sich diese und der kontakt verbessert sich etwas (Durchbrennen/Durchschlagen von Oxydschichten, Wärmeausdehnung der Leiter).
Das führt dazu, das nach kurzer Belastung der Widerstand sinkt!
Diese Klemme verhält sich wie ein Heissleiter!
Das Geht aber nicht ewig gut.
Bald folgt mit eventuell oder
Gruß Topf_Gun
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BID = 499480
eithee Gerade angekommen
Beiträge: 3 Wohnort: Darmstadt
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Heute wurde das Problem behoben: Der Elektriker hat im zentralen Verteilerkasten des Hauses eine schlechte Verbindung gefunden (kleiner Spalt zwischen Kabel und Klemme). Diese ist so heiß geworden, dass die Isolierung des Kabels auf einer Länge von fast 10 cm geschmolzen war. Sehr unangenehm, sowas...
@sam2: Ja, ich habe den Elektriker via Hausverwaltung beauftragt, die dafür natürlich auch zahlt.
Danke euch allen für die Hilfe!
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