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Schwedische "VDE"-Vorschriften Suche nach: vde (10391) |
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Sue Gesprächig
  
Beiträge: 164 Wohnort: Frechen
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Hallo zusammen,
ein Freund von mir besitzt ein altes Haus in Schweden. Dieses hatte bis jetzt keinen Strom. Die Kommune hat ihm jetzt angeboten einen Anschluss zu legen und er hat mich gefragt ob ich das installieren könnte. Das wäre an sich kein Problem, aber kennt jemand die schwedischen Vorschriften? Kann man das nach deutschem Standard installieren und das wäre okay oder gibt es landesspezifische Dinge zu beachten? Ich habe die Vorschriften, zumindest auszugsweise, hier. Leider sind die aber in schwedisch und damit völlig unlesbar für mich. Ich habe in Erinnerung das irgendwer mal was dazu geschrieben hat, aber ich weiß nicht mehr wer.
Gruß
Emmett
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BID = 493395
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7620 Wohnort: Wien
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Mh, da hab ich was für dich.
Auf www.electrical-contractor.net/forum gibt es den User C-H, der ist Schwede und sehr hilfsbereit. Zweitens hat der vor einiger Zeit einmal informiert, daß es die schwedischen E-Vorschriften irgendwo gratis zum Download gibt. Wenn du ihn fragst schickt er dir sicher den Link!
Generell habe ich in Erinnerung, daß das gesamte Vorschriftenwerk unheimlich allgemein gehalten war und in keinster Weise die Tiefe der österreichischen TAEV oder gar der VDE erreicht, kurz, das war glaube ich eine A5-Broschüre mit vielleicht 30 Seiten bestehend aus zusammengefaßten E-Normen und harmonisierten Vorschriften.
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!" |
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BID = 493403
shark1 Inventar
     
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Da es in Schweden ja auch Schuko-Steckdosen gibt, dürfte das mal kein Problem darstellen.
Auch wird in Schweden in TN-System installiert, das dürfte also auch machbar sein.
Zu sonstigen Dingen wie Abischrung von Leiterquerschnitten, Leitungsbezeichnungen,.... gibt es nur noch Europanormen.
Probelmatisch wir es wahrscheinlich mit VNB-Vorschiften, Ausführungsbestimmungen von Verteiler/Sicherungen/FI..., Schutzmaßnahmen, Erder, Schutzbereiche, Nationalen Leitungstypen, Verlegezonen,....
Du brauchst doch auch in Schweden ein Elektriker, der dir beim VNB einen Antrag macht oder?
Ja, machst du am besten mit diesem aus aus, was uns wie du das machen musst.
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BID = 493407
Sue Gesprächig
  
Beiträge: 164 Wohnort: Frechen
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@ Trumbatschl
Danke für den Tipp, werde mal Kontakt mit demjenigen aufnehmen. Dieses 30-seitige Heftlein habe ich auch, aber wie gesagt es ist in schwedisch und vom Elsäkerhetsverkät, das muss wohl das schwedische Gegenstück zum VDE sein. Da steht ( Zahlen kann man ja erkennen ) 30mA RCD und TN also wie bei uns normalerweise auch.
@ shark
Um die Sicherheit mache ich mir nicht die großen Sorgen, das kriege ich hin aber die Versicherungen ticken da anders und haben haufenweise Vorschriften. Wasserleitungen dürfen zum Beispiel nicht in Außenwänden verlegt und müssen im Bad auf der Wand geführt werden. Ich habe keine Ahnung ob es so was auch für elektrische Installationen gibt.
Das mit dem ortsansässigen Elektriker ist so eine Sache. Der kommt, hat den HAK unterm Arm und den Zähler in der Hand, baut beides ein und das wars. Durch die Größe des Landes kommt da keiner vom VNB und da muss auch nichts abgenommen werden. Alles was hinter dem Zähler passiert ist dein Vergnügen. Ich war mal da und was es da, vor allem auf dem Land, an Installationen gibt lässt Dich schaudern.
Ach und noch was witziges, das Haus wird mit 3x16A im HAK abgesichert - Standardabsicherung in Skane. Wir dürfen – wenn wir es beantragen eventuell 3x25A verwenden.
Gruß
Emmett
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BID = 493415
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7620 Wohnort: Wien
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Also das war wohl nicht so schwer zu finden...
http://www.elsakerhetsverket.se/inf......html
konkret http://www.elsakerhetsverket.se/inf......html
Ich bin einfach auf der Seite des Elsäkerhetsverket auf "Englisch" gegangen und prompt landet man dort.
Viel Spaß und mach Fotos vom EVU-Teil, wir sind neugierig!
Schweden war jahrelang etwas eigen... es gab im privaten Bereich außer für Kochgeräte keine Schukosteckdosen sondern ausschließlich ungeerdete Steckdosen, ungeachtet dessen ob leitfähige metallische Teile vorhanden waren! Schuko kam AFAIK erst in den 90erjahren auf.
Eine Seite die mich jedesmal wieder fasziniert: www.elmuseum.se
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BID = 493426
Wienstrom Stammposter
   
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Beiträge: 446 Wohnort: Wien
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Ich weiss nicht ob das jetzt noch aktuell ist , aber vor ein paar Jahren hat mir Exportingenieur von Moeller mal erklärt , das es für Schweden spezielle Personenschutzautomaten gibt . Sind im Grunde nichts anderes als unsere FI-LS bloss wird bei unseren FI-LS nur der Aussenleiter auf Überlastung geschützt , und bei dieser schwedischen Variante gibt es Überstromauslöser im Aussenleiter und im Neutralleiter und diese waren damals angeblich Standard im schwedischen Wohnbausektor . Bitte schlagt mich nicht wenn das nicht mehr aktuell ist aber vor gut 6 Jahren hat mir das damals einer erklärt im Zuge einer Werksführung bei Moeller in Schrems .
Siehe Katalogfoto :
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BID = 493488
BjörnB Stammposter
    Beiträge: 242 Wohnort: Dortmund
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Hallo,
zumindest in Norwegen sind mir die zweipoligen Automaten bzw. die zwei Schraubsicherungen pro Stromkreis vor einigen Jahren schon aufgefallen, was aber sofern ich mich recht erinnere daran lag, dass es dort 230-V-Dreiecknetze gab. Vielleicht verhält es sich in Schweden ähnlich.
Schöne Grüße,
Björn
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BID = 493495
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7620 Wohnort: Wien
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In Schweden soweit ich weiß nicht, aber das kann Clas-Henrik am besten beantworten. Bei den Fotos von Altinstallationen habe ich jedenfalls immer nur 1-polige Sicherungen und durchgehende N/PEN gesehen.
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BID = 493542
shark1 Inventar
     
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Also in Norwegen kann ich mir das gut Vorstellen, da die dort teilweise (ich kann auch nicht sagen: wo, seit wann und wie oft) IT-Netz haben und da es dort ja keinen geerdeten N gibt, werden halt beide Leiter duch den LSS oder die Schraubsicherung gefüht!
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BID = 494920
Chris11 Stammposter
   
Beiträge: 465
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Am besten fand ich die Toilette in der Firma. Der Raum von 2x2m Fläche hatte 4 Notruftasten. 1x neben dem Lichtschalter, 1x in Bodenähe unter dem Lichtschalter, 1x gegenüber unten bei der Toilettenschüssel und dann noch einen an ca. 1,5m Spiralkabel, den man bei bestimmungsgemässer Benutzung des WC Sitzes in der Hand halten konnte. Ob das so Vorschrift ist, keine Ahnung, aber Verdauung muß in Schweden lebensgefährlich sein.
Mit freundlichem Gruß
Christian
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BID = 494926
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
  
Beiträge: 7443
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...die 4 Notruftaster sind bestimmt in reihe geschaltet und müssen deshalb alle gleichzeitig gedrückt werden
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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!
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BID = 495234
holgar 1 Gerade angekommen
Beiträge: 4 Wohnort: timmendorfer strand
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hallo
ich habe in den Scherren von Schweden ein sommerhaus angeschlossen ,höhe loftahammar,
damals hatte ich nachgefragt was für ein Hausanschlußkabel brauchte
ich hatte ein nyy10mm2 mitgenommen und angeschlossen ,wie dann die Leute von yattenfall kamen bekam das Haus einen 16amp anschluß
also ware mein 10mm2 vielzu stark bemessen
als Automaten könnt ihr die ganz normalen sicherungen nehmen
und auch einen fi
der Hausacnschluß hat meistens Diazed sicherungen aber wie gesagt ziemlich gering
mfg
Holgar
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BID = 495913
Sue Gesprächig
  
Beiträge: 164 Wohnort: Frechen
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Die Schweden und ihre Installationen.
@ Trumbatschl
Ja wer lesen kann ist klar im Vorteil, es gibt tatsächlich alles in englisch, danke für den Link.
Ich hatte ein Gespräch mit einem deutschen Elektriker der vor einigen Jahren nach Schweden gegangen ist. Lustiges Gespräch aber jetzt ist vieles klarer. Also wenn man nach den deutschen Vorschriften installiert erfüllt man alles, das wäre dann schon eine echte Luxusinstallation. So Dinge wie Selektivität, symetrische Phasenbelastung, Spannungsabfall werden da wohl sehr, sehr lässig gehandhabt. Ich hörte bei jeder Frage auf der anderen Seite erstmal immer nur ein Lachen.
Selbst das verlegen des Hausanschluskabels können wir selber machen. Die 150 m von der Strasse bis zur Hütte aufbuddeln, Kabel rein und dann kommt nur der Dorfelektriker ( dem ich auf keinen Fall so typisch deutsche fragen stellen soll und darf ) und schliesst den Anschlusskasten auf, legt das Kabel auf und das war es. Alles andere können wir alleine machen und wenn wir vorab mal bei dem fragen kann es sein das er uns den HAK und den Zähler direkt mitgibt damit wir den schon mal einbauen können. Das scheint dort alles sehr locker abzulaufen. Die Absicherung ist wirklich 3x16A, typischerweise in Neozed oder Diazed aber üblicherweise nimmt man wohl 3x20A, da sagt keiner was, eben wegen einem klitzekleinen bisserl Selektivität.
Ich denke das wir April oder Mai hinfahren und das machen und dann gibt es auch Bilder und einen Erfahrungsbericht.
Gruß
Emmett
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BID = 495948
shark1 Inventar
     
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Ich würde bis auf Selektivität und ggf. Mindestbelastbarkeiten von HAK-HV-UV-Leitungen aber trotzdem nach VDE installieren!
Und auch wenn nur 20A reinkommt, würde ich trotzdem mind. ein NYY-J 5x10mm² als HAK-HV-Leitung istalltieren. Ich komme einfach mit der Vorstellung nicht klar dort nur ein 5x2,5 oder gar 5x1,5 zuverlegen!
Und als Hauszuleitung, würde ich ein NAYY-J 4x25 nehmen, vorausgesetzt, der HAK und der VErteilerschrank lassen sich mit Alu beklemmen.
Denn diese Leitung darfst du dann mir 43A belaten und du hältst die 3% Spannungsfall noch ein, die man zwar in DE hier nicht anwenden dürfte. Aber mit allen Leitungen bis zum Verbraucher und 20A HA-Sicherung hält du dann den Spannungfall noch ein.
Mit dem NAYY bist dann warscheinlich noch günstiger als mit NYY-J 4x10, da das Cu- einfach viel mehr kostet!
MFG.
Shark1
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BID = 496101
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
  
Beiträge: 7443
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...3 * 16A Diazed sind schon richtig
...in Schweden wird der Tarif nach der Nennstromstärke der Hauptsicherung berechnet
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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!
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