analoge Telefonanlage bauen

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Autor
analoge Telefonanlage bauen

    







BID = 483825

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241
 

  


Ich bin gerade dabei eine analoge Telefonanlage zu bauen, um 4 Telefone an 2 VoIP Leitungen zu betreiben, von denen eine eine Flatrate ist. Daher soll diese Leitung immer als erstes genutzt werden, falls sie nicht belegt ist.
Klingeln sollen aber 2 Telefone wenn die die erste Leitung angerufen wird, und die beiden anderen andere wenn die andere Leitung angerufen wird.
Da diese Funktionen von den meisten fertigen Telefonanlagen nicht unterstützt wird, möchte ich eine eigene Telefonanlage bauen. Zusätzlich hat diese noch andere Features, die definitiv keine Telefonanlage bieten kann.

Die ganze Steuerlogik übernimmt ein Mikrocontroller, das ist also kein Problem.
Bisher erkennt dieser Anrufe, und (falls verfügbar) die Nummer des Anrufers. Außerdem erkennt er die Nummer die jemand wählt, was für interne Anrufe wichtig ist.

Was mir allerdings noch Probleme bereitet, ist der Analogteil.

Ich habe mir das so vorgestellt:
Im Ruhezustand sind die Telefone via (Halbleiter) Relais so mit den beiden Amtsleitungen verbunden, wie sie klingeln sollen.
Nimmt man an einem der beiden Telefone ab, wird das über ein Optokoppler (als Stromsensor in der Telefonleitung) erkannt und das andere Telefon getrennt.

Ein weiteres Problem sind die internen Anrufe. Für diese benötige ich ja eine eigene Spannungsversorgung + Klingelsignal.

Wie machen das eigentlich normale Nebenstellenanlagen ?
Bilden diese das Telefonnetz intern nach, und übertragen nur die Signale, oder verbinden diese die Leitung durch, und stellen nur bei internen Verbindungen eine eigene Spannung zur Verfügung ?

Habe ich mich nur zu dumm angestellt, oder findet man im Internet wirklich nirgends die Spezifikationen für die Spannungen usw. für Analogtelefone ? Man liest zwar überall etwas von typischen Werten für Betriebs und Klingelspannung, aber diese Werte weichen untereinander schon ziemlich ab (man findet Werte zwischen 20 und 100V, ähnliches für die Klingelspannung).


BID = 483827

Primus von Quack

Unser Primus :)
nehmt ihn nicht so ernst




Beiträge: 7389

 

  

...das kommt aber nicht ans "Postnetz" oder

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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

BID = 484043

Primus von Quack

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nehmt ihn nicht so ernst




Beiträge: 7389

...ende

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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

BID = 484052

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241

Gilt denn VoIP auch als Postnetz ?

BID = 484069

Primus von Quack

Unser Primus :)
nehmt ihn nicht so ernst




Beiträge: 7389

...wenn dein Internet übers Postnetz läuft, dann ist es so

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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

BID = 484079

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241


Zitat :
Primus von Quack hat am 23 Dez 2007 21:20 geschrieben :

...wenn dein Internet übers Postnetz läuft, dann ist es so

Nein tut es nicht. Geht über TV Kabel...

BID = 484087

high_speed

Schreibmaschine



Beiträge: 2073

PvQ sieht mal wieder Gespenster wo keine sind.

Hallo Benedikt

Du bist ja schon hinter einer Nebenstellenanlage, somit sehe ich kein
Problem. Fehler in deiner Anlage können somit nicht das Telephonnetz
stören.

Für jede gleichzeitig laufende Verbindung musst du eine interne
Verbindungslinie vorsehen.
Für die Anschaltung brauchst du einige Relais.
Das Amt würde ich wie ein Telephon behandeln, bis auf die Speisung und die Auswertung des Klingelsignals.

Als Speisung würden sich 48V anbieten, wobei der Pluspol auf Masse
liegt. Der Innenwiderstand sollte bei ca. 470Ohm liegen.

Klingelspannung wüßt ich jetzt nicht. Aber die kannst du ja mal an
deiner Nebenstellenanlage messen, wobei die andere Werte haben wird, als die von der T-Com.
Ich denke mal, es sind um 50V mit 25Hz.

MfG
Holger

_________________
George Orwell 1984 ist nichts gegen heute.
Der Überwachungsstaat ist schon da!

Leider lernen die Menschen nicht aus der Geschichte,
ansonsten würde sie sich nicht andauernd wiederholen.

BID = 484193

Makersting

Schriftsteller



Beiträge: 612
Wohnort: Ostfriesland


Zitat :
Primus von Quack hat am 23 Dez 2007 21:20 geschrieben :

...wenn dein Internet übers Postnetz läuft, dann ist es so



Das ist seit den frühen 90ern History...eben seit dem man es nicht mehr Postnetz nennt. Alles was hinter dem 'Monopol-TAE' sitzt ist wurscht.

BID = 484233

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
Benedikt hat am 22 Dez 2007 18:40 geschrieben :


Ein weiteres Problem sind die internen Anrufe. Für diese benötige ich ja eine eigene Spannungsversorgung + Klingelsignal.

Wie machen das eigentlich normale Nebenstellenanlagen ?
Bilden diese das Telefonnetz intern nach, und übertragen nur die Signale, oder verbinden diese die Leitung durch, und stellen nur bei internen Verbindungen eine eigene Spannung zur Verfügung ?

Habe ich mich nur zu dumm angestellt, oder findet man im Internet wirklich nirgends die Spezifikationen für die Spannungen usw. für Analogtelefone ? Man liest zwar überall etwas von typischen Werten für Betriebs und Klingelspannung, aber diese Werte weichen untereinander schon ziemlich ab (man findet Werte zwischen 20 und 100V, ähnliches für die Klingelspannung).


Hallo Benedikt,
du siehst das richtig, die Nebenstellenanlagen übertragen
in der Regel nur das Signal.
Bei den uralten Relaisanlagen war es üblich, daß bei Stromausfall
die Hauptnebenstelle galvanisch durchverbunden wurde,
somit konnte man von diesem Telefon auch bei Stromausfall
anrufen.
Bei heutigen Anlagen ist das nicht der Fall, zumindest nicht
bei den 2 Anlagen, die ich genauer kenne.
Zu den Spannungen:
Spannung ist ziemlich unwichtig, Telefonanschlüsse sind
nämlich Stromschleifen. Die 60 bis 100 Volt sind nur die
Leerlaufspannung bei offener Leitung. Wird der Gabelschalter
am Telefon geschlossen, bricht die Spannung auf etwa 5 bis 15
Volt (je nach Telefon) ein.
Wichtig ist der Strom, der dann fließt. Beim Postnetz sind das
ca 20 mA, das solltest du auch in deiner Anlage anstreben.
Als Leerlaufspannung sind in Nebenstellenanlagen 24 Volt üblich
und ausreichend, denn da kommen keine kilometerlangen Leitungen
vor.
Das gleiche gilt mutatis mutandis für die Rufwechselspannung.
Leerlaufspannung in Nebenstellen ca. 24 Volt eff, Strom weiß ich nicht.
Im Postnetz ist die Rufwechselspannung übrigens 25 Hz,
das haben auch die heutigen Nebenstellenanlagen.
Wenn du alte Telefone mit gutklingenden Weckern anschließen willst,
dann ist 25 Hz besser (aber kein Muß).
Vor Jahren gab es bei ELV Selbstbau-Anlagen, versuch doch mal
davon Schaltpläne zu bekommen, die wären bestimmt sehr
hilfreich.
Gruß
Georg



BID = 484238

Primus von Quack

Unser Primus :)
nehmt ihn nicht so ernst




Beiträge: 7389

...frag doch einfach die BNetzA ob die was gebasteltes an ihrem Netz haben wollen wenn die ja sagen ist es ok

_________________
...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

BID = 484369

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241

Danke für die Antworten. Vor allem die Infos über das getrennte Telefonnetz ist hilfreich.
Jetzt muss ich mir nur noch was einfallen lassen, wie ich das am besten umsetze. Den Schaltplan von ELV müsste ich auch irgendwo haben, muss ich mal suchen.

Ich denke ich fange erstmal mit einer "passiven" Telefonanlage an, die 4 Telefone auf 2 Leitungen verteilt, und jeweils nur die restlichen Telefone an einer benutzen Leitung abschaltet.
Alle weiteren Features kommen dann je nach Bedarf dazu.

Wiso ich nach den Spannungen gefragt habe: Die Schutzbeschaltung am Eingang habe ich für 150Vdc ausgelegt. Ich denke das sollte reichen, vor allem da an der VoIP Box eben nur wenige 10V anliegen, und nicht die >100V wie bei der normalen Telefonleitung.

BID = 484372

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
und nicht die >100V wie bei der normalen Telefonleitung.
Analoge Anschlüsse wurden vom Amt ursprünglich mit 60V später, als die Benutzer selbst die TAE-Dose dranfummeln durften, nur noch mit 48V gespeist.
Die Spannung bricht beim Telefonieren auf etwa 15V zusammen.

DU darfst das heilige Telefonnetz deutscher Nation nirgends erden, weil dabei die Symmetrie der Leitung verloren ginge.





_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 484374

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
Benedikt hat am 25 Dez 2007 15:12 geschrieben :

Ich denke das sollte reichen, vor allem da an der VoIP Box eben nur wenige 10V anliegen, und nicht die >100V wie bei der normalen Telefonleitung.

Hallo Benedikt,
100 Volt ist die Leerlaufspannung bei ISDN, im
alten Analognetz sind es 60 Volt.
(oder 48 Volt, wie Perl schreibt, ich habe das
seit Jahren nicht mehr gemessen)
Die hohe Spannung von 60 Volt bei hohem Innenwiderstand
hatte ihren Grund in teilweise sehr uneinheitlichen
Leitungslängen vom gleichen Amt.
Außerdem hatte man dadurch Reserve für eingeschleifte
Zusatzgeräte wie Gebührenanzeiger.
Heute, wo vermutlich elektronische Stromquellenschaltungen
in den Ämtern eingesetzt werden, sind die 48 satt ausreichend.
Gruß
Georg



[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 25 Dez 2007 15:48 ]

BID = 484396

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241

[quote]
GeorgS schrieb am 2007-12-25 15:42 :

Zitat :

100 Volt ist die Leerlaufspannung bei ISDN,

OK, das erklärt einiges. Ohne (bzw. mit defektem) NTBA hatte ich eine Spannung die über etwa 10s hinweg gleichmäßig bis auf etwa 110V anstieg und dann wieder auf 30V abfiel.

BID = 484399

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Hallo Benedikt,
bei ISDN kenne ich mich nicht richtig aus.
100 Volt stehen an, nach Kurzschluß bleibt
die Spannung für einige Sekunden weg.
Wie das während eines Anrufs aussieht, hab ich nie gemessen.
Eine wie auch immer geartete Stromschleife wird
es dabei aber auch geben.
Ob auch mit Wechselspannung gerufen wird?
Gruß
Georg



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