Häää? Meister ohne Lehre? Im Unterforum Erfahrungsaustausch - Beschreibung: Fragen und Antworten von User zu User zu allen elektrischen und elektronischen Geräten
Autor |
Häää? Meister ohne Lehre? |
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BID = 469136
schattenlieger Schriftsteller
Beiträge: 995 Wohnort: Nordkreis Celle
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Hallo,
es gibt die Möglichkeit, wenn man 6 Jahre lang in einem anerkannten Ausbildungsberuf gearbeitet hat, dass man einen beliebigen Meistertitel erwerben kann, indem man sich zur Prüfung anmeldet und natürlich auch besteht.
Wenn man 2 Jahre lang Geselle ist, kann man sich auch zur Meisterprüfung anmelden, bei Bestehen ist man dann Industriemeister im erlernten Ausbildungsberuf.
Konkret:
Ich habe 2004 meine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker für Metall- und Schiffbau abgeschlossen,
2006 habe ich mich zum Industriemeisterkurs Metall angemeldet,
im Mai diesen Jahres die Meisterprüfung bestanden und bin nun auf dem Weg zum "geprüften technischen Betriebswirt".
2010 kann ich mich anmelden zur Meisterprüfung "Industriemeister Elektro".
Mit dem Bestehen dieser Prüfung habe ich dann zwei Meistertitel. Dabei muss ich die Basisqualifikation und den Ausbilderschein nicht erneut machen, der gilt noch vom ersten Meister. Nur für den fachspezifischen Teil muss ich eine Prüfung ablegen.
Der Industriemeister besteht aus 4 Teilen:
1. Basisqualifikation (Recht, BWL, naturwiss. Grundlagen, Zusammenarbeit im Betrieb/Personalführung)
2. Ausbilderschein
3. Meisterprüfung, fachspezifischer Teil
(2 Tage, ein Teil Planung, ein Teil Personalführung u. Qualititätsmanagement)
4. Meisterprüfung, Fachgespräch.
Wenn man den Ausbilderschein nicht besteht, dann kann man gerne die restlichen drei Teile bestehen, aber man bekommt keinen Meistertitel!
Um die Originalfrage zu beantworten: Ja, das geht. Ob es leicht ist, sei dahingestellt. Aber wenn Tom schon recht lange im Themengebiet arbeitet, wird es wohl klappen.
Die meisten fallen beim Rechtsbewussten Handeln in Teil 1 auf die Klappe...
so long,
Martin |
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BID = 499736
uiui Gerade angekommen
Beiträge: 2 Wohnort: Viernheim
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hm... ich dachte ich würde hier etwas über die Meisterprüfung ( Elektro) finden oder mich mal Informieren .
..
Wie z.Bsp: Prüfung , Lernstoff, Kosten
Wenn jemand was dazu weiss einfach mal bescheid sagen .
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BID = 499838
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Auch wenn ich den Eindruck habe, dass Dir dieser Thread hier irgendwie missfällt, werde ich mal einen kurzen Abriss einstellen.
Für Infos über die Meisterprüfung und deren Voraussetzungen würde ich an Deiner Stelle zunächst mal die Handwerkskammer kontaktieren - das ist deren Job...
Mein Meisterschulbesuch liegt ja nun schon ein paar Jährchen zurück, da hat sich schon so einiges an den Anforderungen an die Schüler geändert.
Bevor Du Dir diese Schule antust, solltest Du Dir in jedem Fall erst einmal klar werden, warum Du gerade Meister werden willst.
Hast Du denn eine Meisterstelle in Aussicht..? Eventuell sogar einen elterlichen Betrieb, der zur Übernahme ansteht..? Oder möchtest Du einen eigenen Betrieb gründen..?
Wenn Du noch nichts derartiges in Aussicht hast, dann frag' doch mal beim Arbeitsamt nach, wie viele offene Meisterstellen (Elektro) in Deiner Region gemeldet sind und welche Voraussetzungen / Qualifikationen da so in den Stellenbeschreibungen gefordert werden. Dann frag doch mal, wieviele arbeitssuchende Meister dem gegenüber stehen. Zu guter Letzt bringst Du noch in Erfahrung, was so ein durchschnittlicher Handwerksmeister im Vergleich zu einem erfahrenen Gesellen / Facharbeiter mehr verdient.
Ich möchte Dir nicht die Meisterschule ausreden, meine Erfahrung zeigt mir nur, dass ein Haufen junge Meister nach der Schule vor dem Dilemma stehen, keine annähernd adäquate Stelle zu haben.
Und wenn Du dann gegenrechnest, was Dich die Schule an Geld, Zeit und Nerven gekostet hat, dann wird das sehr schnell zu einem mittleren Debakel.
kurzes Rechenbeispiel:
Meisterschule in Vollzeit, Dauer etwa neun Monate.
Kosten für Schule, Bücher, Lernmittel (gerundet) etwa 10.000€ bis 15.000€
Einkommensausfall für neun Monate (bei ca. 1.300€netto/Monat) etwa 12.000€
Lebenshaltungskosten in den Monaten der Schulzeit etwa 10.000€
Ob Du eventuell die Voraussetzungen für eine staatliche Förderung erfüllst, kannst Du auch bei der Handwerkskammer erfragen.
Wenn Du eher auf eine Teilzeit- oder Abendschule gehen möchtest, ändert sich nicht wirklich viel an obiger Rechnung. Dein Verdienst hebt grob die Lebenshaltungskosten auf - die Schulkosten bleiben gleich. Zudem musst Du Dir darüber im Klaren sein, dass Du in den ca. drei Jahren der Schulausbildung an mindestens zwei, eher drei bis vier Abenden pro Woche nach der Arbeit in der Schule sitzt und nahezu alle Samstage auch dort verbringst. Schulfreie Tage kannst Du zum Lernen und für die Hausaufgaben nutzen. Ach ja, den Urlaub solltest Du damit verbringen, für die Prüfungen zu lernen bzw. die Prüfungen abzulegen. Groß wegfahren ist einfach nicht drin, dafür sind die Anforderungen dann doch zu hoch...
Diese Belastung ist nicht zu unterschätzen, da müssen Arbeitgeber, Kollegen und (ganz wichtig!) auch die Familie / Partnerin mitspielen.
Nicht jeder Arbeitgeber hat Verständnis dafür, dass Du keine Überstunden / Samstagsarbeit mehr machen kannst.
Die private Komponente (Familie, Partnerin, Kumpels, Sportverein) muss jeder für sich selbst abwägen - das nehmen nur leider viele Leute auf die leichte Schulter und stehen dann mit Meistertitel vor den Scherben des bisherigen Lebens...
Die Meister-Ausbildung ist zwar Grundlage für einen eigenen Betrieb, nur bringt Dir niemand bei, wie so eine Firma läuft - das musst Du schon selbst herausfinden. Auch was die fachliche Seite betrifft, war jedenfalls ich nach der Schule deutlich ernüchert. Es mag da zwar einige Dozenten geben, die wissen, was sie tun, aber leider gibt es eben auch viele Dunstnulpen, die nur den Lehrplan durchziehen - Zwischenfragen Fehlanzeige...
Und dafür habe ich abertausende von (seinerzeit) DM bezahlt..?
Wie gesagt - überlege Dir genau, wo Du in zehn Jahren stehen willst und welches Einkommen Du dann haben möchtest. Dann rechnest Du ein wenig und dann weisst Du vielleicht, ob die Meisterschule wirklich der richtige Weg ist.
_________________
Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
Alles unter 1000°C ist HANDWARM!
Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Lightyear am 13 Feb 2008 6:52 ]
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BID = 499900
Defaultuser Gesprächig
Beiträge: 174 Wohnort: Stuttgart
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Zitat :
| Wenn ich mich recht erinnere, durften (dürfen?) Industriemeister keine Lehrlinge ausbilden |
Doch, dürfen sie. Die Ausbildereignung ist Bestandteil der Meisterprüfung. Ohne "Ada-Schein" gibts keinen Meisterbrief. So kenne ich es zumindest.
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Zitat :
| Der Industriemeister besteht aus 4 Teilen:
1. Basisqualifikation (Recht, BWL, naturwiss. Grundlagen, Zusammenarbeit im Betrieb/Personalführung)
2. Ausbilderschein
3. Meisterprüfung, fachspezifischer Teil
(2 Tage, ein Teil Planung, ein Teil Personalführung u. Qualititätsmanagement)
4. Meisterprüfung, Fachgespräch.
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Das ist richtig
Zitat :
| kurzes Rechenbeispiel:
Meisterschule in Vollzeit, Dauer etwa neun Monate.
Kosten für Schule, Bücher, Lernmittel (gerundet) etwa 10.000€ bis 15.000€
Einkommensausfall für neun Monate (bei ca. 1.300€netto/Monat) etwa 12.000€
Lebenshaltungskosten in den Monaten der Schulzeit etwa 10.000€ |
Das auch
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