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Energiesparlampen parallel betrieben |
Problem gelöst
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BID = 446822
Ahrensburger1 Gerade angekommen
Beiträge: 5
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Hallo Elektronik-Freaks,
Habe 9 Einbauleuchten, die parallel auf einem Stromkreis angeschlossen sind (Durchgangsverdrahtung von Leuchte zu Leuchte). Bisher waren dort 40-Watt-Glühlampen eingedreht. Wollte das ändern auf Energiesparlampen (OSRAM DULUX EL 15W), war nach dem Wiedereinschalten echt enttäuscht: Einige der Energiesparlampen leuchten mit Stroboskopeffekt, also flackern mit (für Schaltvorgänge) relativ hoher Frequenz - Netzfrequenz (??? - wer sieht das schon so genau ;-)). Habe also die am stärksten flimmernden Lampen wieder rausgedreht => Flackern der übrigen Lampen wird weniger. Habe zum Test wieder eine Glühlampe reingedreht und - das Flackern der übrigen 8 Energiesparlampen ist weg !
Kann jemand dieses Phänomen erklären ??? Und vor allem: wie bekommt man das Flackern weg ? Eigentlich sollte man meinen, daß ein Parallelbetrieb von mehreren ESL an einer Zuleitung kein Problem sein sollte... . Parallel immer eine Glühlampe (oder einen anderen ohmschen Verbraucher) zu betreiben kann nicht die Lösung sein - oder ? |
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BID = 446827
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13763 Wohnort: 37081 Göttingen
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Ich bin ziemlich sicher, daß das Flackern nach einiger Zeit von selbst aufhört.
Gruß
Peter |
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BID = 446837
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo,
diese Lämpchen haben als Eingangsschaltung eine Gleichrichterbrücke
und dann einen Elko, danach die Wechselrichtung mit bis zu 40 KHz.
Daher würde ich Beeinflussung über die 100 Hz des Netzes ausschließen.
Ich könnte mir eher vorstellen, daß bei gleichartigen Lampen
kleine Differenzen der Hochfrequenz auftreten, die als optische
Schwebung wahrgenommen werden. Insofern wäre es besser, wenn
die Arbeitsfrequenz der Lampen möglichst stark streut :=(
Gruß
Georg
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BID = 446838
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Könnte es sein, daß da aus Glühlampenzeiten noch ein Dimmer vorgeschaltet ist?
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BID = 446842
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo Sam2,
für diese Art Fragen ist doch eigentlich Faustian Spiritus
zuständig, oder :=)
Gruß
Georg
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BID = 446974
Ahrensburger1 Gerade angekommen
Beiträge: 5
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Vielen Dank für Eure prompten Antworten !
Otiffany:
Ich glaube nicht, daß das Flackern von selbst aufhört - dazu ist es auch zu stark (also nicht vergleichbar mit z. B. dem Startverhalten einer T5-Leuchtstoffröhre, die nach dem Einschalten durchaus auch etwas flackert, bis sie auf Betriebstemperatur gekommen ist). Kurios ist eben auch: normale Glühlampe parallel geschaltet => Flackern weg, Glühlampe wieder rausgedreht => Flackern wieder da !
GeorgS:
(Optische) Schwebung auch eher unwahrscheinlich - die würde dann ja nicht weggehen, wenn man eine Glühlampe parallel schaltet (und an der Anzahl der eingeschalteten ESL nichts ändert) - oder ?
sam2:
Vorgeschalteter Dimmer ist ausgeschlossen ! Habe - um evtl. weitere Verbraucher am "original" Stromkreis auszuschließen - die 9 Einbauleuchten provisorisch separat eingespeist (andere Phase), komme aber wieder zu demselben Ergebnis :-((
Scheint also nicht ganz so einfach zu sein...
Vielleicht kommt ja jemandem noch 'ne Idee !
Gruss
Frank
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BID = 447019
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Zitat :
Ahrensburger1 hat am 31 Jul 2007 11:28 geschrieben :
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(Optische) Schwebung auch eher unwahrscheinlich - die würde dann ja nicht weggehen, wenn man eine Glühlampe parallel schaltet (und an der Anzahl der eingeschalteten ESL nichts ändert) - oder ?
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Hallo,
wenn die 40 Watt-Lampe direkt ihr Licht dazu gibt evtl schon?
Schalte doch mal eine abgedeckte Glühlampe dazu.
Zur optischen Schwebung wäre allerdings Vorraussetzung, daß
der Phosphor solcher Röhren überhaupt schnell genug ist,
was ich nicht weiß.
Gruß
Georg
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BID = 447029
Ahrensburger1 Gerade angekommen
Beiträge: 5
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Hallo Georg,
gerade 'mal ausprobiert: flackernde ESL abgeblendet von den anderen Lampen (Pappkarton drum) => ESL einzeln flackert weiter ! Schade, das war's also nicht !
Gruss
Frank
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BID = 447033
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Das sieht dann aber doch sehr stark nach einer gegenseitigen Synchronisation der Wandler aus. Nicht ganz so, wie GeorgS vermutete, aber die Richtung stimmt.
Ein Stück aus dem Tollhaus!
Nicht nur, daß ein angebliches Markenprodukt soviele Störungen ins Netz abgibt, daß es die Funktion anderer Geräte stört, nein es ist auch noch selbst gegen Fremdstörungen empfindlich.
Die Lobbyisten von Siemens & Co werden schon gewusst haben, weshalb bei der Formulierung des EMVG Leuchtmittel bei den Limits für aktive und passive Störungen eine Extrawurst gebraten bekommen haben.
Anstelle der Glühlampe wirst du die Störungen wohl auch wegbekommen, wenn du die Ausbreitung dieser hochfrequenten Störungen durch ein Snubbernetzwerk (z.B. 0,05..0,2µF in Reihe mit z.B. 100 Ohm ) an passender Stelle auf der Leitung dämpfst. Der Leistungsverbrauch dieser Maßnahme beträgt nur etwa 0,02W anstelle der 20W oder mehr, die die Glühlampe verbraucht.
P.S.:
Einen geeigneten X-Kondensator findet man z.B. in wiederaufladbaren Taschenlampen oder den Schaltnetzteilen von Computerschrott (PCs, Monitore, Drucker, Fernseher, Videorecorder ...)
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 31 Jul 2007 15:36 ]
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BID = 447237
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo perl,
daß die Arbeitsfrequenzen zweier Lampen
zufällig näher als ca 16 Hz beieinander liegen,
konnte ich mir auch nicht vorstellen, zumal die
auch driften dürften.
Leider hab ich keinen schnellen Photodetektor
greifbar, insofern kann ich nicht nachprüfen,
ob das Nachleuchten dieser Phosphore für eine
Schwebung der einige zig Hz Lichtfrequenz ausreicht.
Ansonsten muß es irgendwie komplizierter sein,
vielleicht spielt der Restbrumm auf dem Elko
im Eingang da mit?
Bist du sicher, daß die Synchronisierung nur
über die Netzleitung erfolgt? Oszillatoren
können ja unglaublich empfindliche Empfänger
sein, man denke an Pendelaudions.
Gruß
Georg
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BID = 447268
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Leider hab ich keinen schnellen Photodetektor
greifbar, insofern kann ich nicht nachprüfen,
ob das Nachleuchten dieser Phosphore für eine
Schwebung der einige zig Hz Lichtfrequenz ausreicht. |
Brauchst du auch nicht.
Für nichtlineare Effekte ist die Intensität viel zu gering und selbst wenn die Leuchtstoffe schnell genug wären (du meinst sicher "einige zig kHz Lichtfrequenz"): Das Auge würde solch schnelle Intensitätsschwankungen integrieren.
Zitat :
| Bist du sicher, daß die Synchronisierung nur
über die Netzleitung erfolgt? Oszillatoren
können ja unglaublich empfindliche Empfänger
sein, man denke an Pendelaudions. |
Genau so sehe ich das.
Ich bin ziemlich sicher, daß die Wandler über die Leitung verkoppelt sind, vielleicht auch übers Magnetfeld der Drosseln, wenn sie nah beieinander sind.
Einfacher noch als die Lampen zu entstören, wäre es natürlich zu probieren, ob die Lampen für 1,49 aus der Wühlkiste solche Zicken nicht machen.
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Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 447284
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo perl,
nichtlineare Effekte hatte ich gar nicht im Sinn,
das wäre nobelpreisreif :=)
Ich meinte "Lichtwechselfrequenz", und und die muß
der Phosphor auch abstrahlen, wenn es zu Flackereffekten
bei Beinahesynchronisation kommen soll.
Das wären Nachleuchtdauern unter 10 exp -4, liegen die vor?
Gruß
Georg
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BID = 447657
Ahrensburger1 Gerade angekommen
Beiträge: 5
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Hallo Freaks,
auf das Naheliegende kommt man (leider) zuletzt: Spannungsmessung !
Ergab in meinem Fall: 186 Volt an der Lampenfassung !!!
Fazit: sam2 hatte Recht - vorgeschalteter Dimmer, bloß wo ?!? Hatte bei der Direkteinspeisung die Zuleitung an der Abzweigdose abgeklemmt und von dort eingespeist....
Habe jetzt ein paar Einbauleuchten ausgebaut, um Licht in den sehr engen Hohlraum zwischen Gipsdecke und Betondecke zu bringen und bin fündig geworden: In die Zuleitung zwischen Abzweigdose und erster Leuchte geschaltet ein Dimmer für Hutschienenmontage in einem kleinen AP-Gehäuse, welches gerade so durch die Einbauöffnung der Leuchten hindurchgeht. Hätte ich nicht mit gerechnet :-0 Und erst recht nicht damit, daß einige ESL am Dimmer fast gar nicht flackern (jedenfalls nicht bei der Dimmerstellung) und andere sehr heftig...
Jedenfalls vielen Dank für Eure Unterstützung !
Gruss
Frank
P.S.: Solche "HF-Dreckschleudern" scheinen diese ESL dann ja doch nicht zu sein ;-))
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BID = 447720
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
GeorgS hat am 1 Aug 2007 16:29 geschrieben :
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.....Das wären Nachleuchtdauern unter 10 exp -4, liegen die vor? |
Als PS, nachdem der OP das Thema schon als erledigt geschlossen hatte:
Nein.
Der blaue Phosphor ist vielleicht so schnell, aber die langwelligeren Bestandteile leuchten (auch absichtlich) länger nach.
Außerdem dauert die Entionisierung des Quecksilberdampfplasmas und damit die Anregung der Leuchstoffe länger.
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