Altes Oszilloskop...

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Autor
Altes Oszilloskop...
Suche nach: oszilloskop (10600)

    







BID = 446845

Varaktor

Schreibmaschine



Beiträge: 1007
Wohnort: Stadtodendorf
 

  


Ja, jetzt kann ich was erkennen. Ein nur allzu vertrautes Bild.

Wenn du den Eingang aussen mal brückst, also das Gerät praktisch
eine Spannung von 0 Volt messen läßt, sollte dieses Linienflattern weg sein.
Ist das der Fall?

Das sollte sich fast nicht ändern, wenn du den vertikal gain voll aufdrehst.
Meine Kiste nimmt intern etwas Störspannung auf, die aber bei geeigneter
Einstellung sich auf die Signalform größenornungsmäßig fast nicht bemerkbar macht.
OK, supertolle Messungen sind nicht möglich. Ferner ist es meist so, dass man so ein altes Ding hinreichend lange vor dem Messen warmlaufen lassen muss.


Ich vermute mal etwas ins "Blaue" hinein,
dass bei deinem Gerät konstruktionsbedingt ein
ähnlicher Effekt auftritt.



BID = 446914

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  

Ist doch ziemlich klar, daß 30 MKF MikroFarad bedeutet.
Aus westlicher Produktion müssen die trotz des Alters nicht unbedingt vertrocknet sei, die sowjetischen Standard kenne ich nicht. Ich würde die erst mal drin lassen.

Unbedingt austauschen würde aber die Papierkondensatoren, also viele der Koppelkondensatoren. Wenn die feucht sind (ziemlich sicher), wird wahrscheinlich das Netzteil (und die Röhren) überlastet, und das allein kann schon zum Brummen führen.
Die ebenfalls vorhandenen Trolitulkondensatoren (glasklarer spröder Kunststoff) und Keramikröhrchen solltest du in Ruhe lassen, denen passiert gewöhnlich nichts.

Damals waren sowohl für Luft- als auch für Körperschallmikrofone Kristallmikrofone üblich.
Der darin verwendete Kristall aus Seignettesalz ist hygroskopisch und kann in Laufe der Jahre zerflossen sein.
Als Ersatz kämen heute preiswerte Elektretmikrofone in Frage, die aber einen Vorverstärker eingebaut haben und deshalb zusätzlich eine Spannungsquelle und einen Lastwiderstand benötigen.
Als Körperschallmikrofon könnte man auch ein Piezoscheibchen aus einer Glückwunschkarte o.ä. verwenden. Da kommt relativ niederohmig soviel Spannung raus, daß man keine zusätzliche Verstärkung benötigt.


_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



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BID = 446960

faustian.spirit

Schreibmaschine



Beiträge: 1388
Wohnort: Dortmund

Gerücht hats dass man in russischen Papierkondensatoren schon Zeitungspapier gefunden hat. Bedruckt.

BID = 447083

Varaktor

Schreibmaschine



Beiträge: 1007
Wohnort: Stadtodendorf

Правда ??

Ja dann sollte es in feuchtem Zustand sowohl
kapazitätserhöhend wirken als auch vor Feuer
schützen

BID = 447097

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Hallo Varaktor,
die Prawda wurde in die Kondensatoren gewickelt,
weil man das Kondensatorenpapier für Zigaretten
benutzte :=)
Zigaretten-, Kondensator- und Bibeldruckpapier
sind ähnlich bis identisch.
Gruß
Georg

BID = 447220

faustian.spirit

Schreibmaschine



Beiträge: 1388
Wohnort: Dortmund

Zigarettenpapier brennt doch langsam aber hervorragend ~~~~~:-Q

BID = 447244

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Hallo faustian,
in der Tat, das Zünd-, Glimm- und Aschebildungsverhalten
des Zigarettenpapiers ist kriegsentscheidend für
eine Zigarette.
Gruß
Georg

BID = 447290

Nicklaus

Gerade angekommen


Beiträge: 12
Wohnort: Rudersberg

Hallo,

ich habe mal den Eingang gebrückt, jedoch hat sich das Bild kein Bisschen geändert. Jedoch ändert die Empfindlichkeitseinstellung tatsächlich ebenfalls nichts am Bild.
Bauartbedingt könnte das allerdings nicht sein, denn vor ein paar Jahren gab es dieses Problem noch nicht - es müsste eigentlich ein defektes Bauteil Schuld sein.
Was das Mikro angeht, so handelt es sich um eines mit Kunststoffmembran, Spule und Magnet, es ist also genauso aufgebaut wie ein normaler Lautsprecher und da der Stecker tatsächlich nur wenig anders geformt ist, als ein moderner 1/4" Stecker, hab' ich es mal an den Computer angeschlossen und siehe: es funktioniert, wenngleich es etwas leise ist - allerdings liegt das vielleicht daran, dass der Kontakt ein wenig verschmutzt bzw. Oxidiert ist.
Die Papierkondensatoren werde ich dann mal tauschen.
Wo kann man eigentlich Elektronik gut bestellen?
Reichelt ist ja recht günstig, aber irgendwie haben die nie das, was ich brauche, ich kenne dann noch Segor, was aber ein deutlich teurerer Laden ist, gibt es sonst noch einen empfehlenswerten Online-Elektronikshop?

Danke schön!

Robert.

BID = 447355

Varaktor

Schreibmaschine



Beiträge: 1007
Wohnort: Stadtodendorf

Also Oszillographen sind extrem empfindliche "Lebewesen".
Oxidierten Eingangsstecker bzw. Kupplung rausnehmen.

Wenn du dann mutig bist, kannst und darfst
du mal gut isolierte Kabel (vor allem die , die vom Eingang kommen!)
im inneren auch mal vorsichtig mit den
Fingern berühren, sollten sich da auch nicht
plötztlich mal auf dem
Schirm wilde Figuren zeigen, so ist die
Eingangsstufe für Vertikal vermutlich tot
bzw. wirkungslos.

Schaue dir als nächstes dann erstmal die
Röhren an.
ALso die "komisch dicke" Röhre ist wahrscheinlich
die GLeichrichterröhre, die lass drin, denn wenn die
tot ist ist, alles tot im Gerät.
Alles andere raus (merken, wo was hingehört!!!),
und dann mal schauen, ob
wenigstens noch alle ein halbwegs kleines Heizungsleuchten zeigen.








[ Diese Nachricht wurde geändert von: Varaktor am  1 Aug 2007 20:24 ]

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Varaktor am  1 Aug 2007 20:25 ]

BID = 447359

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Was das Mikro angeht, so handelt es sich um eines mit Kunststoffmembran, Spule und Magnet, es ist also genauso aufgebaut wie ein normaler Lautsprecher
Das ist dann also ein dynamisches Mikrofon.
Diese Typen sind relativ niederohmig und deshalb kann die Oxidschicht auf der Eingangsbuchse schon stören.
Vielleicht versuchst du mal den Dreck mit einem Glasfaserpinsel oder feinem Schmirgelpapier zu entfernen.

Antippen der Mikrofonbuchse mit dem Finger wird wegen der Niederohmigkeit kein grosses Signal produzieren, aber an diesem Eingang bedindet sich bestimmt ein Mikrofontrafo, dessen Sekundärwicklung hochohmig ist. Wenn du da antippst, müsste der Strahl deutlich ausgelenkt werden.


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BID = 447390

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Ich will deinem Großvater ja nicht zu nahe treten, aber Löten war offenbar nicht seine Stärke.
Gruß
Peter

BID = 447459

faustian.spirit

Schreibmaschine



Beiträge: 1388
Wohnort: Dortmund

Mit dem Ziehen von Röhren hab ich bei so altem Kram meine Bedenken ... gegeben dass die Netzspannung seit dem erhöht worden ist, und sich die Spannung an den Elkos erhöht wenn ich den Anodenstromverbrauch durch Entfernen von Röhren senke, und dass die Elkos alt sind ... könnte das letzteren absolut den Rest geben.

BID = 447471

Nicklaus

Gerade angekommen


Beiträge: 12
Wohnort: Rudersberg

So, ich war dann mal mutig und hab' munter die Kabel angefasst, mit dem Ergebnis, dass wirklich die allerwildesten Figuren auf dem Schirm erscheinen, es scheint also prinzipiell zu funktionieren.
Interessant und um ehrlich zu sein etwas beunruhigend ist, dass das Gehäuse selbst wohl als Masse dient; es ist über einen 1uF Kondensator angeschlossen, weshalb ein Anfassen des Gerätes im Normalzustand das Flimmern etwas mildert und beim Anfassen der Eingangskabel die ganzen wilden Figuren verschwinden lässt.
Meinst du mit Heizungsleuchten das Glühen der Röhren, oder etwas anderes? Glühen tun sie alle, bis auf die ganz merkwürdig dicke, die ja auch anders aufgebaut ist, als alle anderen.
Was die Kontaktreinigungssache angeht, dacht' ich mir, dass es sinnvoll ist, erstmal zusammenzutragen, was mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit getauscht werden muss, wie z.B. die Papierkondensatoren, und dann 'ne Bestellung im Internet zu machen, wo ich dann auch das Kontaktreinigungszubehör erwerben könnte.
Bei mir in der Nähe gibt es leider keinen Laden, der so etwas führt und beim örtlichen Elektrohändler könnte ich die Sachen schon bestellen, nur dauert das erfahrungsgemäß ewiger als ewig...
Und der örtliche Baumarkt hat noch nicht einmal wirklich feines Sandpapier.
Ich werde dann also mal heute oder morgen 'ne Bestellung machen und wenn die Sachen da sind, werde ich überprüfen können, was es gebracht haben wird ( Grammatik iss übrigens was feines... ).
Und zur Sache mit den Lötkünsten meines Großvaters: Das Gerät dürfte direkt nach seiner Freilassung aus den Klauen des Gulag gebaut worden sein und da hatte er wohl noch nicht sonderlich viel Löterfahrung, drum ist's verzeihlich.
Nun denn, danke nochmals für die bereitwillige Hilfe, ich melde mich dann spätestens, wenn ich tatsächlich mal etwas gemacht habe.

BID = 447472

faustian.spirit

Schreibmaschine



Beiträge: 1388
Wohnort: Dortmund

Das man ein Gehäuse als Masse nimmt ist ziemlich normal ... aber normalerweise direkt und nicht mit einem Kondensator angeschlossen....

BID = 447475

Nicklaus

Gerade angekommen


Beiträge: 12
Wohnort: Rudersberg

Hmm, bei genauerer Betrachtung des Kabelwirrwarrs gibt es noch zwei weitere Stellen, an denen die Schaltung an das Gehäuse angeschlossen ist, eine auch ohne Kondensator.
Wenn sowas relativ normal ist, bin ich beruhigt - ich hatte nur Angst, ob nicht irgendwann wegen einem defekten Bauteil plötzlich 220 V am Gehäuse anliegen könnten...


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