Altes Oszilloskop...

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Autor
Altes Oszilloskop...
Suche nach: oszilloskop (10600)

    







BID = 446633

Nicklaus

Gerade angekommen


Beiträge: 12
Wohnort: Rudersberg
 

  


Hallo,

ich wollte mal Großväterchens altes Oszilloskop ( Marke Eigenbau ) einigermaßen betriebsbereit machen - nicht, weil ich damit etwas anfangen könnte, sondern weil es ein nettes Erinnerungsstück ist und weil ich derzeit sehr unterbeschäftigt bin.
Es ist eigentlich recht simpel ( wenn man denn im Gegensatz zu mir eine Ahnung davon hat, wie so etwas funktioniert ) und dient nur dazu, die Resonanzfrequenz der Bestandteile diverser Streichinstrumente zu bestimmen und natürlich den Schwingungsverlauf.
So sieht das Teil im geöffneten Zustand aus:
Bild eingefügt
( Hier in groß: http://foto.arcor-online.net/palb/a.....5.jpg )
Eigentlich funktioniert es noch, aber der Kontakt zum Mikrofon, dem im Übrigen neuesten Bauteil - Baujahr 1970, ist ein wenig hinüber:
Bild eingefügt
( Groß: http://foto.arcor-online.net/palb/a.....4.jpg )
Wie kann man so etwas wieder betriebsbereit machen? Kann man einfach einen modernen Stecker reinsetzen, oder arbeiten die neuen Mikros mit anderen Spannungen, als die alten?
Gut, ich könnte natürlich sowohl den Stecker des Oszis als auch den des Mikros modernisieren, aber der finanzielle Aufwand lohnt wohl nicht wirklich...
Des Weiteren gibt's 'ne Störung mit 'ner Frequenz von 50 Hz - könnte wohl von der Steckdose stammen.
So sieht das aus:
Bild eingefügt
( Groß: http://foto.arcor-online.net/palb/a.....1.jpg )
Außerdem gibt's ein leises Fiepen wenn das Gerät auf eine Frequenz gestellt wird, die ein Vielfaches von 50 Hz ist.
Früher, das heißt vor etwa 5 bis 10 Jahren, als mein Großvater das Gerät noch verwendete, war das nicht so...
Kann man bei so einem Problem schnell darauf kommen, welches Bauteil defekt ist, oder ist das 'ne lange Probiererei?
Wenn's nur ein paar potentielle Schuldige geben kann, würde ich mir die Mühe machen, 'nen Schaltplan aufzuzeichnen, sonst wär's das allerdings wohl eher nicht wert.
Natürlich ist eine Aussage ohne einen Schaltplan schwer machbar, aber da das Gerät sicher nicht auf untypische Weise gebaut worden ist, müsste eine grobe Einschätzung der möglichen Fehlerquellen doch möglich sein, oder?
Ich fände es sehr nett, wenn ihr mir meine Fragen beantworten könntet und vielleicht noch 'ne grobe Einschätzung, ob das Projekt überhaupt glücken kann, oder nicht - Ich bin zwar durchaus an Elektronik und Technik interessiert, habe immerhin ein Multimeter und bin auch in der Lage, Dinge zusammenzulöten, aber die Aussage:"Ich habe keine Ahnung, wie das Ding funktioniert und was da nicht stimmt." ist wohl noch eher eine Untertreibung.
Wärt ihr bereit, mir bei der Lösung meines Problemchens zu helfen?
Natürlich dann mit Schaltplan...

Danke!

Robert.

BID = 446649

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36187
Wohnort: Recklinghausen

 

  

Was gibt es denn an der Mikrofonbuchse auszusetzen?

Das ist eine Klinkenbuchse in offener Bauform, sowas wird heute noch verwendet und praktisch unverändert gebaut. Dein Exemplar ist allerdings isoliert eingebaut, daher der Kunststoffkragen. Die Buchse ist lediglich oxydiert und staubig.

Das Mikrofon sieht allerdings deutlich älter als 70er Jahre aus.

Das 50Hz Brummen kann auch eine Einstreuung über das Mikrofonkabel sein, dann müßte man das ganze mit dem Eingangsregler regeln könne.



_________________
-=MR.ED=-

Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

BID = 446654

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Hallo,
existiert das Mikrofon noch?
Wenn ja, diese Klinkenbuchse und auch der Stecker dürften noch zu beschaffen sein. Verändert sich das Piepen mit der Umschaltung des Frequenzwahlschalters, bzw. beim drehen des Skalenrades?
Einige Bauteile, wie etwa Kondensatoren, sind mindestens 50 Jahre alt;
ob die noch so funktionieren, wie sie sollen?
Gruß
Peter

BID = 446661

Nicklaus

Gerade angekommen


Beiträge: 12
Wohnort: Rudersberg

An der Buchse ist genau das auszusetzen: Sie ist dick oxidiert und da ich bislang noch nie mit oxidierten Anschlüssen zu tun hatte, hab' ich keine Ahnung, was man dagegen unternehmen kann.
Klar, Abschleifen geht, dürfte allerdings ein wunderhübsches Gepfriemel werden und sicher gibt's auch gut funktionierende chemische Mittelchen, aber da bräuchte ich ersteinmal eine Empfehlung, kenne mich absolut nicht aus.
Das Mikrofon ist allerdings wirklich 1970 hergestellt worden - vielleicht mochten ja die Sowjetischen Bürger der Siebziger die nostalgische Optik, oder sie hatten keine Lust, die Produktion umzustellen...
Dass die Störfrequenz auch vom Mikrokabel kommen kann, wusste ich um ehrlich zu sein nicht, das müsste ich dann mal überprüfen.
Aber mir ist aufgefallen, dass einer der Kondensatoren und so einige Lötstellen etwas merkwürdig aussehen:
Bild eingefügt
( Groß: http://foto.arcor-online.net/palb/a.....5.jpg )
Ist das Schmutz oder Verfall?
Denn ein defekter Kondensator könnte ja durchaus zu solchen Störungen führen.

Danke!

Robert.

BID = 446662

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36187
Wohnort: Recklinghausen

Das braune an den Lötstellen dürften Flußmittelreste sein, das braune an den Kondensatoren könnte Elektrolyt oder Schmutz sein.
Was die Buchse angeht, dafür nimmt man chemische Mittel, sehr feines Schleifpapier oder einen Glasfaserstift.

Das ganze hat eh nur an 2 Stellen Kontakt mit dem Stecker, einmal im Loch und einmal vorne an der Spitze des Steckers. Wenn die beiden Stellen sauber sind reicht das.


Zitat :
vielleicht mochten ja die Sowjetischen Bürger der Siebziger die nostalgische Optik, oder sie hatten keine Lust, die Produktion umzustellen


Eher letzteres, sowas dachte ich mir schon, die kyrillische Beschriftung auf dem Kondensator hinter der Buchse viel mir auf.



_________________
-=MR.ED=-

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BID = 446665

Nicklaus

Gerade angekommen


Beiträge: 12
Wohnort: Rudersberg

Oh, noch eine Antwort!
Das Mikrofon existiert noch, es ist im ersten Bild, das ich angehängt hatte, zu sehen. Rechts vom Oszilloskop. Ist leider ein wenig chaotisch auf meinem Tisch.
Das Fiepen ist interessant: Der Frequenzwahlschalter lässt sich ja in vier Positionen einrasten, die Positionen eins und zwei ( angefangen mit der geringsten Frequenz ) klingen gleich, in Position drei wird das Fiepen merklich höher, und bleibt in der vierten Position gleich hoch. Ich müsste mir mal ansehen, was der Schalter da zusammenschaltet. Es fiept allerdings nur bei 100, 150, 200 usw. Hz und die Tonhöhe ist nur von der Position des Frequenzwahlschalters abhängig.
Und ja, das Gerät ist tatsächlich etwas über 50 Jahre alt, die Bauteile haben ihre Eigenschaften sicher etwas verändert und ein hochpräzises Messgerät werde ich daraus nicht mehr machen können, aber wenn's wenigstens in etwa funktionieren würde, wäre es sehr schön.

Gruß, R.

BID = 446666

Nicklaus

Gerade angekommen


Beiträge: 12
Wohnort: Rudersberg

Hmm, irgendwie hinke ich mit meinen Antworten hinterher...
Danke jedenfalls für die Reinigungsbeschreibung, dann werde ich mir mal die entsprechenden Mittelchen besorgen.

PS: Die Störung kommt definitiv vom Netz, denn auch ohne eingestöpseltes Mikrofon gibt's keinen geraden Strich.
Das Bild stabilisiert sich auch immer dann, wenn ein Vielfaches von 50Hz eingestellt ist ( Also genau dann, wenn das Fiepen hörbar ist ) unabhängig von der Position des Frequenzwahlschalters, meistens exakt bei der durch 50 teilbaren Frequenz, bei den höheren Frequenzen ( ab 450 Hz ) mit einer Abweichung von maximal 3 Hz.

So, ich geh' mal ins Bett, gute Nacht!
Falls das jetzt noch jemand lesen sollte...

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Nicklaus am 30 Jul 2007  0:47 ]

BID = 446687

Goetz

Schreibmaschine

Beiträge: 1947
Wohnort: Dresden
Zur Homepage von Goetz

Störung aus dem Netz: ausgetrocknete oder defekte Siebelkos!! (nach 50 Jahren kein Wunder)
Die russischen Elkos würde ich soweit wie möglich austauschen, ich hatte schon zu DDR-Zeiten kein Vertrauen in die Dinger. Obwohl, wenn es nach Ersatz der Siebelkos ordentlich funktioniert

BID = 446710

faustian.spirit

Schreibmaschine



Beiträge: 1388
Wohnort: Dortmund

Ein Mikrophon ist ja nur *ein* bestimmter Spezialfall von Messaufnehmer, den man an ein Oszilloskop anschliessen kann.

Als Kontaktreiniger würde ich erstmal "Kontakt Tuner 600" versuchen, der ist für Elektronik gedacht und kann an der Anwendungsstelle belassen werden (im Gegensatz zu "normalem Kontaktspray").

Wenn Du Dich in der Röhrenelektronik nicht auskennst, lies Dich vorher ein wenig darin ein.
Vorsicht: Hohe Spannungen überall! Die Regel "Netztrafo gleich Kleinspannung" gilt da absolut nicht!
Insbesondere wenn man an den Kondensatoren herumhantieren möchte ist Vorsicht geboten, in voll geladenem Zustand kann ein 50uF, wenn denn noch funktionstüchtig, Dich ganz schön funktionsuntüchtig machen.

Und der kleine graue Kondensator hinter der Frontplatte... sollte aus dieser Sorte etwas auslaufen, behandle das besser wie Gift!

Am besten, Du suchst die Hilfe eines erfahrenen Röhrenbastlers.

BID = 446718

Nicklaus

Gerade angekommen


Beiträge: 12
Wohnort: Rudersberg

Hmm, danke für die Warnung.
Bislang habe ich ja noch gar nichts angefasst, aber ich habe nicht vor, irgendetwas im vollgeladenen Zustand zu berühren, ich hab' ja auch Multimeter, Spannungsprüfer und so weiter, und kann problemlos kontrollieren, ob's noch geladen ist.
Und beim Elektrolyt werde ich auch aufpassen, Ehrenwort.
Ich würde mir ja gerne helfen lassen, aber leider kenne ich niemanden, der mit solchen Dingen Erfahrung hat.
Doch ich hoffe, die Sache auch alleine hinzukriegen - wird schon klappen.
Sind die Siebelkos die Riesendinger?
Wie hoch ist denn wohl deren Speicherkapazität?
Soweit ich es entziffern kann stehen als technische Angaben nur "30 MKF" und "300V" drauf.
Was sind 30 MKF?
MKF kenne ich als Kondensatorenbauweise, aber was bedeutet dann die 30? Vielleicht 30µF? Weil "MK" eigentlich "Míkro" bedeutet? Oder bedeutet die 30 etwas gänzlich anderes und die Kapazität muss an anderer Stelle angegeben sein?

Danke!

Robert.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Nicklaus am 30 Jul 2007 11:37 ]

BID = 446740

faustian.spirit

Schreibmaschine



Beiträge: 1388
Wohnort: Dortmund

MKF heisst hier WAHRSCHEINLICH uF (und ein 30uF wäre sehr plausibel ind der Anwendnung), könnte aber auch für "Metall Kunststoff Folie" stehen. Am besten Detailfoto....

Und vor Elektrolyt hatte ich gar nicht gewarnt... Der ist selten wirklich giftig, höchstens ätzend.

Der fragliche kleine Kondensator sieht mir nur verdächtig nach Öl aus. Und Kondensatoröl dieses Jahrgangs kann ziemlich giftig sein - PCB!

BID = 446759

Nicklaus

Gerade angekommen


Beiträge: 12
Wohnort: Rudersberg

Ok, ich werde einfach bei allem, was ich anfasse, Vorsicht walten lassen.
Und hier habe ich ein Bildchen vom Kondensator:
Bild eingefügt
Ein besseres Foto kann ich nicht machen, ohne den Kondensator auszubauen und für so etwas werde ich erst am Mittwoch Zeit haben.
PS: Eigentlich müsste es für die Kapazität stehen - wenn MKF ein deutsches Kürzel ist, werden's die Russen wohl kaum verwendet haben, es sei denn, das russische Kürzel ist zufälliger Weise gleich.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Nicklaus am 30 Jul 2007 14:07 ]

BID = 446797

Varaktor

Schreibmaschine



Beiträge: 1007
Wohnort: Stadtodendorf

Hallo:
"Des Weiteren gibt's 'ne Störung mit 'ner Frequenz von 50 Hz - könnte wohl von der Steckdose stammen.
So sieht das aus:
Bild eingefügt
( Groß: http://foto.arcor-online.net/palb/a.....1.jpg )
Außerdem gibt's ein leises Fiepen wenn das Gerät auf eine Frequenz gestellt wird, die ein Vielfaches von 50 Hz ist. "

Könntest du mal beschreiben, was man da sehen soll? Liegt
vielleicht an meinem Bildschirm oder wer weiss voran, aber ich sehe da nur einen winzigen
linienartigen grünlich dunklen Fleck, sonst ist alles pechschwarz.

Habe übrigens auch so einen ähnlichen alten Hobel.
Ein uraltes Selbstbau-Heathkit. Da kommt das Pfeifen zuweilen aus der Bildröhre.

BID = 446803

Nicklaus

Gerade angekommen


Beiträge: 12
Wohnort: Rudersberg

Naja, mehr ist da auch nicht zu sehen, das ist einfach das, was das gerät anzeigt, wenn es auf 100Hz eingestellt und nichts eingestöpselt ist.
Hier in Heller: Bild eingefügt
So, dank' euch erstmal, ich muss jetzt weg.

Grüße,

Robert

BID = 446804

faustian.spirit

Schreibmaschine



Beiträge: 1388
Wohnort: Dortmund

Es gibt Kondensatoren die pfeifen konstruktionsbedingt, ohne dabei defekt zu sein.


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