Ich stand vor einer Weile mal vor dem selben Problem,da ich beschlossen hatte mich auf meine alten Tage auch etwas mit µC beschäftigen zu müssen.Nach vielem lesen schlauer Seiten bin ich zu dem Entschluß gekommen,das es als erstes sinnvoll ist,sich festzulegen,will man mit AVR oder PICs anfangen.
Ist die selbe Frage wie Opel oder VW.Keiner weiß,was besser ist,aber wenn man sich erst mal drauf eingeschossen hat,bleibt man meist dabei...
Ich habe mich dann letztlich entschieden,mit den AVRs anzufangen.
Erstens weil es "Bascom" gibt und ich wenigstens noch etwas rudimentäres Basic kann und somit das halbwegs verständlich fand.Gibt auch gute Literatur dazu.Assembler war und ist mir so unbekannt wie das innere des Mondes.Und zweitens gibt es bei Pollin einen preiswerten Bausatz eines AVR-Experimentierboards.Den hab ich gekauft,und seit dem versuch ich mich damit.Weiter bin ich allerdings auch noch nicht vorgedrungen.
Mein Vorschlag wäre:(hab ich auch gemacht)
Geh in die Bibliothek deines geringsten Mißtrauens und such alle Literatur ,die du kriegen kannst.Hat den Vorteil,die nicht erst kaufen zu müssen,bevor man weiß,was man eigentlich will.Die Bücher sind meist nicht ganz billig.Noch besser,du hast Jemanden mit Zugang zu einer Unibibliothek.Da gibts fast alles...
Und dann entscheide,welche Art µC deinen Kenntnissen/Vorstellungen/Wünschen am nächsten kommt.Bau/Kauf ein Experimentierboard und fang einfach an.Nur so lernt man das,wenn man sonst keinen hat,der einem hilft.Auch wenn so ein armer µC mal in Rauch aufgeht...

_________________
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

Hallo,

ist schon ulkig, so ähnlich ging es mir auch vor ca. 2 Jahren. Ich hatte damals einen kleinen Bausatz bestellt und war fasziniert davon, dass so ein kleiner 8-Beiner Signale der Fernbedienung lernen kann um dann meinen VDR einzuschalten.

Als Hobbyelektroniker musst du dich eigentlich nur zwischen PICs oder AVRs entscheiden. Es gibt wohl auch noch eine ganze Reihe anderer µC, die sind aber für die meisten Hobbybastler nicht so interessant.

Ich bin damals bei den PICs gelandet und da ich vor ca. 20 Jahren schon den Z80 in Assembler programmiert hatte kam mir das alles irgendwie sehr vertraut vor. Klar die Register, die Funktionen und die Syntax waren anders. Wenn man aber einmal die Denkweise der Assemblerprogrammierung begriffen hat ist es relativ leicht (finde ich zumindest) die Syntax und die Eigenheiten eines µProzessors zu erlernen.

Für PICs ist sprut.de die erste Anlaufadresse. Dort findest du eigentlich alles zu den einfachen (älteren) PICs. Die neuere Generation wird dort leider nur am Rand gestreift. Aber auch viele Grundlagen werden dort vermittelt (auch LCDs). Diese Seiten und das entsprechende Datenblatt haben mir bisher gereicht um meine PICs in Assembler programmieren zu können. Auch der dort beschriebene Brenner5 läuft bisher bei mir ganz gut und kostet ohne die sehr teuren Fassungen nur ca. 10,-€.

Ich habe mir halt als erstes den Brenner gebaut und ein paar PICs bestellt. Als erstes hatte ich eine kleine LED-Ampel mit 5 LEDs programmiert. Das nächste war dann ein kleines Lauflicht zum anstecken ans Hemd (auch mit 5 LEDs) und ca. 25 Lichtmustern. Dannach fühlte ich mich so Fit um mein DMX-Lichtsteuergerät mit vielen Extras zu bauen. Da hab ich dann aber schon 1 Jahr lang herumprogrammiert, so dass inzwischen 3kByte Assemblercode umd 4kByte Steuertabellen in einen 16F877 reinprogrammiert wurden. Wenn man dort angekommen ist, kann man schwer loslassen und plant immer neuere Geräte....

Fang halt einfach an, so teuer ist das ja nicht und man lernt jede Menge dabei.

Gruß
Sven

Hallo,
erst mal vielen Dank an euch für die jeweiligen Ratschläge
Damit hat sich das bei mir ja schon mal ein bischen eingegrenzt mit der Auswahl des Controllers. Zu Beginn wurde ich echt erschlagen von den vielen unterschiedlichen Typen und Internetseiten der jeweiligen Arten von µC.
Bei meinem Hobbyeinstieg in diese Technik ist es für mich auch wichtig, dass man mit dem Typen, für den man sich entschieden hat, durch das Einarbeiten auch ungefähr die hardwareseitige Funktion lernt. Ich mag es eher ungern irgendwelche Sachen zu machen(in dem Fall Programmieren), wo man nicht auch den technischen Hintergrund versteht.

Das mit der Bibliothek ist auf jeden Fall ein gute Sache. Werde mich dann wohl mal dort nach diesen µC Typen umschauen.

Nun noch mal ne Frage: Wenn ich mich dann in irgendeinen z.B. AVR µC eingearbeitet habe(Da die Bücher ja auch nur auf einen bestimmten Typen zu geschnitten sind), wie schwer ist es dann auf einen anderen, vielleicht für das Projekt besser zugeschnittenen µC umzusteigen? Oder gibt dabei keine Probleme?
Und noch was: welche hauptsächlichen und wichtigsten Unterschiede gibt es zwischen AVR und PIC? Lassen sich mit beiden auf unterschiedlichem Wege gleiche Projekte lösen?

MfG

Robert

Hallo,

Man kann oft sowohl mit PICs als auch mit AVRs die gleichen Problemstellungen lösen.

Es ist wirklich eine Glaubensfrage bzw. eine Frage, mit was man angefangen hat.
Bei mir wars der AVR, seitdem habe ich soviele Programme dafür geschrieben, dass ich das mein Leben nicht mehr vergesse.

Es gibt schon sehr leistungsfähige µCs, mit denen man schon heftige Sachen machen kann, auch mehr als ein Lauflicht.

Wenn du Assembler beispielsweise für AVRs lernst, dann lernst du zwingend auch die Arbeitsweise der CPU bzw. des ganzen µCs, weil ASM eben hardwarenahe ist.

Ein bischen mehr Abstraktion bekommt man dann beispielsweise mit C, aber im Vergleich zu Basic (igitt) ist C immernoch sehr hardwarenahe.


Ich würde jetzt nicht mehr zu PICs wechseln, auch wenn sie da und dort besser als AVRs sein mögen.

_________________

Hallo,

ich sehe das genauso. Es gibt für beide Familien an die 100 unterschiedliche Prozessoren. Diese Teilen sich in Gruppen ein, welche bestimmte gleiche Eigenschaften haben. Also z.Bsp. gibt es die Gruppe wo der interne Datenbus nur 8-Bit hat. Daneben gibt es aber auch neuere Typen mit 16-Bit breitem Datenbus. Beide Gruppen gibt es sowohl bei den AVRs als auch bei den PICs.

Die Diskussionen der Beführworter einer jeweiligen Familie geht meist auch nur auf meiner Meinung nach sehr kleinen Details ein, welche eigentlich nicht der Rede wert sind. Man kann mit beiden Familien das selbe Gerät bauen. Meist informiert man sich logischerweise nur sehr detailiert über "seine" Familie und übernimmt Meinungen der jeweiligen "anderen" Familie vom Hörensagen. Auch ich bin dem ein wenig verfallen, da ich halt noch nicht mit den AVRs gearbeitet habe. Ich wollte es zwar immer mal anfangen um mir halt ein eigenes Urteil bilden zu können. Das Problem ist aber, dass wenn man sich erst mal auf einen µC eingearbeitet hat man später nur selten bereit ist zu wechseln. Du wirst dich als automatisch jetzt entscheiden und den Weg weiter gehen mit der Familie deiner Wahl.

Und auch wenn ich ein PICianer bin muss ich doch leider gestehen, dass man weit mehr Projekte im Netz für AVRs findet wie für PICs. Das könnte ein wichtiges Entscheidungkriterium sein. Bei mir war es allerdings so, dass ich in der Lernphase die Seiten bei sprut.de wesentlich besser und verständlicher fand, wie die Seiten, welche ich für AVRs fand. In ein Buch habe ich bisher noch nicht geschaut. Da könnte es natürlich wieder ganz anders aussehen...

Zu der anderen Frage mit dem Umsteigen: Innerhalb einer Familie sollte es weniger Probleme geben umzusteigen. Zumindest der Befehlssatz ist gleich (obwohl es bei den neueren PICs eine ganze Menge zusätzliche Befehle gibt, die alten sind aber auch alle noch da). Die Register solltest du dir sowieso immer für den jeweiligen Typ ziehen. Ohne die genaue Kenntnisse der Register wird nicht viel funktionieren. Auch sind die verschiedenen Eigenheiten der Familie meist gleich (sprut nennt diese Eigenheiten bei den PICs "Fallen") und man weis somit damit umzugehen. Wenn du die Familie wechselst musst du dich auch erst neu auf diese Fallen einstellen.

Entscheide dich einfach für eine Familie. Informiere dich über den Aufbau des µC, die Befehle, die Adressierungsarten, die Register, die Interuptverarbeitung, die Zusatzbaugruppen wie: E/A-Pins, Timer, AD-Wandler, Schnittstellen (USB,RS232,IIC,CAN), Comparator, PWM u.a. Dann experimentier damit ein wenig herum. Du wirst sehen, dass du dich immer weiter voran wagst und in einigen Wochen bastelst du Schaltungen zusammen von denen du heute noch gleubst, das du das nie hinbekommen würdest.

Gruß
Sven

[ Diese Nachricht wurde geändert von: stepp64 am  7 Jun 2007 11:28 ]