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Fernsehübertragung via Laser durch die freie Atmosphäre, Entfernungsrekord gebrochen Suche nach: laser (1932) |
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BID = 401105
laser-tv Stammposter
Beiträge: 225 Wohnort: gehrden
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Hi Leute,
Am 22.01.2007 brachen Tom, DL9OBD und ich, DJ1WF gegen 21.30 Uhr MEZ den bisherigen Entfernungsrekord für Fernsehübertragungen via Laser durch die freie Atmosphäre von bislang 54km. Der Entfernungsrekord steht nun bei 70km. Gesendet wurde mit einem 100mW-Laser von einer Anhöhe der Ortschaft Abbenrode am Elm bis nach Hannover. Das Erstaunliche war, daß trotz dieser immensen Entfernung die Übertragung absolut rauschfrei gewesen ist. Nachdem das Ziel anvisiert war, konnte die Laserausgangsleistung sogar bis auf unter 10mW abgesenkt werden, bevor Rauscheinbrüche die Übertragung leicht beeinträchtigten. Wenn das umfangreiche Bild-und Videomaterial zu dem Rekordversuch gesichtet worden ist, werden Details der Übertragung unter folgendem Link in der Rubrik Laser-DX veröffentlicht.
http://www.mydarc.de/dj1wf
Bis dahin bitte noch ein wenig Geduld.
Wilfried, D J 1 W F |
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BID = 401144
PhyMaLehrer Schriftsteller
Beiträge: 911 Wohnort: Leipzig
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Da werde ich mal vorbeischauen! Vor allem interessiert mich, wie man einen Laser über 70 km auf den Empfänger ausrichtet! |
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BID = 401157
laser-tv Stammposter
Beiträge: 225 Wohnort: gehrden
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Hi,
eigentlich ist das auch nicht viel schwieriger als auf 10 km.
Denn der Laserstrahl driftet aufgrund der Divergenz mit zunehmender Entfernung auseinander. Verläßt er die Optik noch mit einem Durchmesser von 5mm, erreicht er sein Ziel mit einem Durchmesser je nach Fokussierung im 1-3stelligen Meterbereich.
Natürlich ist es schwierig, das Ziel über eine solche Entfernung noch nachts zu erkennen. Wenn man das Ziel aber ersteinmal ausgemacht hat, ist die Ausrichtung selbst gar nicht mehr so schwer. Wir haben jeweils ein Fernrohr und ein Teleskop zum Erkennen des Zieles verwendet. Bei der Leistung von 100mW ist der Strahl in der Atmosphäre schon gut zu erkennen. Man muß dann "nur" noch Ziel und Beam zur Deckung bringen.
Ein großer Vorteil war, daß der Empfänger auf einem Hochhaus im Stadtzentrum neben einem hell erleuchteten Turm installiert ist. Das hat zwar den Nachteil, daß der Detektor etwas durch das Störlicht beeinträchtigt wird, trotzdem konnten wir die Laser schon grob ausrichten. Das Feintuning haben wir dann über das Kamerabild der Amateurfunkfernseh-Relaisfunkstelle gemacht, indem wir einfach auf max. Helligkeit justiert haben. Der Detektor befindet sich oben auf dem Kameragehäuse und ist damit in alle Richtungen drehbar.
Nun wird es schwierig, noch weitere Distanzen zu finden....
Ich habe gehört, daß ein Funkamateur eine Videoafzeichnung der Übertragung gemacht hat. Wenn das geklappt hat, bauen wir vielleicht einen kleinen Clip auf der Website ein.
Aber das wird wohl noch etwas dauern...Arbeit und Familie sind extrem "ressourcenfressend".
Gruß
Wilfried
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BID = 401166
cholertinu Inventar
Beiträge: 3755 Wohnort: CH
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Zitat :
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Nun wird es schwierig, noch weitere Distanzen zu finden....
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Kein Problem, ihr müsst nur das Land wechseln.
In der CH dürften Strecken um die 100km relativ leicht zu finden sein.
Ein Projekt für die nächsten Sommerferien?
Gruss, Martin
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BID = 401206
PhyMaLehrer Schriftsteller
Beiträge: 911 Wohnort: Leipzig
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Ich habe schon mal auf die o. g. Seite geschaut und dabei gesehen, daß ich da völlig falsche Vorstellungen hatte. Vielleicht hätte ich mal nachrechnen sollen, was es für den Öffnungswinkel bedeutet, wenn ich "fordere", daß nach 70 km ein Strahl von vielleicht 5 mm auf nur etwa 500 mm erweitert ist... Dann wären die Anforderungen für das Zielen und die Stabilität der Laser-Montierung aber eben auch enorm höher!
Allerdings steigt meine Achtung dadurch, daß von den 100 mW und am Ende 10 mW des Lasers ja nur ein verschwindend kleiner Teil auf die Fläche des Empfängers trifft!
Ich habe aber mal noch eine ganz dumme Frage (Entschuldigung, ich habe jetzt zum ersten Mal von solchen Aktivitäten gehört!): Auf einer der Seiten heißt es: "Durch die Strahlaufweitung wurde das Laserlicht konzentriert." Da stehe ich im Moment ein bißchen auf meiner eigenen langen Leitung...
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BID = 401219
laser-tv Stammposter
Beiträge: 225 Wohnort: gehrden
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Hi,
macht ja nix...
eine Strahlaufweitung erhöht den Strahldurchmesser am Austrittspunkt, verringert aber auch die Divergenz. Dadurch wird als Ergebnis der Punkt am Ziel kleiner, sodaß pro Flächeneinheit mehr Licht auftrifft, was einen höheren Nutzpegel am Empfänger zur Folge hat.
Gruß
Wilfried
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BID = 401392
laser-tv Stammposter
Beiträge: 225 Wohnort: gehrden
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Hallo,
die Doku ist nun im Netz und unter
http://www.mydarc.de/dj1wf/Laser/Elm/Elm.html
direkt zu erreichen.
Ich habe zwar die Videomitschnitte noch nicht gesehen, aber wenn möglich wird ein kurzer Clip von den Übertragungen noch in die Seite eingebunden.
Viel Spaß
Gruß
Wilfried
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BID = 401414
djtechno Inventar
Beiträge: 4955 Wohnort: beutelsbach
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Ich finde es auch ebachtlich, wie scharf und sauber die tv bilder über diese entfernung übertragen wurden
Astreine Signalqualität
An den Testbildern sieht man,daß die Übertragung absolut sauber verlaufen ist, und ehrlich gesagt, wirkt unser kabel tv empfang dagegen vergleichsweise matschig und unscharf (ja, gut, die verkabelung müßte ich doch mal langsam neu machen)
Aber eins frage ich mich bei der Laser-tv-geschichte noch: Wie siehts aus mit dem Umweltschutz? Wenn ein vogel in den Laserstrahl fliegt, wird der da nicht blind?
okey, wenn er das in >1 kilometer entfernung macht, denke ich mal nicht, aber wennd er nun z.b. 50 meter vor dem alser durrchfliegt??
Von dahe rdann die frage: kann man so ein system dann eigentlich überhaupt dauerhaft einsetzen, oder taugt das "nur" für solche kurzzeitigen versuche?
Und mußtet ihr dafür eine genehmigung einholen?
Marcus
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Ehemaliger forennutzer (ausgetreten)
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BID = 401418
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Auf einer der Seiten heißt es: "Durch die Strahlaufweitung wurde das Laserlicht konzentriert." Da stehe ich im Moment ein bißchen auf meiner eigenen langen Leitung... |
Ein PhyMaLehrer, der seinen Schülern Dinge wie Beugung erklärt hat, sollte da eigentlich nicht stehen.
Wenn du eine auch quantitative Beschreibung (und noch vieles andere mehr) suchst, dann geh mal in deine öffentliche Bücherei und schnapp dir dort "Wilof Brunner, Klaus Junge, Lasertechnik - Eine Einführung, VEB Fachbuchverlag Leipzig 1987". Im Westen war eine Lizenzausgabe dieses Buchs im Hüthig Verlag erschienen.
Fast jedes andere Optik-Lehrbuch, wie etwa der Hecht "Optics" (mittlerweile auch in deutsch erhältlich), sollte es aber auch tun.
Oder suche einfach nach Gauss'scher Optik oder Gauss-Bündeln.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 402159
admin Administrator
Beiträge: 5027 Wohnort: Heilbronn
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Gratulation an DJ1WF
Ich habe mich vor vielen Jahren mit ATV (70cm) beschäftigt und habe hier in Heilbronn viele Empfangskonverter gebaut und verteilt damit ich auch empfangen werden konnte .
Der TX war DC6MR mit einer 2C39 als Endstufe.
Gerne kannst Du auch hier im Forum das eine oder andere Bild einstellen.
vy 73
DL8SBD (admin)
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