Nutzen der Vorsicherungen???

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Achtung immer VDE beachten !!

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Achtung immer VDE beachten !!


Autor
Nutzen der Vorsicherungen???

    







BID = 27640

pino

Achtung
Dieser user postet unter verschiedenen Namen

 

  


Hallo,
habe nochmal eine wichtige Frage. Bei neuen Installationen ist immer ein "Dreierblock" Neozed-Sicherungen als Vorsicherungen zu sehen. D.h. vom Zähler gehen die Phasen auf diese Vorsicherungen und von da aus zum Fi-Schalter und schließlich zu den Automaten. Nun meine Frage:

Welchen Nutzen haben denn diese Vorsicherungen, denn die Leitung ist doch schon durch die sogn. Leitungsschutzschalter (Automaten) abgesichert, oder?

Meist haben diese Neozed-Sicherungen eine Größe von 35A. Berechnet sich das auch aus dem Leiterquerschnitt... also z.B. 35A bei 10mm² Leitungsquerschnitt?

Vielen Dank für eine Beantwortung

Gruß

Marcus

BID = 27642

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  

Ich bin auf diesem Gebiet kein Fachmann, aber ich könnte mir vorstellen, daß die Kontakte der Automaten verschweißen können wenn's mal so richtig kracht.

_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 27645

andrea

Gesprächig



Beiträge: 179
Wohnort: Österreich
Zur Homepage von andrea

ok, ich versuch es mal
Bei Installationen muss stets auf die Selektivtät geachtet werden. D.h. wenn eine Sicherung anspricht, Iso. Fehler oder Schluss, dann sollte nicht das ganze Haus dunkel werden.Darum werden für die einzelnen Stromkreise stets mehr Sicherungen verwendet, die sich um den Faktor 1,6 verringern.

Wenn du im HAK eine z.B. 63A Sicherung hast, darf der nächste LS 63A:1,6= 39,375A (diese Sicherungsgr. gibt es nicht), also Nennstrom 35A haben. Die nächste wäre dann eine 20A Sicherung (35:1,6)

Den Unterschied zw. Schmelzsicherung und LS-Automaten, kennst du ja bestimmt: Schmelzsicherungen sind zum wegwerfen, LS zum wiedereinschalten.
Schmelzsicherung und LS ist Leitungsschutz, FI verhindert zu hohe Berührungsspannung und Brandgefahr.

Sollte ich da einen Fehler gemacht haben, verzeiht mir bitte, bin gerade dabei, sämtliche Schutzbestimmungen und Massnahmen zu erlernen. Bitte korrigieren, sollte ein Fehler oben stehen.
l.G. Andrea

BID = 27646

pfohl@elektromeister.net

Gelegenheitsposter

Beiträge: 62
Wohnort: Essen(Ruhr)


Zitat :
pino hat am  7 Aug 2003 12:13 geschrieben :

Hallo,
habe nochmal eine wichtige Frage. Bei neuen Installationen ist immer ein "Dreierblock" Neozed-Sicherungen als Vorsicherungen zu sehen. D.h. vom Zähler gehen die Phasen auf diese Vorsicherungen und von da aus zum Fi-Schalter und schließlich zu den Automaten. Nun meine Frage:

Welchen Nutzen haben denn diese Vorsicherungen, denn die Leitung ist doch schon durch die sogn. Leitungsschutzschalter (Automaten) abgesichert, oder?


Die von Dir beschrieben Sicherungen sollten in Neuanlagen nicht mehr auftauchen. Einige EVU´s haben statt Vorsicherungen vor dem Zaehler ZaehlerNACHsicherungen gefordert. Diese dienten dem Zaehlerschutz, und dem Schutz der abgehenden Hauptleitung.

Nach der aktuellen TAB fordern die EVU´s SLS-Schalter vor dem Zaehler, so das das von Dir erwaehnte NOEZED-Element gar nicht mehr auftauchen sollte(in Neuanlagen).



Zitat :

Meist haben diese Neozed-Sicherungen eine Größe von 35A. Berechnet sich das auch aus dem Leiterquerschnitt... also z.B. 35A bei 10mm² Leitungsquerschnitt?



Nein, nach der zu erwartenden Belastung, die Hauptleitung muss eh fuer min. 63A ausgelegt sein.

gruss Marcus

BID = 27648

pfohl@elektromeister.net

Gelegenheitsposter

Beiträge: 62
Wohnort: Essen(Ruhr)

Hallo Andrea!


Zitat :

Darum werden für die einzelnen Stromkreise stets mehr Sicherungen verwendet, die sich um den Faktor 1,6 verringern.

Wenn du im HAK eine z.B. 63A Sicherung hast, darf der nächste LS 63A:1,6= 39,375A (diese Sicherungsgr. gibt es nicht), also Nennstrom 35A haben. Die nächste wäre dann eine 20A Sicherung (35:1,6)



Das mit den 1,6 haette ich fast voellig vergessen, die Faustformel, 2 Nennstromsaerken hoeher passt eigentlich immer, so das ich noch nie gerechnet habe
Es gibt auch Hersteller die mit engeren Toleranzbaender arbeiten als in der VDE vorgesehen, und versprechen so Selektivitaet im Abstand von einer Nennstromstaerke.


Zitat :


Den Unterschied zw. Schmelzsicherung und LS-Automaten, kennst du ja bestimmt: Schmelzsicherungen sind zum wegwerfen, LS zum wiedereinschalten.


Nicht zu vergessen das LS-Schalter unteinander nicht Selektiv sind


Zitat :


Sollte ich da einen Fehler gemacht haben, verzeiht mir bitte, bin gerade dabei, sämtliche Schutzbestimmungen und Massnahmen zu erlernen. Bitte korrigieren, sollte ein Fehler oben stehen.
l.G. Andrea



Sind die Vorschriften in A den deutschen so aehnlich, das Du hier, ohne voellig verwirrt zu werden, mitlesen kannst?

Gruss Marcus

BID = 27651

andrea

Gesprächig



Beiträge: 179
Wohnort: Österreich
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Hi Markus

Verwirrt, bin ich sowieso,
Nein, aber da es in Österreich kein gescheites Forum oder ähnliches gibt, nimmt man es in Kauf und lernt eben beides.
Nun ja, ähnlich kann man eigentlich schon sagen, oder auch wieder nicht.
Bei Leitungsverlegung, Querschnitt, Häufigkeit usw. hab ich bis dato noch keinen Unterschied entdeckt.
Wo es aber große Abweichungen gibt, ist der FI.
Bei uns wurde er gesetzlich geregelt.
Ist ein bisserl einfacher, da brauchst nicht lang überlegen, soll ich oder doch nicht...
Die 3 "Schutzbereiche 0,1 und 2", , (Sachverständiger)
gelten in Österreich auch, sind aber unter diesen Namen erst mit der ÖNORM 8001 eingeführt worden. Unter EN fand man diese Bezeichnung noch nicht.
Achja, unter Feuchtraum werden in Österreich Räume gezählt, in denen Kondenswasser bzw. mit Feuchtigkeit gesättigte Luft auftritt.
Von anderen drei Bereichen hab ich weder im Deutschen Meisterbuch für Installation noch im Österreichischen Buch was gelesen.

Naja, dank diesen Forum´s hab ich nun auch gleich Input für beide Länder.
Dafür möchte ich mich nochmal recht herzlich bedanken, vor allem bei Joe und Jerry, die noch einen richtigen Starkstromtechniker aus mir machen, als auch bei Perl und Baldur, meine beiden "5 V-Techniker"

l.G. Andrea

BID = 27660

pino

Achtung
Dieser user postet unter verschiedenen Namen


Hallo Ihr... vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

Aber zwei Fragen bleiben:

1. Selektivität hm... aber es ist doch anzunehmen, dass z.B. im Falle eines Kurzschlusses die Sicherung, die der Kurzschlussstelle am nächsten ist bzw. diejenige mit dem kleinsten Wert (das ist in jedem Fall immer der Automat), auch als erste auslöst. Da die Automaten auch immer jeden einzelnen Stromkreis absichern fällt doch auch immer nur der betreffende Stromkreis aus und niemals das gesamte Leitungsnetz. Also wozu dann die Sicherungen vor! den Sicherungsautomaten.

2. Andrea du schreibst... die letzte Sicherung (35:1,6) wäre dann eine 20A Sicherung. Aber normale Licht- oder Steckdosenstromkreise werden doch immer mit 10A gesichert.
20A wäre doch zu hoch! Und man macht doch nicht hinter einen Automaten noch einen mit 10A... oder verstehe ich da was völlig falsch.

Also nochmals Danke für Eure Hilfe

Marcus

BID = 27676

andrea

Gesprächig



Beiträge: 179
Wohnort: Österreich
Zur Homepage von andrea

Hi Pino

Ok, und jetzt stell dir vor was passiert wenn du nur diesen LS hast und der hat den Geist aufgegeben.....!!!!!
Selektiv kann ein LS allein nie sein

Also die Sichherung ermittelt man so:
Zuerst Stromaufnahme der Verbraucher ermitteln
z.B. 4000W: 230= rd. 17A
nächst höhere Sicherung wählen, hier 20A.
Danach die Leitungsberechnung unter Berücksichtigung der versch. Faktoren und Verlegeart lt. Tabelle festlegen.
Spannungsabfall an der Leitung berechnen.
Muss kleiner sein als 6,9V. Dann passt das ganze zusammen.
Ist der Spannungsabfall der Leitung höher, musst du einen größeren Leitungsquerschnitt nehmen.

(3% der Netznennspannung von 230 3%= 6,9V)
So ich hoffe wieder mal....pfohl wird kontrollieren
l.G. Andrea

BID = 27724

joe

Schreibmaschine



Beiträge: 1746
Wohnort: Ba-Wü

Um nochmal auf das erste Post einzugehen:

Diese Sicherung nach dem Zähler dienen folgendem Zweck:

Die Leitung vom Zähler zum Verteiler gegen überlast und Kurzschluss zu sichern.

Ein LS hat nur ein Schaltvermögen von 6-10kA bei einem recht heftigen schluss wäre es theoretisch möglich das die Kontakte des LS verschweissen. Wenn das passieren sollte löst dann auch die "Vorsicherung" aus.

Diese Vorsicherung ist für den Kunden zugänglich, also bei einem heftigen Kurzschluss kann der Kunde die Sicherung selbst wechseln, was bei der NH-Sicherung im Hausanschlusskasten nicht der Fall ist.

Die Anmerkung irgendwo weiter oben das diese Vorsicherung nicht mehr zeitgemäss ist, ist vollkommen richtig nach der TAB der EVU sind jetzt in den Zählerschränken sog. "Selektive Hauptschalter" einzubauen. Diese Teile haben den Vorteil dass sie wie ein LS zu bedienen sind und immer vor der NH-Sicherung im HAK auslösen. Diese Selektiven Hauptschalter sind also selektiv gegenüber der NH-Sicherung selbst wenn der Nennstrom der gleiche ist.

Noch was zum Thema selektivität:
Es gibt auch bei den LS eine Selektivitätsklasse. Es gibt also LS mit gleichem Nennstrom, und gleicher Charakteristik, unterschiedliche Auslöseverhalten, die sogenannte Selektivitätsklasse, aber das sind sonderfälle und im "Normalalltag" so gut wie gar nicht zu finden.

mfg Joe

_________________

BID = 27744

pino

Achtung
Dieser user postet unter verschiedenen Namen


Hi Ihr... denke das habe ich jetzt verstanden. Also nochmals vielen Dank für Eure Hilfe!

Gruß
Marcus

BID = 27781

pfohl@elektromeister.net

Gelegenheitsposter

Beiträge: 62
Wohnort: Essen(Ruhr)


Zitat :



Ein LS hat nur ein Schaltvermögen von 6-10kA bei einem recht heftigen schluss wäre es theoretisch möglich das die Kontakte des LS verschweissen. Wenn das passieren sollte löst dann auch die "Vorsicherung" aus.



Ich war bislang immer der Meinung das die Vorsicherungen nicht nur in bezug der Nennstromstaerke sondern auch nach denm Durchlasstrom zu bemessen sind, so das z.B: vor einen LS-Schalter mit 6KA eine Schmelzsicherung vorgeschaltet wird, die den Kurzschlusstrom auf eben max. 6KA begrenzt damit die Kontakte nicht verschweissen koennen.


Zitat :


Noch was zum Thema selektivität:
Es gibt auch bei den LS eine Selektivitätsklasse. Es gibt also LS mit gleichem Nennstrom, und gleicher Charakteristik, unterschiedliche Auslöseverhalten, die sogenannte Selektivitätsklasse, aber das sind sonderfälle und im "Normalalltag" so gut wie gar nicht zu finden.



Die Energieversorger schreiben die Selektivitaetsklasse 3 vor, mir ist noch nie etwas anderes ueber den Weg gelaufen, ausser ein paar verweisen das es tatsaechlich auch andere LS-Schalter gibt. Mich wuerde interessieren wo (uns auch warum) es sowas gibt, hat da jemand Erfahrungswerte?

Gruss
Marcus


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