Das macht der Oszillograf auch richtig so.
Eine sinusförmige Spannung wird von einem Tief- oder Hochpaß ja auch nicht verzerrt. Diese Schaltungen beeinflussen aber die Amplitude. Der Tiefpaß läßt (daher der Name...) tiefe (niedrige) Frequenzen besser passieren und dämpft hohe Frequenzen bzw. umgekehrt beim Hochpaß.
Wenn du also den Oszi am Ausgang der Schaltung angeschlossen hast und die Frequenz der Sinusspannung am Eingang (bei konstanter Amplitude!) änderst, solltest du verschiedene Amplituden der Ausgangsspannung erhalten. Dazu am besten die X-Ablenkung ausschalten!
Wenn du in einem Diagramm die Amplitude gegen die Frequenz aufträgst, bekommst du den Frequenzgang der Schaltung.
Wenn du die Möglichkeit hast, eine rechteckförmige Spannung auf den Eingang zu geben, kannst du allerdings sehen, wie der Tiefpaß die Flanken des Rechtecks abrundet und der Hochpaß mehr oder weniger breite Nadelimpulse daraus formt.