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Problem mit Parallelleiter |
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BID = 372463
pippo Gesprächig
Beiträge: 183
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Mal ne kurze Frage: Wir haben hier ein BHKW mit 330kW elektrischer Leitung. Die Zuleitung erfolgt über 8x 240mm². Nun haben wir 2 Leiter pro Phase und z.B. auf L3.1 einen Strom von 115A und auf L3.2 einen Strom von 240A. Der maximale Unterschied der Leitungslänge beläuft sich maximal auf 1m. Woher also der Unterschied?
Ich bin der Meinung, das kommt von einem schlecht gequetschten Kabelschuh, was man mir aber nicht glauben will. Kennt sich da jemand aus? Sicherungen wurden bereits ausgeschlossen. Auf dem L1 ist alles normal, der L2.1 und L2.2 hat einen Unterschied von ~60A |
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BID = 372479
Fentanyl Fentanyl mit Overkill Volle Kanne !
Beiträge: 1912
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Du kannst das mit einem Infrarotthermometer messen, da an schlechten Kontaktstellen die Temperatur ansteigt. Evtl sind die Kabelschuhe auch einfach verdreckt oder die Oberfläche ist anoxidiert.
MfG; Fenta |
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BID = 372485
pippo Gesprächig
Beiträge: 183
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Kann man da dann wirklich was messen? Es müsste doch durch einen Rückstrom keine Spannung abfallen, wodurch auch keine Erwärmung auftreten kann. Oder täusch ich mich da
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BID = 372517
Gonzo2k1 Aus Forum ausgetreten
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doch du siehst den unterschied an der klemm bzw. pressstelle
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BID = 372523
pippo Gesprächig
Beiträge: 183
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Welchen Unterschied soll ich dort sehen können. Der Widerstandsunterschied braucht doch nur 1 Ohm zu 0,5 Ohm sein. Dabei wird nichts warm und der Strom teilt sich schon 1/3 zu 2/3 auf.
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BID = 372528
BlackLight Inventar
Beiträge: 5335
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Ich bin nur Laie, aber wie wäre es mit der Spannung über der Klemmstelle messen?
Da das ohmsche Gesetz hoffentlich gilt, ist U proportional zu R.
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BID = 372529
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Du solltest unbedingt Dein Gefühl neu kalibrieren lassen!
Denn hoffentlich beträgt der Übergangswiderstand auch an der schlechteren Stelle nur einen Bruchteil dieses Werts.
Das wäre in Deinem Beispiel nämlich eine Heizleistung von mehr als 6,6 kW. Also wenn da nichts heiß würde...
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 372534
pippo Gesprächig
Beiträge: 183
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Das waren doch nur 2 Werte, die man schnell hinschreiben konnte und einfach zu rechnen sind
Wie sieht das denn nun aus, Parallelleiter verwendet man zwar selten, aber so selten doch auch wieder nicht, dass nicht einer hier ist, der sich etwas auskennt.
Eon ist z.B. mit 3 Leiter vom Trafo auf die Trenner gegangen und auch dort besteht das Problem, nur bei weitem nicht so arg. Da haben wir lediglich Unterschiede von 100 +/- 20A
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BID = 372940
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Das liegt an den unterschiedlichen induktiven Blindwiderständen der Leiter durch Metallene Gegenstände die parallel zu einem Leiter verlaufen/sind und zum anderen nicht! Vergiss irgendwelche ohmschen einflüsse!
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BID = 373010
pippo Gesprächig
Beiträge: 183
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Das Problem mit den ohmschen Einflüssen kenn ich aber bereits. Damals haben wir den Kabelschuh neu gequetscht und das Problem war weg. Nur war der Unterschied damals nicht so arg.
Sollte es wirklich ein induktives Problem sein, dann versteh ich aber nicht, warum es nur bei diesem 1 Leiter das Problem gibt. Die Leiter liegen alle in einer Kabelrinne, vom BHKW bis zum Trenner absolut parallel nebeneinander. Es wurden die gleiche Anzahl an Bügelschellen (Alu) verwendet ...
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BID = 373023
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Der maximale Unterschied der Leitungslänge beläuft sich maximal auf 1m. |
Bei welcher Gesamtlänge ?
Wenn die Längen der Einzelleiter sich ebenfalls um den Faktor 2 unterscheiden, reicht das ohmsche Gesetz zur Erklärung völlig aus.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 373036
pippo Gesprächig
Beiträge: 183
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Oh sorry, das hab ich ja ganz vergessen Die Gesamtlänge beträgt ca. 29m. Der 1m wär aber auch schon wirklich das absolut äußerste, ich schätz der Unterschied liegt bei ca. 50cm. Aufgrund der Leitungslänge können diese Unterschiede keinesfalls entstehen
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BID = 373126
Peda Schriftsteller
Beiträge: 891
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Ich würd auf schlechte Klemmstellen tippen, die findest du aber relativ schnell, weil die wie gesagt warm werden.
Gruss Peter
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Do you have Math Problems ?? Then call 0049-0800 sin(lg((10^45*tan(56))/(f(0)'->(45x^3/3x^2*3x^7)))
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BID = 373128
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Wenn nicht die Leitung selbst einen Hau weg hat (was sehr unwahrscheinlich ist), bleibt wirklich nur eine schlechte Klemmstelle!
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BID = 373152
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Wollen wir mal ein bischen rechnen:
Der Kupferwiderstand einer solchen 240 mm2 Ader beträgt bei 29m etwa 2,16mOhm.
Die schlechtere Ader würde also einen Widerstand von 4,5mOhm aufweisen.
Angenommen, die überschüssigen 2,3mOhm würden durch einen schlechten Kontakt verursacht, so enstünde dort eine Wärmeleistung von 31Watt.
Das ist zu wenig, um bei diesen Querschnitten eine auffällige Erwärmung hervorzurufen.
Falls es sich bei den 240mm2 um eine Litze handelt, bei der vielleicht nur die Hälfte der Dräht"chen" Kontakt hat, dann hätte der hochbelastete Leiter Verluste von 124W , der andere 60W. Das entspricht 4,3W/m vs. 2,1W/m und auch dieser Unterschied ist nur schwer festzustellen.
Nun wollen wir einmal annehmen, daß der höhere Widerstand durch eine erhöhte Induktivität begründet wäre. Der Blindwiderstand müsste also 3,95mOhm betragen, was bei 50Hz einer Induktivität von 12,6µH oder 434nH/m entspräche.
Es gibt eine Formel für die Induktivität einer Doppeldrahtleitung L=4e-7 * l * (ln(a/r+1/4)), die wegen der hier doch erheblich anderen Geometrie sicher nur einen Hinweis geben kann.
Sie liefert für den ln einen Wert von beinahe 1 und somit für a/r den Wert 2,7.
Da r für einen 240mm2 Rundleiter etwa 9mm beträgt, ist es also schlimmstenfalls nur erforderlich, daß der niedrigbelastete Leiter um a=24mm von seiner Idealposition abweicht!
Als Hinweis auf induktiven Blindwiderstand sollte man es ansehen, wenn die Summe der gemessenen Einzelströme höher ausfällt als der korrekt gemessene Strom im betreffenden Aussenleiter.
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 27 Sep 2006 19:19 ]
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