Zitat :

35mm² reicht dicke!

Auf jeden Fall!

Mit 25mm² erfüllt man die Bestimmungen, mit 35mm² hat man noch eine Reserve, ich würde darauf nicht verzichten![/quote]

Es ist aber auch eine Kostenfrage. Warum soll man sich so viel Kupfer in die Erde packen, wenn nicht notwendig. Falls es noch deutlich über 30m hinausgeht, dann 35mm², ansonsten reicht 25mm² aus. Es handelt sich schließlich um ein Einfamilienhaus. Wichtiger ist, dass auch der kabeltyp klar ist. Nicht, dass man letztlich einen Fehlkauf tätigt und das Ding dann auch schon vergraben ist. Also unbedingt abklären, ob vier- oder fünfadrig und ob "-J" oder "-O"-Ausführung.

MfG

Ich habe mal die TAB der enviaM zu Rate gezogen und finde da folgenden Passus:

6 Hauptstromversorgung
6.1 Aufbau und Betrieb
(1) Der Planer und/oder Errichter legt Querschnitt, Art und Anzahl der Hauptleitungen in Abhängigkeit
von der Anzahl der anzuschließenden Kundenanlagen fest. Die vorgesehene
Ausstattung der Kundenanlagen mit Verbrauchsgeräten, die zu erwartende Gleichzeitigkeit
dieser Geräte im Betrieb sowie die technische Ausführung der Übergabestelle werden bei
der Festlegung berücksichtigt.

Das heisst dann doch wohl auf deutsch, dass man sich das Kabel (ob nun NYY-J oder -O; vier- oder fünfadrig) aussuchen kann, oder interpretiere ich das falsch?

Allerdings siehst Du das völlig falsch!

Ersten gilt das für Mehrfamilienhäuser und sonstige (gewerbliche) Abnehmer. Bei Dir geht es aber doch um ein EFH, oder? Dort gilt stattdessen die 3x63A-Regel.

Zweitens hat das mit der Frage nichts zu tun!
Welcher Leitungstyp (NYY-J oder -O; vier- oder fünfadrig) eingetzt werden muß, hängt stattdessen von der Netzform und ggf. weitergehenden Forderungen des VNB ab.
Außer du willst sowieso ein (ggf. eben lokales) TT errichten.

Außerdem steht da, der "Planer und/oder Errichter"! Nicht, der "Bauherr"...
Gemeint ist also ein Fachmann! Und der weiß dann eben schon um all diese Parameter. Er kann den Spannunghsfall berechnen, den Gleichzeitigkeitsfaktor etc. und daraus den nötigen Mindestquerschnitt ermitteln.


Worauf willst Du denn mit Deinen Fragen eigentlich hinaus?
Um einen Zähler zu bekommen, brauchst Du doch sowieso einen eingetragenen Fachbetrieb, der für Dich einen Zählerantrag stellt. Und der gibt (in Absprache mit Dir) schon vor, was wie gemacht werden darf/soll/kann!

Auch wenn Du Teilarbeiten (wie z.B. Erdarbeiten, Kabelverlegung) selbst machen möchtest (das vermute ich), kommst Du doch für den Anschluß sowieso nicht um den Fachmann herum.

Noch was:
Wie sieht es denn mit dem Erder aus?


Nachtrag:
Gemäß Deiner Schilderung sollte es in Deinem Fall genügen, die Hauptleitung nach der absoluten Mindestanforderung, also der 3x63A-Regel zu bemessen. Das bedeutet, daß - unabhängig von der anfangs zu erwartenden tatsächlichen Nutzung - der Spannungsfall zwischen HAK und Zähler nicht mehr als 0,5% betragen darf.

Aufgabe:
Frage beim VNB nach, welche Netzform geliefert wird (TN-C oder TT).
Falls TN (und Du willst kein lokales TT errichten, obwohl das gewisse Vorteile hätte), auch noch fragen, ob die PEN-Stützung zwingend am HAK angeschlossen werden muß (dann kann es sein, daß Du - je nach Position des Erders - sogar ein zweites - einadriges - Kabel ziehen mußt!) oder ob es genügt, im Haus am Zähler den PEN mit der HPAS zu verbinden.

Außerdem wäre - wenn Du Kosten sparen willst - zu klären, ob der HAK für Alu-Leiter des dann erforderlichen Querschnitts geeignet ist. Ebenso auf der HV-Seite.

Dann sieht man weiter.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 13 Aug 2006 21:50 ]

Zitat : Trumbaschl schrieb : in Wien gelten 100A als Auslegungsgrundlage für bis zu 15 Wohnungen...

Fentanyl hat am 12 Aug 2006 23:37 geschrieben :

Das würde ja nur 6,67A Pro Wohnung entsprechen Mehr als 8 Wohnungen würde ich nicht an 100A hängen.

Das kann ich noch locker unterbieten:
Mehrfamilienhaus mit mehreren Steigsträngen. An jedem 4 Wohnungen (3x 4-Zimmer und 1x 3-Zimmer). Überwiegend mit elektrischem Kochen und teilweise sogar mit elektrischer Warmwasserbereitung. WaMa, Spüma etc. sowieso.
Steigleitung ist jeweils 4x4mm² mit 3x25A.
Allerdings Baujahr 1950er...
Aber heute noch ohne größere Probleme in Betrieb!

Würde ich aber trotzdem heute als etwas knapp ansehen.

Ja sicher, es funktioniert teilweise auch (Evtl auch deshalb, weil in Mietblocks nicht unbedingt viele Technikfreaks wohnen und die Geräteanzahl pro Wohnung daher überschaubar ist, außerdem kochen heute nicht mehr soviele Leute wie früher). Ich wollte eher darauf hinaus, dass man bei Neuanlagen nicht ganz so knapp projektieren sollte. Muss ja nicht 100A für ein Durchschnitts-EFH sein, aber 3x25A pro Wohnung in einem MFH sollte schon drin sein heutzutage!

MfG; Fenta

Zitat :

aber 3x25A pro Wohnung in einem MFH sollte schon drin sein heutzutage!

Ist ja auch üblich, in Wien ist das der Standard-Anschlußwert wenn elektrisch gekocht wird, wenn bei einer Sanierung (nicht Neubau) kein E-Herd vorgesehen ist, wird allerdings meistens der Wechselstromzähler beibehalten (es sei denn es gab vorher schon Drehstrom) und die Sicherung bleibt bei 1x20A oder 1x25A.
Nur ist die Steigleeitung anscheinend gemäß TAEV auf einen sehr kleinen Gleichzeitigkeitsfaktor ausgelegt, daher werden 100A für bis zu IIRC 10 Wohneinheiten ohne elektrische Heizung und Warmwasserbereitung für ausreichend erachtet (kann mich nicht erinnern ob bei der Tabelle ein Zahlenwert für den Gleichzeitigkeitsfaktor dabeisteht, weiß nur noch die Tabelle Wohneinheiten - Hausanschlußsicherung).

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