Ich versuche mal einen anderen Ansatz. Man muß hier zwei Dinge unterscheiden:
1) einerseits die wahrnehmbaren und reproduzierbaren Störungen (schlechte Wiedergabe)
2) andererseits irgendwelche Mutmaßungen und Phantasien wie die Sache mit den angeblich "verschobenen" Ausgangsspannungen der Trenntrafos
2) ist schlicht Unsinn, der durch Wahl eine ungeeigneten Bezugspunkts zustandekam (sprich: Du hast etwas völlig anderes gemessen, als Du zu messen glaubtest!)
Damit ist NICHT ausgeschlossen, daß - je nach Art der Störung im Netz - auch die Trafos beeinträchtigt werden. Davon ist aber nach der Schilderung erstmal nicht auszugehen.
1) ist dagegen durchaus glaubhaft und ist wahrscheinlich tatsächlich durch die Stromversorgung bedingt (insbesondere wird diese Annahme dadurch gestützt, daß die
Störungen bei Versorgung aus einem anderen Speiseabschnitt nicht auftreten)
Generell:
Was Dir Dein VNB erzählt hat, stimmt nicht!
Er muß nicht nur das Spannungs- und Frequenzfenster einhalten, sondern vor allem auch Elektrizität von einer Beschaffenheit liefern, daß übliche Geräte einwandfrei betrieben werden können!!!
Da es sich bei Euren Problemkindern wohl um übliche Geräte handelt, diese aber derzeit eben gerade NICHT einwandfrei betrieben werden können, wäre das nicht gegeben. Daß die Hausinstallation einwandfrei sei, setzte ich dabei voraus.
Quelle: AVBElt, §4, Abs.4
Zitat :
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(4) Spannung und Frequenz werden möglichst gleichbleibend gehalten. Allgemein übliche Verbrauchsgeräte müssen einwandfrei betrieben werden können. Stellt der Kunde Anforderungen an die Stromqualität, die über diese Verpflichtungen hinausgehen, so obliegt es ihm selbst, Vorkehrungen zum störungsfreien Betrieb seiner Geräte und Anlagen zu treffen. |
Die Ursache Eurer Probleme kann sehr wohl in unzureichenden Erdungswiderständen und daraus resultierenden Ausgleichströmen liegen.
Meine erste Maßnahme in einem solchen Fall wäre, zu prüfen, ob eine Umstellung auf ein lokales TT möglich ist.
Von Eurer Installation her wäre der Aufwand dafür überschaubar (30mA-FI für alle Stromkreise einbauen - sofern nicht schon vorhanden, Erdungswiderstand messen, Anlage umklemmen, Endstromkreise messen).
Ein Hinderungsgrund dabei könnte aber im Doppelhaus liegen. Denn entweder müßte man die zweite Haushälfte ebenso umrüsten. Oder beide Haushälften müßten galvanisch völlig getrennt sein (also auch getrennte Erder besitzen, keine durchgehenden leitfähigen Rohrleitungen etc.); das wird aber kaum zu realisieren sein.
Eine andere Ursache könnte der Berieb von starken Verbrauchern in der Nachbarschaft (also am selben Trafo) sein, die Störungen auf das Netz geben (z.B. Maschinen mit Stromrichtern oder starken Motorantrieben).
Solch einen Fall hatten wir neulich erst im Forum.
Billigste Möglichkeit wäre aber, den Meßtrupp der Bundesnetzagentur zu bestellen! Die haben alle technischen Möglichkeiten, der Ursache nachzugehen.
Da sollte man aber tunlichst vermeiden, darzulegen, daß die Ursache im VNB-Zuständigkeitsbereich vermutet wird. Was man sagen kann, daß Euer direkter Nachbar ebenfalls betroffen ist, ein weiter weg gelegenes Haus jedoch nicht. Aber kein Bezug auf die dort andere Stromversorgung.
Einfach die Störungen als solche melden und gut ist...
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"