Netzteil ohne Verbraucher spielt verrückt?

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Autor
Netzteil ohne Verbraucher spielt verrückt?
Suche nach: netzteil (26233)

    







BID = 350299

löt

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Beiträge: 78
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Hallo!

Könnte mir bitte jemand erklären, warum ein Netzteil (AT/ATX) ohne Verbraucher/Last betrieben, verrückt spielen sollte und zerstört werden kann? Warum sollte es theoretisch die Spannung ins unermessliche hochregeln? Welche Rechnung steckt dahinter?

Hier die sagenhafte Stelle:

http://www.hardtecs4u.com/reviews/2.....6.php

Zitat :
Hierbei kann auch ein Schalter eingesetzt werden, an dem das Netzteil ein- und ausschaltbar ist. Allerdings ist es zu empfehlen, das Netzteil am Netzschalter auszuschalten, da es sonst ständig im Standby-Modus läuft und Strom verbraucht. Außerdem sollten Schaltnetzteile nie ohne Last betrieben werden, da sonst die Spannungsregelung "verrückt spielt" und die Spannung theoretisch ins Endlose hochgeregelt wird. Dabei werden Kondensatoren und/oder die Schaltdiode beschädigt oder zerstört. Manche Schaltnetzteile schalten ohne Last allerdings auch einfach ab.




Danke!

BID = 350301

perl

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Solch ein Netzteil spielt nicht verrückt, und mir ist auch noch keines im Leerlauf kaputtgegegangen.

Ohne Grundlast am +5V-Ausgang, läuft es aber tatsächlich nicht.

Der Grund ist, daß ohne Last die Spannung zu schnell hochläuft.
Dann sieht eine Schutzschaltung die Überspannung und schaltet das Netzteil erst einmal ab.
Wenn sich dann die Ausgangsspannung bis auf einen geringen Wert abgebaut hat, unternimmt die Elektronik einen neuen Startversuch, der ebenso endet.
Auf diese Weise erzeugt solch ein Netzteil bei zu geringer Belastung eine pulsierende Ausgangsspannung die aus kurzen Spannungsspitzen mit recht langen Pausen dazwischen besteht.
Das findet aber alles im sicheren Bereich statt.


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Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



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BID = 350304

löt

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Beiträge: 78
Wohnort: RP



Zitat : perl hat am 15 Jul 2006 01:58 geschrieben :

Solch ein Netzteil spielt nicht verrückt, und mir ist auch noch keines im Leerlauf kaputtgegegangen.

Ohne Grundlast am +5V-Ausgang, läuft es aber tatsächlich nicht.




5V ist ja der rote Draht. Der Gelbe 12V. Was passiert, wenn ich beide schwarzen Drähte (Masse) weglasse? Was passiert dann genau mit dem angeschlossenen Gerät bzw. wie reagiert das Netzteil darauf?


Zitat :

Der Grund ist, daß ohne Last die Spannung zu schnell hochläuft.
Dann sieht eine Schutzschaltung die Überspannung und schaltet das Netzteil erst einmal ab.
Wenn sich dann die Ausgangsspannung bis auf einen geringen Wert abgebaut hat,




Wie baut sich die Ausgangsspannung ab? Hängt das mit der automatischen Entladung von Kondensatoren zusammen oder regelt dass das Netzteil intern mit Widerständen?


Zitat :

Das findet aber alles im sicheren Bereich statt.



:sm5:

Grüße

BID = 350354

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach



Zitat :
5V ist ja der rote Draht. Der Gelbe 12V. Was passiert, wenn ich beide schwarzen Drähte (Masse) weglasse?


Eine derartige Lastverteilung kommt normalerweise nicht vor bzw. ist nicht vorgesehen. Aller Wahrscheinlichkeit nach führt sie aber ebenfalls zur sofortigen Überspannungsabschaltung bei vielleicht 6V.
Bei einer bestimmten internen Schaltungsart (Synchrongleichrichter) kann es stattdessen schon früher zum Abschalten wegen Überstrom kommen.


Zitat :
Was passiert dann genau mit dem angeschlossenen Gerät


Das kommt darauf an. Wie gesagt führt der Zustand zur Abschaltung, sobald die +5V über ihren Sollwert kommt.
Wenn allerdings das Netzteil schon läuft, und du schließt dann die +12V und +5V Anschlüsse kurz, dann gleichen die aufgeladenen Kondensatoren ihre Ladungen aus.
Dabei kann kurzzeitig eine erhebliche Überspannung, vielleicht 8V enstehen und das reicht aus, um empfindliche Geräte im PC zu beschädigen.


Zitat :
Wie baut sich die Ausgangsspannung ab? Hängt das mit der automatischen Entladung von Kondensatoren zusammen oder regelt dass das Netzteil intern mit Widerständen?


Die Selbstentladung von guten Kondensatoren kann mehrere Tage dauern. Der Strom, der die 5V-Kondensatoren entlädt, fließt über den zur Spannungsmessung benutzten Spannungsteiler. Darüberhinaus sind aber zur Entladung der +12V extra Widerstände eingebaut.

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BID = 350385

Mista X

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Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass man durchaus die Spannungsdifferenzen zwischen z.B. +5V und +12V nutzen kann, wenn man 7V benötigt. Auch ist es möglich die 24V zwischen +12V und -12V zu nutzen. Man sollte nur auf ausreichende Sicherheit bei den maximalen Strömen des schwächeren Zweiges achten. Ich benutze schon seit längerem ein altes AT Netzteil, welches ich mittels einer Grundlast von 1A an den +5V ans laufen bringe, und welches keine Probleme beim Anlaufen macht.

MfG
Mista X

BID = 350389

perl

Ehrenmitglied



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Wohnort: Rheinbach



Zitat :
dass man durchaus die Spannungsdifferenzen zwischen z.B. +5V und +12V nutzen kann, wenn man 7V benötigt.



Aber in dem Moment, wo du die Differenzspannung mit einem Strom gleich oder größer der Grundlast - hier 1A - belastest, geht die 5V Versorgung hoch und das Netzteil schaltet ab.

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BID = 350404

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36131
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Es ist aber trotzdem möglich, bei einem im PC eingebauten Netzteil, die Lüfter auf diese Art mit 7V zu versorgen.

Ein Netzteil das ohne Last zerstört wird gibt es wohl nicht mehr auf dem markt, bei alten PC-Netzteilen soll das aber möglich gewesen sein.

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BID = 350538

löt

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Beiträge: 78
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Zitat : perl hat am 15 Jul 2006 10:49 geschrieben :


Zitat :
5V ist ja der rote Draht. Der Gelbe 12V. Was passiert, wenn ich beide schwarzen Drähte (Masse) weglasse?


Eine derartige Lastverteilung kommt normalerweise nicht vor bzw. ist nicht vorgesehen. Aller Wahrscheinlichkeit nach führt sie aber ebenfalls zur sofortigen Überspannungsabschaltung bei vielleicht 6V.
Bei einer bestimmten internen Schaltungsart (Synchrongleichrichter) kann es stattdessen schon früher zum Abschalten wegen Überstrom kommen.




Also die schwarzen Drähte sind doch die Rückleiter?
Dann müsste das doch einen Kurzschluss ergeben, wenn in dem angeschlossenen Gerät 12V und 5V "zusammengelegt" sind, also das 5V Kabel mit der dazugehörigen Masse bei 12V Geräten ebenfalls genutzt wird? Oder was machen 12V Geräte mit den 5V+dazugehöriger Masse? Ist das intern "kontaktlos"?


Zitat :
das reicht aus, um empfindliche Geräte im PC zu beschädigen.




Zu meiner vorherigen Frage: Auf einer Festplatte steht drauf "rated 5V 330mA 12V 200mA". Das könnte ja glatt heißen, ich könnte die Platte sowohl mit nur 5V als auch alleine mit 12 V betreiben. 200mA hört sich für eine nicht-mobile Platte nach sehr wenig an...



Zitat :
Der Strom, der die 5V-Kondensatoren entlädt, fließt über den zur Spannungsmessung benutzten Spannungsteiler. Darüberhinaus sind aber zur Entladung der +12V extra Widerstände eingebaut.




Also Kondensatoren können ihre elektrische Ladung nicht durch einen chemischen Prozess kompensieren wie Batterien sich selbst entladen können, sondern sind rein "unchemisch" und brauchen einen elektrischen Leiter, über den elektrischer Strom fließen kann, damit sich ihre Spannung abbaut?

Wie heiss werden eigentlich so Widerstände, bei 12V (um möglichst viel Entladung zu erreichen)?

Danke.

BID = 350590

Mr.Ed

Moderator



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Wohnort: Recklinghausen



Zitat :

Dann müsste das doch einen Kurzschluss ergeben, wenn in dem angeschlossenen Gerät 12V und 5V "zusammengelegt" sind, also das 5V Kabel mit der dazugehörigen Masse bei 12V Geräten ebenfalls genutzt wird?



Wo ist denn da ein Kurzschluss? Es werden keine zwei Spannungen zusammengelegt. Es wird auch nichts kurzgeschlossen und es gibt auich keine "dazugehörige Masse", es gibt nur eine Masse, auf die beziehen sich alle Spannungen, auch die 3,3V, die -5V, -12V usw.


Zitat :
Zu meiner vorherigen Frage: Auf einer Festplatte steht drauf "rated 5V 330mA 12V 200mA". Das könnte ja glatt heißen, ich könnte die Platte sowohl mit nur 5V als auch alleine mit 12 V betreiben.



Was bringt dich zu dieser absolut falschen Erkenntniss?
Die Platte braucht 2 Betriebsspannungen.

Zitat :

Wie heiss werden eigentlich so Widerstände, bei 12V (um möglichst viel Entladung zu erreichen)?




Je nach Widerstandswert irgendwo zwischen Selbstentzündung und kaum messbar

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BID = 350731

löt

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Beiträge: 78
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Zitat : Mr.Ed hat am 16 Jul 2006 02:29 geschrieben :

Wo ist denn da ein Kurzschluss? Es werden keine zwei Spannungen zusammengelegt. Es wird auch nichts kurzgeschlossen und es gibt auich keine "dazugehörige Masse", es gibt nur eine Masse, auf die beziehen sich alle Spannungen, auch die 3,3V, die -5V, -12V usw.




Aber wenn doch die Masse vom Gerät getrennt ist und nur 5V und 12V reinfliessen gibts doch einen Kurzschluss!?


Zitat :

Was bringt dich zu dieser absolut falschen Erkenntniss?
Die Platte braucht 2 Betriebsspannungen.




Erklärst du mir bitte wieso sie 2 verschiedene Spannungen brauchen?

Danke.

BID = 350743

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36131
Wohnort: Recklinghausen



Zitat :

Aber wenn doch die Masse vom Gerät getrennt ist und nur 5V und 12V reinfliessen gibts doch einen Kurzschluss!?




Spannungen können nicht fließen. Einen Kurzschluss hast du, wenn du die Spannungen direkt miteinander verbindest oder die Spannungen direkt mit Masse verbindest, also kurzschließt. Genau das machst du aber eben nicht, zwischen den beiden Spannungen liegt doch ein Verbraucher, also ein Widerstand.
Scheinbar hast du nicht verstanden was ein Kurzschluss oder eine Spannung überhaupt ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kurzschluss_%28Strom%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Spannung


Zitat :

Erklärst du mir bitte wieso sie 2 verschiedene Spannungen brauchen?




Weil z.B. die Steuerung 5V braucht, die Motoren aber 12.

Andere Bauteile im PC brauchen auch 3,3V, -12V, -5V usw. und in einem Fernseher hast du z.B. Spannungen von wenigen µV bis hin zu 30000V.

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BID = 350757

löt

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Zitat : Mr.Ed hat am 16 Jul 2006 17:38 geschrieben :


Spannungen können nicht fließen. Einen Kurzschluss hast du, wenn du die Spannungen direkt miteinander verbindest oder die Spannungen direkt mit Masse verbindest, also kurzschließt. Genau das machst du aber eben nicht, zwischen den beiden Spannungen liegt doch ein Verbraucher, also ein Widerstand.




Hm hast mich da falsch verstanden. Ich dachte, die 12V und die 5V sind in dem elektronischen Gerät zusammengelegt. Das ist ja nicht so.


Zitat :

Weil z.B. die Steuerung 5V braucht, die Motoren aber 12.

Andere Bauteile im PC brauchen auch 3,3V, -12V, -5V usw. und in einem Fernseher hast du z.B. Spannungen von wenigen µV bis hin zu 30000V.





Danke für die Erklärung.

Grüße


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