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BID = 230604
Sohn des Lichts Gerade angekommen
Beiträge: 5 Wohnort: Leer
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Hallo zusammen!
Ich hab hier mal ein paar Fragen, die mich schon den ganzen Tag nerven:
Und zwar geht es um die Erstellung eines Prüfprotokolls.
Worin liegt der Unterschied zwischen Innenwiderstand Ri und dem Schleifenwiderstand Zs?
Ja ich weiss bei Ri misst man Phase mit N und bei Zs Phase mit PE - schon klar aber was messe ich wenn kein RCD da ist und wieso mess ich das, muss ich beides messen und was hat es dabei mit den Sicherungen auf sich????
Das was in meinen Büchern steht schnall ich irgendwie nicht. Wäre euch sehr dankbar, wenn mir das mal jemand vernünftig ohne viel fachchinesisch erklären könnte!
Gruss Benny |
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BID = 230617
[cxt]Phil Stammposter
Beiträge: 471
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Da misst man den Kurzschlussstrom, mit der Sicherungs hat das in dem sin was zu tun, wenn du z.B. ein B16 Leitungsschutzschalter hast muss mind. 80A fließen das der Schutzschalter innerhalb 0,2 Sekunden auslöst.
Bevor man den Schleifenwiderstand misst, muss mann wissen was für ein Kurzschlussstrom der Leitungsschutzschalter bzw. Sicherung brauch. |
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BID = 230638
Sohn des Lichts Gerade angekommen
Beiträge: 5 Wohnort: Leer
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Jo, aber was ist der Innenwiderstand und wozu braucht man den?
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BID = 230663
Sohn des Lichts Gerade angekommen
Beiträge: 5 Wohnort: Leer
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Jo, aber was ist der Innenwiderstand und wozu braucht man den?
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BID = 230696
Topf_Gun Schreibmaschine
Beiträge: 1236
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Der Ri muß klein genug sein, um den Kurzschlussschutz (wirklich 3s?) zu gewähren.
Er kommt bei Fehlern L-N zum tragen.
Der Zs muß klein genug sein, um den Körperschlussschutz (wirklich 3s?) zu gewähren.
Er kommt bei Fehlern L-Pe zum tragen.
Ri ist netzformunabhänig und im kleinen Ohmbereich
Zs ist Netzformabhänig, bei TN-C-S ist er im Bereich Ri, bei TT im Bereich einiger 10 bis 100 Ohm.
Gruß Topf_Gun
Edit: bei Unterbrechung des N (schwebender Sternpunkt) ist der Ri gößer, misst mann dieses, stellt die Anlage eine Gefahr für die angeschlossenen Geräte.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Topf_Gun am 10 Aug 2005 7:26 ]
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BID = 230703
meister lampe Stammposter
Beiträge: 316
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Bei der Planung von Anlagen ist es erforderlich den kleinsten einpoligen Kurzschlußstrom zu berechnen. In bestehenden Anlagen wird dieser gemessen. Mit dem Wert wird anhand des Zeit-Strom-Diagramms die Abschaltzeit der entsprechenden Schutzeinrichtung ermittelt. Die Berechnung erfolgt nach DIN VDE 0102, eine trockenen mühsame Sache m.E.
Aber Topf Gun hat das wesentliche schon geschrieben.
In der Nachrichtentechnik soll das verhältnis Ri zu Rb gleich sein, Rb wäre der Belastungswiderstand.
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BID = 230708
Ltof Inventar
Beiträge: 9323 Wohnort: Hommingberg
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meister lampe schrieb am 2005-08-10 08:13 :
In der Nachrichtentechnik soll das verhältnis Ri zu Rb gleich sein, Rb wäre der Belastungswiderstand.
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Das würde ich so nicht verallgemeinern. Es ist ein Spezialfall. Eine Audio-Endstufe ist auch eine Baugruppe der Nachrichtentechnik und hat meist Ri<<Rb.
Was passiert, wenn Ri zu groß ist, habe ich kürzlich beim KFZ erlebt. Ich hatte einen Kurzschluß am Blinker des Anhängers. Weil der Ri der gesamten Installation zu hoch war, reichte der fließende Kurzschlussstrom nicht, die Sicherung auszulösen, sondern es hat bei eingeschaltetem Warnblinklicht zu schmoren angefangen. Ich hatte es rechtzeitig gemerkt und konnte den Fehler beseitigen. Bei Netzspannung kann sowas auch passieren.
Gruß,
Ltof
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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BID = 230719
Topf_Gun Schreibmaschine
Beiträge: 1236
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Ri=Rb bedeutet, dass die maximale Leistung aus der Quelle entnommen wird.
Hat aber folgende Nachteile:
Die Hälfte der Gesammtlestung wird an Ri umgesetzt.
Der Wirkungsgrad der Übertragung betägt 50%.
In der Nachrichtentechnik bei Ri im Berech von kOhm kein Problem.
In der Energietechnik gilt immer Ri<<Rb, denn ich will Leistung möglichst verlustfrei übertragen.
Gruß Topf_Gun
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BID = 231121
Sohn des Lichts Gerade angekommen
Beiträge: 5 Wohnort: Leer
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Danke TopGun, hast mir schon ein bisschen geholfen.
den Ri misst man also, um zu checken ob die eingesetzten sicherungen ausreichen wenn ein kurzschlussstrom fliesst.
aber wieso kann man nicht den innenwiderstand messen wenn kein rcd vorhanden ist?
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BID = 231130
BlackLight Inventar
Beiträge: 5309
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Quote: | aber wieso kann man nicht den innenwiderstand messen wenn kein rcd vorhanden ist? | |
Wer sagt das?
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BID = 231141
Topf_Gun Schreibmaschine
Beiträge: 1236
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Den Ri zu messen ist eine der leichtesten Übungen:
1. Messen der Spannung ohne Last (U0)
2. Starke Belastung
3. Messen des Stromes (I) und der Spannung (U1)
--> Ri=(U0-U1)/I
I kann so groß gewählt werden wie es die Sicherung zuläst.
Bei Zs ebebso kein Problem, wenn kein RCD dabei ist.
Ist ein 30 mA RCD vorhanden ist der Messstrom auf 15 bis 30mA beschrenkt, wenn mann keine Auslösung haben will. Das ist aber VÖLLIG unzureichend. (Messgenauigkeit, Rechnen von fast 0/0).
Also muß die Messung schnell erfolgen und die Auslösung in Kauf genommen werden.
Ob zu Messzwecken ein Überbrücken des RCD zulässig ist, weis ich nicht, es ist IMHO aber nicht empfehlenswert.
Gruß Topf_Gun
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BID = 231143
Ltof Inventar
Beiträge: 9323 Wohnort: Hommingberg
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Quote: |
Sohn des Lichts schrieb am 2005-08-11 01:42 :
...den Ri misst man also, um zu checken ob die eingesetzten sicherungen ausreichen wenn ein kurzschlussstrom fliesst...
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Die Formulierung gefällt mir nicht!
Den Ri misst man, um zu checken, ob der zu erwartende Kurzschlußstrom ausreicht, die Sicherung auszulösen.
Man will ein möglichst "satten" Kurzschluß! Deshalb einen kleinen Ri! Sonst löst die Sicherung trotz Kurzschluß vielleicht nicht aus.
Gruß,
Ltof
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(Hanlon’s Razor)
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BID = 231360
Sohn des Lichts Gerade angekommen
Beiträge: 5 Wohnort: Leer
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Alles klar!
Also noch mal zur Zusammenfassung:
Ist in einer Hausinstallation ein RCD vorhanden misst man
1. den Ri, 2. die RCD-Messung.
Ist kein RCD vorhanden misst man 1. den Ri und 2. den Schleifenwiderstand anstatt der RCD-Messung.
Berichtigt mich falls ich da jetzt falsch liege..
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