@ alra

danke, das hatte ich mir auch schon gegoogelt.
Prinzipiell interessiert mich aber, ob der Schirm auch als PE-Leiter benutzt werden darf.

Ja, sofern er ausreichenden Querschnitt besitzt, was hier gegeben wäre.

Gut, wenn er meint komplett ökologisch zu bauen, dann sollte er das ganze Programm nehmen.

Das heißt dann entweder noch geschirmte Tapeten (Marbuger Tapetenwerke), oder ein komplettes Metallstreckgitter in den Innenputz welches geerdet wird im ganzen Haus. Dann die richtig bösen "E-Strahler" verbannen:
herkömmlicher Röhren- Fernseher, Monitor;
schnurloses Telefon,
Microwelle,
Mobiltelefon (Handy)

Dann sollten noch Fenster mit Metallbedampften Scheiben eingebaut werden, möglichst im geerdeten Alurahmen.

Bei den Leitungen würde ich (N)YM(St) empfehlen, das ist ne ganze Ecke günstiger als das vorgeschlagene N2XCH. Beide sind natürlich viel teurer als normales NYM, aber Öko bekommt man halt nicht geschenkt. Ca. Preise im Fachhandel:
normales NYM 3x1,5mm²: ca. 30€ / 100m
(N)YM(St) 3x1,5mm²: ca. 110€ / 100m
N2XCH 3x1,5mm²: ca. 290€ / 100m

Im normalen Haus werden schonmal so 1-2km Leitung verlegt, das macht sich dann schon auf der Rechnung bemerkbar.

je nach Angebot können die Preise auch noch etwas nach oben und unten varieren, denke aber das ich mit meinen Schätzungen im Meridian liege.

Je nach Absicherung und Verlegeart muss ja auch 3x2,5mm² genommen werden.

Zu den Leitungstypen, das N2XCH würde ich nehmen wenn extrem Wert auf Brandschutz gelegt wird. Ansonsten hat es kein Vorteil gegenüber von (N)YM(St).

Das (N)YM(St) wird sogar ausdrücklich für diese Ökoverlegung empfohlen, hier die Beschreibung:

Zitat :

(N)YM(St) In Anlehnung an VDE 0250. Mit statischem Schirm zur Begrenzung elektromagnetischer Störwechselfelder. Diese Abschirmung wird bei der Installation im Computerbereich, in Krankenhäusern oder Industrie-Messwarten mit besonders störempfindlichen Messgeräten genutzt. Bestens geeignet für die Installation im Wohnbereich strahlungsempfindlicher und besonders sensitiver Menschen. Verlegung auf, im und unter Putz in trockenen und feuchten Räumen sowie im Beton und Mauerwerk, nicht jedoch zur direkten Einbettung in Rüttel- oder Stampfbeton. Eine Außenverlegung ist nur möglich, wenn das Kabel nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt wird bzw. wenn es in Kabelkanälen verlegt wird. Der Einsatz in Gefahrenbereichen ist nicht gestattet. PVC-Außenmantel, Aderfarbcode nach VDE 0293. Max. Betriebstemperatur 70 °C.

Gruß
blademaker

Muß die Leitung Funktionserhalt haben?
Sonst vielleicht (N)YM(ST)-J.
Der Schirm läßt sich schlecht an Steckdosen anschliessen,ansonsten soviel ich weiß erlaubt.
Ein ähnliches Kabel NYCY ist häufig,als Netzzuleitung für TP-Netze benutzt worden.

@Sam,

ich bin mir nicht ganz sicher, ob das zulässig ist (Geflecht als PE verwenden). Ich meine irgendwo gelesen zu haben, daß der PE im gesamten Verlauf grün-gelb gekennzeichnet sein muß.

@alle
Außerdem. Warum sollte man sich Probleme einhandeln, die man nicht hätte, wenn man eine grün-gelbe Ader (in der Leitung) mitführen würde. Ich denke z.B. an den Anschluß der Steckverbinder an Schaltern und Steckdosen.

Wenn jemand Ökologisch bauen will, dann wird er NYM nicht verwenden wollen, weil es Formaldehyt ausdünstet und das ist gesundheitsschädlich.

Wie man allerdings die elektromagnetischen Wellen von 12V Halogenlampen schirmen will, das hätte ich gerne mal erklärt (oder verzichtet der Bauherr grundsätzlich auf solch moderne Lampen?).

Alra

@ alra

Aber ich bin mir sicher:
Denn konzentrische Leiter sind von dieser Kennzeichnungsverpflichtung ausgenommen.


Außerdem:
Mit den Problemen beim Anschluß hast Du zwar im Prinzip Recht, aber auch wenn ein separater Schutzleiter vorhanden ist, muß ja der Schirm jeweils auf PE mit aufgelegt werden (zumindest einseitig). Es bleibt in jedem Fall ein erheblicher Mehraufwand bei der Montage.
Sonst könnte man den Schirm eigentlich gleich weglassen...

@sam,


ich hatte ja angedeutet, daß ich mir nicht sicher bin. Muß aber auch sagen, daß ich mich auf den Schirm allein nicht verlassen (einlassen) würde, sondern darauf bestehen würde, daß eine grün-gelbe Ader vorhanden sein muß.

Der Schirm müßte in irgend einer Form zu einem "massiven" Draht umgewandelt werden (Hülse o.ä.) gibt es dafür Lösungen? Wenn ja, dann würde der Querschnitt dieser Ader im Bereich der Hülse deutlich über 1,5 mm² liegen. Passt das dann noch in die Steckkontakte?.


Alles in allem Fragen, die der Installateur zu beantworten hat.


Alra

Nachtrag: Wenn schon Öko, dann bitte TT-System!

[ Diese Nachricht wurde geändert von: alra am 21 Mär 2005 19:30 ]

Nachdem die Steckklemmen in Steckdosen ja eigentlich nur für Massivleiter vorgesehen sind, ist die einzige Möglichkeit, das Geflecht da anzuschließen, die ich als Laie sehe, eine Klemme (so ne Art Wago Leuchtenklemme, oder Hülse+Geräteklemme o.Ä.) mit wenigen cm Massivdraht.

Ich persönlich würde auch Leitung mit grüngelber Ader verwenden. Das geflecht dann in den ganzen Abzweig/Steckdosen etc. nur mittels geeignetem Crimpverbinder durchverbinden und einseitig im Zählerschrank auflegen. Vielleicht noch jeweils am Ende eines Stranges zusätzlich adaptieren und mit auf PE klemmen. Erhöht die Sicherheit (geringere PE-Bruch-gefahr), holt aber Teile der geringen Ableitströme auf den Schirm. Schätze aber, das dürfte keine messbaren Auswirkungen haben

Ein Bekannter, der (schon vor sicher 15 Jahren) ökologisch gebaut hat, hat für die Leitungen des EG, die in der Holzdecke laufen, Metallrohre verwendet (ich weiß nicht was für Rohre genau), welche er in der Verteilung auf PE gelegt hat. Leitungen in der Wand sind IMHO ganz "normal" in Kunststoffrohr, das war nur gedacht, daß Licht etc. im EG keine Felder in den Schlafräumen im OG erzeugt - gerade eben weil nur Holzdecke.

Zum Thema Abschirmung: Es gibt auch z.B. von Knauf entsprechende Abschirmputze mit Graphit o.Ä. Wird dann auch ge"schutzleitert" über kleine Gitterchen an der Steckdose - vermutlich aber hauptsächlich wegen elektrischer Sicherheit, da dann ja leicht leitfähige Wandoberfläche.
Das und metallbedampfte Fenster bringen in der Tat ganz nett was, haben das mal bei einem Bekannten, der das im Schlafzimmer mit Blick auf Mobilfunkstation gemacht hat, mit Antenne+SpectrumAnalyzer gemessen. Für genaue dB-Werte müsst ich nochmal in den gespeicherten Messdiagrammen nachschauen...

[ Diese Nachricht wurde geändert von: didy am 21 Mär 2005 22:59 ]

Zitat : alra hat am 21 Mär 2005 17:32 geschrieben :

@alle Außerdem. Warum sollte man sich Probleme einhandeln, die man nicht hätte, wenn man eine grün-gelbe Ader (in der Leitung) mitführen würde. Ich denke z.B. an den Anschluß der Steckverbinder an Schaltern und Steckdosen. Wenn jemand Ökologisch bauen will, dann wird er NYM nicht verwenden wollen, weil es Formaldehyt ausdünstet und das ist gesundheitsschädlich. Alra

Sicher das das z.Z. verwendete NYM Formaldehy[b]d\ ausdünstet, und das N2XCH gibt keine Stoffe von sich (Weichmacher, Dioxin, etc.?) Ein Feuerwehrmann hat mir mal erzählt das die Feuerfesten Leitungen im Brandfall zwar länger Flammen standhalten, dabei aber Dioxin ausdünsten, also von einem Fettnäpfchen ins andere. Am besten gar nix mit Kunststoff im Haus verbauen, also kein Strom, kein Wasser, kein Licht, also auch nicht mit Öl- oder Gasleuchten, weil ist ja auch böse und schädlich und Ressourcenverschwendend...

Also ich würde Leitung mit Schirm und PE (gn/ge -J halt) verwenden, den Schirm in den Dosen weiterverbinden (crimpen) und den Schirm in der Verteilung erden und in der letzten Dose noch mit dem PE verbinden.

Ich bin mir nämlich nicht mehr sicher, aber ich meine noch aus der Ausbildung und der Hochfrequenztechnik, das man, wenn man eine Leitung vor Störeinflüssen schützen will den Schirm nur an einer Seite erden soll und wenn man sich vor der "Strahlung" der Leitung schützen will am Anfang und Ende erden soll.

Hallo,

für den Schutzleiter/Schirm soll folgende Klemme verwendet werden:

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" Original Wago-Text "

Sieht aus wie eine Dosenklemme. Ist klein wie eine Dosenklemme. Ist berührungssicher wie eine Dosenklemme. Hat eine Prüföffnung wie eine Dosenklemme. Und kann doch viel mehr:

Klemmt einfach alles:
Die Verbindungsklemme mit CAGE CLAMP® COMPACT-Anschluss klemmt bis zu 3 oder 5 abisolierte feindrähtige Leiter von 0,08 mm² bis 4 mm², ein- oder mehrdrähtig bis 2,5 mm². Und das ohne Werkzeug.
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Die scheint ja dafür geeignet zu sein.

Ich hoffe, das das mit dem Bild hinhaut.

Chris

Also wenn du auf dieses System beharrst und gar nicht auf die weitern Möglichkeiten und die hier genannten Argumente eingehen willst geb ich dir dennoch hier den Tipp, in den normalen Steckdosen würde ich die WAGO Leuchtenklemmen nehmen, die sind a) kleiner und b) günstiger.

Finde es aber sehr schade das du hier gar nicht auf die genannten Alternativen und eventuell noch zusätzlichen Verbesserungen des Ökobauens eingehst.

Ich weiss ja auch nicht ob bei deinem Bekannten Geld keine Rolle spielt, aber der Unterschied von (N)YM(St) zu N2XCH wird vom Materialpreis und der schwierigeren Verlegung von N2XCH bei Schätzungsweise 3000-5000€ liegen, ja nach Größe des Hauses auch mehr.

@blademaker

das hat von meiner Seite aus nichts mit Beharren auf diesem System zu tun.

Mein Bekannter hat von vornherein NYM und Derivate davon ausgeschlossen, da es ein PVC-Haltiges Kabel ist, er will aus alle Fälle das Halogenfreie verlegt haben.

Das ist in meinen Augen auch nicht notwendig, da im Falle eines Brandes, das ist zb ein Argument, genügend andere PVC-haltige Sachen im Haus rumstehen, die dann lange vor den Leitungen (Unterputzverlegung) abfackeln.

Ich habe es aber mittlerweile aufgegeben ihn überzeugen zu wollen. Das ist in meinen Augen sowieso eine Glaubenssache.
Wenn jemand so wie er dan ganzen Tag vor dem PC sitzt, ist das was an wie auch immer gearteter Stahlung aus den Leitungen austritt, in meinen Augne vernachlässigbar wenig.

Mich hat halt nur interessiert, wie das mit der Schirmnutzung aussieht.

Grüße

Chris