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BID = 172268
Hemapri Schriftsteller
    
Beiträge: 786 Wohnort: Südthüringen
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Hallo!
Folgender Sachverhalt: Bestehendes Verteilernetz wurde bislang mit Einphasen-Wechselstrom betrieben und soll perspektivisch auf Drehstrom umgestellt werden. Die Stromkreise in der HV sind schon entsprechend getrennt und auf (virtuelle) drei Aussenleiter aufgeteilt.
Jetzt kommt eine neue Unterverteilung ins Spiel. Diese besteht aus einem 4-poligen FI und entsprechenden Leitungsschutzschaltern, alles von ABB und mit entsprechender 3-poliger Phasenschiene verbunden. Das Problem, sowohl die Haupt-, als auch die Unterverteilung bekommt im Moment nur eine Phase, die Abgänge für L1, L2 und L3 sind an der Zählersicherung im oberen Anschlussraum gebrückt. Frage: Was sagt der FI zu dem ganzen, bzw. würde er sagen? Die UV ist noch nicht in Betrieb, zwei Stromkreise würden aber in Kürze benötigt. Soll man den FI nur 2-polig anschliessen? Da wäre die Phasenschine im Weg. Oder die benötigten LS erst mal einphasig ohne Schiene verdrahten? Meines Wissens würde der Prüfmechanismus des FI nicht mehr funktionieren, wenn man ihn so dreipolig versorgt. Würde es weitere Probleme geben?
Gruß, Hemapri |
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BID = 172276
psiefke Schreibmaschine
     Beiträge: 2636
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den vierpoligen FI interessiert es recht wenig, ob es zwischen den drei außenleitern eine phasenverschiebung gibt oder nicht.
er vergleicht brav den rein und raus fließenden strom und löst aus sobald die differenz größer ist als der erlaubte fehlerstrom.
Die Testtaste lässt einen Prüfstrom von einem Außenleiter zum N vor dem Summenstromwandler fließen. Und das funktioniert in jedem Fall (vorausgesetzt der betreffende Außenleiter hat "Saft")
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phil
PS:
Ein Millimeter ist so klein, daß tausend übereinandergestapelt nur einen Meter hoch wären. |
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BID = 172308
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35321 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Nicht ganz so pauschal. Man muß unterscheiden:
1) Funktion des FI, diese ist in jedem Fall gegeben
2) Funktion der Prüftaste, diese hängt davon ab, wie sie angeschlossen ist. Es gibt (zwar selten) auch FI, wo sie nicht gegen den N, sondern gegen einen anderen Außenleiter geschaltet ist, dann wäre die Prüffunktion außer Gefecht
Und:
Keinesfalls vergessen, daß allgemein bei "pseudo-Drehstromverschaltung" Maßnahmen gegen eine N-Überlastung getroffen werden müssen!
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BID = 172479
Hemapri Schriftsteller
    
Beiträge: 786 Wohnort: Südthüringen
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Die Gefahr einer N-Überlastung dürfte eigentlich nicht gegeben sein. Alle Stromkreise haben ihren eigenen N, wie bislang auch und es kann ja nur auf dem N fliessen, wass auch über L kommt. Herd läuft im Moment noch einphasig über einen Stromkreis, soll aber dann in drei geändert werden. Die Verbindung zwischen Zähler-HV-UV erfolgt mit 10 Quadrat. Auch die Summe des aufgeteilten Stromes über die drei "Pseudo-Phasen" kann den N nicht gefährden. Vor der Aufteilung ist ja auch schon alles 10er und die "Phasen" liegen bewusst alle drei auf der mittleren Vorsicherung und kommen erst nach Montage des Drehstromzählers auf je eine.
MfG
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BID = 172553
Atreju Gerade angekommen
Beiträge: 3 Wohnort: Heilbronn
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Zitat :
sam2 hat am 11 Mär 2005 13:37 geschrieben :
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2) Funktion der Prüftaste, diese hängt davon ab, wie sie angeschlossen ist. Es gibt (zwar selten) auch FI, wo sie nicht gegen den N, sondern gegen einen anderen Außenleiter geschaltet ist, dann wäre die Prüffunktion außer Gefecht
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Meiner Erfahrung nach liegt die Prüftaste meist zwischen L1 und N. (Zumindest war das bei den FI´s von Condor der Fall.)
Wenn also der Anschluß für L1 belegt ist, wird er mit hoher warscheinlichkeit gleichermassen auf das betätigen der Prüftaste reagieren, wie wenn er in einem gewöhnlichen Drehstromstromkreis angeschlossen ist.
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Kernkraftgegner überwintern, bei Dunkelheit mit kaltem Hintern
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BID = 172634
Hemapri Schriftsteller
    
Beiträge: 786 Wohnort: Südthüringen
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Also UV hat jetzt Saft per "Einphasen-Pseudo-Drehstrom" und der 4-polige FI spielt wunderbar mit, einschliesslich der Prüftaste.
Mal ganz nebenbei: hat jemand ´ne Ahnung, was es in etwa kostet, sich den Zähler auswechseln zu lassen. Drehstrom bis zum Zähler ist schon vorhanden, fällt also keine weitere Installation an. Es war bislang aber nur L2 angeschlossen, weil die alte Hauptverteilung früher nur einphasig installiert war, was mittlerweile ja beseitigt ist.
Gruß, Hemapri
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BID = 172716
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35321 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Wenn dem wirklich so ist und kein Netzkostenbeitrag anfällt, kann man mit max. einer Meisterstunde zzgl. Anfahrt rechnen. Zumindest handhabt das hiesige EVU es so.
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BID = 172774
Hemapri Schriftsteller
    
Beiträge: 786 Wohnort: Südthüringen
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ja, dem ist mit Sicherheit so.  es handelt sich nämlich um eine Anlage mit zwei Zählern, der andere ist ein Drehstromer und es kommt nur ein Kabel (4x25) vom HAK. Und die abgehende L2 vom Drehstromzähler ist phasengleich zum besagten Wechselstromer. Zu den beiden anderen Aussenleitern liegen saubere 400 V an.
In den unteren Anschlussraum darf ich ja leider nicht reinschauen,  aber da kann es ja normalerweise keinen grossen Aufwand geben.
MfG
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