Hallo Dax,

das ist aber einiges im Argen, bei dieser Installation!

1) da es eine Mehrkundenanlage ist, dürfen in der HV überhaupt keine LS für Endstromkreise sitzen! Ich habe den Eindruck, die wurden die für diesen Zähler nachträglich hineingemurkst...
Es müßte stattdessen eine separate UV neben der HV erstellt werden.

2) die Zuleitung zur UV ist viel zu schwach (2,5mm² dürfte bei dieser Verlegeart schon ohne die hier anscheinend auch noch vorhandene Häufung nur bis max. 20A gesichert werden!)

3) unabhängig von der tatsächlichen Last müßte eine Leitung HV-UV auf mind. 63A Belastbarkeit ausgelegt werden! Das würde hier bedeuten, daß mind. 16mm² zu verwenden wären (unter Berücksichtigung der Häufung noch deutlich mehr)

4) die LS für die Endstromkreis sehen nach 16A aus. Wenn das so ist und z.B. Steckdosen vorhanden sind, müßte der Leitungsquerschnitt dort größer sein als die 1,5mm², nach denen mir das aussieht...

5) durch das PE/N/PEN-Kuddelmuddel bin ich noch nicht ganz durchgestiegen. Bisher sieht es für mich so aus, daß zumindest (neben der sehr unsauberen PEN-Aufteilung) zwei grün/gelbe Brücken mit zu geringem Querschnitt verwendet wurden. Bitte nochmal ein Foto, wo man die oberen Schienen in der HV besser erkennt.

Insofern kann ich mich nach dem ersten Augenschein der Bewertung "bis auf ein paar Details recht ordentlich ausgeführt" keinesfalls anschließen!
Auch eine sauber angeklemmte zu schwache Leitung bleibt eine zu schwache Leitung. Und von sauberer Verdrahtung kann da sowieso keine Rede sein...


Gruß,
sam2



[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am  7 Mär 2005 18:26 ]

Hallo Dax

"1) Was könnte dieser verplombte LSS ganz rechts in der HV sein? sowas hab ich noch nicht gesehen... "

Das Ist kein LS sondern ein sogenanntes Kundendienstrelais.
Das dient zur galvanischen Trennung zwischen dem Tarifsteuergerät und der Kundenanlage.(z.b. bei Speicherheizung)
Damit keine ungemessene Spannung in die UV getragen wird.(deshalb verplompt)

Im übrigen wäre die Zähleranlage in unserem Versorgungsgebiet so nicht in Betrieb genommen worden.

MfG

@SAM

Grundsätzlich hast du mit den LS Recht,aber einige EVU's z.b. RWE gestatten dem Installateur die Montage eben dieser,wenn von diesen die Keller,Waschmaschine und Trockner versorgt werden.TAB ist nicht gleich TAB-bei einigen hier im Köln-Aachener Umland wird sogar die Stromschiene im unteren Anschlußraum bei einem 1-Familienhaus vorgeschrieben.

Würde die LS persönlich da auch montieren-spart es doch einen enormen Leitungs Mehraufwand.

Der Rest der Installation-da muß ich dir Recht geben-sieht aus wie hingeschmissen-das Geht auch besser.

In diesem Sinne



[ Diese Nachricht wurde geändert von: Surfer am  7 Mär 2005 19:02 ]

@Dax:

Könntest du von der HV vier Einzelfotos machen, damit man da etwas mehr erkennen kann?

Thema UV:
Von der Unterverteilung geht es nur zu Steckdosen in BR-Kanälen. Die maximale Leitungslänge beträgt ca. 10m. Richtig, in der UV sind nur B16 Automaten verbaut, und alle Endstromkreise sind in 3x 1.5mm² ausgeführt.

Der E-Herd wird direkt von der HV aus versorgt (der 3polige LSS) und mit 5x2.5² verlegt, also in Ordnung.

Problem, das damals nur 5x2.5 zur UV genommen worden ist, wird wohl das gewesen sein das in dem Brüstungskanal kein Platz für eine dickere Leitung gewesen ist. Ich habe vorhin mal einen der Brünstungskanäle aufgemacht und die sind bis zum Anschlag mit Cat5 Leitungen gefüllt. Also auch keinerlei Möglichkeit, die Leitung auszutauschen und auch auf gar keinen Fall gegen eine 4x16 mm² oder gar 5x16mm²...

An der UV hängen überings an jeden LSS jeweils 2 oder 3 Doppelsteckdosen die nur für EDV-Geräte genutzt werden.

Die Automaten aus der HV an einer anderen Stelle zu montieren wird nicht möglich sein, da der Schrank bereits die komplette Nische ausfüllt und der Eigentümer bestimmt ganz bestimmt keine neue UV im Treppenhaus duldet.

Von was genau wollt Ihr denn noch Bilder gemacht haben?

Oben über den Zählern ist sowieso krassestes Kuddelmuddel - das geöffnete Feld ist noch das "ordentlichste"
Am schlimmsten ist das linke, da sind die zu kurzen Zuleitungen mit Dosenklemmen total pfuschig verlängert worden Ist allerdings von einem andern Mieter also nicht mein Problem... Kann ich allerdings auch gerne Bilder machen wenns wen interessiert...

Zitat :

Der E-Herd wird direkt von der HV aus versorgt.

...aus der HV

Zitat :

(der 3polige LSS) und mit 5x2.5² verlegt, also in Ordnung.

...3 einzelne LS wären für den Herd aber besser, denn wenn eine Platte Kaputt geht bleibt sonst die Küche kalt

...das verplombte "teil" würde ich für ein Lastabwurfrelais halten, gibs ein Durchlauferhitzer, Elek. Fussbodenheizung oder Nachtspeicherheizung

...5*2,5mm^2 als UV Zuleitung, keine möglichkeit die UV Zuleitung gegen ein min.5*10mm^2 auszutauschen, LS in HV einer Mehrkundenanlage, auch keine umbaumöglichkeit, also da hilft nur sprengen (mehr fällt mir dazu nicht ein)

......ich Nominiere den Erichter dieser Anlage zur goldenen Neozed im Platinsockel

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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

Hab vorhin mit dem Eigentümer gesprochen - wird natürlich nix geändert. Kommentar: "Funktioniert ja auch so seit 5 Jahren problemlos" und "Haben die Stadtwerke ja so abgenommen"

Naja, kann man leider nix machen ausser an der Anlage nix zu ändern.

Elektroheizungen, Boiler, etc gibts überings nicht. Und das Relais scheint auch nicht mehr in Betrieb zu sein.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dax am  8 Mär 2005 21:01 ]

Zitat :

Kommentar: "Funktioniert ja auch so seit 5 Jahren problemlos"

...nur weil es "Funktioniert" ist es nicht automatisch in Ordnung/zulässig !!!

Zitat :

"Haben die Stadtwerke ja so abgenommen"

...das haben die Stadtwerke mit Sicherheit nicht abgenommen !!! Was sich nach dem Zähler befindet ist nicht Sache der Stadtwerke sondern des Installateurs/Erichters der Anlage !!!
Ausserdem scheint das ganze Nachträglich umgebaut/erweitert worden zu sein

...gibt es ein Prüfprotokoll nach VDE 0100 von der Anlage .....wohl nicht



...jetzt wo Du und der Eigentümer wissen, das die Anlage so in diesem Zustand nicht Zulässig ist, ist der Eigentümer dazu verpflichtet die Anlage in einen zulässigen Zustand zu versetzen

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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Primus von Quack am  8 Mär 2005 21:57 ]

Full ACK!

Mit dem Steuerrelais wäre ich nicht so sicher. So wie es aussieht, gehört es schließlich nicht zu Eurer Anlage, sondern zu der eines Nachbarn. Nämlich dem mit dem Zweitarifzähler...

Tja, was soll ich machen? Ich kann den Eigentümer ja (leider) nicht mit vorgehaltener Waffe zwingen... Wenn es heisst Nein, was sollen wir da noch gross machen?

Schriftlichen Hinweis auf den Zustand geben mit bitte um Behebung und sich den Empfang des Briefs quittieren lassen?

...ist die Hütte schon abgebrannt
, oder wie siehts jetzt mit der Anlage aus

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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!