Hallo miggam,
gerne bekommst Du auch weitere Antworten von mir!
Allerdings bitte ich um Nachsicht, daß ich hier nicht als Sozialarbeiter, sondern als Elektrofachmann und Moderator dieses Forums schreibe.
Leider zeigt die Erfahrung (und die jährliche Unfall- und Brandstatistik), daß mit den Gefahren des elektrischen Stroms immer noch (?) viel zu sorglos umgegangen wird.
Ich versuche durchaus, zurückhaltend zu formulieren (Du wirst hier im Forum auch wesentlich harschere Antworten von anderen lesen können), aber wenn es die Sache - wie in Deinen Fall - erfordert, dann muß man eben deutlich werden.
Denn auch Deine neuen Ausführungen bestärken mich nur in meiner Auffassung:
-je höherwertiger ein Multimeter, desto
ungeeigneter ist es nämlich für diesen Zweck (wegen des hohen Innenwiderstands).
-wenn es einen Schutzleiter gibt (wie Du ja schreibst), dann kann es gleichzeitig
keinen Nulleiter geben!
-bei FI-Schutzschaltung kann es hinter dem FI überhaupt nie einen Nulleiter geben
-wenn 360V angezeigt werden, ist etwas oberfaul (Spannungsfall? Neutralleiter prüfen!)
-zwischen der "Erde des Herdes" und der "Erde einer Steckdose" kann/darf es keine "ohmsche Last" geben
-es ist nicht nur kein rotes Kabel, sondern auch keine rote Leitung, sondern eine rote
Ader (die einzelnen Adern bilden dann zusammen die Leitung)
-das, was Du volkstümlich "Phase" nennst, heißt eigentlich Außenleiter (ist aber nicht so schlimm, weil hierbei zumindest das selbe gemeint ist)
-durch das Auslösen des FI mittels direktem Verbinden des Schutzleiters mit einem Außenleiter kann man nur feststellen, daß er auslöst, aber nicht, bei welchem Fehlerstrom und in welcher Zeit. Vor allem aber fehlt der wichtigste Wert, nämlich der der verbleibenden Berührungsspannung!
Immerhin ist überhaupt ein FI vorhanden, das beruhigt mich erstmal ein klein wenig.
Und betreffs der bestimmungsgemäßen Funktion des Herdes sind wir uns einig. Ich hatte nur darauf hingewiesen, daß diese allein eben für einen korrekten Anschluß bei weitem nicht ausreichend ist!
Abgesehen davon, daß man wirklich nicht willentlich Kurzschlüsse produzieren oder auf einen bestehenden Kutzschluß wissentlich aufschalten soll, bringt auch das nur eine prinzipielle Funktionskontrolle. Die wäre hier aber überflüssig, denn sie sagt nichts aus.
Interessant wäre gewesen, welcher Kurzschlußstrom dabei zum Fließen kam bzw. welcher Netzinnenwiderstand besteht. Aber das kann man eben wieder nur mit den speziellen Meßgeräten herausfinden.
Daß da vorher schon ein Herd angeschlossen war, sagt leider nichts über den Zustand und die Korrektheit der Leitung aus. Insbesondere, da Du ja selbst schon Anzeichen von vorherigem sub-optimalem Eigenbau bemerkt hattest...
Derjenige, welcher den Herd anschließt, übernimmt damit nämlich auch die Verantwortung dafür, daß die Zuleitung, Absicherung etc. in Ordnung ist!
Sollte man also schon im eigenen Interesse nicht unbeachtet lassen...
Es ist schön, daß der Herd gegen direktes Berühren gesichert ist. Ansonsten wäre es aber auch kein zulässiger Herd...
Ich hatte aber deutlich von den Schutzmaßnahmen bei
indirektem Berühren gesprochen. Näheres hatten wir oben schon.
Da der Herd transportiert wurde, darf man aber auch nicht daraus, daß vorher (hoffentlich) alles in Ordnung war, schließen, daß es nun immer noch so ist.
Hast Du also seinen Isolationswiderstand gemessen?
Wie hoch ist überhaupt der Nennfehlerstrom des FI?
durchaus freundlicher Gruß,
sam2