Lampenverdratung in Altbau

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Autor
Lampenverdratung in Altbau

    







BID = 109811

Mopy2k

Gerade angekommen


Beiträge: 5
Wohnort: Erftstadt & Aachen
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Hi ihrs,

Ich bin seit kurzem stadtlich geprüfter elektrotechn. Assistent, und ziehe zZ in einer Altbau-Wohnung in Aachen.

Dort muss ich paar Lampen verdrahten, was ja eigentlich kein Problem für mich darstellen sollte, wäre da nicht die alte Farbnorm der Leitungen.
Es gibt die Farben braun, schwarz und rot.

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher was was ist, kann mir jemand da helfen, und gibt es ein schnelle Möglichkeit die Richtigkeit der Belegung der Leitung zu Überprüfen?

Vielen Dank im Voraus.

BID = 109818

psiefke

Schreibmaschine

Beiträge: 2636
ICQ Status  

 

  

na wenn das ein problem für dich ist,dann solltest du evtl nochmal die berufschulbank drücken....

kleiner denkanstoß:

du hast einen Außenleiter
einen Neutralleiter
und einen Schutzleiter

du brauchst:
einen zweipoligen spannungsprüfer

_________________
phil

PS:

Ein Millimeter ist so klein, daß tausend übereinandergestapelt nur einen Meter hoch wären.

BID = 109819

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Hallo Mopy,

erstmal Willkommen im Forum!

Seit wann dürfen Kommunen derartige Prüfungen abnehmen?


Zu Deinem Problem:
Bist Du sicher mit den Farben???
"braun, schwarz und rot" gab es als Norm so nicht!

Könnte es schwarz, grau und rot sein?
Sind es vielleicht irgendwelche über die Jahrzehnte zusammengewürfelte Einzeladern in Rohr?
Oder ist der braune gar noch ein sog. "naturfarbener" (bei textilumflochtenen Adern)?

Da kann man leider (wie auch beim neuen Farbsystem) nie sagen, was was ist!
Diesen wichtigen Grundsatz solltet Ihr eigentlich gelernt haben...

Nur daß man beim alten System nicht mal sagen konnte, was was sein sollte.
Denn bei korrekter Belegung kann z.B. rot entweder Schutzleiter oder Außenleiter sein! Grau kann dann entweder N oder PEN oder auch L sein.

Zur Überprüfung ist ein Duspol und ein Schutzmaßnahmenprüfgerät erforderlich. u.U. muß man auch noch die zugehörige Verteilerdose öffnen zwecks Sichtkontrolle der Anschlüsse.

Welche Netzform liegt denn überhaupt vor? Und welche Schutzmaßnahme bei indirektem Berühren wird angewandt?

Die alten Aderfarben können heftig ins Auge gehen. Sei daher sehr vorsichtig!


Gruß,
sam2

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 109820

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Um Gottes Willen!

Aber psiefke, das hätte ich jetzt nicht von Dir gedacht...

Nur grad nicht bei der Sache oder auch keine Ahnung von den Tücken der alten deutschen Farbnorm?

Naja, lauter Jungspunde eben, da muß man wohl manches nachsehen. Aber der neue Kollege fragt wenigstens, wenn er es nicht weiß!


Der Außenleiter ist wahrscheinlich, aber wer sagt Dir, daß es nur einer ist?
Neutralleiter ist schon unwahrscheinlicher, viel eher ist es ein PEN!
Daher sinkt dementsprechend die Wahrscheinlichkeit für einen Schutzleiter (noch unter die für einen N!)...


Also das übern wir aber noch...

BID = 109831

Mopy2k

Gerade angekommen


Beiträge: 5
Wohnort: Erftstadt & Aachen
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@psiefke: 1. Mal ich hab ein Elektrotechnicher Assistenen und kein Elektroniker. Da lernt man halt nur die aktuelle Farbnorm. An Steckdosen udn ähnlichem geht man in dieser Ausbildung eigentlich nicht.

@sam2:
> Könnte es schwarz, grau und rot sein?
bin mir nicht sicher, kann aber gut sein. war nicht gut zu erkennen, schaue da Dienstag nochmal nach.

Kann gut sein, das ich ein Duspol noch immer Keller von meinem Opa habe.

Falls ich den nichtmehr finde, ist es auch Möglich mit Hilfe eines Spannungsmessgerätes herauszufinden, welches der beiden der Neutralleiter und welches der Schutzleiter ist?


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Mopy2k am  3 Okt 2004 22:24 ]

BID = 109839

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Achtung:
Du gehtst offenbar (ähnlich wie psiefke) wie selbstverständlich davon aus, daß es sich bei drei ankommenden Adern an so einem Lichtauslaß um L, N und PE handelt.

Das ist in keiner Weise sicher!!! Im Gegenteil...


Nur bei einem TT-Netz würde man das vermuten. Aber auch da wäre genau zu prüfen, da gerne der Schutzleiter nicht zu Lichtauslässen mitgeführt wurde.
Stattdessen nutzte man die rote dritte Ader erlaubterweise manchmal als weiteren geschalteten Lampendraht (Serienschaltung). Oder sie ist gar unbeschaltet.

Im TN ist ein separater Schutzleiter bei alter Farbnorm (TN-C-S) eher selten. Meist findet sich durchgehend TN-C, so daß dann grau nicht PE, sondern PEN ist! Rot ist dann entweder unbeschaltet oder (wie oben beschrieben) ein weiterer L. Auch Mischformen kommen vor.


Nochmal für alle:
Im alten deutschen Farbsystem durfte rot entweder Schutzleiter oder Außenleiter sein!!!

Daher MUSS man hier immer messen und das äußerst sorgfältig!


Duspol von Opa wäre gut. Aber ein Meßgerät für den Schleifenwiderstand (bei Nullung) solltest Du auch noch auftreiben (ggf. ausleihen). Oder eben ggf. ein Prüfgerät für FI.

Mit einem (hochohmigen) Spannungsmessgerät (Multimeter) kann man nicht mit der erforderlichen Sicherheit die Aderzuordnung feststellen. Es fehlt die Last.


Vorab ist aber - wie gesagt - Netzform und Schutzmaßnahme zu klären!


Besser wäre es in diesem Fall wohl, Du würdest Dir von einem erfahrenen Installateur helfen lassen.
Aber bitte keiner, der "auf Sicht" (nur nach Aderfarbe) anklemmt!
Das hat schon zu Todesfällen geführt. Muß nicht sein, oder?

BID = 109867

Mopy2k

Gerade angekommen


Beiträge: 5
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Dank dir,

anscheinend ist es auch so wie du sagst, denn so wie es aussah war der graue und der schwarze auch nur an der vorherigen Lampe angeschlossen, da der rote noch nichtmal abisuliert war. Wollt nur sicher gehen, da mir das alles ein bisschen fremd vorkam. Ich werd dann die alte belegung wieder nutzen und den roten abklemmen.

Nochmal danke, ich versuch mal dieses Forum nicht in vergessenheit zu geraten und mal öfters reinschauen.
vielleicht kann ich anderen hiuer auch mal helfen.

Gruß Mopy

BID = 109877

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Warum versteht Ihr es nicht???

Woher kennst Du denn die "alte Belegung"? Und wer sagt Dir, daß die richtig war...?
Welche Schutzklasse hatte die vorherige Leuchte? Welche die neue?
Sehr wohl kann es sein, daß der rote ein Schutzleiter war. Vielleicht wurde er bisher nur nicht gebraucht.

Als elektrotechnischem Assistenten müßtest man Dir doch zumindest einen gewissen Respekt vor der Netzspannung und ihrem Gefahrenpotential beigebracht haben. Wenn nicht, gib besser die Urkunde zurück...

Wenn Du nichtmal die Netzform und angewandte Schutzmaßnahme weißt bzw. herauszufinden bereit bist, dann muß man Dir wie jedem x-beliebigen Laien schlicht sagen:
Finger weg von Dingen, von denen Du offenbar weder was verstehst, noch sachkundigen Rat anzunehmen bereit bist!


Ich sags zum letzten Mal: Das muß ordentlich gemessen werden und das geht nicht mit nem feuchten Finger...


Einzige vertretbare Alternative:
Ausschließlich Leuchten der Schutzklasse II (schutzisoliert) verwenden!

BID = 109965

psiefke

Schreibmaschine

Beiträge: 2636
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@sam2

Sorry... hast recht! Bin in der Tat nicht wirklich bei der Sache gewesen...

Hab aus irgendeinem Grund beim Schreiben nur etwas von 3 Farben im Kopf gehabt. Dass es sich dabei nicht um neue Farbkennzeichnungen handelt war mir in diesem Moment im Fieberwahn entfallen...


Zitat :

Du gehtst offenbar (ähnlich wie psiefke) wie selbstverständlich davon aus, daß es sich bei drei ankommenden Adern an so einem Lichtauslaß um L, N und PE handelt


Ist natürlich Quatsch... Da "oben" kann alles mögliche ankommen. Womöglich ein nicht geschalteter Außenleiter für einen alten Deckenventilator oder oder oder...

War wirklich nicht ganz bei der Sache... Ich hoffe du siehst mir das nach!



_________________
phil

[ Diese Nachricht wurde geändert von: psiefke am  4 Okt 2004 11:33 ]

BID = 109977

Mopy2k

Gerade angekommen


Beiträge: 5
Wohnort: Erftstadt & Aachen
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@sam2:
Hast ja Recht, mir wurde an der Schule der Respekt vor 230V auch gelehrt. Nur halt wenig installateurwissen, haben eigentlich fast nie mit 230V gearbeitet.

ich werd mich da mal mit meinem Vermieter unterhalten und soweit das auch prüfen, wie mir die Geräte zu Verfügung stehen. Ich kann halt die Sachen erst morgen klären, da ich zZ noch in Erftstadt bin, und immer hinfahre. Ich werd auch mal meinen Onkel anrufen, der ist Elektroinstallateur. und mich dann nochmal hier abschließend melden, damit du siehst das in meiner Wohnung die Sicherheit nicht zu kurz kommt.


@psiefke:
meinerseits ist das vergessen. Abends nicht bei Sache in Foren rumschreiben, kenne ich. dank dir trotzdem für deine Bemühung.

BID = 110936

Mopy2k

Gerade angekommen


Beiträge: 5
Wohnort: Erftstadt & Aachen
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So ich hab mit dem Vermieter geredet,
er meinte dass im ganzen Haus die Verdratung ganz normal Phase, Neutral und Erde wären.
Hab dann nochmal geprüft,
Hab mein DigitalMultiMeter genommen, auf 20A [unfused] gestellt (auf dem Sicherungen steht ja 16A, da muss ich doch 20A einstellen) und dann einfach mal den Strom gemessen.../!\<--Gefährlich/!\
Spass beiseite, hab die spannung zwischen den Adern gemessen:
schwarz-grau:228V AC
grau-rot ca. 2V AC (leicht schwankend)
schwarz-rot ca. 145V AC (schwankend)

dann noch mit nem Phasenprüfer gemessen, der nur an schwarz leuchtete.

Somit schließe ich ganz einfach daraus, es muss sich bei der roten Ader um die Erde handeln.

Mopy

BID = 110945

pwk20

Stammposter

Beiträge: 203

Und wer sagt Dir bitteschön, daß der Roten nicht der N ist, der vielleicht irgendwo nur ne schlechte Verbindung hat?

Ausserdem sollte die Spannung L gegen PE auch ca. 230 V betragen, oder?

Oder betreibst Du ein TT-Netz?

BID = 110946

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Tja, und genau dieser Schluß dürfte wohl (wenn es nicht zufällig ein in sehr schlechtem Zustand befindliches Uralt-TT ist) falsch sein!


Ein Multimeter ist für eine solche Messung übrigens völlig ungeeignet, da es einen viel zu hohen Innenwiderstand hat.

Da muß belastet gemessen werden, also z.B. mit einem ordentlichen DUSPOL!
Und dann mit einem Schleifenwiderstandsmeßgerät.

Oder gibt es denn einen FI für diese Anlage/diesen Stromkreis? Ggf. welcher Nennfehlerstrom?


Und was die Aussage des Vermieters angeht:
ZUm Zeitpunkt der Errichtung von Anlagen mit diesen Aderfarben war meistenorts etwas ganz anderes normal als "Phase, Neutral und Erde"...

Wenn etwas passiert, ist aber nicht er in der Haftung, sondern derjenige, welcher die Leuchten falsch angeschlossen hat, also in diesem Falle Du!

Wenn Du noch Glück hast, ist die rote Ader gar nicht angeschlossen (das vermute ich anhand Deiner "Meßergebnisse"), ansonsten kann es immer noch z.B. ein anderwärts geschalteter L sein...


Also besorge Dir geeignete Meßgeräte oder ziehe jemanden bei, der darüber verfügt!


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