Hallo Bastian,

erstmal Willkommen im Forum!
Und Danke fürs Lob.


Zu Deiner Haupt-Frage müßte man noch das ein- oder andere wissen:

Was ist das für ein DLE? Wechselstrom oder Drehstrom? Gib uns doch mal bitte die Angaben vom Typenschild durch!

Deine Schilderung hört sich nämlich etwas seltsam an. Denn entweder gibt es nur zwei LS (Sicherungsautomaten), dann ist das ein Gerät mit 1x400V. Aber dann dürfte es überhaupt nicht mehr gehen, wenn eine der beiden ausgelöst hat. Oder es hat 3x400V, dann muß es aber auch drei LS dafür geben. Der Leistungsschalter (Stufe 1 und 2) deutet eigentlich auf Drehstrom hin.

Kannst Du mal ein Foto des Unterverteilers ("Sicherungskasten") hier hochladen?


Zu den anderen Punkten:

Trennung von Steckdosen und Leuchten sowie Zahl der Stromkreise ist nicht vorgegeben. Je nach Alter und Größe der Wohnung (Baujahr? Zimmerzahl?) kann das recht wenig sein.

Handelt es sich bei der Deckenleuchte im Wohnzimmer um ein mitgemietetes Teil oder hast Du eine eigene an dem vorhandenen Anschluß angebracht?

Hast Du schon mal die Netzspannung gemessen?
Ist es ein Mehrfamilienhaus? Reine Wohngegend oder Mischgebiet? Gibt es im Haus (oder in einem der Nebenhäuser) einen Aufzug?


FI muß im Altbau nicht unbedingt vorhanden sein. Weißt Du, wann zuletzt etwas an der Installation geändert wurde?


Und "alles neu" durch den Vermieter is sowieso fast nie drin!!! Also erstmal keinen "Terror" machen.


Gruß,
sam2

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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

Naja .... leider gehören auch Leitungsquerschnitte und Adernanzahl nennen zu den Aufgaben , bevor eine technische Meinung einzuholen ist.
Leider bedeutet dies : Abdeckungen entfernen , Aderquerschnitt - passende Sicherung im Unterverteiler zu bestimmen - und dann notieren dazu ! , genauso wie die Länge der Leitung - und das im ungünstigsten Fall , also Steckdose / Schalter am weitesten entfernt.
So kann man einigermassen eine Aussage über Zustand der Anlage tätigen.
Genauso wichtig sind Verbrauchsdaten der angeschlossenen Leuchten und Durchlauferhitzer etc.....
Also hier Leistungen nennen , wie Watt , Volt und aufgezählte Ströme.
Dazu kommen noch : Absicherungen und Schutzmassnahmen wie z.B. Daten des Fi- und wofür verwendet.
Sollte im Bekanntenkreis ein Elektriker sein ,bitte um Unterstützung!
gretel

Tag, vielen Dank für die Antworten erstmal.

zu den Fragen:

Dimmer
Welcher Dimmer für welche Last?
Elektronischer Travo in der Leuchte?

Die Dimmer hab ich leider nicht mehr hier, aber das Letzte was mir durchgeschmort ist war ein Gira System 55 Tastschalter.
Die Leuchten sind ohne Trafo, laufen auf 230V.
Insgesammt nur 330 Watt.

Wann wurde die Instalation gemacht?

Das weis ich leider nicht. Ich Tippe mal so auf Maximum 10 Jahre.

Was ist das für ein DLE? Wechselstrom oder Drehstrom? Gib uns doch mal bitte die Angaben vom Typenschild durch!

Hab gestern offensichtlich Kacke geschrieben, fragt mich nicht warum ich nur von 3 Sicherungen geredet hab.

Ist ein Drehstrom DLH, 10,5/21 KW 380V 3~

Abgesichert über: 2 x K32, 1 x B32

Handelt es sich bei der Deckenleuchte im Wohnzimmer um ein mitgemietetes Teil oder hast Du eine eigene an dem vorhandenen Anschluß angebracht?

Hab meine eigene angeschlossen.

Hast Du schon mal die Netzspannung gemessen?
Ist es ein Mehrfamilienhaus? Reine Wohngegend oder Mischgebiet? Gibt es im Haus (oder in einem der Nebenhäuser) einen Aufzug?

Hab keine Profigeräte hier, aber mein Billigmultimeter zeigt immer schön 230 an.
Kleines Haus, 3 Wohnungen a 60qm ungefähr, reine Wohngegend.
Aufzug gibt es nirgends, dafür ca 15 Meter nebem dem Haus eine 10KV Verteilung der Stadtwerke.



Weißt Du, wann zuletzt etwas an der Installation geändert wurde?

Auch nicht. Wohne hier jetzt seit 3 Jahren, und in dieser Zeit ist nichts geschehen.

leider gehören auch Leitungsquerschnitte und Adernanzahl nennen zu den Aufgaben , bevor eine technische Meinung einzuholen ist.

Also, zum DLH, abgesichert wie schon o.g. über 2 x K32, 1 x B32. Leitungslänge ca 1,5 Meter, Sicherungskasten liegt direkt im Flur neben dem Badezimmer.
Leitung: NYM-J 4x4mm².

Zu den anderen Installationen: Alles mit NYM-J 3x1,5 gemacht, entfernteste Steckdose ca 8 Meter Leitung, abgesichert über L32A Automat.

Zu der Sache mit dem FI und den ketrennten Stromkreisen:
Danke für die Infos, das sowas nicht vorgeschrieben ist, wusste ich nicht.

Zum Foto, die 3 linken Sicherungen sind für den DLH, die ganz Rechte für Alle Steckdosen und Leuchten, wofür die 2 von rechts ist, kann ich nicht Sagen.

Ach ja, zur Info, einen Herd oder ähnlich starken verbraucher gibt es sonst in der Wohnung nicht.

Grüße
Bastian




[ Diese Nachricht wurde geändert von: Sub am 10 Sep 2004 13:19 ]

Hallo,

der UV sieht ja alles andere als vertrauenserweckend aus.
Die PE/N-Schiene hängt ja schon schief, das Kabelgewirr macht zumindestens einen schlechten Eindruck und die Klemmung der Zuleitung und Brücken an den LS - ist das so zulässig? Ich glaube nicht.
Was den abschaltenden K32 betrifft, die schalten sowieso eher thermisch ab als B32 und da die nun auch schon alt sind, eben sogar noch schneller.
Austausch der K32 gegen B32 sollte da das beste sein. In wieweit das dann den Bestandsschutz betrifft weis ich nicht, aber ich denke das reine Austauschen sollte zulässig sein.
Zu den L16 habe ich 1,4-1,75xI als thermische Kennlinie gefunden, das sollte zusammen mit dem 3x1,5mm NYM auch nicht ganz ungefährlich sein, zumal Volllast bei einem SD-kreis sicher öfters gegeben ist. (Staubsauger, Wasserkocher, ...)

Alles in allem ist die UV sicher in schlechtem Zustand und veraltet. Je nachdem wann die INstallation gemacht wurde aber wohl zulässig.

Gruß
Thomas

Hallo Bastian,

erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Also:
Die Anlage ist wesentlich älter als die von Dir vermuteten 10 Jahre (schätzungsweise mindestens doppelt so alt). Und das dürfte auch der Grund sein für die Fehlauslösungen des LS. Die Dinger sind einfach schon arg alt und dabei steigt deren Empfindlichkeit merklich an. Einer der drei ist ja auch schon mal ersetzt worden!
Du solltest diesen Fehler beim Vermieter schriftlich monieren und unter angemessener Fristsetzung (4 Wochen) um Abhilfe bitten. Am besten sollte ein 3poliger LS für den DLE eingebaut werden.
Es wäre gut vorstellbar, daß auch die LS für die Licht-und Steckdosenkreise vorzeitig auslösen (z.B. mit ner Mikrowelle könnte es schon Probleme geben)...
Der zweite von rechts könnte z.B. entweder für einen IR-Heizstrahler im Bad, eine WaMa-Steckdose (ggf. im Waschraum) oder (sofern vorhanden) das Kellerabteil sein. Das solltest Du mal klären! Ansonsten einfach ausgeschaltet lassen...
Von der ganz rechten gehen 2 getrennte Leitungen ab, diese könnte man bei der Gelegenheit trennen und separat absichern. Das erhöht die Leistungsfähigkeit der Anlage.

Und da es sich offenbar um ein TN-C-S-Netz handelt, wäre es sinnvoll, die Gelegenheit der Erneuerung der LS zu nutzen, um einen FI nachzurüsten. Wenn man den DLE außen vor läßt, käme man mit einem 2poligen (40A, 30mA) aus. Dann ggf. (da mit Zählervorsicherung von über 35A zu rechnden ist) den erneuerten B32er LS als Vorsicherung für den FI verwenden. Das würde alles noch gut in den Unterverteiler passen. Da muß nur mal etwas drin aufgeräumt werden. Lobend zu erwähnen ist die EVU-Steuerleitung.

Sterbende Dimmer können auch auf nicht sauber eingegipste Gerätedosen zurückzuführen sein (mangelnde Wärmeabfuhr). Ansonsten begünstigt natürlich die Nähe zur Trafostation das Glühlampensterben...

Deine Angabe mit den Steckdosen, abgesichert über L32A Automat, hat mich zuerst erschreckt, hat sich dann aber bei Blick auf das gute Foto als Tippfehler herausgestellt.


Vorschlag:
Wenn Du vom Vermieter nen Termin für den Austausch der LS hast, besorgst Du Dir einen geeigneten FI und läßt den dann einfach freihändig mit einbauen.

Alternativ:
Das ganze vorher mit dem Vermieter abklären. Vielleicht zahlt er es sogar ganz, wenn man auf die heutigen Sicherheitsbestimmungen (Bad!) hinweist. Ein Rechtsanspruch besteht jedoch nicht.


Und berichte uns, wie es ausgegangen ist.
Danke!


Gruß,
sam2

Weil es sich überschnitten hat, hier noch ein Nachsatz zu der Beurteilung von monty:

Ich finde den UV gar nicht sooo schlimm. Sieht zwar etwas wüst aus, aber mit Ausnahme des fehlenden Bad-FI und der Tatsache, daß heute B-LS statt der L-Charakteristik verbaut würde, entspricht er wohl den heutigen Anforderungen.

Also auch keinerlei "Bestandsschutz"-Problem.
Die FI-Nachrüstung und den Austausch aller LS hatte ich ja schon empfohlen.

Aber sehr viele deutsche Wohnungen könnten froh sein, wenn sie so eine Installation hätten! Und nicht nur Uralt-Bauten, ich sag nur klassische Nullung...

L16 an 3x1,5mm² hat nicht mehr sehr viel Reserve, ist aber in Ordnung (13er gab es damals so noch nicht und die HLS waren eine Krankheit).

Zulässig ist die UV noch ohne weiteres, aber eine Um- bzw. Aufrüstung wäre sicherlich ein deutlicher Sicherheitsgewinn!

Sehe ich das richtig, dass dort rechts zwei Leiter unter dem Automaten geklemmt sind? Dann gleich auf 2 B16er aufteilen, Platz ist ja genug.

was mir nciht gefällt ist der Bauschaum am linken Rand, das Zeugs brennt recht gut und hast IMHO nichts in unmittelbarer Nähe zu entmantelten Leitungen zu suchen. Messer nehmen und abschaben oder sontwie entfernen, jedenfalls sollte davon nichts in den Verteiler ragen.
Ist denn die linke Wand des Deckels noch in Ordnung?

Woherkommt das Leitungsgewühle auf der linken Seite? Steuerleitung zum Zählerkasten? würd ich bei dem reduzierten Verdrahtungsraum in den alten Sicherungkästen auf's nötigste kürzen und möglichst sauber ganz links am Rand zusammenfalten und Kabelbinder drum.


PS:
H-LS _SIND_ eine Krankheit. Gestern dreimal hinter'n Schlafzimmerschrank (wer platziert dort Sicherungkästen??) klettern dürfen, weil Vaddern's Rechner neuerdings den Automaten wirft...