""indirekter"" Leitungsschutz?

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Autor
""indirekter"" Leitungsschutz?

    







BID = 79484

Teletrabi

Schreibmaschine



Beiträge: 2317
Wohnort: Auf Anfrage...
 

  


Nabemd ihr's!

Hab noch mal 'ne frage zum Leitungsschutz. Ist folgende Lösung ok?

Von der speisenden UV ca. 20m 2,5mm², gesichert über C20A- (oder C25)Automat. Am anderen Ende der Leitung dann noch'n Verteiler mit 16er Automat und daran 'ne CEE, sowie über Motorschutzschalter 'n Drehstrom-Motor mit 'ner Stromaufnahme von unter 2A.
Muss nun die Verkabelung zum Motor (ca. 5m incl. Schleife zum Drucksensor) auch in 2,5mm² ausgeführt werden? bzw. bei bestehenden 1,5mm² mit max. 16er Automat gesichert werden?
Oder ist der Leitunsschutz ausreichend gewährleistet, wenn bei direktem Kurzschluss der C20-Automat in der speidenen Leitung fällt und bei Überlast dann der MS-Schalter auslöst?

Brauch ich eigentlich 'n Unterspannungsauslöser/Wiederanlauf-Schutz bei 'ner fest eingebauten Wasserpumpe im privaten Haushalt?? In welchen Fällen wird sowas gefordert?

BID = 79557

elektroprofi

Gerade angekommen


Beiträge: 6

 

  

Hallo teletrabi

1. Leitungen mit einem Querschnitt von 1,5 qmm können im Drehstrombetrieb mit bis zu 16 A abgesichert werden abhängig von der Verlegeart und dem Betriebsverhalten ( Dauer - oder gelegentlicher Betrieb ). Strombelastbarkeit und Referenzverlegeart nach DIN VDE 0298 Tabelle 1 und 2.

2.Motorschutzschalter besitzen ein anderes Auslöseverhalten ( Bimetall ) als Leitungsschutzschalter und sind daher für den reinen Leitungsschutz nicht geeignet bzw. genormt. Da in der Praxis jedoch Motoren als Einzelverbraucher über eine separate Leitung angeschlossen sind, eine betriebsmäßige Überlastung nicht zu erwarten ist und die Leitung allein aus Gründen des Spannungsabstiegs beim Anfahren von Motoren meist einen größeren Querschnitt aufweist als für den Betriebsstrom nötig, wird der Kurzschlußschutz über eine Teilbereichssicherung ( Bezeichnung aM, um eine Auslösung beim Anlassen des Motors zu vermeiden ) und der Überstromschutz über ein entsprechend zeitverzögertes Bimetall realisiert. Eine kurzzeitige zulässige Überlastung der Leitung beim Anfahren des Motors wird dabei in Kauf genommen.

Bezugnehmend auf Deine Installation wäre es also nötig, die Zuleitung zum Motor auf 10 oder 16A zu untersichern und den Motorschutzschalter entsprechend einzustellen, wobei der Leitungsschutzschalter oder die Schmelzsicherung dann sowohl Kurzschluß - als auch Überlastschutz der Leitung realisiert und der Motorschutzschalter dann wirklich nur noch den Motor schützt.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: elektroprofi am  4 Jul 2004 10:39 ]

BID = 79621

Teletrabi

Schreibmaschine



Beiträge: 2317
Wohnort: Auf Anfrage...


Zitat :

elektroprofi schrieb:

1. Leitungen mit einem Querschnitt von 1,5 qmm können im Drehstrombetrieb mit bis zu 16 A abgesichert werden

soweit bekannt.

Zitat :

abhängig von der Verlegeart und dem Betriebsverhalten ( Dauer - oder gelegentlicher Betrieb ).

Mit Nagel- oder Abstandschellen im Kühlen Keller wohl kein Problem.

Zitat :

2.Motorschutzschalter besitzen ein anderes Auslöseverhalten ( Bimetall ) als Leitungsschutzschalter und sind daher für den reinen Leitungsschutz nicht geeignet bzw. genormt.

auch logisch

Zitat :

Da in der Praxis jedoch Motoren als Einzelverbraucher über eine separate Leitung angeschlossen sind, eine betriebsmäßige Überlastung nicht zu erwarten ist und die Leitung allein aus Gründen des Spannungsabstiegs beim Anfahren von Motoren meist einen größeren Querschnitt aufweist als für den Betriebsstrom nötig,

Trifft alles hier zu

Zitat :

wird der Kurzschlußschutz über eine Teilbereichssicherung ( Bezeichnung aM, um eine Auslösung beim Anlassen des Motors zu vermeiden )

Das klingt nach Schmelzsicherung? Wollt ich eigentlich vermeiden. Da man hier schon DII-Keramik-Passeinsätze zerbröselt (Kontaktplatte noch in der Fassung drinne, aber nix mehr, was größere Sicherungen verhindert...) hat, sind mir Schalter doch lieber.

Zitat :

und der Überstromschutz über ein entsprechend zeitverzögertes Bimetall realisiert. Eine kurzzeitige zulässige Überlastung der Leitung beim Anfahren des Motors wird dabei in Kauf genommen.

Für 10 Sekunden 10x1,8A bei 16...20° Umgebungsluft wäre noch nichmal wirklich überlastet.

Zitat :

Bezugnehmend auf Deine Installation wäre es also nötig, die Zuleitung zum Motor auf 10 oder 16A zu untersichern und den Motorschutzschalter entsprechend einzustellen, wobei der Leitungsschutzschalter oder die Schmelzsicherung dann sowohl Kurzschluß - als auch Überlastschutz der Leitung realisiert und der Motorschutzschalter dann wirklich nur noch den Motor schützt.

Genau da hab ich jetzt die Überlegung, dass bei Kurzschluss der Strom immer noch groß genug sein sollte, um den C20-Automaten zu werfen (wenn ich mich nu nich verrechnet hab).
Und bei 'nem MS-Schalter eingestellt auf ca. 2A - kann dort die Leitung noch wirklich thermisch überlastet werden? oder ist nich auch dann der MS-Schalter noch schnell genug? Relevant wir die Überlast für die Leitung ja erst bei über 20A - Das ist immerhin das 10fache des normalen Motorstroms, da sollte doch auch ein MS-Schalter nach kurzeer Zeit reagieren, oder?

Trabi

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Teletrabi am  4 Jul 2004 16:02 ]

BID = 79624

elektroprofi

Gerade angekommen


Beiträge: 6

@ teletrabi


Zitat :
Genau da hab ich jetzt die Überlegung, dass bei Kurzschluss der Strom immer noch groß genug sein sollte, um den C20-Automaten zu werfen (wenn ich mich nu nich verrechnet hab).


Bei welchem Kurzschluß ? Bei definiertem vollständigem Kurzschluß mit 0 Ohm an der Fehlerstelle ? Oder mit angenommenen 5,34690 Ohm beim Durchschmoren der Motorwicklungen und Verbrennen der Isolation ? Willst Du alle Grenzfälle durchrechnen ? Automaten mit B - Charakteristik brauchen ca. das 5fache des Nennstroms zum Auslösen bei Kurzschluß, C - Automaten das 10fache, also 200 A bei einem C20 - Automat ( Faustregel ). Und wenn der Widerstand der Fehlerstelle so hoch ist, das nur 198 A ( Dauerkurzschlußstrom ) fließen ? Dann löst der Schnellauslöser nicht mehr aus, dann wird der Kurzschluß als Überlast bewertet und das Bimetall muß ansprechen. Setz einen B10er Automat dazwischen und Ruhe ist.


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