Mietwohnung mit FI aber ohne angeschlossen Schutzleiter. Vermieterhaftung?

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Autor
Mietwohnung mit FI aber ohne angeschlossen Schutzleiter. Vermieterhaftung?
Suche nach: schutzleiter (4348)

    







BID = 1117277

insomnia

Neu hier

Beiträge: 36
Wohnort: Recklinghausen
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Hallo,

meine Frau und ich sind in einen neue Wohnug eingezogen.
Mehrfamilenhaus von 1973.
Bei Wohnungs-Besichtigung den Sicherungskasten gecheckt.
Moderne Sicherungsautomaten mit FI, Schukosteckdosen, äußerlich in der Wohnung alles auf dem neuesten Stand.
Leitungen in den Wänden sind Stegleitungen und NYM.

Letztens bei einer Nachbarin eine einfach Steckdose durch eine Doppelsteckdose ersetzt ... am Schutzleiter eine braune Zuleitung ....?

Okay, Steckdose ausgewechselt und angeschlossen, durchgemessen kein Schutzleiter messbar.

Heute bekomme ich draußen am Schweissgerät am Gehäuse einen gepflastert, FI bleibt drin!

Stechdosen in der gesamten Wohnung nachgemessen:
Zwischen N und Schutzleiter liegen 1,7VAC an und der Widerstand besträgt ca 1MOhm.

Ich bin selbst Elektriker, was kann ich tun?
Den Vermieter drauf aufmerksam machen und eine Instandsetzung verlangen?
Was ist wenn hier im gesamten Haus gepfuscht worden ist?

Viele Grüße
Markus

BID = 1117278

Jornbyte

Moderator



Beiträge: 7191

 

  

Der Vermieter hat die Verkehrssicherungspflicht (§§ 823 BGB) und muss das in Ordnung bringen lassen.

_________________
mfg Jornbyte

Es handelt sich bei dem Tipp nicht um eine Rechtsverbindliche Auskunft und
wer Tippfehler findet, kann sie behalten.

BID = 1117281

insomnia

Neu hier

Beiträge: 36
Wohnort: Recklinghausen
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Vielen Dank für Antwort.

Es geht darum:
Wie erkläre ich einem münsterländer Sturkopf-Bauern (Vermieter), das er schnellstens die Elektrik in seinem Mehrfamilienhaus in Standsetzt, ohne das der mir an die Gurgel springt.
Der ist nämlich nicht nur stur, sondern auch begriffsstutzig und extrem knausrig was dringende Instandsetzungarbeiten betrifft die in seinem Verantwortungs / Zuständigkeitbereich als Vermieter fallen.

Der Vermieter lässt niemenden an seinem Haus herumfuhrwerken, der keine Erlaubnis von Ihm hat.
Ich werde also den Teufel tun und irgendwas in Sachen Fehlersuche unternehmen, denn jede Eigeninitiative ist hier unerwünscht.

Nur wie gehe ich bei solch einem Menschen am besten vor, ohne mit Anzeige bei nicht Instandsetzung zudrohen?

Mittlerweile habe ich bei 3 von 6 Mietparteien nachgemessen, bei allen ist keine Schutzleiterfunktion messbar, folglich können auch die FI´s nicht funktionieren. Ich gehe mal davon aus das in dem gesamten Haus kein funktionierender Schutzleiter vorhanden ist.
Ist vielleicht nur eine Kleinigkeit am HA.
Andererseits kann ich mir auch vorstellen, das der PE auch vorsätzlich irgendwann abgeklemmt wurde, weil es Ärger mit den möglicherweise nachgerüsteten FI´s gab. Stichwort klassische Nullung.

BID = 1117282

Elektro Freak

Inventar



Beiträge: 3442
Wohnort: Mainfranken

1. Möglichkeit --> Ausziehen
2. Möglichkeit --> Der Sache selbst nachgehen --> Was er nicht weiß, macht Ihn nicht heiß
3. Möglichkeit --> Riesen Fass aufmachen, Stress ohne Ende, Verhältnis versaut und wenn es dumm läuft die Kündigung.

Ich nutze immer Möglichkeit zwei, wenn es finanziell im Rahmen ist.
Ist die stressfreieste und man eckt nicht an...

Oder halt anbieten, dass man es kostenfrei richtet.
Da sagen die wenigsten Nein...

_________________


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Elektro Freak am 26 Sep 2023 18:19 ]

BID = 1117283

Primus von Quack

Unser Primus :)
nehmt ihn nicht so ernst




Beiträge: 7404

Zum Anwalt gehen und den einen Brief an den Vermieter schreiben lassen, mit entsprechenden Fristen, per Einschreiben mit Rückschein, das wirkt ganz anders als wenn du ihm was sagst oder schreibst

_________________
...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

BID = 1117285

Rafikus

Inventar

Beiträge: 4166

Erzähle dem Vermiteter doch erst mal, dass du schon mal einen gezwirbelt bekommen hast. Dann noch irgendwas von Kindern (den eigenen oder Besuchern) und Angst um deren Wohl.
So stur er auch ist, zumindest verstehen sollte er das, und das ganz ohne Drohungen oder sonstigen, bösen Worten.

Du solltest auch nicht erwähnen, dass du vom Fach bist. Er muss ja nicht das Gefühl bekommen, dass so ein "Klugscheißer und Besserwisser" ihm was vorschreiben will.

BID = 1117292

BlackLight

Inventar

Beiträge: 5334


Zitat : insomnia hat am 26 Sep 2023 12:43 geschrieben :
Heute bekomme ich draußen am Schweissgerät am Gehäuse einen gepflastert, FI bleibt drin!
Das klingt komisch. War das Kribbeln <15 mA?

Nach meinem Wissen braucht ein FI keinen PE zum Auslösen. Schon mal mit einem Duspol/etc. die FIS mit 30 mA Fehlerstrom belastet?

Anderer Punkt: Ist es TN/TT und Erder verfügbar? Eine harte PE-N Verbindung ist ja nicht immer richtig.

BID = 1117293

Offroad GTI

Urgestein



Beiträge: 12762
Wohnort: Cottbus


Zitat :
Nach meinem Wissen braucht ein FI keinen PE zum Auslösen.
Das ist richtig. Der FI schützt natürlich auch bei Geräten ohne Schutzleiter.


Zitat :
Andererseits kann ich mir auch vorstellen, das der PE auch vorsätzlich irgendwann abgeklemmt wurde
Einen Vorsatz muss man ja nicht gleich unterstellen. Aber halt uns mal auf dem Laufenden, was da schief gelaufen ist.





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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.

BID = 1117303

Primus von Quack

Unser Primus :)
nehmt ihn nicht so ernst




Beiträge: 7404

Welchen Auslösestrom hat der FI 30 mA, 100 mA, 300 mA, 500 mA, ......

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BID = 1117304

Ltof

Inventar



Beiträge: 9346
Wohnort: Hommingberg

10 mA hast Du vergessen!

Sowas würde ich in dem Falle tatsächlich nehmen. So einen habe ich mir auch in meinen Camper eingebaut. A....teuer (*), aber damit bin ich auf der (fast) sicheren Seite, falls die Campingplatz-Elektrik total verbastelt ist. Nur einen Außenleiter auf dem PE fängt auch der nicht ab.

Was mich wundert:
Wenn das Schweißgerät keinen PE hat, sollte man trotzdem keine gezimmert bekommen. Es liegt also im Schweißgerät noch ein Fehler vor. Unbedingt prüfen (lassen)!

*) der Versand hat mir versehentlich zwei dieser 10-mA-FIs geschickt.

_________________
„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)

BID = 1117305

Primus von Quack

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Beiträge: 7404


Zitat :
Ltof hat am 27 Sep 2023 18:51 geschrieben :

10 mA hast Du vergessen! .....


Stimmt und 1000 mA

_________________
...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

BID = 1117306

insomnia

Neu hier

Beiträge: 36
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Der FI hat einen Auslösestrom von 30 mA.

Leider bin ich heute zu nichts gekommen diesbezüglich, außer das der Fehler nicht im Schweißgerät zu suchen ist/war.
Es war das geerdete Vorschaltgerät einer Leuchtstofflampe IP66 die ich draußen in meinem provisorischen Schweißerkabuff installiert hatte.
Das Vorschaltgerät hat einen Gehäuseschluss und löst auch sofort den Sicherungsautomat aus.

In Sachen fehlender PE bin ich noch nicht weiter.
Im Sicherungskasten der 1. Etage, über dem auch die 2 DG-Wohnungen abgesichert sind, also 4 Zähler und Sicherungsruppen für die 4 Wohneinheiten, sind 4 FI´s verbaut von 3 unterscheidlichen Herstellern ...?

Warum macht man so etwas bei einem Neubau ... oder wurden die von irgendeinem Elektriker nachgerüstet...?

Ich bin noch recht jung und habe erst 1980 meine Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker begonnen. Daher weiß ich auch nicht mehr ab wann FI´s zur Vorschrift wurden.
Für mich sieht das sehr verdächtig aus mit den 3 unterschiedlichen FI-Typen.
Möglich das hier gepfuscht worden ist und die FI´s nachgerüstet wurden.

Mittlerweile habe ich in 4 von 6 Wohnungen nachgemessen.
In allen 4 überprüften ist in den Steckdosen und sehr wahrscheinlich auch E-Herden, kein messbarer Schutzleiter vorhanden.

Der HA ist verplompt. Morgen mal schauen was ich in den Sicherungskästen vorfinde wenn ich die Abdeckungen runter habe.

Viele Grüße
Markus

BID = 1117310

BlackLight

Inventar

Beiträge: 5334

Nochmal: Welche Netzform liegt vor?

BID = 1117311

Jornbyte

Moderator



Beiträge: 7191

Die Netzform und der RCD / FI ist egal. Der Vermieter ist in der Verantwortung.

_________________
mfg Jornbyte

Es handelt sich bei dem Tipp nicht um eine Rechtsverbindliche Auskunft und
wer Tippfehler findet, kann sie behalten.

BID = 1117316

insomnia

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Beiträge: 36
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Am Ort kommt ein TN-C System zum Einsatz, auch wenn das nichts zur Sache beisteuert.
EVU Haltern am See
Der PE wird also am verplompten Hausanschlusskasten aus dem PEN generiert.
Dieser sollte von dort aus separat zur Potenzialausgleichsschine gehen und von dort aus zu der Unterverteilung.

Das werde ich mir heute im Keller mal genauer anschauen.

Fakt ist: Bei einer modernen Hausinstallation muss man zwischen N und PE 0 Ohm messen können.
Das ist im ganzen Haus nicht der Fall

[ Diese Nachricht wurde geändert von: insomnia am 28 Sep 2023  5:32 ]


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