Dein Denkfehler ist der Speicher. Und ein weiterer ist, daß die angedachte Solaranlage durchgehend von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang 2,2kW bringen würde.
Die genannten 36,6ct pro kWh gelten aller Wahrscheinlichkeit nach nur, wenn die Anlage xx Jahre ohne Ausfall laufen sollte. Kann sie bei dir aber schlicht nicht - Modulfeld zu klein <> Speicher zu groß. In deiner Konfiguration wirst du dir jedes Frühjahr wieder für ~3000€ einen neuen Speicher kaufen "dürfen".
Und ein 2,2kWpeak - Modulfeld liefert nur dann 2,2kW wenn die Ausrichtung zur "Sonne" ideal ist, die Luftmassen zwischen Sonne und Modulfeld superklar sind, und das Modulfeld in einem auf 22°C wohltemperiertem Labor steht.
Das heißt in der Praxis, daß es im Sommer zwar bereits um kurz nach 5 hell wird, die Anlage aber "trotzdem" ggf. erst gegen 8 zuschalten kann. Dann folgt eine Stromerzeugungskurve die einer Sinushalbwelle ähnelt. Und daß es im Hochsommer erst gegen 10 Uhr abends wieder dunkel wird ... macht der Anlage auch nix, die muß deswegen trotzdem ggf. schon um 7-8 Uhr abends wieder abschalten.
Die "Peak-"Leistung macht die Anlage (bei idealer Südausrichtung) lediglich zwischen ~11:30 und ~13:30 Uhr, davor und danach ist es erheblich weniger. Und bei dir dürfte, rein aus dem Ärmel geschüttelt, die Spitzenleistung wegen nicht idealer Ausrichtung zur Sonne keine 2,2kW betragen - sondern bei max. 1,4kW liegen.
Damit würde sich aber eine sogenannte "Überbelegte" Balkonsolaranlage anbieten. Kein Speicher, kein Inselnetz, kein Genehmigungsmampf - Anmeldung und gut. Denn die 600W (ab Herbst /Winter /Frühjahr 2024 viell. sogar 800W wie im überwiegenden Rest der EU) beziehen sich nicht auf die installierte theoretische^^ maximale Modulleistung, sondern darauf daß der Einspeisewechselrichter AC-seitig hart auf max. 600/800W zugenagelt ist.
Die Einspeisekurve schaut bei einer Überbelegung nicht mehr wie eine schöne Sinushalbwelle aus, sondern wie eine übelst zugerichtete abgeplattete Sinuskurve.
Natürlich würde man dabei zwischen 11:30 und 13:30 Uhr voll in die Begrenzung /Drosselung reinlaufen, und etliches an Leistung /kWh /Sonnenlicht verschwenden; muß halt der WR aushalten. Aber: die "voll-am-Anschlag" Zeit könnte sich durch die Überbelegung auf 10:30 bis 14:30 Uhr ausdehnen. Und davor und danach würde ebenso mehr Strom produziert werden wie bei einer Anlage die zu dem 600W-WR auch lediglich 600Wp Modulleistung hat.
Dadurch "kann" sich der Verlust der Mittagsspitze durchaus rechnen. Nicht zuletzt weil es genügend Zeiten gibt in denen die PV-Anlage eh nur 10% ihrer höchst theoretischen Peak-Leistung produzieren kann. 60W und 140W sind auf Dauer schon ein ordentlicher Unterschied.
Deine Anlage würde/wird ganz einfach weit weit weit weniger Strom produzieren wie von dir gedacht. Da bleibt null-komma-null über. Im Sommer nicht, und im Winter erst recht nicht. Dein Traum^^ vonwegen den Winter über 24h pro Tag 300W Grundlastausgleich zu fahren, ist zwar nett - aber nicht ansatzweise realistisch. 24h x 0,3kW = 7,2kWh /Tag; wo sollten die denn herkommen wenn das 2,2kWp-Modulfeld an einem durchschnittlichen Wintertag über den ganzen 5-stündigen Tag hinweg viell. 1kWh produziert?. Von der Sonne schonmal nicht.
Deine Furcht vor Einzelteilen in allen Ehren, aber ich hab bislang noch nie ein Komplettpaket gesehen (oder ich habs jew. fleißig übersehen^^) bei dem das Befestigungsmaterial inkludiert gewesen wäre. Aber macht ja nix ... merkt der Kunde ja erst nach dem Kauf
und schon sinniert der neugebackene Strombauer^^ über Schrauben und Unterlegscheiben und Winkel und Tragschienen. Und kriegt es komischerweise auch hin.
Ich würd' ja sagen, mache erstmal nur eine ganz normale (auf 800W updatefähige!) 600W-Minisolaranlage, mit deinem "2,2kWp-" Modulfeld, ohne Speicher. Und kauf dir von dem eingesparten Geld lieber noch eine effizientere Pool-Umwälzpumpe; und rechne ggf. dazu auch mal aus ob die Pumpe mit ihren 8h Dauerlauf pro Tag a 750W/h überhaupt was macht was Sinn ergibt - evtl. ist ja auch die Umwälz-/Filterrate unsinnig hoch, oder der Wasserkreislauf kostet unsinnig viel Pumpenleistung. Oder es ist ein verkapptes Wellenbad^^.
An der "kleinen" PV-Anlage kannst du dann die nächsten Jahre über immer noch rumbasteln soviel du auch immer willst. Vor allem hättest du dann erste Erfahrungen, und könntest erste reale Daten zu Lastgang, was die Anlage wann produziert, Stromeinsparung usw. haben.