Brückendrahtdicke abhängig von Leiterbahnbreite auf Platinen

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Autor
Brückendrahtdicke abhängig von Leiterbahnbreite auf Platinen
Suche nach: platinen (3986)

    







BID = 1102527

banaguitar

Gelegenheitsposter



Beiträge: 83
 

  


Hallo,

habe den Einstieg in die Hobbyelektronik gewagt und bereits sehr viel gerlent, auch dank sehr netter und hilfsbereiter Leute hier im Forum. Ganz besonderen Dank geht an die User @Stego und @Videoschrauber, die mir immer sehr gute Tipps und Hilfestellungen geben. Das ist einfach vorbildlich und verdient meinen allergrößten Respekt. Vielen Dank an dieser Stelle.

Jetzt aber zu meiner Frage. Es muss ja einen Grund haben, warum Leiterbahnen auf Platinen unterschiedlich breit sind. Eine Leiterbahn ist ja auch nichts anderes als eine flache Kupferleitung. Rein logisch betrachtet würde ich deshalb annehmen, dass, je breiter eine Leiterbahn ist, umso dicker der Überbrückungsdraht sein muss, um getrennte Leiterbahnen wieder miteinander zu verbinden. Die Breite einer Leiterbahn hängt doch vom Strom an.

Wie dick muss man, je nach Leiterbahnbreite, den Draht wählen?

LG

[ Diese Nachricht wurde geändert von: banaguitar am 28 Sep 2022 12:30 ]

BID = 1102529

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36207
Wohnort: Recklinghausen

 

  

Das hängt von der Dicke der Kupferauflage ab, damit kannst du dir den Querschnitt errechnen.
Zur Belastbarkeit von Leiterbahnen findest du was bei den Platinenherstellern. https://www.multi-circuit-boards.eu......html


_________________
-=MR.ED=-

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BID = 1102536

banaguitar

Gelegenheitsposter



Beiträge: 83

Sehr komplexes Thema. Ich löte immo nur an Platinen von alten Videorecordern rum. Eine Hauptplatine ist angebrochen und da versuche ich jetzt mein Glück, ist jetzt nicht so wild, da sind nur max. 5 Leiterbahnen betroffen und müssen überbrückt werden. Die Lötaugen sind alle noch in Ordnung.
Weiß da nur nicht, welchen Querschnitt der Draht haben muss. Wollte das berechnen, aber die Berechnung ist ne Wissenschaft für sich.

BID = 1102537

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Rein logisch betrachtet würde ich deshalb annehmen, dass, je breiter eine Leiterbahn ist, umso dicker der Überbrückungsdraht sein muss, um getrennte Leiterbahnen wieder miteinander zu verbinden. Die Breite einer Leiterbahn hängt doch vom Strom an.
Meist jedenfalls.
In Hochfrequenzschaltungen kann die Leiterbahnbreite auch andere Zwecke erfüllen: Je breiter eine Leiterbahn ist, umso höher ist ihre Kapazität und umso geringer ist ihre Induktivität, bzw. umso geringer ist ihre Impedanz. Insbesondere bei mehrlagigen Schaltungen, bei denen die der Leiterbahn gegenüber liegenden Seite eine durchgehende Kupferfolie ist, spielt dann auch die Dicke und Art des Isoliermaterials eine Rolle.

Ansonsten hast du Recht, meist ist die Breite eine Frage des Widerstands bzw. der Kühlung.
Da bei Reparaturen von Leiterbahnrissen die Länge der überbrückten Stelle meist sehr klein ist, wird der Runddraht sehr gut von beiden Enden her gekühlt, und man kann die kleinste praktikable *) Drahtstärke nehmen.

Qualitativ hochwertige Schaltungen haben meist eine Kupferdicke von 35µm (sehr selten bis zum Dreifachen), und bei billigst Geräten wird auch schonmal die Hälfte davon verwendet um Kupfer und Zeit zu sparen. Bei den letzteren Geräte sind die Bahnen evtl auch breiter als elektrisch nötig, weil man dann mit Siebdruck anstatt mit Photolithograpie arbeiten kann. Bei solchen Schaltungen werden die Löcher evtl sogar alle auf einmal gestanzt anstatt gebohrt.



*) Ein einzelnes Litzendrähtchen von 0,21mm Durchmesser, wie man es leicht aus einem alten Netzkabel gewinnen kann, hat einen Querschnitt von knapp 0,035 mm² und entspricht somit bereits einer 1mm breiten Leiterbahn von 35µm Dicke. Wegen der guten Kühlung bei der Überbrückung von Rissen kann man es aber auch noch für deutlich breitere Leiterbahnen verwenden.










BID = 1102538

banaguitar

Gelegenheitsposter



Beiträge: 83

Perfekt. Sehr gut erklärt. Danke.

BID = 1102554

Goetz

Schreibmaschine

Beiträge: 1947
Wohnort: Dresden
Zur Homepage von Goetz

Früher haben wir bei selbst erstellten Platinen generell große Masseflächen und breite Leiterzüge verwendet, um "kostbares" Ätzmittel zu sparen
Das waren noch Zeiten

BID = 1102559

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
um "kostbares" Ätzmittel zu sparen
Das nennt man dann wohl "sparen am falschen Ende".

BID = 1102566

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9307
Wohnort: Alpenrepublik

Je nach Leiterbahnbreite nehme ich abgezwickte Zuleitungen von THT Bauelementen, wie Keramikkondensatoren, meist jedoch Fädeldraht oder auch mal einen superdünnen Kupferlackdraht aus einem Relais wenn zB. ein abgerissener USB-C Stecker die Leiterplatte ruiniert hat.

Ich habe aber auch Kupferbahnen zum selbst laminieren da. Ist zwar eine Fummelei unter dem Mikroskop, aber das Ergebnis ist schön anzusehen.
Lackiert wird dann mit einem Overcoating Stift.

_________________
0815 - Mit der Lizenz zum Löten!

BID = 1102569

banaguitar

Gelegenheitsposter



Beiträge: 83

Zum Isolieren von Leiterbahnen kann man übrigens auch ganz gut das KONTAKT 254 nehmen

BID = 1102600

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9307
Wohnort: Alpenrepublik

Ja, zum großflächig zukleistern kann ein Spray genutzt werden.
Schaut dann aus wie ein Grafitti.

_________________
0815 - Mit der Lizenz zum Löten!

[ Diese Nachricht wurde geändert von: nabruxas am 29 Sep 2022 21:22 ]

BID = 1102629

banaguitar

Gelegenheitsposter



Beiträge: 83

Ist natürlich alles Geschmackssache, heißt ja nicht, dass ich es auch so machen würde. Stimmt aber schon, dass ein Overcoat Pen die deutlich bessere Lösung für sowas ist.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: banaguitar am 30 Sep 2022 19:44 ]


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