Die Antwort ist null-null-null-null
Da es ja eh dem Spaß dient:
juiii - da kommen Erinnerungen auf
ich hab doch tatsächlich so ziemlich exakt heute vor 30 Jahren, mit Ende der bayr. Sommerferien Anno Domini September '92, zum lernen angefangen.
Da bin ich das erste mal ever mit Schützschaltungen in Berührung gekommen. Und diese Elektrotechnik-Fachpraxis -Stunden haben wir Jungspunde alle abgöttisch geliebt.
Herrscher über das Elektrotechnik-Labor war der Diplom-Ingenieur Gruber. Ein Pfundskerl. Der wusste wie man jemanden begeistert; kam mit allen gut aus und konnte trotzdem mal "auf den Tisch hauen". Mit etwas unkommoden Ansichten und einem alles andere als "alltäglichen" Lehrstil.
Gerade letzteres könnte daher gerührt haben daß der Gruber sein ganzes Leben lang unterwegs gewesen war. Zur damaligen Zeit (!) schon jeweils für mehrmonatige Montageeinsätze in Spanien, Südamerika, bis runter auf Saudi-Arabien ... wovon er auch sehr sehr gerne erzählt hat
Den Lehrerberuf hat er dann erst (als Quereinsteiger) ergriffen, wie er krank geworden ist. Der muß wohl Diabetes gehabt haben; wie schwer ist aber nie durchgesickert. Hat auch nie geklagt, war immer gut drauf und/bzw. ist nie mit schlechter Laune "aufgefallen". Ist dann leider auch bereits ein paar wenige Jahre nach uns mit gerade mal Anfang 60 gestorben.
Auf jeden Fall, umtriebig und unkommod wie der Gruber war, hat er bei jeder sich bietenden Gelegenheit Ihk-Zwischenprüfungsbögen aus den verschiedensten Elektro-Berufen abgegriffen^^. Böse Zungen behaupten ja sogar daß ihm anschließend versehentlich der ein oder andere Bogen in den Kopierer gefallen sei, um zum Schuljahresende hin auf die Labortische "seiner Buam" zu regnen.
Mal "schnell" zur Wiederholung zuerst die Fachtheorie-Aufgaben, und dann -wer Lust hat- die großen Schützschaltungen aus den Zustandsbeschreibungs-Aufgaben (oder wie hieß des nochmal?) an der Wand zusammenstecken ...
Seitdem hab ich so eine leise Ahnung weshalb selbst steinalte Ihk-Prüfungsbögen regelrecht wie ein Staatsgeheimnis behandelt werden. Unter den schätzungsweise knapp 10 die ich im Laufe der Ausbildungsjahre gesehen hab, war kein einziger dabei der nicht mindestens einen kapitalen Fehler beinhaltet hätte.
An ein Schützgrab kann ich mich da noch ganz besonders erinnern: war eine eigentlich wunderschöne Art Zählerschaltung. Eine saulaute, kleppernde, scheppernde Lichterorgel; und zu der Zeit waren (elekronische^^) Lichterorgeln eigentlich schon wieder ein paar mehrere Jahre out.
Funktionierte auf dem Papier wunderbar. War auch super zu beschreiben; bisschen Gehirnschmalzeinsatz und gut.
Und dann fing es an: die pro Labortisch zur Verfügung stehenden 2qm Lochwand waren plötzlich beinahe zu wenig. Die im Labor befindlichen Verbindungsschnüre (Stecktechnik mit isolierten 4mm-Bananensteckern-/buchsen) waren erstmal deutlichst zu wenig. Letztendlich ein riesiger unübersichtlicher Kabelverhau ... und an jedem Tisch eine andere Nicht^^-Funktion.
Bei mir gings jeweils nur vom ersten bis zum dritten Lamperl (von 5), dann hat sich das Schützgrab regelrecht resettet und
. Hätte ja nichts gesagt wenn die Schaltung auf unseren eigenen Misthäufen entstanden wäre, aber die war genau so in irgendwann zwischen Frühjahr '88 und '93 ausgegebenen Prüfungsbögen einer Zwischenprüfung zum -glaube- Betriebselektriker (oder wie auch immer diese Elektroschlosser damals geheißen haben).
Tja, nach zweimal den Verhau wieder komplett auseinanderreißen und ganz neu wieder aufbauen, und nochmal ungefähr 'ner Stunde die Schaltung aufm Papier anstarren ... kam's mir dann schon. Und ich konnt's beweisen.
Wenn niemand dran denkt daß ein jeder Schütz nunmal völlig zufällig ein wenig schneller oder auch ein bissl langsamer schaltet wie man es gerne hätte, und dann auch noch nicht auf Rückströme geachtet wird, dann ... kommen die "lustigsten" Ergebnisse dabei heraus.
... eine Gemeinheit hab ich in der obigen Klapparatur gefunden: in der gibt es eine 2.te Ebene - kann nur nicht recht sagen ob gewollt oder versehentlich.
Denn damit funktioniert die Schaltung immer noch nicht
zuerst steht der K0-Öffnerkontakt überm Schütz K5 die ganze Zeit über falsch, weswegen es im Ablauf nie über K2 oder höchstens noch K3 hinausgeht.
Und wenn ich mir den 'Ki' als mechanischen Stromstoßschalter vorstelle, dann stünde im zweiten Ablauf zwar der Ki-Schließkontakt über K5 richtig (und müsste in dem Moment notgedrungen K0 stromlos sein), dann könnte das Lamperl aber trotzdem niemals leuchten weil der Ki-Öffnerkontakt über K7 plötzlich falsch stünde.
In die von mir angedachte 2.te Ebene kommt man indem man S0 nicht nur kurz antastet sondern für etwas länger wie 10 Sekunden gedrückt hält ...