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Frage zu Generatorensynchronisation... |
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BID = 1084813
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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Hi Leute, heut mal ne Frage zur historischen Technik.
Ich hab meine Freizeit mal wieder damit vergeutet, bei Youtube Videos zu schauen, und irgendwann bin ich bei diesem Video hängen geblieben.
https://www.youtube.com/watch?v=oll9hZ9rQ9c
(Synchronisiereinrichtung Kraftwerk Hirschfelde)
Beeindruckt hat mich an dem Video in erster Linie der antike "Weihnachtsbaum" voller Messgeräte im Hintergrund. Dort speziell das Synchroscope aus den drei Lämpchen.
Wozu das ganze dient ist mir schon alles bewusst,... Das das Drehfeld des Generators mit dem vorhandenen synchron laufen muss, um beide mit einander zu verbinden...
Was mich jetzt eigentlich interessiert:
Die Frequenz ist ja letztendlich abhängig von der Last, die dran hängt. Wenn mehr Strom verbraucht wird, als gefördert wird, bricht die Frequenz ein... und anders rum.
Wie wurde jetzt während des Betriebes des Generators dafür gesorgt, das dieser nicht "außer Takt" gerät? Letztendlich musste das doch damals über die Drehzahl geregelt werden, oder?
Ich kann mir da schlecht vorstellen, das da jmd. ständig die Hz-Anzeige beobachtet hat, und dem entsprechend bpsw. der Wasserzulauf einer Turbine verändert hat. wie war da die Regeltechnik?
MFG Andy
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MFG Andy |
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BID = 1084814
EHW73 Gelegenheitsposter
Beiträge: 70 Wohnort: Wolfenbüttel
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BID = 1084815
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Der Generator muss Frequenz gleich und Phasen gleich zum Netz laufen.
Das wird über die Regelung der Drehzahl gemacht. Erst wenn beide Netze (das Netz des Generators und das Versorgungsnetz) synchron laufen wird zugeschaltet. Das bedeutet aber noch lange nicht das der Generator da auch Leistung ins Netz einspeist. Beide laufen erst mal synchron und wenn der Generator dann stärker erregt wird speist er Leistung ins Netz. Die Regelung der Drehzahl wird direkt aus der Netzfrequenz gewonnen und auch darüber gesteuert. So und wenn der Generator da zu langsam läuft zieht das Netz die Drehzahl hoch und der Generator läuft dann als Motor . Läuft er zu schnell bremst das Netz den Generator ab. Im Endeffekt wird also die Drehzahl des Generators einmal direkt geregelt und einmal indirekt über die Last. Ziel ist es die Drehzahl bis auf geringe Abweichungen konstant zuhalten und wir reden hier auf Abweichungen kleiner 10 RPM.
Bei alten Anlagen waren da Fliehkraftregler verbaut. Es gab da auch welche mit Differenzregelung . Bei diesen wurde ein Teil mit einem Motor angetrieben und der andere Teil über die Drehzahl der Turbine bzw des Motors. Sie hatten also eine feinere Regelung da zwei Steuerventile vorhanden waren. Heutzutage erfolgt das alles über reine Elektronik. Die regeln Frequenzabweichungen im Bereich von 0,01 Hz aus.
Nachtrag die Differenzregelung wurde aber da Störanfällig sehr schnell abgeschafft.
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 18 Jul 2021 22:51 ]
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BID = 1084816
BlackLight Inventar
Beiträge: 5334
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Zitat : der mit den kurzen Armen hat am 18 Jul 2021 22:38 geschrieben :
| So und wenn der Generator da zu langsam läuft zieht das Netz die Drehzahl hoch und der Generator läuft dann als Motor.
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Ich frage mich ja, warum man nicht alle Generatoren zuerst als Motor synchronisiert werden. Wäre die „Sanftanlaufschaltung“ zu aufwändig oder läuft eine „Turbine“ ungern als Verdichter?
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BID = 1084818
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36207 Wohnort: Recklinghausen
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Eine Turbine wird äußerst ungern von 0 auf 3000UpM hochgerissen, das ausbauen und zerlegen ist immer so teuer.
Die Turbine würde sich bei schnellen hochfahren verbiegen. Das sind ettliche Tonnen Gewicht, dazu kommt die thermische Belastung wenn da plötzlich Dampf auf die kalte Turbine kommt.
Gleiches gilt für's herunterfahren, auch da fährt man langsam herunter.
Ein Kraftwerk in Reserve läuft daher ohne Last, aber synchron und mit warmer Turbine mit.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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BID = 1084825
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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och das Zerlegen geht da sehr schnell und meistens zerlegt es dabei auch gleich das Gebäude mit.
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BID = 1084826
BlackLight Inventar
Beiträge: 5334
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Zitat : Mr.Ed hat am 19 Jul 2021 08:02 geschrieben :
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Ein Kraftwerk in Reserve läuft daher ohne Last, aber synchron und mit warmer Turbine mit.
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Also mit dem Generator als Motor, oder wie?
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BID = 1084828
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36207 Wohnort: Recklinghausen
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Soweit mir bekannt mit Gas. Minutenreserve sind i.d.r. Gasturbinenkraftwerke. Ein Kohlekraftwerk braucht ungefähr einen Tag um hochzulaufen.
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-=MR.ED=-
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BID = 1084829
BlackLight Inventar
Beiträge: 5334
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Ups.
Verstehe, das erklärt dann auch die warme Turbine.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: BlackLight am 19 Jul 2021 14:34 ]
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BID = 1084851
Jornbyte Moderator
Beiträge: 7190
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Zitat :
| Ein Kohlekraftwerk braucht ungefähr einen Tag um hochzulaufen.
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Nöö, an Steilrohrkessel, an denen ich gearbeitet habe (50Th) dauert das ca. 6 Wochen. Heute werden Naturumlaufkessel verwendet und da ist in ca. 3 Wochen die volle Leistung erreicht. Die Notabschaltdauer beträgt min. 6 Stunden. Gasturbinenkraftwerke laufen mit 75% Leistung zum Netz. Sonst ist in kurzer Zeit kein Einspeisen möglich.
der mit den kurzen Armen hat es aus Sicht 1980 gut erklärt. Die Synchronisierung hat zu meiner Zeit auch mal bis zu 10 min. gedauert. Wenn da etwas schief gelaufen ist und die Schnellschlussventile angesprochen haben wahren die Füsse der höchste Punkt im Raum
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mfg Jornbyte
Es handelt sich bei dem Tipp nicht um eine Rechtsverbindliche Auskunft und
wer Tippfehler findet, kann sie behalten.
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BID = 1084876
winnman Schreibmaschine
Beiträge: 1640 Wohnort: Salzburg
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Kraftwerksgeneratoren sind normalerweise Synchronmaschinen, die kann man nicht direkt einschalten wie eine Asynchronmaschine.
Heutzutage kann das mit FU Technik gelöst werden, ist aber in einem Kraftwerk nicht sinnvoll.
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BID = 1084879
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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Zitat :
der mit den kurzen Armen hat am 18 Jul 2021 22:38 geschrieben :
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Die Regelung der Drehzahl wird direkt aus der Netzfrequenz gewonnen und auch darüber gesteuert. So und wenn der Generator da zu langsam läuft zieht das Netz die Drehzahl hoch und der Generator läuft dann als Motor. Läuft er zu schnell bremst das Netz den Generator ab. Im Endeffekt wird also die Drehzahl des Generators einmal direkt geregelt und einmal indirekt über die Last. Ziel ist es die Drehzahl bis auf geringe Abweichungen konstant zuhalten und wir reden hier auf Abweichungen kleiner 10 RPM. |
Diese Erklärung hat mir gefehlt. Danke dafür.
Somit wird also die Drehzahl quasi "fremdbestimmt", da sich der Generator dem Netz anpasst. (Wenn ich das richtig verstanden habe.)
Was passiert jetzt, wenn die Last so hoch wird, das der Generator das nicht mehr packen würde? Normaler Weise würde ja dann die Drehzahl einbrechen...
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MFG Andy
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BID = 1084880
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Da hast du im Netz ganz andere Probleme. Die Generatoren verringern ihre Drehzahl und damit sinkt auch die Netzfrequenz. Es gibt sogenannte Kraftwerke die Regelleistung zur Verfügung stellen und somit die Netzfrequenz mit ihrer Leistung wieder Anheben . Sinkt die Netzfrequenz unter bestimmte Werte erfolgt ein Lastabwurf. ( Netzabschaltung ) Das kann bis zum vollem Blackout gehen. Im anderem Fall Netzfrequenz steigt zu hoch wird die Leistung des Generators verringert bis hin zur Netztrennung des Generators.
Hier mal ein Link: https://www.netzfrequenzmessung.de/verlauf.htm
Da kannst du auch den Einsatz von Regelleistung sehen.
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BID = 1084886
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13362 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Jetzt weiß ich auch,warum die Uhr in meinem Backofen permanent nach geht...
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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)
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BID = 1084888
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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Bringst paar Tage her, dann geht se wieder richtig.
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MFG Andy
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