Frage zu Generatorensynchronisation...

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Autor
Frage zu Generatorensynchronisation...

    







BID = 1084890

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17434
 

  


na na Aktuell geht die 14 Sekunden vor!

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BID = 1084891

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36207
Wohnort: Recklinghausen

 

  

Gemittelt kommt man auf 50,000Hz.
Synchronuhren oder andere Uhren mit Takt aus dem 50Hz-Netz, wie z.B. Radiowecker oder Herde, können allerdings tatsächlich falsch gehen.
2018 gab es z.B. Probleme im Verbundnetz und die Uhren gingen um mehrere Minuten nach. Wer sie gestellt hat erlebte später das Gegenteil. Die Uhren gingen vor, eben um die langfristigen 50,00Hz wieder zu erreichen.
Kleinere Störungen bekommen die Endverbraucher i.d.r. nicht mit, oder maximal durch Pressemeldungen. Es bleibt abzuwarten wann es mal zu dicken Ausfällen kommt.


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-=MR.ED=-

Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

BID = 1084928

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
BlackLight hat am 19 Jul 2021 13:15 geschrieben :


Zitat : Mr.Ed hat am 19 Jul 2021 08:02 geschrieben :

Ein Kraftwerk in Reserve läuft daher ohne Last, aber synchron und mit warmer Turbine mit.
Also mit dem Generator als Motor, oder wie?

Im Prinzip ja, aber:
Über den Erregerstrom kann man die Phasenverschiebung dieses "Motors" beeinflussen. Das geht soweit, dass eine übererregte Synchronmaschine eine kapazitive Last darstellt.
Das benutzt man regelmäßig um den durch die vielen induktiven Verbraucher verursachten Blindstrom aus dem Netz zu nehmen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Synch.....trieb


BID = 1085004

BlackLight

Inventar

Beiträge: 5334


Zitat : perl hat am 22 Jul 2021 01:23 geschrieben :
Über den Erregerstrom kann man die Phasenverschiebung dieses "Motors" beeinflussen. Das geht soweit, dass eine übererregte Synchronmaschine eine kapazitive Last darstellt.
Das benutzt man regelmäßig um den durch die vielen induktiven Verbraucher verursachten Blindstrom aus dem Netz zu nehmen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Synch.....trieb
Richtig, deshalb ja meine dumme Frage. Kenne mich mit Synchronmaschinen nicht aus und noch weniger mit den Großen mit 100 MVA bis 1 GVA++

Das mit dem Phasenschieber wurde mir 07-2012 im KKW Biblis auch erzählt. Erinnere mich gut dran, dass die da den 1,2GW-Generator des Turbosatzes (Block A) von der Turbine getrennt und stattdessen einen 50MVA(???)-Motor angeflanscht haben.
Ich würde ja annehmen, dass der Motor zum Generatoranlauf und Synchronisieren notwendig ist. Im Betrieb wird man den bei ±0 MVar (bei 0 VA) wohl auch benötigen.
Wenn ich perl richtig verstehe, kann man die "Blindleistungslast" der Synchronmaschine über die Erregung einstellen.

Laut den Pressemitteilungen (s.u.) wurde der Phasenschieber übrigens vor zwei Jahren beendet, die Blindleistung konnte "im Bereich von -400 MVar bis +900 MVar" eingestellt werden.
Phasenschieber-Betrieb in Biblis nach sieben Jahren beendet (udo-leuschner.de)
Kraftwerk Biblis: Erfolgreiche Netz.....endet (RWE.com)


Auch vielen Dank an winnman und Mr.Ed.
Mir waren die Feinheiten großer Synchronmaschinen nicht bewusst. Hab auch nicht soweit gedacht, dass ein synchronisierter Generator mit abgekoppelter Turbine oder "kalt mitlaufender Turbine" nicht zielführend ist. Hier ging es ursprünglich ja mal um das Einspeisen von Wirkleistung. Ich war wohl in Gedanken zu sehr auf die Blindleistung/Phasenschieberbetrieb fokussiert.


Edit:

Zitat : Mr.Ed hat am 19 Jul 2021 08:02 geschrieben :
Eine Turbine wird äußerst ungern von 0 auf 3000UpM hochgerissen, das ausbauen und zerlegen ist immer so teuer.


Zitat : der mit den kurzen Armen hat am 19 Jul 2021 12:31 geschrieben :
och das Zerlegen geht da sehr schnell und meistens zerlegt es dabei auch gleich das Gebäude mit.

Ich lese hier nicht erst seit gestern mit.
Die Fotos vom "Kraftwerk in Iranshahr im Iran" sind mir gut in Erinnerung geblieben. Aggregat bisschen kaputt (Unterforum Stromunfälle)


[ Diese Nachricht wurde geändert von: BlackLight am 24 Jul 2021  6:28 ]

BID = 1085006

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17434

Ein Synchrongenerator kann Wirk als auch Blindleistung ins Netz Schieben je nach dem Wie er Erregt wird . Ob du diesen Generator mit einer Turbine antreibst oder wie in Biblis die Turbine durch einen Asynchronmotor ersetzt spielt dabei keine Rolle . Vom Prinzip her hat man aus dem vorhandenem Generator und dem Neuem Motor da einen Leonardsatz gebaut .
Der Motor entnimmt dem Netz Energie und der Generator speist diese wieder Phasenverschoben ins Netz ein. Läuft der Generator im Leerlauf stellt er wegen dem Antriebsmotor auch negative Regelleistung bereit . Positive Regelleistung kann er aber nicht bereitstellen. (Energieerhaltungssatz )
Deshalb dient der Leonardsatz da nur der Verbesserung des cos Phiim Netz.
Im Normalem Betrieb mit Turbine kann dieser Synchrongenerator ersten auch Regelleistung und zweitens auch Blindleistung liefern.
Die Turbine Stellt für den Generator ( als Motor ) betrieben die Last dar und somit Liefert dieser Generator dann negative Regelleistung ins Netz )
Im umgekehrtem Fall eben Wirkleistung oder kapazitive Blindleistung


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BID = 1087022

Beckenrandschwimmer

Schreibmaschine



Beiträge: 1922
Wohnort: Altrip

Ha, mein Thema. Ich habe 11 Jahre lang Kraftwerke gebaut. Bei Alstom und GE.
Um einen Generator als Phasenschieber zu betreiben braucht es keinen zusätzlichen Motor. Der Generator selbst wird mit einem Frequenzumrichter (auch als Starter oder LCF bezeichnet) hochgezogen auf 3000Hz + ein paar U/min extra. Dan wird er vom LCF getrennt und er wird langsam wieder langsamer. Dann hat die Synchronisation 1-3 Versuche zum Synchronisieren ans Netz. Den Rest der Pahsenschiebung übernimmt der AVR (Spannungsregler, wobei der nur im Inselbetrieb die Spannung regelt, ansonsten regelt er die Phasenlage).
Die LCFs gibt es auch bei Gasturbinen. Da wird der Generator bis ca. 2500 U/min geschleppt und dann die Gasturbune gezündet. Beim Schnellstart wird tatsächlich bis kurz vor 3000 U/min geschleppt. So sind auch mit 600MW Gasturbinen Startzeiten von Anforderung bis 80% Last von 8min möglich. Industriestandard sind 12min.

Der LCF also Frequenzumrichter hat in so einem Fall allerdings 150MW. Ich habe irgendwo noch Bilder der Thyristoren von einem LCF mit 6kV und 15kA - da sind mehrere in Reihe und Parallel.

BID = 1087023

Beckenrandschwimmer

Schreibmaschine



Beiträge: 1922
Wohnort: Altrip

Ok, die der großen Anlage habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. Dafür eine mit 6.2kV ind 1.800A:




3- Phasiger Leistungsteil AC in DC:




Deteil davon:




Die DC-Drossel, dahinter der 3-Pasige Leistungsteil DC in AC:




Paar Widerstände:




Eine Ingeneurkunst, denn die Thyristoren/ IGBTs im DC-Teil müssen immer zur gleichen Zeit an/ aus schalten. Denn ein einzelner Thyistor kann max. 1.5kV.

Und hier noch der Wasser-Kühler:




Sorry, die Forensoftware ünterstützt anscheinend keine gedrehten Bilder...

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Beckenrandschwimmer am  6 Sep 2021  9:43 ]


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