Ok, dann komme ich mal zu meiner Frage:
Bei einigen Teilen beobachte ich, dass der Widerstandswert über Sekunden ansteigt und sich nur langsam stabilisiert. Ich rede von einigen 10 MOhm bzw. 10 MOhm/min. Hätte da einmal einen Kriechstrom/Feuchtigkeit unter Verdacht und alternativ einen
Verschiebungsstrom wegen Änderung der
Polarisation. Mit dem neuen 1,5GOhm-Widerstand tritt es nicht auf.
Weiß dazu jemand mehr?
Gegen Ausheilen/Feuchtigkeit spricht für mich, dass hier kaum Leistung eingetragen wird. Bei 1 GOhm und 1 kV komme ich größenordnungsmäßig auf 1 mW.
Hatte anfangs meinen ersten 1-GOhm-Widerstand unter Verdacht. Der war auf die Schnelle auf Lochraster mit chinesischen Widerständen (ca. 22 MOhm ±10% oder mehr) mehr schlecht als Recht zusammengebastelt:
Deshalb bin ich dann zu den 10 MOhm Widerständen (SMD 0603, 1 %) gewechselt. Wer in "Elektronik verstehen" mitgelesen hat kennt folgendes 3D-Render-Bild schon:
Die Idee war einmal die Abstände zwischen den Zuleitungen und zwischen den Widerständen zu vergrößern. Mit Lötstopplack sollten auch die Kriechströme kleiner ausfallen. Dazu noch definierte Messpunkte. Da ich nur 50-60 MOhm auf einmal messen kann fehlen eigentlich noch weitere in der Mitte der 10er-Ketten.
Hab mir nun zwei Krokodil-Messstrippen aus 30 cm H07V-K (2,5mm²) gebastelt und die Größtfehlerabschätzung mit in den Excel-Rechner aufgenommen.
Mit den Messstrippen sinkt der Messwert von rund 1,5 GOhm auf 1,47-1,48 GOhm ab, d.h. rechnerisch 70±5 GOhm bis 110±11 GOhm, wenn ich die 1 MOhm Anzeigegenauigkeit annehme. Bei 10 MOhm ist der Fehler 10x so groß und praktisch gleich groß wie der Messwert.
Bei drei DUTs (2,3VA-Printrafos frisch aus der Box vom kleinen r "EI 30/18 109") schaut es nicht besser aus.
Da steigt der Messwert langsam von 1,455 GOhm auf 1,47 GOhm. Rechnerisch 70±5 GOhm bis 220±44 GOhm.
Langsam verliere ich das Vertrauen in mein "Hygrometer".
Alles über 10-20 GOhm sollte man vermutlich bleiben lassen.
Als letzten Versucht probiere ich noch ob "trocknen" bei dem schlechten Trenntrafo hilft und ich den Widerstand über 10 GOhm bekomme.
Zitat :
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Ich habe einen ähnlichen Chinakracher, der sogar bis 5 kV messen kann. Damit kann man Isolationsfehler erzeugen, die vorher nicht da waren. |
Jetzt weiß ich auch warum diese Funkenstrecken (PCB spark gap) auf einer Netzteilplatine von einem TV drauf sind:
Wobei, nach Daves Formel komme ich mit 10-11 mm eher auf 33 kV.
EEVblog #678 - What is a PCB Spark Gap?
Bleibt eigentlich nur noch Blitzschutz über.
Zitat :
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Mein "richtiger" VDE-Tester misst nur mit 500 Volt. |
So in der Art kenne ich es auch. Hatte mir mal einen Benning Gerätetester (ST 755 o.ä.) genauer angeschaut. Der Unterstützt 250 VDC, 500 VDC und 1000 VDC. In bestimmten Situationen darf man auch runter auf 250 V gehen, aber für Details ist es zu lange her.
Aber bei einem nackten Transformator habe ich keinen Skrupel mit 1 kV zu messen.
Offtopic :
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Zitat :
| Geht ja auch nicht, denn dazu gehört mehr als nur eine Isolationsmessung. | Ja. Der andere wichtige Pfeiler ist der Schutzleiterwiderstand. Dazu will ich euch aber noch "belästigen". Sobald mein Milli-Ohm-Meter läuft wollte ich einen zweiten Beitrag verfassen. Deshalb steht im Titel auch "(1/2)".
Ich glaube das lass ich besser.
Die Sichtprüfung habe ich nicht extra aufgeführt. Für die Messung von Berührungsspannung/Berührungsstrom/Ableitströme braucht man imho keine Spezialgeräte. Da ist nach meiner Sicht ein CAT-Messadapter das "größte" Problem. |