Unbekannter Kondensator auf Uhrenplatine

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Autor
Unbekannter Kondensator auf Uhrenplatine
Suche nach: kondensator (17365)

    







BID = 1077656

cc-um

Gerade angekommen


Beiträge: 5
 

  


Guten Abend!

Ich habe eine Frage zu einem Bauteil auf einer kleinen Platine, die in einem Uhrwerk verbaut ist. Die Kombination aus Quarz, Kondensator und IC gibt sekundenweise polwendende Impulse auf eine Spule, die dann einen Magneten, verbunden mit einem Zahnrad, zur Rotation animiert und damit das Uhrwerk antreibt.
Mein Problem ist der Kondensator, der nach ca. 35 Jahren seinen Betrieb eingestellt hat. Kann mir jemand sagen, welchen Wert der Kondensator hatte? Die "27" ist zu erkennen, mir fehlt allerdings die Kenntnis, ob es sich um Nano-, Mikro- oder Millifarad handelt.











BID = 1077658

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36187
Wohnort: Recklinghausen

 

  


Zitat :
Die "27" ist zu erkennen, mir fehlt allerdings die Kenntnis, ob es sich um Nano-, Mikro- oder Millifarad handelt.


Dann vergleiche doch mal die Baugrößen.
27mF als Keramikkondensator dürfte Tragegriffe und Transporträder haben. 27µF als Keramikkondensator dürfte deutlich größer als das Uhrwerk sein.
Selbst ein 27nF ist größer als das Teil.
Da das ganze zur Randbeschaltung des Quarzes gehört, würde ich da eher mit 27pF rechnen.

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-=MR.ED=-

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Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

BID = 1077660

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9266
Wohnort: Alpenrepublik

Ich würde meinen das es 27pF sind.
Aufgrund der Anforderung Klasse 1 (NDK)
Vorzugsweise NP0 bzw. C0G.

_________________
0815 - Mit der Lizenz zum Löten!

BID = 1077663

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Mein Problem ist der Kondensator, der nach ca. 35 Jahren seinen Betrieb eingestellt hat.
Unwahrscheinlich. Wie kommst du darauf?
Eher liegts am Quarz, denn der arbeitet ja immerhin mechanisch.

Ich vermute aber ein Problem am Motor/Getriebe. Blockade durch Staub z.B.

Das IC hat als Ausgang eine Brückenendstufe, die zwar polwendende Impulse erzeugt, aber die sind recht kurz -einige Millisekunden-.
Mit einem DVM siehst du sie evtl nicht, aber mit einem Zeigerinstrument dürfte es gehen und bestimmt mit einem Oszilloskop.

BID = 1077666

IceWeasel

Moderator

Beiträge: 2386

Dreck auf der Platine kann auch dazu führen, dass der Quarz nicht anschwingt.
Nachlöten und gut reinigen können vor dem Teiletausch schon reichen.

_________________
Wenn's kracht und zischt, war das nüscht!

Ich bin kein Berufsgutmensch - ich bin nur zivilisiert und weiß, mich zu benehmen.

BID = 1077667

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

P.S.:
Ich habe mich vor Jahrzehnten mal etwas mit solchen Quarzuhrwerken beschäftigt.
Die meisten ICs stammten damals von EM-Marin, unterschieden sich nur unwesentlich, z.B. im Klingelton, und wahrscheinlich ist auch dein IC pinkompatibel mit dem im beigefügten Datenblatt gezeigten IC.


PDF anzeigen


Bei den meisten, -auch bei dir-, wird ein 32768Hz Stimmgabelquarz verwendet, nur vereinzelt kommen, wegen des höheren Stromverbrauchs, auch 4,19MHz Quarze zum Einsatz.
Der kleine Kondensator dient hauptsächlich dazu den Quarz auf seine genaue Frequenz zu ziehen. Bei etwas besseren Werken ist deshalb dort ein Trimmer eingebaut.

Sofern der Motor/Getriebe noch in Ordnung ist, kannst wahrscheinlich einfach die Innereien von einem alten analogen Quarzwecker übernehmen.

Die Funktionsweise des Motors findest du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Lavet-Schrittmotor

[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am  1 Feb 2021  3:05 ]

BID = 1077668

cc-um

Gerade angekommen


Beiträge: 5

Ich bedanke mich für die hilfreichen Tipps.
Meine Vermutung, dass der Kondensator gestorben ist, basiert dann wohl auf der Tatsache, dass mein Messgerät erst im Nanobreich anfängt zu messen. Ich werde den Kondensator also mit einem empfindlicheren Messgerät messen.
Da das Uhrwerk selbst sauber und leichtgängig ist, bleiben dann nur noch der Quarz oder der IC als Ursache übrig.
Beide Bauteile werde ich mir aus einem Wecker, der auch aus dieser Zeit stammt, ausbauen und dann weiter testen.

BID = 1077669

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Da das Uhrwerk selbst sauber und leichtgängig ist, bleiben dann nur noch der Quarz oder der IC als Ursache übrig.
Evtl hat der Quarz Luft gezogen und schwingt deshalb nicht mehr.
Diese Gehäuse sind nämlich evakuiert, damit die Stimmgabel nicht durch die Abstrahlung von Ultraschall bedämpft wird.
In Luft liegt die Resonanzgüte nur bei einigen Tausend, während im Vakuum etwa das Zehnfache erreicht wird, Q=80.000..100.000

BID = 1077672

Murray

Inventar



Beiträge: 4854

Erhitze den Quarz mal mit dem Lötkolben stark.
Damit hatten wir früher bei den Oberwellenquarzen oft Erfolg (bei vielen nicht dauerhaft)

BID = 1077679

BDX85

Stammposter



Beiträge: 467
Wohnort: Darmstadt

Offtopic:

Habe diese Schaltungen noch als kaum kaputtbar in guter Erinnerung.
Beim Bau meines ersten Frequenzzählers Anfang der Achtziger wurde sowas als Resetimpulsgeber(Torzeit)eingesetzt. Ich weiß noch das die Schaltung alle möglichen Experimente (auch mit anderen Quarzen) überlebte und sowas hebe ich auf sobald mir eine vermeintlich kaputte Uhr über den Weg läuft..

BID = 1077682

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36187
Wohnort: Recklinghausen

Das IC gibt es noch als Restposten, aber teuer, Quarze für Uhren sind Schüttgut.
Neue Uhrwerke gibt es für weniger als 5€.



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BID = 1077686

Ltof

Inventar



Beiträge: 9331
Wohnort: Hommingberg

Die reine Funktion ließe sich problemlos mit einem kleinen µC nachbilden. Läuft dann ggf. nur nicht mehr mit einer Zelle, oder man nimmt eine 3-Volt-Lithium-Zelle.

_________________
„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)

BID = 1077688

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36187
Wohnort: Recklinghausen

Billiger als ein neuer Quarz + Versand...

https://www.ebay.de/itm/Funkuhrwerk.....56743

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BID = 1077722

cc-um

Gerade angekommen


Beiträge: 5


Zitat :
Mr.Ed hat am  1 Feb 2021 13:59 geschrieben :

Billiger als ein neuer Quarz + Versand...

https://www.ebay.de/itm/Funkuhrwerk.....56743



Das ist mir völlig bewusst. Ich möchte nur unbedingt das Original-Uhrwerk wieder in die dazugehörige Uhr einbauen.
Ich sammle deutsche Werbeuhren eines relativ bekannten Getränkeherstellers und achte da eben auf Originalität. Das Uhrwerk läuft in dieser Uhr rückwärts und hat noch den originalen Aufkleber "LINKSDREHEND-COUNTER CLOCKWISE" am Gehäuse, in welches die o.g. Platine gehört.
Sonst würde ich nie diesen Aufwand betreiben.




BID = 1077740

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Ich sammle deutsche Werbeuhren eines relativ bekannten Getränkeherstellers und achte da eben auf Originalität.
Dann wird man natürlich darauf achten möglichst wenig zu ändern und vor allem das originale IC zu erhalten.

Als erstes würde ich mal nachschauen, ob die Batteriespannung überhaupt am IC ankommt. Haarrisse in Leiterbahnen, kalte Lötstellen oder korrodierte Kontakte sind so selten nicht.

Dann würde ich mit dem Ohmmeter kontrollieren, ob die Motorwicklung noch Durchgang hat, denn bei so dünnem Draht kommen Unterbrechungen -vorwiegend im Bereich der Lötstellen- gelegentlich vor.

Wenn das ok ist, würde ich den Motor mal für mindestens 12h aus einem ähnlichen jedoch funktionierenden Uhrwerk versorgen.
Wenn die angezeigte Zeit dann noch stimmt, kommt als Fehlerursache eigentlich nur der Quarz oder das IC in Frage.

Wenn du nicht gerade Übung im Ausbau von ICs hast, solltest du diese Operation jemandem überlassen, der das kann und auch das geeignete Werkzeug dafür hat. Laien ruinieren dabei allzu leicht die Platine.

Deshalb ist es mit Abstand am einfachsten zunächst nur den Quarz von einem funktionierenden Uhrwerk zu transplantieren.




Alternativ sind aber auch linkslaufende Werke ganz gut erhältlich: Z.B. https://www.ebay.de/itm/Junghans-W8.....61799

Billiger, wenn auch ein bischen fummelig, ist es aus einem Rechtsläufer einen Linksläufer zu machen, indem man das Werk auseinanderbaut und das Statorpaket mitsamt der Spule "einfach" andersherum montiert.
Oft ist das möglich.







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