Zitat :
|
In diesem Fall AC=NF-Kleinleistungstransistor aus Germanium? |
Wenn du mit einem völlig veralteten Lehrbuch arbeitest, könnte man das annehmen, denn seit schätzungsweise fast 50 Jahren gab es keine Neuentwicklungen bei Germaniumtransistoren mehr.
Gewöhnlich stand aber auch damals mehr drauf als nur "AC".
Z.B. AC117. Diesen Transistor z.B. gab es dann auch mit höherer zulässiger Verlustleistung als AC117K in einem quaderförmigen Metallblock zur leichteren Montage auf einem Kühlkörper.
Zusätzlich hatten und haben die Transistoren oft noch Buchstaben- oder Zahlengruppen aufgedruckt, mit denen der Hersteller z.B. die Chargennummer, das Herstelldatum oder die Halbleiterfabrik codiert.
Es ist also einigermassen gefährlich auf einen Ge-NF-Kleinleistungstransistor zu schliessen, nur weil irgendwo AC draufsteht.
Zitat :
|
Suche mal unter "PRO- ELECTRON".
Vor Jahrzehnten wurde einiges festgelegt.
Heute hält sich bei Neuentwicklungen aber niemand mehr dran, was bei Reparaturen immer für viel Spaß bei der Suche sorgt. |
Andere Länder andere Sitten.
Die Pro-Electron Bezeichnung ist eine (west-)europäische Erfindung um etwas Ordnung in den Wildwuchs zu bringen.
In USA hiessen alle Dioden 1N... und alle (bipolaren)Transistoren 2N....
mit einer fortlaufenden Nummer, die keinerlei Aufschluss über Material, Verwendung und Leistung liefert.
Die Japaner hatten und haben ein eigenes Bezeichnungssystem entwickelt
und nannten die Transistoren 2SA..., 2SB..., 2SC... - je nach Aufbau und Verwendungszweck.
Vor der Einführung der Pro-Electron-Bezeichnung, etwa bis Mitte der 1960er Jahre hießen in Europa Dioden übrigens OA... und Transistoren OC... (beides mal Oh, keine Null!).
Das geschah in Fortschreibung der Bezeichnung europäischer Röhren, bei denen als zweiter Buchstabe A eine Diode und C eine Triode bedeutete.
Der erste Buchstabe beschrieb die Heizdaten, z.B. E für 6,3V.
Eine (bei audiophilen auch heute noch gebräuchliche) Röhre war z.B. die ECC83, also eine Doppeltriode mit 6,3V Heizspannung.
Da Dioden und Transistoren keine Heizung haben, hat man an dieser Stelle eben den Buchstaben O verwendet.
Zitat :
|
Und habe ich die Darlington PNP Schaltung richtig gezeichnet? |
Hast du.
In Zusammenhang mit der vorherigen Frage habe ich allerdings etwas Bauchschmerzen:
Du hast einen pnp-Darlington gezeichnet. pnp war zu Zeiten der Germaniumtransistoren die Polarität der Wahl. Ebenso wie später bei den Si-Transistoren die npn-Transistoren die besseren Daten hatten.
Nur konnte man mit Germanium keine Integrierten Schaltungen herstellen
und ein Darlington-Transistor ist eine solche.
Folglich gab es keine Ge-Darlington-Transistoren.
Die Darlington Schaltung selbst war allerdings bekannt, und man hat sie aus einzelnen Transistoren zusammengesetzt.
Später, als man Silizium als Halbleitermaterial beherrschte, gab und gibt es auch Darlington-Transistoren, bei denen die beiden Transistoren und der Widerstand auf einem Die integriert sind. Sowohl in pnp wie in npn Ausführung.
P.S.:
Zitat :
|
Heute hält sich bei Neuentwicklungen aber niemand mehr dran, |
Doch, wenn du deine Transistoren bei europäische Herstellern wie Infineon(Siemens) oder NXP(Philips) kaufst, bekommst du auch Neuentwicklungen mit Pro-Electron-Bezeichnung. Heute meist aber als SMD.
https://www.infineon.com/dgdl/Infin.....5698a
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 30 Mär 2020 22:01 ]