Empfangsprobleme mit Mittelwellen-Röhrenradio

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Autor
Empfangsprobleme mit Mittelwellen-Röhrenradio
Suche nach: röhrenradio (198)

    







BID = 1062828

stego

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Servus!

Den Ausführungen von perl kann ich nur uneingeschränkt zustimmen!

Zitat :
Optisch sieht das Gerät ja erstaunlich gut aus, aber elektrisch entspricht es bis auf zwei reparierte Kondensatoren tatsächlich dem Originalzustand.

Der gute optische Zustand -auch besonders der Zustand der Trafo-Bleche- lässt darauf schließen, dass das Radio nicht feucht gelagert wurde. Daher sind die originalen Kondis noch nicht vollständig über den Jordan gegangen. Allerdings sehen einige davon aus, als wären sie schon zu Widerständen mutiert und warm geworden.

Die Anzahl der zu erneuernden Kondis hält sich in Grenzen und für einen versierten Bastler bzw. Restaurateur ist das eine Wonne zu arbeiten, bei den großzügigen Platzverhältnissen unter dem Chassis! Wer schon einmal eine "Philetta" von Philips restauriert hat, weiß, wovon ich rede...

Ich wette, dass dieses Radio nach einer gründlichen Überarbeitung deutlich besser spielt als jetzt! Gerade die Geräte der späten 30-er Jahre haben eine Empfangsleistung, wie sie nachher im AM-Bereich nicht mehr lange, und ab den 70-er/80-er Jahren überhaupt nicht mehr erreicht wurde!


Zitat :
Nicht vergessen das Gerät auf 230 oder 240V umzuschalten um die Röhren zu schonen! (schon erledigt)

Andererseits mögen die Röhren deutliche Unterheizung überhaupt nicht! Wenn die Heizspannung der A-Röhren von Soll = 4 V auf weniger als 3,6 V absinkt, würde ich den Spannungswähler lieber auf 220 V stehen lassen.
Hier wäre eine Messung der Heiz- und Anodenspannungen mit Vergleich zu den Werten im Schaltplan sehr sinnvoll.

Gruß,
stego

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BID = 1062845

Mr.Ed

Moderator



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Philetta ist ein Extrembeispiel. Da hat man das komplette Innenleben eines normalen Radios in ein 1/3 der normalen Chassisgröße gequetscht.

Aber an dem alten Mende kann man wunderbar arbeiten. Dicke Drähte als Sammelschienen, die Beinchen einmal drumgewickelt.

Der berüchtige Kondensator der Lichtantenne muß sich im Bereich des Spannungswählers befinden. Dafür ist die Buchse rechts oben, die dann mit der Antennenbuchse zu verbinden ist, was heute aber in Wohngebieten mehr Störungen als Empfang bringt.
In ländlichen Gebieten war und ist die Freileitung natürlich eine ganz gute Antenne. Der Kondensator sollte dann aber über jeden Zweifel erhaben sein.



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-=MR.ED=-

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Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
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BID = 1062851

Corradodriver

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Soooo, neues von der Radiofront.
War heut bei Radio Art... Hab die Kiste gleich mit genommen. Aussage war: Derzeit KEINE Reparaturannahme, wir sind voll!

Ich bin jetzt soweit, das ich jetzt bei Reichelt ne Einkaufsliste fertig mache. Diese würde ich hier dann gern nochmal durchgehen, ob das so passt, und dann werd ich mich doch selbst dran machen. Bringt ja nix, wenn man von einer Ausrede zur anderen geschickt wird. Letztendlich bestätigt sich doch die Aussage immer wieder... Willst du, das etwas (richtig) gemacht wird, machs selbst.

PS: Auf 240V hab ich schon umgestellt. War meine erste Amthandlung, als ich die Kiste in Empfang genommen habe.


Zitat :
Den 300pF Konddensator suchen, der vom Netzanschluss an die Buchse LA führt...


Den würd ich gänzlich entfernen... Wer braucht/nutzt heutzutage noch ne Lichtantenne? Ich denke, ich werde auch den Blitzableiter im Garten wieder entfernen und gegen eine Rahmenantenne tauschen. Irgendwie suggeriert man mir, das diese besser geeignet ist.

Was mir grad n bissl Kopfzerbrechen bereitet ist der Dreifach-Kondensator. (0,5µ+0,5µ+2,0µ) Diesen finde ich im Schaltplan irgendwie nicht. Ist das nen Folienkondensator, oder nen Elko?


Zitat :
Die Metallisierung der linken Röhre solltest du mittels Silberleitlack wieder mit dem Draht verbinden, der über dem Preßstoffsockel um den Glaskolben geschlungen ist (siehe rechts bei der AK2).


Du meinst die Silberne? Wo soll da ein Draht um nen Röhrensockel sein?
Überhaupt stellt sich mir hier die Frage, welche Röhre welche ist?!?!
Die AZ1 könnte ich noch entziffern, weil sie am Netzteil sitzt. Dann hörts aber auch auf.
Ah, die eine goldenen ist die AK2... seh ich grad, steht drauf.

Mir stellt sich noch die Frage, wie man mit den Röhren umgeht. Beim reparieren raus nehmen, oder blooooß nicht anfassen, bevor se kaputt gehen?

MFG Andy

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MFG Andy

BID = 1062852

stego

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Beiträge: 2467

Servus!


Zitat :
Was mir grad n bissl Kopfzerbrechen bereitet ist der Dreifach-Kondensator. (0,5µ+0,5µ+2,0µ) Diesen finde ich im Schaltplan irgendwie nicht. Ist das nen Folienkondensator, oder nen Elko?

Die findest Du im zweiten Schaltplan über die ganze Schaltung verstreut, sind in gestrichelten Kreisen drin.
Nimm Folienkondensatoren, z.B. 0,47 µF und 2 µF (oder 2x 1 µF parallel).


Zitat :
Du meinst die Silberne? Wo soll da ein Draht um nen Röhrensockel sein?

Die silberne Röhre links ist die AF3, zuständig für die Zwischenfrequenz (ZF)-Verstärkung. Wenn die Abschirmung beschädigt ist (so wie hier), dann kann das u.a. zu Pfeifen führen. Der Draht ist genau an der Stelle, wo der Bakelit-Sockel ins Glas übergeht, drum herum gewickelt und mit Masse verbunden. Die Metallisierung kannst du mit Sprühleitlack ergänzen. Die Goldfarbige ist die AK2 (HF-Eingangs- u. Mischröhre), dann gibt's noch Die ABC1 (Demodulation und Vorstufe für die Endröhre), die AL4 (Endstufe) und die AZ1 (Netzgleichrichter).


Zitat :
PS: Auf 240V hab ich schon umgestellt. War meine erste Amthandlung, als ich die Kiste in Empfang genommen habe.

Siehe mein vorheriges Posting --> Röhren mögen keine Unterheizung, daher unbedingt die Heizspannung mit Multimeter überprüfen! Möglicherweise ist die Einstellung 220 V besser, weil die Heizspannung dann eher auf 4 Volt liegt und wegen des Verschleißes der AZ 1 die Anodenspannung dann auch besser passt. Aber wie gesagt, da ist eine Messung notwendig.


Zitat :
Mir stellt sich noch die Frage, wie man mit den Röhren umgeht. Beim reparieren raus nehmen, oder blooooß nicht anfassen, bevor se kaputt gehen?

Rausnehmen, aber BLOSS NICHT AM GLASKOLBEN ZIEHEN!!! Unbedingt diese "Topfsockel"-Röhren an ihrem Bakelitsockel anfassen und sachte herausziehen! Sonst reisst Du den Glaskolben versehentlich aus dem Bakelitsockel raus --> Ende Gelände!


Zitat :
Ich bin jetzt soweit, das ich jetzt bei Reichelt ne Einkaufsliste fertig mache.

Ob Reichelt spannungsfeste Kondensatoren in axialer Ausführungen hat? Keine Ahnung. Ich kaufe diese z.B. hier:
https://atr-shop.de/axiale-kondensatoren/

Gruß
stego

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BID = 1062863

perl

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Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Mr.Ed hat am 21 Feb 2020 07:57 geschrieben :

Wir haben das ganze hier auch schonmnal teilweise behandelt.

Hier ist auch ein Schaltplan. https://elektrotanya.com/mende_205w.pdf/download.html

Ich habe schon lange befürchtet, dass ich vom Blindfisch zum Wiederkäuer mutiere.

BID = 1063006

Corradodriver

Schreibmaschine



Beiträge: 1127
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Ich geh hier ein, mit der Kondensatorliste!!! Seit Mittag sitz ich über diesen Zettel und versuche rauszubekomen, was ich brauche...




Kann hier mal bitte wer aufschlüsseln, was das für Kondensatoren sind, und wie mit den Werten umzugehen ist?

410pF, 570pF, 275pF...750pF... das sind alles Werte, die gibts gar nicht.
2x10T... Was soll das sein? 2x 10.000pF? (Warum 2x???) Welche Spannungen müssen die aushalten? Alle 630V
Was ist der Unterschied zwischen Becher-und Elektrolytblocks?
Was sind Halmkondensatoren, was Wickelblöcke oder Glimmerkondensatoren?

Ich dachte immer, ich hätte wenigstens ansatzweise ein Grundwissen. Diese Vermutung wurde grad eben aber in seinen Grundfesten erschüttert.

Wisst Ihr, wenn man als Laie 4h über dieses Zettel siniert, und ganze FÜNF Kondensatoren entschlüsselt hat, und ne Quelle im Netz gefunden hat, dann verliert man irgendwie die Lust.

@ Stego, gern hätt ich bei ATR bestellt, aber scheinbar haben die nur ein Bruchteil der gebrauchten Kondensatoren. Unter 5000pF hab ich nicht wirklich was finden können.
Liebend gern hätt ich nen Anbieter, wo ich ALLE Kondensatoren mit 1x ordern kann. Ich hab nicht wirklich Lust, für 4 verschiedene Pfennig-Kondensatoren vier verschiedene Anbieter suchen zu müssen, und 4x Versandkosten zu blechen. Ich denke, Ihr versteht mich da.

Kann mir da mal bitte jmd unter die Arme greifen? Dickes Danke schon mal im Voraus.

MFG Andy

PS: Das ist wohl auch der Grund für die Wiederkäuerei. Ich hatte damals schon mal vor, die Kondensatoren pauschal zu tauschen, und aus gleichem Grund resigniert. Die Tatsache, das das Radio ja teilweise gespielt hat, hat mich das Thema dann vergessen lassen. Die nun aber doch bemerkte fehlende Sendervielfalt zwingt mich nun aber zu dieser Auseinandersetzung.


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MFG Andy

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Corradodriver am 23 Feb 2020 17:22 ]

BID = 1063036

Mr.Ed

Moderator



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Zitat :
2x10T... Was soll das sein? 2x 10.000pF? (Warum 2x???)


Ja, da steht 10T " wobei man mit dem " das pF von oben runterzieht.
Und 2 x weil da zwei Kondensatoren in einem Gehäuse sind. Der dürfte an der AZ1 sitzen.


Zitat :

Was sind Halmkondensatoren, was Wickelblöcke oder Glimmerkondensatoren?


Das sind die Bauformen. Halmkondensatoren sind Keramikröhrchen (Halme) mit Metallbeschichtung, Glimmerkondensatoren nutzen Glimmer als Dieelektrikum, sind sehr hochwertig, und die Wickelblöcke sind halt die gewickelten Papierkondensatoren, die problematisch sind.
Die Halm, Scheiben und Glimmerkondensatoren dürften noch OK sein. Sie sitzen in den Frequenzbestimmenden Stufen.
Ungesehen ersetzen würde ich alle Elkos und alle Teerisolierten Papierkondensatoren.
Wenn es schön sein soll, neue Bauteile in die alten Gehäuse einsetzen. Falls es dir nur um die Funktion geht, bewahre die alten Teile in einer Tüte im Gerät auf, für kommende Generationen.

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BID = 1063038

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36214
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Achso, zwei Dinge noch: Das Gerät hat einen Lautsprecher mit Feldspule statt einem Permanentmagneten. Diese Spule ist Teil der Siebkette. Lass dich davon nicht verwirren.

Und hier habe ich einen Restaurationsbericht zu einem ähnlichen Gerät gefunden. https://radio-bastler.de/forum/show.....31052
Der Zeiger könnte bei dir auch aus Glas sein!


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BID = 1063068

Corradodriver

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Gut, weiter gehts.

Hab heute mal das Chassis ausgebaut, die Röhren entfernt und ne neue Schnur aufgezogen, weil die schon durchgerutscht ist.

In diesem Zuge habsch auch gleich nochmal die Kondensatorliste abgearbeitet, und natürlich wieder neue Fragen gefunden, die ich stellen kann.

Bezüglich der Spannungsangaben auf den Kondensatoren...

Auf einigen fehlen diese VOLLKOMMEN!!! (Im neu gepunkteten Bild Rot markiert.)




Der Blau markierte ist der von der Lichtantenne. Nutzt man diese hier in Berlin? Eigentlich ist diese doch Überflüssig oder? Dem entsprechend würde ich diesen Kondensator nur entfernen.

Der Orange markierte scheint mal getauscht worden zu sein. Steht was von 12.76 drauf...

Ist das nen axialer Elko oder nen Folienkondensator im Spezialgehäuse? (Bin mir bei Ansammlung verschiedener Typen nicht mehr sicher.) Wenn Elko, ist dann die Kerbe Minus oder Plus?

Der Gelb markierte ist ebenso wieder son Unikum. 10.000pF, 450V...sieht aus, wie nen Teerkondensator. Hat aber ne Markierung. Isses nen Elko, oder isses die "Außenleitermarkierung" eines Folienkondensators?




Dann nochmal zu den Spannungen. Einmal ist Arbeitsspannung, einmal Spitzenspannung angegeben. Auf einigen NUR die Arbeitsspannung. Nach was richtet man sich nun?

PS: Würde wohl die alten Kondnesatoren einseitig ablöten und Isolieren, und die neuen daneben löten. Funktion wäre gegen, und die Altteile kommen nicht weg.

MFG Andy

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MFG Andy


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Corradodriver am 24 Feb 2020 19:29 ]

BID = 1063112

perl

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Zitat :
10.000pF, 450V...sieht aus, wie nen Teerkondensator. Hat aber ne Markierung. Isses nen Elko, oder isses die "Außenleitermarkierung" eines Folienkondensators?
10nF 450V Wechselspannung!
Der Ersatz musste also wenigstens 1000V Gleichspannung (=) aushalten.

Und ja, der Strich markiert den Außenbelag des Kondensators. Das kann im Hinblick auf Stör- Ein- und Ausstrahlung interessant sein. Gewöhnlich schliesst man den Aussenbelag an den niederohmigeren Punkt in der Schaltung, z.B. Masse, an.

Die Bezeichnung Teerkondensator ist irreführend.
Das sind Papierkondensatoren, manche im Papprohr, manche im Glasrohr, das lediglich mit Teer verschlossen ist. Leider ist das, ebenso wie das Tränken mit Wachs auch nicht feuchtigkeitsdicht. Das Kondensator ist nass und muss ersetzt werden.

BID = 1063114

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36214
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Die alten Kondensatoren solltest du übrigens komplett aus der Schaltung nehmen, nicht nur einseitig ablegen.

Den Kondensator für die Lichtantenne kannst du ersatzlos streichen. Wenn die unbedingt funktionieren soll, muß zwingend ein Y-Kondensator verbaut werden. Die Schaltung ist nach heutigen Gesichtspunkten sonst zu gefährlich.
Nutzen kannst du die Schaltung heute nicht mehr sinnvoll, dafür sind zu viele Störungen im Netz.
In den 30ern gab es weder Schaltnetzteile noch hat man das Stromnetz zur Datenübertragung mißbraucht.
Und selbst da gab es in der Stadt schon Störungen auf dem Stromnetz, weswegen das ganze schon damals umstritten war.
Auf dem Land kann sowas funktionieren, aber Berlin klingt für mich alles andere als ländlich.


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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Mr.Ed am 25 Feb 2020 12:26 ]

BID = 1063125

Ronnie1958

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Hallo an Alle, mir geht es um das Verständnis des Begriffs Lichtantenne. Die war doch meines Wissens nicht dazu gedacht, das Stromnetz (ich nutze mal das umgangssprachliche Wort) als Antenne zu nutzen, sondern um den Drahtfunk zu empfangen, der in örtliche Stromnetze eingespeist wurde. Die wurden früher Lichtnetze genannt, daher Lichtantenne. Es handelte sich um meist um amplitudenmodulierte LW- oder MW-Signale. Meine Großtante hatte noch in den Siebzigern ein Röhrenradio mitsamt Schrank mit Plattenspieler, auf dessen Skala "Drahtfunk" als "Sendestation" zu finden war. Ich meine mich sogar zu erinnern, dass es mehrfach auf verschiedenen Frequenzen angegeben war.

Ronnie


BID = 1063135

Corradodriver

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Beiträge: 1127
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Hi Ronnie, danke für die Aufklärung. Damit ist das Thema Lichtantenne endgültig abgehakt.

Kondensatoren hab ich jetzt bestellt. 0,47µF 400V und 2,2µF 250V waren nen bissl problematisch. Hab ich aber bei Tube-Town ordern können. Rest alles bei Reichelt. Ich hoffe, das ich am Wochenende alles da hab.


Zitat :
Die alten Kondensatoren solltest du übrigens komplett aus der Schaltung nehmen, nicht nur einseitig ablegen.


Check!

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MFG Andy

BID = 1063143

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36214
Wohnort: Recklinghausen

Doch, die Lichtantenne diente dazu das Stromnetz als Antenne für Lang und Mittelwelle zu benutzen.
Der Drahtfunk kam nicht über das Strom-, sondern über das Telefonnetz im Langwellenbereich.

Da gab es dann die Drahtfunkweiche, mit Ausgängen für das Telefon und das Radio. Technisch nichts anderes als der DSL-Splitter von vor wenigen Jahren.

Deutschland hat den Drahtfunk in den 60er Jahren eingestellt.
In der Schweiz (Telefonrundspruch) gab es das bis 1998, allerdings gibt es bis heute Privatanlagen in Hotels.

Desweiteren gab es in einigen Ländern NF-Drahtfunk, in Form von großen 100V-Anlagen mit Wahlschalter oder anderen Auswahlmöglichkeiten über das Telefonnetz, wobei man dann nicht telefonieren konnte.
Der Draadomroep in den Niederlanden existierte bis 1975 und übertrug 4 Programme getrennt vom Telefon.
Hilversum 1 und 2, sowie eine Mischung ausländischer UKW-Programme (NDR, WDR, BBC, Frankreich, Belgien) als 3. und 4. Programm, wobei 3 später von Hilversum 3 übernommen wurde.
Dafür trieb man einigen Aufwand um die UKW Programme grenznah zu empfangen und landesweit zu verteilen.

In Italien gibt es stellenweise bis heute Drahtfunk (Filodiffusione).

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BID = 1063270

Corradodriver

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Soooo, da bin ich wieder.

Kondensatoren sind heute gekommen. Bis auf den doppelten 6µF aus der Stromversorgung hab ich alle markierten getauscht. Ich muss dazu sagen, mangels fehlender Ahnung hab ich wirklich nur 1:1 bzw. Stück für Stück getauscht. Sprich, ein Anschluss des Alten abgelötet, den neuen Kondensator angelötet. Dann den zweiten Anschluss des Alten abgelötet und mit dem neuen Kondensator verbunden. Somit kann ich Änderungen meinerseits am Schaltungsaufbau zu 100% ausschließen.

Und genau da seh ich das Problem. Ich meine, nen Fehler im Aufbau gefunden zu haben.


Hier mal nen Foto in hoher Auflösung vom IST-Zustand.

http://www.corradodriver.de/Bilder/Forum/Mende205W/5.jpg

Hier nochmal der Schaltplan...

http://www.corradodriver.de/Bilder/.....1.jpg

Mir gehts hier um den grünen 10K/4W-Widerstand, der mit dem 2µF (2,2µF/350V)-Kondensator des ehem. Kondensator-Kombiblocks verbunden ist. Der 10K/2W-Widerstand ist im Bild oben an der AK2-Röhre montiert.
Der grüne 10K/4W dagegen ist einseitig mit dem Gitter 2 der AF3-Röhre und dem Gitter 3+5 der AK2-Röhre verbunden. Der andere Anschluss des Widerstandes sollte dagegen mit den beiden Filterspulen, dem 1200 Ohm Widerstand und dem 0,5µF-Kondensator des ehem. Blocks verbunden sein.

Tatsächlich seh ich aber u.a. eine Verbindung mit Pin5 der AF3-Röhre, wohinter sich Gitter 1 verbergen müsste.

Röhre AF3
https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_af3.html

Das gefällt mir irgendwie nicht. Warum ist das so, bzw. warum hat man das so gemacht? Welchen Einfluss hat diese Schaltungsänderung?

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MFG Andy


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