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BID = 1040472
68Andy Stammposter
Beiträge: 296 Wohnort: 72764 Reutlingen
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Nabend Männer,
wie prüft man denn J-Fets sicher auf ihre Funktion?
Ich werde nicht so richtig schlau, aus dem was ich beim gugeln gefunden habe.
MfG
Andy |
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BID = 1040473
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9266 Wohnort: Alpenrepublik
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Ich verwende den Komponententester am Scope und einen Finger.
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten! |
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BID = 1040474
68Andy Stammposter
Beiträge: 296 Wohnort: 72764 Reutlingen
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Ich sehe mich genötigt, um eine genauere Erläuterung zu bitten.
Komponententester und Finger sind vorhanden.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: 68Andy am 4 Jul 2018 19:37 ]
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BID = 1040484
J_B Stammposter
Beiträge: 333 Wohnort: Karlsruhe
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Ich klemme sie an meinen PEAK Atlas DCA 75 Pro...
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BID = 1040486
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Komponententester und Finger sind vorhanden.
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Kannst auch ein Ohmmeter an S und D anschliessen.
Ruhig sitzenbleiben, dann stellt ich nach nach ein paar Sekunden ein Widerstand von -je nach Typ- ca 30 Ohm bis ein paar hundert Ohm ein.
Wenn du dann herumhampelst oder mit einen Plastiklineal, Kugelschreiber o.ä. in die Nähe kommst, lädt sich das nicht angeschlossene Gate in Sperrrichtung auf, und der Fet sperrt völlig(!), bis nach einer weiteren Wartezeit die Ladung wieder verschwunden ist. Die Ladung verschwindet auch sofort, wenn du das Gate mit dem Finger mit einem der anderen Anschlüsse verbindest, und dann leitet der JFET wieder.
Defekte Fets sind meist dauerleitend.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 5 Jul 2018 2:07 ]
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BID = 1040487
68Andy Stammposter
Beiträge: 296 Wohnort: 72764 Reutlingen
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Besten Dank!
Und wie mach ich das bei G-S und G-D, oder wird da nicht geprüft?
MfG
Andy
[ Diese Nachricht wurde geändert von: 68Andy am 5 Jul 2018 8:44 ]
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BID = 1040499
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Und wie mach ich das bei G-S und G-D, oder wird da nicht geprüft? |
Da braucht man nichts zu testen, wenn die obige Prüfung ergibt, dass der FET steuerbar ist.
Wenn du es doch tust, so findest du da (ähnlich wie bwim Bipolartransistor) jeweils eine Diodenstrecke, wie sie ja auch im Schaltzeichen eines N-JFet angedeutet ist.
Tatsächlich ist intern der Kristall oft auf den Gate-Anschluß gelötet, und die beiden anderen Anschlüsse sind über dünne Bonddrähtchen angeschlossen.
Darüber hinaus sind durch diese Konstruktion viele JFETs, wie z.B.der BF245, völlig symmetrisch, so dass man in der Schaltumg ungestraft D und S vertauschen darf. Diese Eigenschaft wird in den Datenblätern oft nicht erwähnt oder nur sehr beiläufig.
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BID = 1040512
68Andy Stammposter
Beiträge: 296 Wohnort: 72764 Reutlingen
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Danke perl, hab ich soweit alles kapiert.
Ich bin froh, dass ich mir nicht das Atlasdingens kaufen muss
MfG
Andy
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BID = 1040518
Maou-Sama Schriftsteller
Beiträge: 787
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Zitat :
| Ich bin froh, dass ich mir nicht das Atlasdingens kaufen muss |
Dann kauf dir den Chinamann LCR-T4 tester.
7 Euros für die nackte bestückte Platine oder knapp 10 mit passendem Acrylglasgehäuse.
Testet und Pinoutet bipolare Ge Si Transen incl UBE und Hfe, bei JFET und Mosfet hat es UGS, bei Dioden die Uf und Sperrschichtkapazität, dazu noch L C R.
Zu dem Teil gibt es tausend review Videos bei Youtube.
Offtopic :
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Zitat :
| Darüber hinaus sind durch diese Konstruktion viele JFETs, wie z.B.der BF245, völlig symmetrisch | Stimmt. Das LCR-T4 gibt beim BF245A und BF256B das gleiche Pinout auch wenn ich D und S vertausche...
Interessant wäre wie der Tester auf einen "unsymmetrischen" JFet reagieren würde - und ob er das überhaupt erkennen könnte...
Bei bipolaren T scheint das Ding die Unterscheidung von E und C über die höhere HFE zumindest bei Si meist zu schaffen. Ich glaube aber in einem Video hat jemand mit Ge-Transistoren das LCR T4 aufs CE Glatteis geführt... Aber hey, fürn Kasten Exportspülwasser gibt es inzwischen ein allround Tool, das ind er Form vor 10 Jahren noch undenkbar gewesen wäre. |
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BID = 1040521
68Andy Stammposter
Beiträge: 296 Wohnort: 72764 Reutlingen
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BID = 1040532
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9266 Wohnort: Alpenrepublik
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Da ist man ein paar Stunden nicht da und schon wird alles beantwortet.
Ich habe auch das Atlas Teil und ein China Teil da, doch verwende ich sie nicht.
Die Fummlerei dauert mir zu lange.
Wie Perl schrieb:
1.) Fet hinlegen
2.) Komponententester am Scope anwerfen
3.) D und S des FET am Komponententester anschließen
4.) Mit dem Finger auf das Gate tippen und Schirmbild betrachten. Wenn die "Kennlinie" mit den Berührungen zappelt ist der FET in Ordnung.
Ein toter FET hat meist eine Kennlinie die wie eine Z-Diode mit 0.2V aussieht. Oft kommt auch ein totaler Kurzschluß vor. Ich hatte ebenso Schirmbilder wie eine Diode.
Alle defekten FET haben aber eines gemeinsam:
Wenn Du das Gate antippst, ändert sich das Schirmbild nicht. Dann ist der FET im Eimer.
Ich repariere 95% aller Fälle mit dem Komponententester. Hat man einmal ein Gefühl für die angezeigten, oft komplizierten und künstlerisch wertvollen Bilder entwickelt gibt es keine schnellere und bessere Reparaturmethode. Zumindest kenne ich keine. Der entscheidende Vorteil ist, dass Du auch defekte Bauteile im eingelöteten Zustand sofort und sicher bestimmen kannst, was mit einem Multimeter unmöglich ist.
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: nabruxas am 6 Jul 2018 10:42 ]
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BID = 1040537
68Andy Stammposter
Beiträge: 296 Wohnort: 72764 Reutlingen
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Besten Dank nabruxas!
Ich probiere das mit dem Komponententester aus, das ist ein gutes Übungsfeld für mich.
Dieses Forum ist einfach erste Klasse
MfG
Andy
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BID = 1040559
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Interessant wäre wie der Tester auf einen "unsymmetrischen" JFet reagieren würde - und ob er das überhaupt erkennen könnte... |
Du kannst es ja mal ausprobieren, falls du einen BF410 zur Hand hast. Der ist explizit als asymmetrisch ausgewiesen.
Laut Siliconix ist der Grund für eine asymmetrische Konstruktion ein besseres HF-Verhalten durch geringere Kapazitäten.
Zitat :
| Ich glaube aber in einem Video hat jemand mit Ge-Transistoren das LCR T4 aufs CE Glatteis geführt |
Bei den meisten Ge-Transistoren unterschieden sich Kollektor und Emitter ja praktisch nur durch ihre Größe, während herstellungsbedingt das Dotierungsprofil identisch war.
Die Kollektorpille aus Indium machte man größer, weil die Ladungsträger beim Durchtritt durch die Basiszone seitlich auseinanderdiffundieren, und für ein hohes Beta sollte der Kollektor (Name!) ja möglichst alle Löcher einsammeln.
Es gab damals übrigens tatsächlich einen Ge-Transistor, der ausdrücklich für Inversbetrieb geeignet war. Typ weiss ich nicht auswendig, aber es war keiner der gebräuchlichen OC.. oder AC.. Typen.
Interessanterweise hatten diese alten Transistoren wegen der dadurch geringeren Kapazität der B-E Sperrschicht im Inversbetrieb bessere Hochfrequenzeigenschaften.
Das scheint sogar noch bei heutigen Si-Transistoren zuzutreffen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob bei denen nicht eine Ladunsträgerlawine in der B-E-Sperrschicht für das bessere Impulsverhalten verantwortlich ist.
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BID = 1040573
68Andy Stammposter
Beiträge: 296 Wohnort: 72764 Reutlingen
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Mich treibt noch eine Frage um zum Thema J-Fets- lassen die sich einfach
durch einen Transistor ersetzen?
Gruß
Andy
[ Diese Nachricht wurde geändert von: 68Andy am 7 Jul 2018 13:48 ]
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BID = 1040576
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9266 Wohnort: Alpenrepublik
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Nein!
FETs benötigen am Gate keinen Steuerstrom. Bipolare Transistoren an der Basis schon.
Ein Fahrradreifen lässt sich auch nicht durch einen PKW Reifen ersetzen obwohl es ein Reifen ist.
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: nabruxas am 7 Jul 2018 14:43 ]
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