Panasonic Waschmaschine  NA-147VB4

Reparaturtipps zum Fehler: Allg. Frage zu Motor

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Autor
Waschmaschine Panasonic NA-147VB4 --- Allg. Frage zu Motor
Suche nach Waschmaschine Panasonic

    







BID = 1035298

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu
 

  


Geräteart : Waschmaschine
Defekt : Allg. Frage zu Motor
Hersteller : Panasonic
Gerätetyp : NA-147VB4
S - Nummer : 385703
FD - Nummer : P71450CA6
Kenntnis : Artverwandter Beruf
Messgeräte : Multimeter, Duspol
______________________

Werte Gemeinde,

ich habe eine allgemeine Frage zu einem Waschmaschinenmotor.

Probleme:
- Motor zieht schon im Leerlauf viel zu viel Strom (ca. 4 A bei 100 V)
- Motor hat nur sehr wenig Drehmoment
- Motor läuft nicht sauber an, erst, wenn ich ihn anschubse
- Wenn ich die Welle langsam drehe (Anker und Feld in Reihe an Wechselspannung), hat er alle paar Winkelgrade starke Rastmomente.
- Wenn der Motor läuft und ich die Spannung aufdrehe entwickelt er starkes Bürstenfeuer und dreht widerwillig und stark ruckelnd hoch.
- Feldwicklungen haben Durchgang.
- Kein Schmorgeruch und keine Verfärbungen.
- Isolationsmessung ist unauffällig.


Zum Test habe ich ein analoges Amperemeter in Reihe zu den beiden Kohlebürstenanschlüssen geschaltet und die Spannung (AC) so weit aufgedreht, dass ca. 1A fließt. Die Feldwicklungen habe ich dabei nicht angeschlossen. Wenn ich nun die Welle langsam drehe, schwankt der Strom ständig zwischen 1A und 4A. Das deutet meiner Meinung nach schon sehr auf eine defekte Ankerwicklung hin.

Ich hab ein Foto des Kollektors angehängt. Diesen habe ich zuerst richtig blank geputzt (dafür nehme ich immer die rauhe Seite eines alten Küchenschwammes). Nach wenigen Minuten Laufzeit am Trenntrafo (nur bei ca. 100V da sonst das Bürstenfeuer extrem gewesen wäre) sieht der Kollektor so aus. Interessant finde ich, dass der Kollektor mehrere saubere Bereiche hat und mehrere richtig verkohlte Bereiche (links im Foto sauber, rechts verkohlt).

Die Widerstände von Lamelle zur Nachbar-Lamelle sind immer recht ähnlich, die Widerstände zwischen Lamelle und gegenüberliegender Lamelle sind auch ungefähr ähnlich, wobei mein Multimeter bei Widerständen unter 2 Ohm nicht besonders gut misst...

Mich würde einfach interessieren, was da genau in der Ankerwicklung kaputt ist - ich will einfach verstehen, was da genau passiert.

Wer von euch kennt sich da aus??

Schönen Abend
Bubu



BID = 1035305

Verlöter

Schreibmaschine



Beiträge: 1658
Wohnort: Frankfurt am Main

 

  

Häufiger ist eine Unterbrechung. Da die Stromaufnahme aber sehr hoch ist, halte ich hier einen Windungsschluss für wahrscheinlicher. Das ist mit Hausmitteln kaum nachweisbar. Ich setzt einen Prüfling einem Wechsel-Magnetfeld aus. Bei einem Windungsschluss fließt ein Strom, der sich wiederum über ein Magnetfeld nachweisen läßt. Gerne kannst Du mir den Anker mal zusenden, das Prüfen kostet für Dich auch nur den Versand, bzw. ggf. den Rückversand.

BID = 1035390

Verlöter

Schreibmaschine



Beiträge: 1658
Wohnort: Frankfurt am Main

Eine Unterbrechung ist mit einer Stromfehlerschaltung ganz gut festzustellen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stromrichtige_Schaltung
Dabei immer über 2 benachbarte Lamellen, einmal ringsum messen. Bei einem 36 lamelligem Kollektor also 36 mal. Um bei der Spannungsmessung die Spannung die sich durch den Übergangswiderstand Meßspitze - Lamelle ergibt nicht mitzumessen, sollte der Spannungsmesser direkt mit eigenen Meßspitzen versehen sein. Man benötigt also 4 Meßspitzen. Ein Ampermeter ist entbehrlich wenn man z. B. eine Autobatterie verwendet und einen Vorwiderstand, bspw. eine Glühlampe. Hat sie einen deutlich höheren Widerstand als die Wicklung, ändert sich der Strom fast nicht, bei einer Widerstandsänderung am Anker (Stromanpassung). So braucht der Strom dann auch nicht gemessen zu werden. Schreibt man alle Spannungswerte auf, macht daraus ein Balkendiagramm (Excel), kann man bei einem Anker der ok ist, feststellen wie die unteren Wicklungen einen niedrigeren Widerstand als die obersten haben. In der Regel sind diese Anker in geknäulter Wicklung, mit 2 Fleyern gewickelt, die sogenannte H-Wicklung (Weil sieht wie ein "H" aus wenn man von der Antriebsseite auf den Wickelkopf sieht). Entsprechend kann man 2 Stellen mit etwas höherem Widerstand, also kleinem Strom und 2 mit niedrigem Widerstand feststellen, dazwischen dann ansteigend, bzw abfallend. Eine Wicklung mit Unterbrechung macht sich durch einen Ausreißer nach oben (in der Spannung) bemerkbar.

BID = 1035395

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Das ist mit Hausmitteln kaum nachweisbar. Ich setzt einen Prüfling einem Wechsel-Magnetfeld aus. Bei einem Windungsschluss fließt ein Strom, der sich wiederum über ein Magnetfeld nachweisen läßt.
Sollte ein Windungsschluss sich nicht verraten, wenn man den Stator mit Wechselstrom betreibt und den nicht angeschlossenen Anker langsam durchdreht?

Je nach Winkel wird die defekte Wicklung dann nicht vom Magnetfeld durchflossen, wechselwirkt damit also auch nicht,
oder sie wirkt als Kurzschlusswindung, und erhöht so den Strom durch die Statorwicklung.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am  7 Mär 2018 22:15 ]

BID = 1035397

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu

Hi Perl,

genau das habe ich gestern festgestellt. Die Feldwicklung an Wechselspannung und an den Kohlebürsten nur ein Voltmeter angeschlossen. Dabei spüre ich je nach Ankerstellung ein stärkeres und ein schwächeres Rastmoment. Gleichzeitig brummt der Stelltrafo mal lauter und mal leiser (Strom schwankt also deutlich) und die induzierte Spannung im Anker wechselt auch permanent.

Die Messung, die Verlöter vorschlägt werde ich auch mal bei Gelegenheit noch machen. Und wenn ich die böse Wicklung gefunden hab, werde ich das Ding schlachten und sauber sezieren. Irgendwie kann ich es mir nur schwer vorstellen, dass es einen Windungsschluss gibt, wenn der Motor nicht ansatzweise nach "heiß" riecht. Da muss doch fast irgendwas gerieben haben oder schlecht vergossen sein...

Schönen Abend
Bubu

BID = 1035404

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Irgendwie kann ich es mir nur schwer vorstellen, dass es einen Windungsschluss gibt, wenn der Motor nicht ansatzweise nach "heiß" riecht.
Der Schluss kann ja im Innern der Wicklung sein.
Wenn du das nur lange genug heizen lässt, wird die Wicklung schon auch aussen schwarz werden.

BID = 1035442

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu


Zitat :
perl hat am  8 Mär 2018 00:36 geschrieben :


Zitat :
Irgendwie kann ich es mir nur schwer vorstellen, dass es einen Windungsschluss gibt, wenn der Motor nicht ansatzweise nach "heiß" riecht.
Der Schluss kann ja im Innern der Wicklung sein.
Wenn du das nur lange genug heizen lässt, wird die Wicklung schon auch aussen schwarz werden.



Das kann sicher sein, aber müsste ich es nicht wenigstens riechen??

Viele Grüße
Bubu

BID = 1035459

Verlöter

Schreibmaschine



Beiträge: 1658
Wohnort: Frankfurt am Main

Dann mach doch mal diese Stromfehlermessung. Wenn Du keine Unterbrechung findest dann kannst Du es mit Wechselspannung wiederholen, da würdest Du dann einen Windungsschluss finden. Bei der Gleichspannungsmessung vermutlich auch, aber nicht so deutlich.


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