Wie Heimlabor einrichten?

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Autor
Wie Heimlabor einrichten?

    







BID = 1025348

Belereon

Gerade angekommen


Beiträge: 4
 

  


Hallo zusammen,
mein Name ist Marcel und ich bin angehender Student der Elektrotechnik. Ich habe früher gerne mit Elektronikbaukästen gearbeitet, wie man sie von Kosmos und anderen Herstellern kennt. Jetzt würde ich gerne damit anfangen, mir ernsthaftere Materialien anzuschaffen um mir ein eigenes kleines Elektroniklabor/werkstatt einzurichten. Hauptsächlich um Schaltungen zu bauen und zu testen/ messen.

Ich bin allerdings leicht damit überfordert, mir die passenden Komponenten rauszusuchen da man von der Menge an Möglichkeiten regelrecht erschlagen wird.

Welche Komponenenten würdet ihr grundsätzlich empfehlen?

Meine Liste sieht erstmal so aus:

1. Multimeter
2. Labornetzteil (Kann man da was vernünftiges bis 100€ finden oder sollte man die Finger davon lassen?)
3. Leiterplatten/Steckplatten
4. Kleinkram (Widerstände, Kondensatoren, Verbraucher)
5. Lötkolben
6. Oszilloskop



Ich plane für das nächste Jahr ein Budget von etwa 1500-2000€ ein und würde mir die Komponenten nach und nach zulegen.
Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr mir ein wenig aus der Patsche helfen könntet.

Beste Grüße,

Marcel

BID = 1025351

Belereon

Gerade angekommen


Beiträge: 4

 

  

Als kleine Erweiterung zum ersten Post:

Wie wäre es mir diesen Komponenten?



Netzteil

Steckboard

Multimeter

Oszilloskop

Ist Reichelt ein guter Shop oder gibt es eurer Meinung nach bessere?

Und wie komme ich an eine gute Auswahl an kleinen Komponenten (Widerstände, LEDs, Dioden, Kondensatoren) ohne jeden Typ von Widerstand einzeln raussuchen zu müssen. Gibt es für so etwas gute Gesamtpakete?

BID = 1025352

BlackLight

Inventar

Beiträge: 5323


Zitat : Belereon hat am 23 Aug 2017 09:10 geschrieben :

1. Multimeter
Mach da lieber 2-3 draus. Ein gutes von mir aus, dazu aber eine paar für 5-20 € mit vier Buchsen und die auch die Bereiche 20 µA(AC) und 200 mV(AC) haben. Wenn man nur an Niederspannung SELV arbeitet brauche ich kein 200 € DMM mit CAT 9000.

> 2. Labornetzteil (Kann man da was vernünftiges bis 100€ finden oder sollte man die Finger davon lassen?)
Kommt drauf an was du brauchst. Mal selber was gebastelt mit einem LM7805, LM7812, LM317 (je 1A) und ein getrenntes für den Analogkram mit LM7805+7905 (da reichen z.B. 0,2 A) haben mir Jahre lang für meine Basteleien gereicht.
Für das Grobe habe ich noch ein Eigenbau mit einem LM2575 (1A-Schaltregler) rumliegen.

Zu DMM und Netzteilen vergiss aber nicht ein Satz ordentliche Messleitungen. Jeweils ein paar Bananenstecker-Bananenstecker, Bananenstecker-Krokodilklemme und Krokodilklemme-Krokodilklemme in mind. rot/schwarz, besser in 5 Farben sind ganz nett.
Aber mach nicht den Fehler wie ich und kaufe das Günstigste vom Günstigsten sondern was ordentliches. Den Kram hat man täglich in der Hand.
Wenn man ein Oszi hat sind BNC-Kabel und BNC-Bananenadapter auch ganz praktisch.


> 5. Lötkolben
Wenn du es ernst meinst würde ich eher eine Lötstation nehmen. Da ist der Kolben (u.A.) leichter, mehr Kontrolle der Temperatur etc. Ob da Weller, Ersa oder China-Klon muss selber für sich entscheiden. Gebaut wird das ja sowieso in der gleichen Fabrikstadt.



Zitat :
Ist Reichelt ein guter Shop oder gibt es eurer Meinung nach bessere?
Kommt auf deine Ansprüche drauf an. Preis/Leistung ist da Ok, Versandkosten waren früher auch gut. (K.A. wie es heute ist.)
Sind aber ein reiner Händler, wüsste nicht was die selber produzieren.
Muss man also von Fall zu fall entscheiden.



Zitat :
Und wie komme ich an eine gute Auswahl an kleinen Komponenten (Widerstände, LEDs, Dioden, Kondensatoren) ohne jeden Typ von Widerstand einzeln raussuchen zu müssen. Gibt es für so etwas gute Gesamtpakete?
Halte ich ehrlich gesagt für unnötig. Meistens reichen die Standardwerte für vieles. Ich würde eher eine Auswahl anschaffen:
Widerständen 1 Ohm, 50 Ohm, 100 Ohm, 220 Ohm, 330 Ohm, 1 kOhm, 10 kOhm, 100 kOhm, 1 MOhm und 10 MOhm (THT oder SMD bzw. beides)
Keramikkondensatoren: 100 nF, 1 µF, 10 µF (SMD oder THT, je nach Geschmack/Fähigkeiten.)
Elkos: 10 µF, 100 µF, 1000 µF als THT. 35 V sollte reichen, bis 50/63 V wäre auch nicht schlecht.
Als Diode nimmt man einen 100er-Gurt 1N4007 und gut.


Den Rest kauft man sich bei Bedarf für konkrete Projekte, evtl. gibt es in seiner näheren Umgebung ja noch einen kleinen Elektronikladen der so Kram hat. Als Student hat die Fachschaft sonst bestimmt auch Zugang zu der uniinternen Elektronikbeschaffung/-lager.


P.S.
Obiges ist alles nur meine subjektive Meinung.

BID = 1025354

Belereon

Gerade angekommen


Beiträge: 4

Hallo Blacklight,
vielen Dank für deine ausführlich Antwort. Das hilft mir schon mal sehr weiter.

BID = 1025355

Offroad GTI

Urgestein



Beiträge: 12744
Wohnort: Cottbus


Zitat :
Oszilloskop
Nimm lieber das DS1054Z (Vierkanal 50MHz).
https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-DS1054Z.html

Multimeter sieht o.k. aus. Und wie schon gesagt wurde, braucht es i.d.R. mehr als eins, um vernünftig messen zu können.

Tisch-Multimeter sind auch eine feine Sache.

Widerstandssortimente (Metallschicht, E12, 0,6W, 1% - nicht dieses 5% Kohleschicht-Gedöns) gibt es in der Bucht recht günstig.

Ergänzen würde ich die Liste noch um einen Funktionsgenerator, gerne auch Zweikanalig.



_________________
Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Offroad GTI am 23 Aug 2017 10:50 ]

BID = 1025363

Onra

Schreibmaschine



Beiträge: 2488

Von den dünnen Leitungen mit Krokodilklemmen rate ich ab, die meisten davon sind von bescheidener Qualität.
Um mal schnell lose Enden anzuklemmen oder zu verbinden benutze ich Wago 224-101, 224-201 und Cage Clamp Bananenstecker der Serie 215 in verschiedenen Farben.
Einige Adapter wären auch nicht schlecht von Delock gibt es Terminal Blocks, z.B. BNC auf 2 Klemmen.
Das ganze Kleinzeug solltest du vom finanziellen Aufwand her nicht unterschätzen.
Wenn du mit größeren Strömen arbeiten willst, reichen auch die 0,84 qmm der üblichen Laborleitungen nicht mehr aus.
Multimeter sollten mindestens 3 sein: Strom und Spannung am Eingang und eines zum Messen in der Schaltung.
Netzgeräteanzeigen sind nicht besonders genau und messen nicht dort, wo man es benötigt.

Onra

BID = 1025365

Her Masters Voice

Inventar


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Beiträge: 5308
Wohnort: irgendwo südlich von Berlin

Ich empfehle mal das Schweizer Taschenmesser für den Bastelplatz, den Transistortester GM328 aus China. Das ist ein schickes Testgerät das viele nützliche Funktionen drin hat und wenig kostet.

BID = 1025366

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
ich bin angehender Student der Elektrotechnik. .....Jetzt würde ich gerne ....mir ein eigenes kleines Elektroniklabor/werkstatt einzurichten. Hauptsächlich um Schaltungen zu bauen und zu testen/ messen.
Dazu wirst du im Studium noch genug Gelegenheit haben, und die erforderlichen Gerätschaften sind dort vorhanden.

Natürlich spricht nichts dagegen ein paar Werkzeuge und auch ein DMM zur Hand zu haben, z.B. um mal jemanden eine Lampe anzuklemmen, aber teure Geräte lässt man sich besser vom Auftraggeber spendieren oder finanzieren.
Wenn er das nicht kann oder will, lohnt sich die Geschichte nicht und es ist vertane Zeit, die du besser aufs Studium verwendest.

Denke auch daran, dass Studentenbuden gewöhnlich klein und teuer sind.
Wahrscheinlich wirst du keinen Platz für ein umfangreiches Labor haben.

BID = 1025367

Belereon

Gerade angekommen


Beiträge: 4

Besten Dank. Das ist ja einiges an Input.

BID = 1025823

Ltof

Inventar



Beiträge: 9334
Wohnort: Hommingberg

Diese Lötstation kann ich empfehlen:
https://www.ersa-shop.com/ersa-icon......html

Der Lötkolben ist der gleiche (mit anderem Stecker) wie von der fast doppelt so teuren "I-CON1", die Station ist antistatisch, die Anheizleistung etwas geringer als die der I-CON1 (was man kaum merkt). Ich habe schon mit I-CON nano, I-CON1 und I-CON2 gearbeitet und kann die Nano vom Preis/Leistungs-Verhältnis uneingeschränkt empfehlen.

_________________
„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)

BID = 1025842

Primus von Quack

Unser Primus :)
nehmt ihn nicht so ernst




Beiträge: 7391

...wieso gibt's das im Ersa-Shop nicht mehr ist das schon sooooo alt

http://img.tomshardware.com/de/2007.....n.jpg

...meine Löt-/Entlötstadion ist doch praktisch neu ....

_________________
...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

BID = 1025851

Murray

Inventar



Beiträge: 4862

Wenn noch jemand sowas gebrauchen könnte wie einen normalen NF-Generator wie den GF21 von RFT einfach mal melden.
genau so hab ich noch nutzlos HF-Meßplatz von Rohde & Schwarz rumstehen ...
Denke mal BJ zwichen 1970-80
Typ finde ich gerade nicht.
Die Schalter müssen wohl gereinigt werden und neue Elkos wären bestimmt auch nicht schlecht.
Eichleitung war schon damals ungenau in den Mikrovoltbereichen

BID = 1025852

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Denke mal BJ zwichen 1970-80
Typ finde ich gerade nicht.
Nen SWOB?

BID = 1025855

Murray

Inventar



Beiträge: 4862

gefunden
Nein ein SMDA
http://www.radiomuseum.org/r/rohde_am_fm_messsender_smda.html

Incl. Leistungsteil und Hubmesser
Dank Schalck-Golodkowski gab es die in rauen Mengen auch in der DDR
Da habe ich den RGW-Meßplatz gern stehen lassen

BID = 1025857

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Da habe ich den RGW-Meßplatz gern stehen lassen
Das glaube ich gerne.
Ein schönes Teil, da könnte man ja fast neidisch werden.


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