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Verständnisfrage - Ladeanlage von DDR-Moped |
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BID = 1005222
Makersting Schriftsteller
Beiträge: 612 Wohnort: Ostfriesland
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Zitat :
perl hat am 10 Nov 2016 23:37 geschrieben :
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Zitat :
| Gedanken mache ich mir nun über den rechten Teil der Schaltung, der an der Basis von T2. | Die Werte für Zenerdiode und/oder Spannungsteiler werden wohl nicht stimmen.
Ansonsten ist das die eigentliche Regelung, die ein Überladen verhindern soll. |
Ich sehe eine Regelung um T1. Im angehängten Plan habe ich der Übersichtlichkeit wegen den Teil um T2 weggelassen.
In Rot sind die Spannungen aufgeführt, die anliegen müssen, damit bei einem mit 7,2V geladenem Akku der SCR zündet. (Man übersieht gerne, das an der Kathode des SCR die Batteriespannung dauernd anliegt.)
In Grün ist die Maximalspannung während einer pos. Halbwelle, welche durch den Trimmer VR1 einstellbar ist.
Gruß
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Makersting am 11 Nov 2016 15:14 ] |
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BID = 1005631
Makersting Schriftsteller
Beiträge: 612 Wohnort: Ostfriesland
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Ich habe die Schaltung aus dem vorigen Post für den 12V.Betrieb abgewandelt und nachgebaut. Sie funktioniert soweit auch auf dem Arbeitstisch.
Ich frage mich jedoch, was D3 bewirken soll. Bis auf einen zusätzlichen Spannungsabfall von ca. 0,7V kann ich keinen Effekt der Diode erkennen. Kann da jemand aufklären?
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Gruß
Martin |
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BID = 1005633
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Temperaturkompensation!
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
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BID = 1005660
Makersting Schriftsteller
Beiträge: 612 Wohnort: Ostfriesland
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Ok, daran hatte ich nicht gedacht, weil dort ein NTC verbaut ist.
Dann hätte man die BE-Strecke des Transistors, die Diode und die GK-Strecke des Thyristors: 3 mal -2mV/K, die Z-Diode (10V) auf der anderen Seite mit ca. 6mV/K. Das kompensiert sich demnach.
Nur frage ich mich jetzt: Was soll dann der NTC dann noch in der Schaltung?
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Gruß
Martin
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BID = 1005674
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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NTCs werden ganz klar zut Temperaturkompensation benutzt.
Die D3 verhindert wahrscheinlich, dass Spannungsspitzen, die vom Gate des Thyristors kommen können, den T1 beschädigen.
In der Tat ist es nicht leicht verständlich, weshalb dort zwei Regelungen, die im gleichen Sinne wirken, eingebaut wurden.
Da ist zum Einen die recht weiche Regelung über ZD1, und zum Anderen die scharfe Begrenzung über T2, die die Ladespannung auf 12,0V stabilisiert.
Da eine Stabilisierung eines 6V-Akkus auf 12V sinnlos ist, und ein 12V-Akku damit nicht voll wird, erhärtet das meinen Verdacht, dass die Werte dort nicht stimmen.
Die weiche Regelung über ZD1 hingegen könnte zu einer 6V-Batterie passen.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass da zwei verschiedene Schaltungen miteinander vermengt wurden.
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BID = 1005774
Makersting Schriftsteller
Beiträge: 612 Wohnort: Ostfriesland
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Für Leser, die den Thread nicht vollständig gelesen haben: es geht um diese Schaltung.
Mir kam der Gedanke, das die Regelung um T2 greift, wenn kein Akku angeschlossen ist bzw. dieser "hochohmig" geworden ist. Denn in so einem Fall dürfte die Regelung um T1 nicht regeln, da die G-K-Spannung am Thyristor stets >0,7V sein wird, bevor ZD1 begrenzt. Der Thyristor zündet also bei jeder Halbwelle, und das schon schon früh. Folge: Überspannung im Moped, je nach Verschaltung brennen Birnen durch.
T2 steuert dann durch, wenn eine Halbwelle mit hoher Spannung vom Thyristor durchgeschaltet wird (ca. 12V, wie Perl schrieb). C1 lädt sich dabei auf, so dass T2 noch zeitverlängert öffnet. Dies könnte ausreichen, das bei der nächsten Halbwelle der Thyristor nicht, oder sehr spät zündet. Im Mittel könnten dann um die 6 bis 7V herauskommen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Makersting am 16 Nov 2016 22:51 ]
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BID = 1005814
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| T2 steuert dann durch, wenn eine Halbwelle mit hoher Spannung vom Thyristor durchgeschaltet wird |
Das Problem ist, dass bei angeschlossenem Akku dort praktisch keine Welligkeit mehr existiert.
Bei dieser Dimensionierung unterbindet T2 ab 12V die Ladung des Akkus also völlig, und das kann nicht der Sinn der Sache sein.
P.S.:
Zitat :
| wenn kein Akku angeschlossen ist bzw. dieser "hochohmig" geworden ist. Denn in so einem Fall dürfte die Regelung um T1 nicht regeln, |
Doch die Basis von T1 wird ja von der Zenerdiode und dem Spannungsteiler auf (iirc) 8,5V festgehalten.
Wenn der Thyristor erst einmal gezündet hat, kann auch T2 ihn nicht mehr abschalten.
...und wenn der SCR schon bei geringer Spannung, ohne dass die ZD1 tätig wird, über den T1, R1,R2, VR1 gezündet würde, dann kann man eigentlich den ganzen Kram durch eine simple Diode ersetzen.
Wer Lust und Zeit hat, kann die Schaltung ja mal simulieren.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 17 Nov 2016 15:39 ]
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BID = 1005820
rasender roland Schreibmaschine
Beiträge: 1735 Wohnort: Liessow b SN
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Zitat :
perl hat am 17 Nov 2016 15:23 geschrieben :
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Wenn der Thyristor erst einmal gezündet hat, kann auch T2 ihn nicht mehr abschalten.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 17 Nov 2016 15:39 ]
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Ist es nicht so das bei einer bestimmten Höhe der Akkuspannung T2
dafür sorgt das Th1 erst gar nicht über T1 gezündet wird ?
D4, ZD2 und der Spannungsabfall über R4,5 und 6 ergeben dann die Ladeschlusspannung. Wobei mir R4 und R5 recht groß dimensioniert vorkommen.
Auch ist die Höhe der Spannung für einen 6 V Akku dann doch etwas hoch.
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mfg
Rasender Roland
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BID = 1005823
Makersting Schriftsteller
Beiträge: 612 Wohnort: Ostfriesland
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Zitat :
perl hat am 17 Nov 2016 15:23 geschrieben :
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Das Problem ist, dass bei angeschlossenem Akku dort praktisch keine Welligkeit mehr existiert. |
(auch zu Roland)
Ohne Akku schon, meine ich. Dann rauschen die Halbwellen glatt durch den Thyristor und werden nicht vom Akku in der Höhe begrenzt. U max von >20V sind da schnell erreicht. Dann könnte T2 in Aktion treten und das Durchschalten vom SCR gepuffert durch C1 bei jeder 2. Halbwelle verhindern, wie oben beschrieben.
Das war meine Idee: Ist kein Akku im Moped, wird die Spannung in gewissen Grenzen noch "abgebremst" bevor sie ins Unendliche steigt und alle leistungsschwachen Leuchtmittel von Tacho, Drehzahlmesser, Rücklicht, usw. himmelt.
Ergänzung zum meinem Post, 5 Posts weiter oben:
Zitat : Makersting hat am 15 Nov 2016 20:34 geschrieben :
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Dann hätte man die BE-Strecke des Transistors, die Diode und die GK-Strecke des Thyristors: 3 mal -2mV/K, die Z-Diode (10V) auf der anderen Seite mit ca. 6mV/K. Das kompensiert sich demnach. |
Grandiose Fehlleistung meinerseits! Mit steigender Temp. steigt die Z-Spannung von ZD1, während die Spannung an allen PN-Übergängen (Transistor, Diod, SCR) an Spannung verlieren. Rechnerisch addieren sich damit die Zahlen im Betrag auf 12 mV/K. Kurzum, die Ladeschlussspannung steigt bei Temperaturerhöhung deutlich an - nix mit Kompensation. Daher auch der NTC!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Makersting am 17 Nov 2016 18:07 ]
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BID = 1008206
Makersting Schriftsteller
Beiträge: 612 Wohnort: Ostfriesland
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So, ich habe jetzt aus Interesse den inzwischen dritten Spannungsregler gebaut, diesmal jenen, den ich in einem ungarischem Forum fand (s.u.).
Einige Änderungen habe ich bei den Widerstandswerten vorgenommen und als Z-Diode eine einzelne mit 12V verwendet. Er zeigt sich übrigens beim "Föntest" sehr temperaturstabil .
Die Schaltung hat, im Ggs. zu einem anderen von mir hier geposteten Regler, einen 4,7k Widerstand zwischen G und K am Thyristor. Welchen Zweck hat dieser Widerstand, und warum wird er beim anderen Vorschlag weggelassen?
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Gruß
Martin
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BID = 1017799
Makersting Schriftsteller
Beiträge: 612 Wohnort: Ostfriesland
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Um die Sache zu beenden hier die Schaltung, die ich am Ende verbaut habe.
Sie ist im Prinzip eine Mischung aus der Schaltung über diesem Post und jener Schaltung.
Vorteile dieser Schaltung:
- Auch bei tiefentladener Fahrzeugbatterie beginnt die Ladung, im Ggs. zur Originalschaltung der Elba (die Schaltung mit Opamp, rel. weit vorne im Thread).
- Wenn die Fahrzeugbatterie von der Ladeanlage (Kabelbruch, Batteriedefekt) getrennt wird, wird durch R4 - R6 und C1 dafür gesorgt, dass relativ last- und drehzahlunabhängig ca. 11V 1 am Ausgang anliegen, und so keine an der Batterie hängenden Leuchtmittel durchbrennen. Dieses Problem hatten die anderen in diesem Thread vorgestellten Schaltungen. 2
- Die Ausgangsspannung lässt sich gut einstellen und bleibt auch bei Erwärmung der Halbleiter sehr stabil bei 14,4V.
1Wenn C1 auf 82nF vermindert wird oder R6 und R5 leicht vermindert werden, kann man auch 12 oder 13V Ausgangsspannung erreichen.
2Das gilt aber nur bis zu einer bestimmten Stromentnahme und reicht nicht für die Hupe bzw. einem Blinkerbetrieb. Denn genau dafür ist die Batterie an der Simson da - nämlich bei intensiver Stromentnahme abzupuffern.
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Gruß
Martin
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Makersting am 15 Apr 2017 21:01 ]
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BID = 1017806
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13360 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Ich hab dein Werk mal abgespeichert.
Hier bei mir wartet auch noch ein S51 auf seine Widerbelebung.🚧💎
Und wenn ich bei selbiger noch Zeit und Lust über habe,werde ich das mal auf ne Platine brutzeln und schauen was passiert.
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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)
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BID = 1017814
Makersting Schriftsteller
Beiträge: 612 Wohnort: Ostfriesland
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Die Platine hängt anbei. Das Ganze habe ich in das Alugehäuse eines sog. "Chinareglers" (Suchbegriff in der Bucht: "Spannungsregler Gleichrichter Scooter") eingebaut. Es ist das Teil, bei dem Kühlrippen nur auf der Oberseite sind. Die Originalschaltung des Chinareglers nebst Vergussmasse habe ich mit dem Heißluftföhn entfernt.
Ich habe vom fertigen Aufbau leider kein Foto zur Hand. Daher beschreibe ich etwas:
Die Kupferseite meiner Platine ist nach außen gerichtet. Der Thyristor der Schaltung befindet sich auf der Nicht-Kupferseite, um 90° auf die Platine gebogen und isoliert mit dem Alugehäuse verschraubt. Daher auch das Bohrloch mittig auf der Platine.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Makersting am 16 Apr 2017 10:25 ]
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BID = 1017824
perl Ehrenmitglied
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Zitat :
| einen 4,7k Widerstand zwischen G und K am Thyristor. Welchen Zweck hat dieser Widerstand, |
Vermutlich gar keinen, weil zu hochohmig.
Evtl. erhöht er den Zündstrom ein wenig, aber das geht in den Toleranzen unter.
Dickere Thyristoren und Triacs haben den Widerstand schon integriert und er ist deutlich niederohmiger. Sein Zweck ist es die Zündung durch schnellen Spannungsanstieg zu verhindern, indem er den kapazitiven Verschiebungsstrom
ableitet.
Hier ist er aber halbherzig dimensioniert und daher wohl nahezu wirkungslos. Zum Vergleich: Ich habe kürzlich bei 12A Triacs Werte um 50 Ohm gemessen.
Allerdings ist das Thema Freiwerdezeit und Kommutierungssteilheit bei Triacs noch etwas kritischer als bei Thyristoren.
http://www.google.com/patents/EP0035841A2?cl=en
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BID = 1017840
Makersting Schriftsteller
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Ich habe gerade am BT151 nachgemessen: Egal wie gepolt, das Multimeter zeigt 200Ohm an. Dann dürfte der 4,7KOhm Widerstand zw. K und G weggelassen werden können.
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Gruß
Martin
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