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BID = 980520
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9264 Wohnort: Alpenrepublik
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Ein Freund von mir hat ein Boot mit dem er im Sommer im Mittelmeer herumschippert.
Am Boot ist ein Trenntrafo montiert. Die Zuleitung vom Land erfolgt über den Leistungsschutzschalter und Anlaufstrombegrenzung wie am Bild gezeigt.
Er hat den Trafokern an der Zuleitung vom Land geerdet.
Jetzt möchte er gerne wissen ob es zulässig ist, wie im Bild einen Abgang der Sekundärwicklung mit dem Schutzkontakt an den Steckdosen zu verbinden.
Ich frage mich ob es überhaupt zulässig ist, nach dem Trenntrafo die Erdung weiterzufühen aber auch ob es zulässig ist mehrere Steckdosen zu installieren. Wo erdet man eigentlich ein Schiff? Braucht man die Erde überhaupt? Da gibt es doch bestimmt Bestimmungen.
Ich habe keine Ahnung, wohne in der Nähe des steinernen Meeres und da stellt die diese Frage nicht.
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten! |
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BID = 980523
winnman Schreibmaschine
Beiträge: 1628 Wohnort: Salzburg
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Hallo Nabruxas
So wie im Bild dargestellt klar zulässig.
Der Trafokern darf aber nicht mit dem Land Pe verbunden werden (meist mit gar nichts, max mit der Schiffserde).
Der Trenntrafo hat die Aufgabe den Land Pe von den metallischen Teilen des Bootes fernuhalten da diese sonst durch galvanische Ströme korrodiert werden.
Netzform nach dem Trafo ist TNCS
Schutzmaßnahmen Nullung, Nullung mit Zusatzschutz sind möglich.
Berührbare Teile des Trenntrafos müssen an die Schiffserdung. |
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BID = 980524
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Nach dem Trafo hast du ein klassisches TN-S -Netz ! Sauberer wäre es Allerdings da ein IT-Netz aufzubauen!
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
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BID = 980527
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9264 Wohnort: Alpenrepublik
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Moment!
Er hat eine Leitung vom Land dessen Schutzleiter am Trafokern angeschlossen ist. Also nicht wie am Bild gezeichnet und das kommt mir komisch vor.
Jetzt will er am Trenntrafo sekundär eine Seite mit den weiterführenden Schutzleiter verbinden
Ist das OK? Ich meine nicht.
Ich kenne desweiteren nur so, dass sekundär nur eine Dose ohne Schutzkontakt angeschlossen wird (siehe Trenntrafo in der Werkstatt)
Welche Funktion hätte sonst der Trafo am Boot?
Ich stehe da völlig auf der Leitung!
Ja und dann noch die Frage: Wozu wird ein Boot überhaupt geerdet? Es ist ja ordentlich "geseewassert".
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: nabruxas am 28 Jan 2016 20:40 ]
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BID = 980529
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Der Trenntrafo soll das Landnetz vom Bordnetz trennen. Gehen wir davon aus das der Kern des Trenntrafos mit dem Schiffskörper elektrisch verbunden ist und auf der Sekundärseite ein Pol ebenfalls mit dem Schiffskörper. Der Schiffskörper ist nun mit dem unbekannten "Schutzleiter" Landseitig verbunden und damit auch der Schutzleiter auf der Sekundärseite. Dann kann im Ungünstigstem Fall die Schutzfunktion des Trenntrafos aufgehoben werden. Deshalb wird vom Landnetz nur der L und der N verwendet. Durch den Trenntrafo ist das Bordnetz zuerst einmal Potentialfrei vom Schiffskörper. Wenn du nun einen Schutzleiter hinzufügst wirkt dieser erst einmal nur als Potentialausgleichsleiter. Beim ersten Fehler wird dann aus deinem Isoliertem Netz ein TN-C-Netz und das bleibt noch ohne Folgen , da ja kein Fehlerstrom über den Potentialausgleichsleiter fließt. Erst beim zweiten Fehler hast du eine Gefährdung und die muss zur Abschaltung führen. Deshalb wird da eine Isolationsüberwachung eingesetzt.
Die zweite Möglichkeit besteht darin den ersten Fehler schon bewusst einzubauen. (indem ein Pol mit dem Potentialausgleichsleiter verbunden wird und durch diese Maßnahme wird er zum Schutzleiter ) Dann kann der FI einen Fehlerstrom erkennen und schaltet beim "zweiten Fehler" ab. Durch den bewussten ersten Fehler wird aus dem Sekundärseitigem Netz ein TN-S-Netz! Das einzige Problem bei solchen Sachen ist es nur eben die Primärseite des Trafos in Schutzklasse 2 auszuführen!
Je nach Landesnetz kannst du aber nie mit Sicherheit sagen das du da auch einen Schutzleiter geliefert bekommst , deshalb verlässt man sich nicht darauf ! Die Frage nach Betriebsströmen auf dem Landseitigem Schutzleiter sind da noch gar nicht berücksichtigt! (Korrosionsschutz und Potentialverschleppung!)
Wie ich schon sagte ist die sicherste Lösung Primär SK2 und Sekundär IT-Netz ! Das setzt aber grundsätzlich 2 polige Leitungsschutzschalter voraus, da du nie sagen kannst welcher Pol vom Trafo dann beim ersten Fehler zum N wird!
Edit: noch etwas zum Nachlesen https://www.google.de/url?sa=t&.....d=rja
Edit2: betrachte die Erdung einfach als den elektrisch leitfähigen Schiffskörper! Und Seewasser ist nur eine etwas ungewöhnliche Form von Erde die dazu noch sehr gut leitfähig ist !!!
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 28 Jan 2016 21:19 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 28 Jan 2016 21:22 ]
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BID = 980557
winnman Schreibmaschine
Beiträge: 1628 Wohnort: Salzburg
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Der Trenntrafo dient hier nicht dem klassisch bekanntem Zweck der Schutztrennung!
Es geht darum den galvanischen Strom zwischen Stahlteilen am Boot und fremden Erdern zu unterbinden.
Hauptzweck ist es den Pe vom Land nicht leitend mit der Schiffserde zu verbinden!
Schutzmassnahme TNS mit Zusatzschutz für die Steckdosenstromkreise ist eine verbreitete Lösung.
IT Netz wäre zwar möglich bringt aber auf der Schutzseite wenig und benötigt Isolationsüberwachungsrelais.
Zur Schutzmaßnahme zählt natürlich auch die Verbindung Leitfähiger Teile mit der Schiffsmasse (Potentialausgleich).
Hier passt der an der Landerde geerdete Trafokern nicht ins Bild, der muss auf die Schiffserde!
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BID = 980561
BlackLight Inventar
Beiträge: 5320
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Zitat : winnman hat am 29 Jan 2016 10:14 geschrieben :
| Hier passt der an der Landerde geerdete Trafokern nicht ins Bild, der muss auf die Schiffserde! |
Dann wird dir wohl ein anderes Bild als mir angezeigt.
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BID = 980581
Onra Schreibmaschine
Beiträge: 2488
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Auf dem Bild von nabruxas steht eindeutig, dass der PE nicht mit dem Schiff verbunden wird.
Ausserdem kann ich darauf keinen Anschluß des Kerns erkennen, von welcher Darstellung redet ihr? Der Kern wäre doch bei einer Montage auf Metall schon mit der Schiffserde verbunden.
Onra
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BID = 980599
winnman Schreibmaschine
Beiträge: 1628 Wohnort: Salzburg
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Lest doch mal den 1. Text und schaut nicht nur die Bilder an.
Nabruxas schreibt dass der Trafokern am Land PE ist.
Und das kann zu Gefährdung am Schiff führen.
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BID = 980698
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13359 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Offtopic :
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Leute Leute...
Jedem Newbie erklärt ihr,das Erde aufs Beet und in den Blumentopp
gehört.Der Weißbier trinkende Alpenländer verkauft euch ein ganzes Schiff
voll davon,und keiner merkts...
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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)
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BID = 980861
Tom-Driver Inventar
Beiträge: 8792 Wohnort: Berlin-Spandau
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Offtopic :
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Zitat : Kleinspannung hat am 31 Jan 2016 00:54 geschrieben :
| Der Weißbier trinkende Alpenländer verkauft euch ein ganzes Schiff
voll davon,und keiner merkts... |
Das könnte möglicherweise daran liegen, daß im steinernen Meer nun einmal gigantische Mengen an Fels und Erdreich anzutreffen sind und sich dort im Gegenzug nur ganz wenig Wasser (jedenfalls kaum im flüssigen Aggregatzustand) befindet - geschweige denn ein Schiff.
Das Alpenvolk kennt ja bestenfalls einige Bötchen - wie die Kähne nebenan "auf unserer Seite", die über den Königssee schippern, um das Bergecho zu ärgern... |
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[x] <= Hier Nagel einschlagen für neuen Monitor!
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BID = 980983
Onra Schreibmaschine
Beiträge: 2488
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Zitat : Tom-Driver hat am 1 Feb 2016 19:09 geschrieben :
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Das Alpenvolk kennt ja bestenfalls einige Bötchen - wie die Kähne nebenan "auf unserer Seite", die über den Königssee schippern, um das Bergecho zu ärgern. |
Nun sei mal nicht so überheblich, Tom: https://de.wikipedia.org/wiki/Österreichische_Marine
Vielleicht kann nabruxas auch den verwirrenden Landrattenbegriff "am Boot"
in eine eindeutige Standortbestimmung umwandeln.
Onra
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BID = 983481
Pepp Gerade angekommen
Beiträge: 1 Wohnort: Alpenrepublik
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Hallo zusammen, ich bin der für den nabruxas den Eintrag erstellt hat
und mit einer Schiffsladung Erde rumschippert und das Alpenecho ärgert.
Also Spass bei Seite.
Vielen lieben Dank, für die rasche und kompetente Hilfe bei meinem
Problem, ich habe nun alles so gemacht wie winman das vorgeschlagen
hat, nun sollte sich in der kommenden Saison der Zink Verbrauch doch
um einiges reduzieren.
Nochmals Vielen Dank!
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BID = 983505
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9264 Wohnort: Alpenrepublik
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Offtopic :
| @Pepp; Saufst Du's Bier aus Zink Krügen? Ich hätte noch eine Rolle Lötzinn übrig. |
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BID = 988996
BlackLight Inventar
Beiträge: 5320
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Bei dem Video Intriguing science of galvanic isolators for boats musste ich an diesen Beitrag denken. Dort wird erklärt, wie man mit vier Dioden (bzw. zwei BGR) einen "galvanischen Isolator" für den Schutzleiter bauen kann.
Noch zwei Warnungen: Es ist auf englisch und wurde auf dem "trashiest electronic channel on YouTube" veröffentlicht.
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