Drehko wieder gängig machen ?

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Autor
Drehko wieder gängig machen ?

    







BID = 956200

Elektro Freak

Inventar



Beiträge: 3434
Wohnort: Mainfranken
 

  


Huhu,

ich bin nach und nach am Restaurieren meiner Historischen Geräte und nun bei meinen Neckermann Körting Hifi Studio 1500 angekommen. Das funktioniert soweit einwandfrei und beschalt mich jeden Tag, doch der Drehkondensator für die LW, MW, sowie Kurzwelle ist fest...

Jemand eine Idee wie man den OHNE riesigen Aufwand wieder gängig bekommt ?
Die verzwickte Einbaulage seht ihr ja ..

Und nun noch eine kurze Frage, hab ihr bedenken wegen der Aderisolierung der Adern am Trafo ?

Bilder im Anhang.

Danke

Grüße Micha







_________________

BID = 956203

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
der Drehkondensator für die LW, MW, sowie Kurzwelle ist fest...
Das sieht schlecht aus.
Du wirst Glück brauchen, wenn du den Drehko überhaupt noch mal zum Funktionieren bringen willst.
Das Problem ist der Rahmen aus Zinkspritzguß, in dem die Statorpakete aufgehängt sind. Der verwendete Werkstoff zeigt so genannte Korngrenzenkorrosion
https://www.google.de/search?q=korn.....0QsAQ
wodurch er wächst. Der Gußrahmen verändert seine Maße und wird morsch.
https://forum.electronicwerkstatt.d.....58327

Erst verändert sich durch diese "Zinkpest" der Abstand von Stator- und Rotorplatten und schließlich reiben sie aneinander. Das bedeutet nicht nur Schwergängigkeit, sondern auch Kurzschluß.
http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=551&page=2

Mit viel Glück kannst du mittels der am Wellenende angebrachten Justierschraube die Lage der Rotorwelle etwas verschieben, sodass die Kondensatorplatten wieder Abstand voneinander haben, aber der Abgleich wird auf jeden Fall verdorben sein.



Die Rüschschläuche auf den Trafoanschlüssen sind ok, sofern sie nicht so versteinert sind, dass sie bei schon geringer Bewegung zerbrechen.



[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 13 Mär 2015  4:15 ]

BID = 956204

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36188
Wohnort: Recklinghausen

Ich sehe da an den Lagerstellen aber auch dunkelbraunes Fett, das dürfte mittlerweile kein Schmier, sondern ein Klebemittel sein. Auf die schnelle dürften da ein paar Tropen Ballistol oder WD40 Wunder wirken.
Ausbauen und neu schmieren wird da zu viel Aufwand sein.


_________________
-=MR.ED=-

Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
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BID = 956223

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

Was mich etwas irritiert ist die eine Leitung links oben beim Trafo, die sieht seltsam aus.

Ich hatte letztens die Leichenteile eines britischen Robuk-Tonbandgeräts in der Hand, da hatte das Schmierfett die Konsistenz von Gießharz angenommen. Dunkelbraun und glashart!

_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 956231

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Etwas Spiritus an den Lagerstellen könnte einen Versuch wert sein um das Fett wieder zu verflüssigen.

Gruß
Peter

BID = 956260

Ronnie1958

Schreibmaschine



Beiträge: 1343
Wohnort: Taunusstein

Bist Du sicher, dass wirklich der Drehko festsitzt? Ich habe mal beim Radiomuseum geguckt. Der hat ja zwei unabhängige Knöpfe für LMK und UKW. Da könnte auch das Skalenseil schuld sein, entweder durch Alterung oder weil es seit zig Jahren nicht mehr bewegt wurde. Dann nimmt es dort, wo es umgelenkt wird oder um die Drehkoachse gewickelt ist, die Form an.

BID = 956275

Thronn

Gerade angekommen
Beiträge: 19
Wohnort: Morlinge

Es ist auch sehr hilfreich den Dreko mit einem Fön zu erwärmen (natürlich auf benachbarte Kunststoffteile und das Wachs auf der Ferritantenne achten). Dann bewegt er sich schon meistens und du kannst die verharzten Lager mit Feuerzeugbenzin, Spiritus, Tuner600 o.ä. fluten um die braune Pampe zu entfernen.

Gruß Thronn

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Thronn am 13 Mär 2015 18:44 ]

BID = 956487

Draht

Stammposter



Beiträge: 263
Wohnort: Falkensee / Spandau City
ICQ Status  

Reichlich (sauberen !) Brennspiritus in die Lager,
das Ganze einige Tage stehen lassen.
Bei Bedarf wiederholen. Ist der Drehko wieder gängig, gut abölen.

_________________
Erst wenn die letzte Glühlampe für immer erloschen ist,
werden wir wirklich sehen, was uns verboten wurde.

Dieser Beitrag ist ein Spitzenprodukt des Kombinat VEB Wortmüllproduktion Falkensee

BID = 956622

Beckenrandschwimmer

Schreibmaschine



Beiträge: 1921
Wohnort: Altrip

Hallo, ich hatte vor einigen Jahren ein ähnliches Problem mit einem Grundig Volltransistor.
Dort war auch das Schmiermittel fest:

Grundig Volltransistor

Um es heraus zu bekommen war aber recht grobe "Gewalt" notwendig in Form von Spiritus & Heißluftfön.

Einen ersten Test kannst du mit einem normalen Fön durchführen. Den kondensator auf 50°C erhitzen. Dann müsste das alte Schmiermittel soweit zähflüssig sein, dass du das Teil drehen kannst, wenn es denn das Schmiermittel ist und nicht die Z-Pest...

Viel Erfolg!

BID = 956679

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu

Bremsenreiniger oder Waschbenzin löst verharzte Schmiermittel wesentlich besser als Spiritus, zudem kriecht Bremsenreiniger bzw. Waschbenzin besser.


Viele Grüße
Bubu

BID = 956855

dl2jas

Inventar



Beiträge: 9914
Wohnort: Kreis Siegburg
Zur Homepage von dl2jas

Mein Tip ist ähnlich wie die Ratschläge von den Vorrednern.

Spiritus ist nicht gerade der beste Fettlöser und verdunstet recht schnell.
WD40 dürfte mehr oder minder Petroleum sein, halte ich für geeignet. Es hat gewisse Kriecheigenschaften und verdunstet nur sehr langsam, vernachlässigbar.
Auch das mit dem Fön, nicht Heißluftgebläse, ist ein altbewährter Trick.
Stelle dich mal auf locker eine Woche Behandlung ein, wenn es wirklich nur am Fett liegt.
Immer wieder etwas WD40 nachsprühen und hoffentlich gelöstes Fett auswaschen. Nicht direkt beim ersten Versuch mit Wärme arbeiten, erst wenn sich merklich Fett gelöst hat. Irgendwann sollte sich mit Wärme und sanfter Gewaltanwendung die Geschichte drehen lassen, wenn auch schwer. Danach, weiter auswaschen, sollte es von Tag zu Tag besser werden, bis er wieder leichtgängig ist, sofern Perls Vermutung hoffentlich nicht zutrifft.

DL2JAS

_________________
mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert

BID = 956860

Ronnie1958

Schreibmaschine



Beiträge: 1343
Wohnort: Taunusstein

Zinkpest meine ich auf den Fotos nicht zu erkennen. Das sieht eher nach einem etwas schlampigen Guss aus. Bei Siku oder Märklin hätten die nicht lange als Formenbauer gearbeitet

BID = 956882

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu

Auslöten und ins Ultraschallbad wäre evtl. auch noch ein (letzter) Versuch wert...

BID = 956888

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17434

Ich habe dazu früher Tetra genommen, gibt es allerdings wegen Gesundheitsschutz nicht mehr. Wenn du Glück hast findest du noch alte Tetralöscher
Aber Vorsicht das Zeug reagiert heftig mit Alu! also extremste Vorsicht !

_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!

[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 20 Mär 2015 22:30 ]

BID = 956994

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

Ich hatte ja vor einiger Zeit Probleme mit dem völlig festgegangenen Variometer im Siemens Phono Tango 58. WD40 war da völlig wirkungslos, leichtes Anwärmen gefolgt von medizinischem Ethanol (war grade greifbar) eingebracht mit einer Injektionsspritze ohne Nadel half binnen Sekunden. Reingespritzt, kaum gewartet, *plopp* zieht die Feder die Achse auf Soll. WD-40 hat bei mehreren Behandlungen über eine Woche gar nichts bewirkt.


Offtopic :
Dafür ist WD-40 großartig, um das uralte Problem hakelnder Kippschalter (dieser alten Dinger mit Sprungwerk für Gleich- und Wechselspannung) zu lösen. Ich dachte früher immer das läge an Abplatzungen o.ä. rund um die Achse, aber bei drei Stück hat WD-40 SOFORT gewirkt, Erfolgsquote von 100%! Einmal kurz gesprüht und beim ersten Versuch springt der Schalter wieder wie neu!


_________________
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