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Radiale Schwärzung bei Elkos & Ersatz derselben Suche nach: elkos (11842) |
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BID = 945988
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Bei einem erworbenen hp 4262A LCR Meter war der +5V Längstransistor des Netzteils defekt (hochohmig in allen Richtungen). Ersetzt und das Netzteil tut, wie es soll. Alle Versorgungsspannungen liegen innerhalb der Toleranz, auch die Welligkeit.
Das habe ich nicht erwartet, nachdem ich die Schwärzung radial um den Minus-Anschluss der Lade-Elkos (85 °C Typen) gesehen hatte (siehe Bild). Dieser Effekt ist mir nicht vertraut. Es ist klar, dass die Stromdichte im Gehäuseblech mit 1/r geht und dass es ein temperaturabhängiger Effekt ist. Wer kennt das? Sind das Reaktionsprodukte von herausdiffundiertem Elektrolyt?
Kurzum, ich habe entschieden, alle Elkos zu ersetzen. Abgesehen von der Schwärzung zeigen die Elkos noch gute Daten. Die Kapazität stimmt gut und der ESR der Ladekondensatoren entspricht mit 100 – 150 mOhm dem Neuwert sehr guter axialer Elkos. Bei den 100 uF / 16 V Filter-Kondensatoren ist der ESR mit ca. 700 mOhm noch deutlich besser ist, als bei den axialen Elkos, die RS etc. im Programm führen. Bei den Ladekondensatoren setze ich gute axiale Typen ein, als Filterkondensatoren werde ich des ESR wegen auf radiale Typen ausweichen.
Was mir nicht ganz geheuer ist – und deswegen schreibe ich diesen Thread – ist der Volumenschrumpf der Elkos seit 1978, dem Produktionsjahr des Gerätes. Gut, ich kann Elkos mit größerer Betriebsspannung verwenden, um etwas Volumen zuzulegen.
Nun die Erfahrungsfrage. Spricht etwas dagegen, in einem doch nicht ganz billigen Messgerät die neuzeitigen Schrumpf-Elkos einzusetzen? Ist mein Angstzuschlag angebracht?
Grüße,
attersee
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BID = 945991
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13762 Wohnort: 37081 Göttingen
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Ich denke mal, daß die Schwärzung schon von der Produktion an besteht. Ursache dürfte die Erhitzung beim Anschweißen der Drähte sein.
Gruß
Peter |
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BID = 945999
Bubu83 Schreibmaschine
Beiträge: 2823 Wohnort: Allgäu
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Ich schätze das genauso ein wie Peter.
Wenn das Gerät geht und die Elkos so gute Werte haben, würd ich da nichts tauschen. Der schwarze Rand dürfte vom Anschweißen der Anschlussdrähte herkommen. Zudem ist Nippon-Chem-Con an sich recht hochwertige Ware.
Lass doch alles, wie es ist und freue dich an dem Gerät.
Viele Grüße
Bubu
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BID = 946000
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Peter, interessanter Aspekt. Daran habe ich überhaupt noch nicht gedacht.
Ergänzend möchte ich sagen, dass mir schon klar ist, dass der Spannungsabfall am ESR quadratisch in die Leistung eingeht. Hat man den ESR verkleinert, kommt man auch mit weniger Volumen aus. Dafür muss aber der ESR stabil klein bleiben. Die Frage, ob er das wirklich tut.
attersee
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BID = 946004
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Peter & Bubu, danke für eure Einschätzung. Das klingt sehr, sehr plausibel. Ich werde die Aktion stoppen.
Grüße, attersee
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BID = 946009
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Das oben erwähnte Spannungsquadrat ist wohl nicht falsch, aber das wollte ich nicht sagen. Natürlich geht der ESR umgekehrt proportional in die Leistung ein. attersee
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BID = 946030
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Sind das Reaktionsprodukte von herausdiffundiertem Elektrolyt? |
Vermutlich schwarzes Kupferoxid, CuO, das aus verdampftem Kupfer beim Punktschweissen der Drähte entstanden ist.
Allerdings sind in genügend feiner Verteilung auch fast alle Metalle schwarz.
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BID = 946046
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Danke Perl, das beruhigt. Deine Analyse scheint mir sehr plausibel. Das wird wohl abgelagerter Metalldampf sein. Die Schicht haftet fest und lässt sich mit den gängigen Labor-Lösungsmitteln nicht wegwaschen.
Es ärgert mich allerdings, dass ich an einen Produktionseffekt nicht gedacht habe.
Der Umrüstvorgang ist noch reversibel, es ist noch nicht viel geschehen und ich habe auch noch keine Ersatze-Elkos bestellt.
Grüße, attersee
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